Flex und Fahrstil

Der Weg zum richtigen Skischuh. Siehe auch Bericht TIPPS zum Skischuhkauf (inkl. Bootfitting)
Eberh@rd
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Re: Flex und Fahrstil

Beitrag von Eberh@rd » 04.02.2009 16:23

Guter Punkt hier von Urs.

Aber den zum sportlichen Fahren/Carven manchmal erforderlichen sehr hohen Schaufeldruck kannst Du über die Fußmuskulatur alleine praktisch gar nicht aufbauen/halten.

Von daher wirst du meistens einen erheblichen Teil des Drehmoments über den Schienbeindruck und die Stiefelsteifigkeit erzeugen müssen.

Grüße Eberh@rd

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Uwe
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Re: Flex und Fahrstil

Beitrag von Uwe » 04.02.2009 16:35

urs hat geschrieben: "uwes" ansatz, den druck via schienbein und schaft zu übertragen, ist weitverbreitet, m.e. aber viel grober. ich würde auch gerne mal die genauen kraftvektoren einzelner skischuhe sehen. mir ist klar, dass ein schaft halt bietet (nach vorne und seitlich) und dadurch zu einer entlastung der muskulatur führt. für exaktes fahren würd ich aber vermehrt auf die fuss- anstelle der schienbein-arbeit setzen.
Vollkommen richtig! Ich hatte mir auch schon überlegt als Beispiel zu bringen: Nackten Fuß im Zehen- und Fersenbereich mit Tape auf Ski zu fixieren ... da kann man dann natürlich auch mit Muskelwiderstand (statt Schaftwiderstand) Schaufeldruck erzeugen, nur hätte viele vielleicht zu sehr verwirrt. Denn ich glaube, dass max. 50% der Skifahrer überhaupt bewusst Schaufeldruck erzeugen und den dann zu 80 - 90% mit Schaftwiderstand (und den Rest unbewusst mit Muskelwiderstand).

Aber wo wir schon sehr im Detail sind, gehört das aber auch zu einer umfassenden Betrachtung dazu ;-)
Uwe

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Re: Flex und Fahrstil

Beitrag von Eberh@rd » 04.02.2009 16:41

Uwe hat geschrieben:Aber wo wir schon sehr im Detail sind, gehört das aber auch zu einer umfassenden Betrachtung dazu ;-)
Jau, der Kreis der Erkenntnis scheint sich allmählich nun (harmonisch) zu schließen ;)

Guter Punkt auch das imaginäre Bild mit dem Klebeband ;)

Grüße Eberh@rd.

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Re: Flex und Fahrstil

Beitrag von urs » 04.02.2009 22:44

Uwe hat geschrieben:... da kann man dann natürlich auch mit Muskelwiderstand (statt Schaftwiderstand) Schaufeldruck erzeugen, nur hätte viele vielleicht zu sehr verwirrt. Denn ich glaube, dass max. 50% der Skifahrer überhaupt bewusst Schaufeldruck erzeugen und den dann zu 80 - 90% mit Schaftwiderstand (und den Rest unbewusst mit Muskelwiderstand).
hallo uwe

mag sein, dass deine schätzungen stimmen - keine ahnung. trotzdem finde ich diese fokussierung auf den schaft (die sich ja immer wieder in der suche nach einem hohen flexindex äussert) unglücklich. mit vermehrter fussarbeit kann auf "einfache" weise die technik verbessert werden. die suche nach einem weichen flex find ich berechtigt (und bin auch auf die fahrberichte über tees dalbello gespannt).

gruss urs

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Re: Flex und Fahrstil

Beitrag von pitagoras » 05.02.2009 00:53

Ich muss zugeben grad etwas irritiert zu sein. Sicherlich wäre der Druckaufbau über den Fuß+Muskulatur möglich. Aber denn auch in dem "Maße" wir er benötigt würde auf harten Pisten etc pp ?
Hintenraus macht der harte Schaft doch nichts anderes. Er "wandelt" den Schienbeindruck aka Gewichtsverlagerung über die Schale in einen Druck auf die Schaufel um.
Fährt man mit offenen Schuhen entsteht dieser lediglich durch den nach vorn gebrachten KSP, fährt man einen "harten, steifen" Schaft wird die KSP Vorlage doch nur verstärkt, eben weil der "Hebelarm" vergrößert wird. (Fußlänge zu Ballen vs Schienbein zu Sprunggelenk).

