Applaus!!!!! Endlich mal jemand mit Sachverstand. Es ist ganz einfach so, dass die tollste Membran-Jacke bei bestimmten Einsatzbedingungen sehr viel schlechter sein kann als ein Billigteil, das zusammmen mit den darunter liegenden Schichten einfach nur den Fahrtwind abhält.Hosky hat geschrieben: Ich kann mati zum größten Teil beipflichten, obwohl ich auch HighTech zuhause habe, ziehe ich es kaum an. Warum? An 90 % aller Skitage brauche ich es schlicht nicht, und wenn mir einer erzählt, er fühle sich bei minus 15 und plus 10 Grad in den gleichen Klamotten wohl, bei Sturm, Regen und Sonne, so ist er wohl ziemlich unempfindlich, was den Wohlfühlfaktor angeht.
Fakt ist jedoch, dass die beste wasserdichte Membran mit 20000+ Wassersäule (was ich zumindest beim Skifahren im Gegensatz zum Bergsteigen nicht brauche) in Sachen Atmungsaktivität (günstigerer) Fleece-Funktionsbekleidung oder manch einfacher (trotzdem winddichter) Bekleidung mit "nur" 2 oder 5000 mm Wassersäule unterlegen ist. Wobei auch das verglichen mit 80er Jahre-Anoraks durchaus Hightech-Materialien sein können, aber eben besser auf den Verwendungszweck angepasst.
Fakt ist auch, daß die Membran selbst nicht wärmt, und ich deshalb immer noch geeignete Unterbekleidung brauche. Andererseits bleibt eine entsprechend gefütterte Membranjacke einfacherer mehrlagiger Fleecebekleidung in Sachen Atmungsaktivität unterlegen. Warum soll ich sie zB bei Plusgraden und Sonne dann anziehen, wenn sie mir keine Vorteile, aber nur Nachteile bringt?
Um zum Auto-Vergleich zurückzukommen: Angenommen, ich habe eine 5 m - Mercedes R-Klasse mit Allrad und Tod und Teufel in der Garage stehen und einem Smart - mit welchem fahre ich wohl am Samstag alleine zur Hauptgeschäftszeit in die Stadt, wenn ich keine größeren Einkäufe tätige? Antwort der Materialfetischisten hier: Mit der R-Klasse, weil sie einfach das bessere Auto ist Immer höher, schneller, weiter, auch wenn´s keinen Sinn macht
Grüße,
Hosky
Natürlich ist es Unsinn, dass eine Goretex-Membran wärmt. Wer gegenteiliges behauptet, dem wird vielleicht beim Gedanken an das damit verbundene Markenlabel warm. Alle anderen benötigen bei Kälte trotz Goretex etc. wärmende Bekleidung unter der Jacke.
Goretex ist sicherlich eine fantastische Membran und vor allem müssen sich die Goretex verarbeitenden Firmen einer Lizensierung unterziehen. Macht insofern Sinn, als dass auch das beste Material seine Wasserdichtigkeit zumindest in den Übergangsstellen verliert, wenn es nicht ordentlich verarbeitet ist.
Das sauteure Zeugs bringt nur in einigen Situationen wie Regen oder extremem Wind wirklich etwas. Und wer Lobeshymnen auf "Atmungsaktivität" (eigentlich unsinniger Begriff der Marketing-Fuzzies, richtig ist Wasserdampfdurchlässigkeit) singt, der sollte sich mal einfach mit den technischen Daten auseinandersetzen.
Wenn man die Werte für Wasserdampfdurchlässigkeit in Relation zu der vom Körper bei starken Belastungen abgegebenen Schweißmenge setzt, wird sofort klar, dass man trotz Goretex mächtig nass (vor allem deutlich nasser als ohne) werden kann.
Wer Spyder, Phenix, Bogner etc. braucht, solls kaufen. Sind sicherlich alles prima Klamotten. Aber man darf dann ruhig so ehrlich sein und sagen, dass man das Zeugs einfach geil findet. Es ist nämlich auf Dauer ziemlich ermüdend (wenn auch teilweise erheiternd) wenn versucht wird, den Kauf der extrem teuren Klamotten mit technischen Vorteilen zu begründen. Vor allem dann, wenn aus den angeführten "Argumenten" bestenfalls ein gesundes Halbwissen spricht.
Denn eins ist so sicher wie das Amen in der Kirche: Perfekt verarbeitete "Marken"-Klamotten aus Hightech-Fasern mit Hightech-Membranen müssen zwar teurer sein als andere, einfachere. Was aber an Aufpreis für die etwas hochwertigeren Materialien abgegriffen wird, ist schlicht und ergreifend unverschämt und durch nichts zu rechtfertigen.
Gruß, Carsten