Was ist bei Protektoren zu beachten?

speedcarver
Beiträge: 479
Registriert: 01.08.2010 17:08
Vorname: Andreas
Ski: Atomic Race SL9+GS12; Fischer RC4 WC; Rossi S3
Ski-Level: 25
Skitage pro Saison: 55

Was ist bei Protektoren zu beachten?

Beitrag von speedcarver » 08.08.2010 22:19

Hallo
Da ich vorhabe mich ab der kommenden Saison auch im Park zu versuchen, bin ich sehr stark am überlegen, ob ich mir nicht einen Rückenprotektor zu legen soll.
Auf was muss ich beim Kauf eines Protektors achten das ich freude an ihm habe?

Habe bis jetzt leider nichts gefunden was mir weiter hilft, ich hoffe daher auf eure Antworten.

Gruß Andreas
Fat skis will do to your skiing what viagra will do to your sex live

Benutzeravatar
Willi1957
Beiträge: 379
Registriert: 30.04.2010 13:52
Vorname: Wilhelm
Wohnort: Ehrwald/Tirol

Re: Was ist bei Protectoren zu beachten?

Beitrag von Willi1957 » 09.08.2010 11:15

- Ich würde auf jeden Fall Hartschale nehmen.
- Gut ist für mich ein Protektor, den man beim Tragen nicht spürt.
- Einigermaßen guter Feuchtigkeitstransport.
Seit Jahren habe ich einen "Dainese Rückenprotektor Shield 7 EVO", Kosten 60-90 Euro.
Bezogen auf die Punkte oben ist er gut (obwohl Dainese neuere und teurere Modelle hat, wird der nach wie vor produziert).
LG, Wilhelm
Servus,
Wilhelm

Benutzeravatar
Uwe
Webmaster
Beiträge: 8390
Registriert: 22.05.2001 02:00
Vorname: Uwe
Ski: Elan SLX - Fischer Progressor 800
Ski-Level: 94
Wohnort: vor'm PC
Kontaktdaten:

Re: Was ist bei Protektoren zu beachten?

Beitrag von Uwe » 09.08.2010 12:14

Hallo Andreas,

wie Willi schon sagt, ist es wichtig, dass der Protektor angenehm zu tragen ist ... sonst zieht man ihn nicht mehr an ...

Von Scott gibt es jetzt ganz neu Protektoren mit einer d3o genannten, gel-artigen Masse, die absolut beweglich ist, bei einem Stoß aber fest wird.
Ich habe zwar selbst noch keine Erfahrung damit, es macht aber einen guten Eindruck.

Siehe auch in meinem ISPO-Bericht unter https://www.carving-ski.de/equipment/ispo10/ispo10.php und direkt bei Scott unter http://www.scott-sports.com/de_de/produ ... 065/216647
Uwe

speedcarver
Beiträge: 479
Registriert: 01.08.2010 17:08
Vorname: Andreas
Ski: Atomic Race SL9+GS12; Fischer RC4 WC; Rossi S3
Ski-Level: 25
Skitage pro Saison: 55

Re: Was ist bei Protektoren zu beachten?

Beitrag von speedcarver » 09.08.2010 16:34

Hallo
Auch hier wieder ein Danke an euch beide. Der Scott Protector hört sich schon mal sehr vielversprechend an.

Gruß Andreas
Fat skis will do to your skiing what viagra will do to your sex live

racecarver
Beiträge: 443
Registriert: 24.08.2010 21:49
Vorname: nardi
Ski: Rossignol Hero FIS SL, Völkl 100eight

Re: Was ist bei Protektoren zu beachten?

Beitrag von racecarver » 24.10.2010 21:19

- Ich würde auf jeden Fall Hartschale nehmen.

Hartschale ist nicht unbedingt das Wahre. Für den Park muss man sicher etwas härteres haben aber das Allerwichtigste ist, dass der Schlag auch gedämpft wird, respektive die Schlagkraft reduziert wird.
Wichtig ist auch, dass der Protector oben und unten gut schützt und natürlich wie schon gesagt muss er gut passen und bequem sein.
Nach langem suchen bin ich auf Komperdell gestossen. Preis Leistung stimmt einfach.
LG Nardi

Benutzeravatar
extremecarver
Beiträge: 3543
Registriert: 12.01.2005 15:10
Vorname: Felix
Ski: Raxski Snowrider Powderequipment Swoard Wildschnee
Ski-Level: 999
Skitage pro Saison: 30
Wohnort: Wien
Kontaktdaten:

Re: Was ist bei Protektoren zu beachten?

Beitrag von extremecarver » 25.10.2010 01:13

Hartschale pro: billig, und sie nehmen mehr Feuchtigkeit auf wie Softprotektoren.
Nachteil: schlechtere Passform, schlechterer Schutz generell (praktisch kein Hartschalenprotektor erreich die Motorradnorm 2, diese schaffen aber die meisten Softprotektoren). Evtl besserer Schutz bei spitzen Gegenstaenden, denen begegnet man aber kaum im Schnee. Trocknen Schlecht - nehmen dafuer aber deutlich mehr Schweiß auf.

