Man muss Skifahren nicht einmal begreifen im Sinne von intellektueller Auseinandersetzung mit Technik, um es zu erlernen oder gut zu beherrschen - man kann sich sämtliche erforderlichen Bewegungen durch Nachahmen und Ausprobieren von Wenn-Dann-Situationen und intuitives Reagieren auf den Ski aneignen und durch konsequentes Üben perfektionieren.rolf hat geschrieben: ob dem Physiker die Nackenhaare stehen oder liegen ist grundsätzlich irrelevant um das Skifahren zu begreifen
Dem TE geht es aber um "Kräfte beim Carving" - da sind irgendwelche dubiosen "Umgebungskräfte" (welche "Umgebung"? Die Luft? Die Piste? Wo setzen sie an? In welche Richtung wirken sie?) alles andere als hilfreich. Physik ist - zumindest im Bereich der Mechanik, die der TE behandelt - eine exakte Wissenschaft, die genau definierte und einheitliche Begriffe voraussetzt.rolf hat geschrieben:Wenn Du das Skifahren rein physikalisch begreifen willst, wird Dir einiges fehlen:
Auf physikalischen Begriffen herumzuhacken
wenn jemand als Skirennläuferin und Skihistorikerin gut ist, bedeutet das noch lange nicht, dass er/sie auch einen physikalisch komplizierten Vorgang wie das Skifahren korrekt erläutern kann. Verlange ich auch gar nicht.rolf hat geschrieben: (insbesondere bei Texten von Nicola )
Wenn alle technischen Werte und Angaben, die das Fahrverhalten bestimmen, bekannt wären, könnte man das tatsächlich tun. Da aber nur die wenigsten veröffentlicht werden (Länge, Breite und Gesamtradius), muss man die anderen maßgeblichen wie Flexhärte und -verlauf, Radiusverlauf, Torsionssteifigkeit, Schwingungsverhalten und -dämpfung eben durch Testen er-fahren ... (stell dir vor, du müsstest ein Auto kaufen und wüsstest nur Länge, Breite, Höhe und Wendekreis und vielleicht noch die PS. Du wüsstest nicht die Werte für Drehmoment, Beschleunigung, Bremsweg, Elastizität und Verbrauch. Und für diese Eigenschaften gäbe es unverbindliche Einschätzungen von Testern wie "87%" oder "8,5" oder "gut" , wobei diese Wertungen in unterschiedlichen, von den Herstellern geschaffenen Klassen unterschiedliche reale Werte widerspiegeln)rolf hat geschrieben:ist in etwa dasselbe wie die Ski nur nach ihren technischen Werten und Angaben zu beurteilen und auszuwählen.
Das liegt daran, dass Carving viel mehr ist ist als ein geschnittener Schwung mit einem 45m-Radius-Skirolf hat geschrieben:Wie bereits von Tom_NRW erwähnt, gibt es den geschnitten Schwung viel viel länger als den Begriff Carving.
Was ist "eine moderne Skitechnik"? Eine bestimmte Schwungtechnik wie "Carven mit Hüftknick"? Oder die Gesamtheit einem Skifahrer zur Verfügung stehenden Techniken?rolf hat geschrieben:mit einer modernen Skitechnik kann z.t. auch nur die Geschwindigkeit bei exakt gleichem Bewegungslauf entscheiden, ob der Schwung geschnitten oder gerutscht ist.
Ich kann mir denken, was du mit dem Satz meinst - man könnte aber auch statt "Geschwindigkeit" "Kantengriff" oder "Körpergewicht" einsetzen, dann würde es auch stimmen.
Das bezwifle ich ganz stark, wenn es um die vom TE nachgefragte Geschichte des Carving und die Entwicklung der Carvingski geht und ebenfalls, wenn es um die Beschreibung der beim Skifahren oder auch nur Carven wirkenden physikalischen Kräfte geht.rolf hat geschrieben:Ein fundierter Skilehrplan wird Dir alle Informationen liefern
Das stimmt nur zum Teil, denn geschnittene Kurzschwünge mit Hüftknick, bei denen die Ski unter einem relativ ruhig in Fallinie gehaltenem Oberkörper durchpendeln (ähnlich dem "Wedeln"), sind erst seit Einführung der Carvingski mit kurzen Radien möglich. Diese Technik gab es vorher nicht, ebenso wenig langgezogene Schwünge in extremer Schräglage ohne Hüftknick, bei denen man in den Schnee fassen oder 360°-Zirkel fahren kann.rolf hat geschrieben:Die "Carving-Technik" ist ein "Gespengst" der Skiindustrie und des Marketing (siehe Website-Name ).
das gilt nur für langgezogene geschnittene/gecarvte Schwünge, bei denen der Oberkörper in Fahrtrichtung zeigt und die Position aufrecht ist.rolf hat geschrieben:Carven ist ein Teil des Skifahrens, wobei die Ski-Technik dieselbe bleibt