Oder hau ich da grad total daneben ?
"Der Raser auf den Masten trifft, erzittert stark der Sessellift"

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Re: Flex und Fahrstil

Beitrag von Eberh@rd » 05.02.2009 08:43

pitagoras hat geschrieben: Oder hau ich da grad total daneben ?
Nö, stimmt eigentlich schon so wie du sagst. Nur den Satz "Fährt man mit offenen Schuhen entsteht dieser [Druck auf die Schaufel] lediglich durch den nach vorn gebrachten KSP" sollte man (um Missverständnissen vorzubeugen) noch vervollständigen durch "Fährt man mit offenen Schuhen entsteht dieser [Druck auf die Schaufel] lediglich durch den nach vorn gebrachten KSP und die Wadenmuskulatur.
(da eine Verlagerung des KSP alleine keinen Schaufeldruck aufbauen kann)

Wie schon gesagt denke ich auch, dass zumindest fürs Carving und sportliche Fahrweise der Druckaufbau nur über die Wadenmuskulatur nicht reicht. Sehe auch keinen Nachteil darin, dies über Schienbein/Stiefelfederkonstante zu machen, da der Effekt genau der gleiche ist, und zudem halt stärkere Vorlage/stärkeren Schaufeldruck ermöglicht.

Dies bedeutet nicht, dass weich bzw. gleichmäßig über einen größeren Winkel flexende Stiefel nicht subjektiv durchaus vorteilhaft sein können.

Grüße Eberh@rd

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Re: Flex und Fahrstil

Beitrag von urs » 05.02.2009 12:42

Eberh@rd hat geschrieben:Sehe auch keinen Nachteil darin, dies über Schienbein/Stiefelfederkonstante zu machen, da der Effekt genau der gleiche ist, und zudem halt stärkere Vorlage/stärkeren Schaufeldruck ermöglicht.
stimmt so nicht. probiert's halt einfach mal aus!

gruss urs

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Re: Flex und Fahrstil

Beitrag von Eberh@rd » 05.02.2009 12:58

Was stimmt nicht?

Grüße Eberh@rd

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Re: Flex und Fahrstil

Beitrag von john » 05.02.2009 21:43

Vielen Dank für die vielen Anregungen und Erklärungen.
@ Uwe: Danke für den Vorschlag mit den Schnallen.
Heute war es möglich, auf der Piste ein bisschen herumzuspielen. Fazit: Anscheinend will dieser Schuh zugemacht werden!
Je fester er zugemacht wird - an beiden Schaftschnallen - desto besser halten die Kanten. Die Bewegung nach vorne war beim Fahren mit oder ohne deinem Schnallentrick kaum zu unterscheiden, im Gegensatz zu Kniebeugen aus dem Stand heraus, worauf es ja vermutlich ohnehin nicht ankommt. Die besten Läufe waren mit der möglichst engen Schnallenkombination. Ob die Schaufelbelastung besser war, konnte ich vor lauter Aufpassen auf die vielen Leute nicht so gut beurteilen, die Kanten hielten aber eindeutig besser und mit mehr Vertrauen in den Kanten war mehr Lage möglich - was ist die positive Version eines Teufelskreises?
Mit dem eng sitzenden Schuh bekam ich auch sofort Feeback durch das Drücken gegen die Wade, wenn ich nach hinten geriet, und konnte das dann auch vom Körper aus korrigieren.

Ob der Schuh mich weiter nach vorne helfen würde, werde ich mit dem Leitner noch besprechen können, aber dass es besser mit dem Schuh ganz eng geht, steht fest.

Danke nochmals,
j.

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Re: Flex und Fahrstil

Beitrag von Uwe » 05.02.2009 21:57

Hallo John,

und das verrückte ist, dass das praktische Ergebnis (fester, harter Schuh) den theoretischen Überlegungen genau entgegen steht. Deshalb auch immer wieder mein Hinweis es praktisch zu testen ... manchmal denkt man falsch ... oder auch nur zu viel :D
Uwe

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