Stöckli Skitest

[urs]

hallo

die letzten beiden tage hab ich die gelegenheit gepackt, um endlich mal ausführlich die stöckli palette zu testen. die testtage fanden freitag und samstag in zermatt statt. ich möchte hier meine erfahrungsberichte schildern, wie immer natürlich hochgradig subjektiv. ich selber bin "sl carver-verseucht", fahre einen elan slx 162cm bei lebendgewicht von 75kg und 184cm länge.

die ambiance war sehr angenehm, man wurde nicht mit marketing-slang erschlagen sondern konnte recht offen über die einzelnen modelle diskutieren.

1. tag: auf den pisten lag weicher pulverschnee, keine gepresste carving-autobahn. der schnee verlangte feingefühl, was mir an meinem ersten skitag manchmal fehlte , sonst blieben gerade die härteren skies gerne hängen. das licht war diffus, am nachmittag begann es noch zu schneien -> blindflug . dafür konnten die skies auf ihre allround-tauglichkeit hin geprüft werden.

laser sl 166cm r12.6 (116-63-100)
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den start machte ich, wie kann es anders sein, mit einem sl carver. diesmal bewusst aber etwas länger gewählt (man fährt ja wieder länger). grosse carving-schwünge funktionierten auf dem ski gut, er lief stabil, ich musste mich aber bei dem weichen schnee stark konzentrieren. bei kurzschwüngen bockte er jedoch ungemein, ich tat mich sehr schwer damit. auch hatte ich mühe, den druck sauber über die schaufel aufzubauen. nach drei fahrten brachte ich den ski leicht frustriert zurück.

laser sl 161cm r11.8 (116-63-100)
zurück zum bewährten. der gleich ski aber in gewohnter kürze. plötzlich funktionierten die kurzschwünge wieder besser, bei den schnellen schwüngen wurde der ski nicht unruhiger, im gegenteil, es gelang mir besser den ski über die schaufel zu steuern.
schneefall setzte ein und wir besannen uns wieder der guten "alten" drifttechnik. auch hier zeigte sich der sl nicht zickig, verlangte aber eine exakte fahrweise. für mich war es erstaunlich, wie viel diese 5cm unterschied ausmachen können.

laser sc 163cm r13.5 (114-63-95)
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der laser sc ist die etwas entschärfte variante. mittlerweile nahm das schneegestöber zu und es war vermehrt blindflug angesagt. der sc liess sich gut steuern und fuhr auch locker über den leicht zerfahrenen schnee hinweg. richtig ausreizen konnte ich ihn erst am folgenden tag.

snake 170cm r18.3 (114-80-108)
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am ende des tages suchte ich noch ein kontrastprogramm. bisher bin ich noch keinen freestyle-ski gefahren, kann aber doch nicht allzu schwer sein. denkste, ich kam mit dem snake überhaupt nicht zurecht. der schwerpunkt über dem ski wie die flexverteilung unterscheiden sich doch erheblich von "normalen" skies. bei diesen schneeverhältnissen blieb ich zweimal arg hängen . das sagt nichts über die qualität dieses skies aus. aber er benötigt eine anpassungszeit und ist auch nicht unbedingt für den allroundeinsatz gedacht.

2. tag: wettermässig wurden wir heute für die schneeschauer vom vortag mehr als entschädigt. am morgen noch letzte schleierwolken, danach strahlend blauer himmel über dem matterhorn .

laser sl 166cm r12.6 (116-63-100)
ich wollte herausfinden, ob mein kampf vom vortag wirklich am ski oder mehr an mir lag. diesmal wurde mir ein etwas weicherer ski ausgesucht. durch die manuelle produktion von sandwichskies zeigen diese eine gewisse streubreite im vorspann. ich kam mit dem ski besser zurecht, er lief extrem ruhig, beim kurzschwingen noch etwas starrsinnig. aber richtig begeistert war ich immer noch nicht.

laser sl 161cm r11.8 (116-63-100)
der sl-carver zeigte sich heute von seiner besten seite. auch bei höheren tempi fuhr er bei dem weichen, leicht zerfahrenen schnee sehr stabil. ich vermisste die 5cm länge nicht. die kurzschwünge gelangen recht spritzig (so "spritzig" wie ichs halt auf die reihe kriege). er wollte sauber gefahren werden, benötigte etwas konzentration, war aber keineswegs kräfteraubend. bei meinem nächsten skikauf gehört er sicherlich zu den topfavoriten.

