Markus Larsson Slalom (Video) - moderne Technik?

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extremecarver
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Markus Larsson Slalom (Video) - moderne Technik?

Beitrag von extremecarver » 21.12.2006 00:14

Hallo, stelle hier mal ein Video von Markus Larsson zur Diskussion.

http://ski.topeverything.com/default.as ... D=3B473D5A

Wie ihr sehen könnts, hebt er bei der Schwungeinleitung den Innen ski an und hat nur das Tail im Schnee. Dieses Video zeigt dass es eben auch so möglich ist (Siegfahrt).

Ist dies nun moderne und schnelle Technik, oder hat bei ihm an dem Tag einfach nur alles gepasst und so konnte er mit dieser vielleicht schon veralteten Technik mit sehr viel Gewicht am Aussenski gewinnen?

Hier ist ein Thread auf Epicsk in Englisch, dort habe ich das Video auch gefunden, zu dem Thema mit recht interessanten Antworten. Bin gespannt was ihr dazu zu sagen habt.

http://forums.epicski.com/showthread.ph ... post620741
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Beitrag von Martina » 21.12.2006 08:48

Zwar bin ich nicht grad eine Rennsportspezialistin, aber ich könnte mir folgendes vorstellen:

"Es gibt nicht nur einen Weg zur Seeligkeit" (passend zur Weihnachstzeit :wink: )
Will sagen, es gibt wahrscheinlich verschiedene Möglichkeiten, sehr schnell zu sein.

Im Slalom müssen die Ski sehr rasch in die neue Kurve drehen und sollten dabei nach Möglichkeit nicht nur rutschen, sondern so weit es geht der Kante entlang fahren (in der Kurveneinleitung).
Der Fahrer muss mit seinem Schwerpunkt sehr früh in der Kurve weit in Richtung Kurvenzentrum kippen, damit die Kurve eng wird. Dabei werden die Ski bis an die Grenzen des möglichen ausgenutzt, vor allem stark durchgebogen.

Da der innere Ski eine engere Kurve fahren muss als der äussere, müsste er sich noch stärker durchbiegen als der äussere, damit die Kurve eng genug wird. Das ist jedoch (vom Material oder von den Kräften her?) nicht möglich.

Folglich kann der Fahrer entweder:
- den inneren Ski anheben und mit dem äusseren die Kurve so eng fahren, wie es eben grad noch möglich ist
- die Kurve über den inneren Ski einleiten, die Kurve quasi auf diesem Fahren. Dieser übernimmt dann die Linie, die in der anderen Möglichkeit der Aussenski fahren würde. Der Aussenski fährt deutlich weniger belastet mit.

Wie gesagt, das ist nur ein Erklärungsversuch meinerseits...

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Beitrag von Uwe » 21.12.2006 09:30

Ich denke auch, dass damit der Kantengriff + Druck (=kleinerer Radius) auf dem Aussenski erhöht wird ... zumindest fahre ich manchmal bewusst so, dass ich den Innenski - zwar nicht anhebe, aber deutlich - entlaste, um den Aussenski mehr zu belasten / zu "nutzen" ... besonders bei unteren und mittleren Geschwindigkeiten, wo die Kräfte für beide Ski noch (für den gewünschten Druck / Durchbiegung) zu gering sind.
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Re: Markus Larsson Slalom (Video) - moderne Technik?

Beitrag von urs » 21.12.2006 09:58

hallo felix

ich hatte die gleiche beobachtung bereits in kostis dynamik-thread kommentiert. da fehlendes bildmaterial und off-topic ging es unter.

mir ist auch aufgefallen, dass viele fahrer so unterwegs sind. die fahrweise unterscheidet sich m.e. vom früheren umsteigen gegen den aussenski. teilweise wird der ski bereits vor dem kantenwechsel angehoben, dh. die kurve wird auf dem innenski resp. dem werdenden aussenski zu ende gefahren.

gruss urs

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Beitrag von Herbert Züst » 21.12.2006 10:13

Extremcarver hat geschrieben
Wie ihr sehen könnts, hebt er bei der Schwungeinleitung den Innen ski an und hat nur das Tail im Schnee
So wie ich das sehe stimmt dies nicht. Bei der Schwungeinleitung streckt er zuerst das Innenbein und hebt das Aussenbein an, kippt dann mit angehobenem Aussenbein über das noch Innenbein und hält diese Stellung über die ganze Richtungsänderung bei. Damit bewirkt er, dass das nun werdende Innenbein angehoben ist und beim Kippen kein Gegenmoment erzeugen kann. Die Kurve selbst fährt er nach meiner Beobachtung mit einer 50:50 Belastung. Ich finde es eine ganz normale Technik mit ausgeprägter Aussenbein Entlastung bei der Schwungeinleinleitung und während der Kippphase. Den Vorteil dieser Technik sehe ich darin, dass durch das Anheben des werdenden Innenbeines der Kippvorgang beschleunigt werden kann.