Ich muss meinen Dainese immer mit einem flachen Schraubenzieher aufhebeln an den Platten, trockenwischen, und auf die Heizung. Am naechsten Morgen dann die Platten wieder zusammenhebeln. Sonst ist er am naechsten Morgen noch nicht trocken.

Generell braucht man den Schutz eh nur um leichte Verletzungen zu verhindern. Weil wenn man sich frontal gegen an Baum prackt, dann bringt einem der Schuetzer kaum was. Am wichtigsten ist, dass man lernt/weiß wie man reagiert bei Stuerzen. Mit Protektor verhaelt man sich aber weniger aengstlich bei Stuerzen was besser ist.


Wenn du genug Geld hast, dann IMHO am besten einen Protektor von POC. Sind finde ich am besten verarbeitet. Auch recht gut und vom Material mit POC AFAIK ident (aber einfach aufgebaut) sind die O'Neal Sas-Tec. D3O ist vom Schutz fast immer nur Level1, wuerde ich daher ausschließen. Ausserdem ist D3O ziemlich Temperaturabhaengig.

Vorteil der Softprotektoren ist, dass man sie (leicht) zugroß kauft, und dann zuschneidet.

Dazu dann am besten noch Crashpants, weil die Rueckenschuetzer dass Steißbein einfach nicht gut genug schuetzen (wuerden sich hochschieben, wenn sie soweit runtergehen).
Guter Helm ist eh Pflicht wenn man so faehrt, dass man Stuerze nicht ausschließen kann.
schnell, riskant, vielseitig bergab
http://openMTBmap.org & www.VeloMap.org

pitagoras
Beiträge: 370
Registriert: 04.07.2008 00:56
Vorname: Daniel
Ski: Monster
Wohnort: Dunkeldeutschland

Re: Was ist bei Protektoren zu beachten?

Beitrag von pitagoras » 25.10.2010 01:20

Hm, im Park würde ich dir durchaus zustimmen, was die Priorität bei der reinen Schlagdämpfung sieht. Aber kann man das verallgemeinern?
Meine Auffassung bisher war eigtl, wenn schon dann Hartschale um vor "Stichen" besser geschützt zu sein. Klingt jetzt irgendwie doof, weiß aber grad nicht wie ichs besser ausdrücken soll. Sicherlich ist ein "Aufprall" immer schmerzhaft und bedingt gefährlich. Aber ich hätte wohl die größeren Sorgen bei eine punktuell sehr starken Beanspruchung, wie wenn man ungünstig auf einen Stein fällt.

Mag für den Park jetzt nicht sooooo relevant sein, aber auf dem Kopf wird schlißlich auch nicht mit ner "dickeren Mütze" sondern eben einem Helm gefahren. Und dieser hat meist eine harte Schale aus eben diesen Gesichtspunkten.

Auch würde ich mich bei einem Hartschalenprotektor wohl keinen Illusionen hingeben, was den Tragekomfort aka Abtransport von Körperwärme betrifft.
"Der Raser auf den Masten trifft, erzittert stark der Sessellift"

Benutzeravatar
NeusserGletscher
Beiträge: 2102
Registriert: 30.01.2008 15:59
Vorname: Peter
Ski: ein paar zu viel
Ski-Level: 042
Skitage pro Saison: 20
Wohnort: Dorf an einem Bach

Re: Was ist bei Protektoren zu beachten?

Beitrag von NeusserGletscher » 25.10.2010 09:30

Der Protektor muss ausreichend lang sein. Im oberen Bereich die HWS schützen und im unteren Bereich mit einer optionalen Protektorenhose ausreichend überlappen. Er darf die Bewegungen nicht behindern, eigentlich sollte man ihn beim Fahren nicht merken, sondern nur beim Sturz.

Leider schwitzt man unter einem Protektor mehr als ohne. Da aber selbst beim normalen Fahren auf der Piste ein schwerwiegender Unfall passieren kann, nehme ich das in Kauf.

Beim Fahren im Funpark wäre noch Schulter- und Ellenbogenschutz zu überlegen. Bei einigen Protektoren lassen sich diese abnehmen, so daß man den Protektor auf der Piste dann nur als Rückenprotektor fahren kann. Protektorenhose halte ich im Park für sinnvoll. Nicht zu groß kaufen, da die meisten Modelle im Lauf der Zeit ausleiern.

Soweit mein Senf zu diesem Thema :wink:

Benutzeravatar
TOM_NRW
Beiträge: 4816
Registriert: 28.08.2002 14:03
Vorname: Thomas
Ski: Head i.Race 175cm
Skitage pro Saison: 20
Wohnort: Willich

Re: Was ist bei Protektoren zu beachten?