stormrider xl 174cm r18.5 (116-75-102)
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das kontrastprogramm für den heutigen tag kam aus der freeride-ecke. ein skilehrer, der uns begleitete, legte mir dieses modell nahe. bereits bei der ersten abfahrt wich meine skepsis einem breiten grinsen . auf diesem weichen schnee fuhr sich der ski sehr spielerisch, liess auch überraschend enge kurven zu. auf knallharten pisten dürfte er sich weniger im element fühlen. als guter allrounder und/oder zweitski für leute, die auch gerne im tiefschnee unterwegs sind, ist er m.e. sehr empfehlenswert.

laser cross 170cm r17.0 (111-67-93)
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ein race bzw. neuerdings cross carver durfte beim testen natürlich nicht fehlen, ist normalerweise weniger mein bereich. der laser cross zeigte sich als ruhiger, zuverlässiger ski, der auch recht enge kurven zuliess. wir übten mit ihm gezielt carvingschwünge auf einer immer enger werdenden piste. bei den gegebenen pistenverhältnissen liess er sich tempomässig nicht ausreizen. kurzschwünge liess er auch zu, wie erwartet etwas bockiger als der sl oder sc. dafür war er bei driftschwüngen etwas gutmütiger als der bissige sl. mir persönlich bot er jedoch zu wenig "zusatznutzen" und pepp gegenüber den sl-carvern. einem älteren teilnehmer, der lieber etwas gemütlicher unterwegs war, entsprach er dafür mehr.

laser sc 163cm r13.5 (114-63-95)
den abschluss machte nochmal der laser sc. er zog saubere spuren über den etwas zerfahrenen pulver, liess sich relativ gutmütig steuern und blieb auch bei höheren tempi ruhig. die kurzschwünge gestalteten sich schön rund aber nicht ganz so spritzig wie beim sl. es ist ein harmonischer ski, der für mich dem sl 161 nur wenig nachsteht. im vergleich würde ich ihn zwischen meinem elan slx und dem elan sl positionieren.

die zwei tage zeigten mir vermehrt, wie wichtig das testen ist. viele firmen bauen (sehr) gute skies, alle kochen sie mit wasser. welcher ski aber für mich das optimum (oder den bestmöglichen kompromiss) darstellt, kann ich nur selber herausfinden. im camp werden wir dazu auch gelegenheit erhalten.

gruss urs

[ursus2]

Hallo Urs

Danke für den Testbericht.

Gruss
ursus2

PS: Wollte auch an die Testage. Leider hatte es keine freien Plätze mehr

[ivan]

urs,
das ist ein sehr schöner tesbericht
danke für die mühe!
schade, dass zum testen keine griffige bis harte piste parat war
ist halt das herbstwetter
ich habe deswegen mein erstes training auch verschoben

ich glaube, die ersten fahrten mit dem SL hat die pause seit letzter saison beeinflusst. wenn du mit längerem schwung auf griffiger unterlage mit deinem eigenen ski anfangen könntest, wäre es anders gewesen
der SL ist ja generell kein fehlerverzeihender ski und er verlangt präzision

ich zB würde freiwillig - wenn nicht gezwungen - nie auf einem SL anfangen, und dazu noch auf einem total unbekannten - im interesse des eigenen ego

[urs]

schade, dass zum testen keine griffige bis harte piste parat war

salü ivan

teils, teils. hätt sicher auch spass gemacht. aber dass die sl-carver auf solchen pisten funktionieren, bezweifle ich keinen moment. der pulverschnee war auch sehr schön zu fahren und hier mussten die skies m.e. ihre "alltagstauglichkeit" stärker unter beweis stellen.

ich zB würde freiwillig - wenn nicht gezwungen - nie auf einem SL anfangen, und dazu noch auf einem total unbekannten - im interesse des eigenen ego

bei mir obsiegte die neugier (oder die selbstüberschätzung ?) dem ego. ich war ja schliesslich zum testen gekommen und nicht zum posen .

gruss urs

[Rumrutscher]

Eigentlich willst Du uns gar keinen Skitest präsentieren, Du willst uns nur verdeutlichen, dass Du Anfang Okober schon ein Wochenende beim Skifahren warst... :x

[urs]

... Du willst uns nur verdeutlichen, dass Du Anfang Okober schon ein Wochenende beim Skifahren warst... :x

hast mich erwischt . aber was gibt es schöneres als neidische blicke von "in-den-schnee-pinklern" !