Gruss Herbert

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Beitrag von extremecarver » 21.12.2006 10:14

Also heute bei den Damen, hat es keine gemacht (bis Startnr. 22).
Nur bei der kleinen Susanne Riesch war genau dieses anheben bei drei, vier Schwüngen sichtbar.

Das interessante finde ich das der Ski beim Markus hinten auf dem Tail draufbleibt.
Eine Erklärung auf Epicski war, dass durch das hochheben und dann reindrücken der Druck auf den Innenski besonders hoch aufgebaut werden kann, weil man ihn durch den Schwung besser durchdrücken kann.
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Beitrag von Hosky » 21.12.2006 10:34

...der DSV hätte seine wahre Freude am frühzeitigen Belastungswechsel auf den kommenden Aussenski. :wink: :-D

Da ich in Rennlauf nicht so sehr bewandert bin, möchte ich mal nichts über mögliche Geschwindigkeit/Linie etc sagen. Insgesamt empfinde ich den Stil Larssons als eine einigermassen wilde Mischung aus alten Umsteige- und modernen Carving-Elementen.
urs hat geschrieben:umsteigen gegen den aussenski
Martina hat einmal noch eine zweite Variante erwähnt, das "gegen" den Außenski scheint mir eine Schweizer Terminologie zu sein, mit der ich nichts anfangen kann. Ich meine aber, mit "gegen" war eher das Umsteigen auf die neue Innenkante gemeint, und dann war ein Ausdruck, bei dem auf die "alte" Innenkante des noch-Bergskis umgestiegen wird. Die Extremform dieser Fahrweise lief in DSV-Terminologie unter Scherumsteigen. Auch wenn nicht unbedingt ein Scheren erkennbar ist, so enthält Larssons Fahrweise doch die Bewegungselemente hiervon. Er kantet praktisch nur auf dem noch-Bergski um, denn Innenski setzt er bei, sobald der neue Aussenski vollständig umgekantet ist. Im Flachteil ganz unten läufts fast auf Schlittschuhschritte raus, ohne daß er den Bewegungsablauf grundlegend ändert.

Daß das Tail manchmal Schneekontakt behält ist imho einfach eine Folge der Fersenbelastung am Schwungende kurz vor dem Schwungwechsel. Das würde ich gar nicht als so besonders überbewerten, ist einfach eine Folge der Belastungsverteilung, aber hat imho keinen Selbstzweck.

Interessant ist, daß er es oben bei einem engen Tor eben nicht macht. Am Doppeltor oben ist er mit seine Anhebetechnik etwas spät dran, muß auf das folgene Tor extrem schnell umkippen und siehe da :o er fährt dieses Tor übers Innenbein ein :roll: :wink:

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Beitrag von Th3oran » 21.12.2006 10:39

Also ich bin ja beileibe kein Experte aber mir scheint es irgendwie verständlich, daß das Tail im Schnee bleibt, da ich ich mir vorstelle, daß es deutlich schwieriger ist den gesamten Ski anzuheben, besonders in der Stellung über dem Ski.

Zudem würde ich Herbert recht geben, daß er die eigentliche Kurve für mein dafürhalten eher mit einer gleichmäßigen Belastung auf beiden Skiern fährt. Das Anheben scheint ihm wohl dienlich die Ski schnell umzulegen, denn genau in dieser Phase hebt er das Bein an.
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Beitrag von Uwe » 21.12.2006 11:24

Ihr sagt alle das gleiche :D
Extremcarver redet von Schwungeinleitung ... und natürlich fährt er die Kurve (ca. ab Falllinie) auf beiden Beinen.
Um die Begrifflichkeit zu klären können wir uns vielleicht dahingehend einigen, dass bei der "ungekanteten Neutralstellungen der Ski" der eine Schwung endet und der nächste Beginnt.
Deszufolge haben alle richtig gesehen, dass er (sogar schon vor dem Kantenwechsel/Schwungeinleitung) den (noch) Aussenski anhebt und auf dem (noch) Innenski und (werdenden) Aussenski umkantet.
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Beitrag von Th3oran » 21.12.2006 11:31

Dann verstehe ich nicht ganz, was das mit der Belastungsverteilung in der Kurve zu tun hat, wie oben ebenfalls diskutiert wurde?
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