Beitrag von TOM_NRW » 25.10.2010 10:08

Hallo zusammen,

sehr interessanter Beitrag auch für mich. Denke gerade ebenfalls über die Anschaffung eines Protektors nach - wenn auch nur für die Piste, da ich einen Bogen um den Park mache. Bisher dachte ich an einen Softprotektor.

Kann mir jemand erklären warum es Unterschiede bei der Schweißaufnahme gibt zwischen Hartschalen- und Softprotektoren? Verstehe ich nicht so ganz. Als Laie in diesem Bereich würde ich vermuten, dass beide Systeme erst einmal keinen Schweiß aufnehmen können, ausser der geringe Stoffbezug aussen. Wie kommt es dann zu den hier bereits beschriebenen Unterschieden?

Vielen Dank im Voraus für Eure Hilfe.

Gruss Thomas

Benutzeravatar
extremecarver
Beiträge: 3543
Registriert: 12.01.2005 15:10
Vorname: Felix
Ski: Raxski Snowrider Powderequipment Swoard Wildschnee
Ski-Level: 999
Skitage pro Saison: 30
Wohnort: Wien
Kontaktdaten:

Re: Was ist bei Protektoren zu beachten?

Beitrag von extremecarver » 25.10.2010 10:22

Also, selbst beim freeriden muss es schon bloed kommen, dass du von oben auf einen spitzen Felsen faellst, was das einzig bloede waer (ist mir aber mal passiert, Zum Glueck nur Steißbein geprellt, plus richtig boese blaue Flecken - und dass trotz Protektoren plus Crashpants - ohne die waere das Steißbein aber hin gewesen (also leichte Verletzung durch Protektoren verhindert)).

Ein loser Stein ist egal, der bewebt sich eh weg beim Aufprall, und ausserdem wird ein loser Stein fast immer mit der flachen Seite nach oben liegen - Spitz ist was anderes).

Wo ist Hartschale besser? Wenn die jemand einen Dolch in den Protektor jagt, oder einen Schraubenzieher. Sprich was richtig spitzes mit kaum Flaeche. So etwas spitzem begegnet man aber nicht beim skifahren. Selbst beim Mountainbiken, wo man ja prinzipiell groeßere Gefahr hat, dass man etwas spitzem begegnet, haben sich die Softprotektoren inzwischen eigentlich durchgesetzt.

Das wichtigste ist, dass ein Protektor perfekt passt, und groß genug ist. Softprotektoren sind hier einfach deutlich im Vorteil. Ich hab mir meine O'Neal Weste in XL gekauft. Dann 2cm bei den Schulterblaetter seitlich weggeschnitten, da es mich behinderte, und oben 3cm weg, da es bei Bewegungen in den Nacken drueckte. So perfekt wie der Protektor jetzt sitzt, wuerde bei einer Hartschale einfach nicht gehen.

Was ich beim freeriden noch recht wichtig faende, waere ein guter seitlicher Schutz. Hab mir schon zweimal Rippen gebrochen, weil Aeste dicker waren wie ich dachte, bzw einmal weil ich ein schoenes Almhausdach fuer einen Cutback benutzen wollte, und mich dann aber dummerweise spontan zum drueberspringen entschlossen hab, und mich mit rund 80km/h in eine Baumkrone gesetzt habe (die meiste Kraft hat das Board aufgenommen beim durchbrechen, war aber noch genug Restenergie da um mir drei Rippen zu brechen). Wenn man seitlich gegen etwas prallt, kann man sich einfach nicht mit den Armen schuetzen, noch sonstwie versuchen den Aufprall zu daempfen. Leider hab ich da noch nichts taugliches gefunden.


Wenn das Auto direkt am Lift steht, und ich Mittags eh vorbeikomme, tausche ich auch den Rueckenprotektor gegen einen trockenen aus. Optimalerweise also gleich zwei Protektorenwesten kaufen - das erhoeht den Komfort....
Aber ich tausche auch haeufig auch die Innenschuhe zu Mittag aus, da nasse Innenschuhe einfach weniger Performance bieten.... Haengt halt von der Aktivitaet ab. Ist man aktiv unterwegs und schwitzt 4-5 Liter an einem Skitag - dann ist es halt am einfachsten ein paar Teile zu Mittag zu tauschen.


Softprotektoren bestehen nur aus einem sehr duennen Stoff, der den HDP Schaum haelt. Der Schaum nimmt keine Feuchtigkeit auf. Hartschalenprotektoren haben unter den Schalen immer noch einen weichen wasseraufnehmenden Schaum - ausserdem kondensiert der Schweiß an den kaelteren Plastikhartschalen, und setzt sich dort als Wasserfilm ab. Mein alter Dainese Hartschalenprotektor nimmt gute 400g Wasser auf (soviel wiegt er mehr, wenn ich ihn nach einem Tag Nass gewogen hab). Mein Softprotektor nimmt keine 50g auf - man hat daher schneller einen nassen Ruecken.
schnell, riskant, vielseitig bergab
http://openMTBmap.org & www.VeloMap.org

Antworten