im ernst: nur zum reinen skifahren würd ich das nicht machen. lange anfahrt, kleine pistenauswahl und doch recht viele leute unterwegs. und am samstag vor der ersten bergfahrt gabs eine groteske, wie ich sie lange nicht mehr erlebt habe. all die trainingsteams standen schon ungeduldig an, meist mit zwei langen speed-skies bewaffnet, und stürmten bei der türöffnung auf die 8-er gondeln, als ginge es um leben und tod. da wurde gestossen und geschubst, dass es eine freude war. "gewonnen" haben die italienerinnen .

gruss urs

[snowdan]

ich muss dem test teilweise widersprechen. der cross ist viel viel schwieriger zu fahren als alle anderen. ein totales monster, das sich bei niedrigen geschwiondigkeiten ausgesprochen bockig benimmt, und nur bei vollgas spass macht. der slalomski hingegen ist eine unglaubliche waffe auf harten pisten, einfach der hammer. aber auch von mittelmässigen fahrern zu bewegen. vom fahverhalten und griff besser als alles was ich bis dato gefahren bin, auch besser als rc4 wc und konsorten, aber entspannter zu fahren. bei skitouren.ch verkauft einer einen billig mit fritschi freeride übrigens, 640 franken.

der snake ist nicht schwer zu fahren, will aber bearbeitet werden, rumwedeln ohne einsatz is nicht, dafür ist er zu breit. aber durch seinen weichen flex fährt er sich bei entsprechendem einsatz sehr geschmeidig. auch ein toller ski fürs gelände. auf der piste eher für die grossen radien zu haben, kurzschwünge mit kantenanteil sind jetzt nicht sein spezialgebiet. der snake ist mein absoluter lieblingsski, leider zu teuer, und den gibts nie irgendwo billig.

[urs]

ich muss dem test teilweise widersprechen. der cross ist viel viel schwieriger zu fahren als alle anderen. ein totales monster

hallo snowdan

die eindrücke sind halt subjektiv. meinst du wirklich den cross und nicht den cross pro. ich empfand den cross als angenehm, und ein ca. 60-jähriger teilnehmer, den ich jetzt nicht unbedingt als raser bezeichnen würde , landete am ende bei diesem ski.

der slalomski hingegen ist eine unglaubliche waffe auf harten pisten, einfach der hammer. aber auch von mittelmässigen fahrern zu bewegen.

bis jetzt musste ich zum glück noch keinen ski als waffe einsetzen . vergiss aber nicht, dass sowohl sl wie sc stark überarbeitet wurden und stärker tailliert sind. dies merkt man gut bei driftschwüngen, wo der ski schneller seitlich hängen bleibt. bei den teilnehmerInnen zeigte sich, dass nur die versierteren fahrerInnen dem sl den vorzug gaben, während viele lieber mit dem sc unterwegs waren.

der snake ist nicht schwer zu fahren, will aber bearbeitet werden, rumwedeln ohne einsatz is nicht, dafür ist er zu breit.

das kann gut sein. ich bin mir diese art von ski einfach nicht gewohnt und die bedingungen wurden immer schlechter (schneefall->schlechte sicht). fürs gelände musst du aber unbedingt mal den stormrider xl ausprobieren. macht wirklich spass.

gruss urs

[Gast]

ja stimmt, ich bin den cross pro gefahren. das grauen. more ski than i could handle. so fahren sich abgesägte eisenbahnschienen nehme ich an...also ich war mit denen schlicht überfordert. wohingegen der laser SL lässig zu fahren war. und der eisgriff...unglaublich.

auf dem snake fühle ich mich als "hauptberuflicher" snowboarder absolut heimisch. man muss beim aufkanten deutlichere akzente setzen, alles ein bisschen eindeutiger fahren. den schwingt man nicht telepathisch ein bisschen unterm körper durch, wie wie einen weichen "all mountain ".

wenn ich mal das geld hab, muss ein snake her. zwingend!

perfekt wäre eigentlich ein laser SL UND ein snake, damit hätte man von harten kunstpisten bis tiefsten powder alles abgedeckt.

[Matthi@s]

Im aktuellen SkiMagazin gibt´s einen regelrechten Verriss für den Laser SC. Er wird dort in der Kategorie "Speed Short Turn" getestet, und ist von den getesten Skiern derjenige mit dem größten Radius. Ob er überhaupt in diese Kategorie passt, weiß ich nicht. Aber dass er dort schlecht abschneidet, ist vermutlich zwangsläufig. Aber ich frage mich, was die Zuordnung dann soll, und ob man dem Ski damit gerecht wird