Hallo Martina,
diese Aussage finde ich nun wieder höchst interessant. Vielleicht hätte ich hinzufügen sollen, daß ich mich mit "klassischer Technik" auf das Statement von extremcarver bezog (habe ich nicht ihn zitiert?) und nicht nur das Umsteigen, sondern auch alle anderen Formen (zB Tiefentlastung/Ausgleichsschwingen etc) meinte. Und den Konsens entnehme ich Beiträgen ua aus diesem Forum, aus anderen Foren und vor allen den unzähligen Gesprächen mit Skilehrerkollegen und Ausbildern. Aber vielleicht haben die ja alle Unrecht und ich lebe in meiner Umsteige-Traumwelt
Des weiteren habe ich geschrieben, daß durch das heutige Material ein Sprung in der Weiterentwicklung der klassischen Technik stattgefunden hat. Sie ist also nicht mehr die genau gleiche wie in den 80ern. Und daß
Carven (in der in meinem Beitrag angesprochenen Definition, die imho recht konsensfähig sein sollte) nur eine Ergänzung darstellt. Herbert hat übrigens den kompletten Absatz zitiert, und nicht wie Du (schon wieder) Carven und aktuelle Technik gleichgesetzt (wogegen Du Dich weiter oben noch vehement gewehrt hast).
Abgesehen davon, habe ich jemals behauptet, ich führe lieber Umsteigetechnik oder stelle diese Technik über alles andere? Das ist nun völliger Quatsch, die optimale Technik wird imho von den äußeren (Gelände, Schneebeschaffenheit, etc) und inneren (persönliche Technikvoraussetzungen, Kondition, Beweglichkeit etc) Faktoren und den Vorlieben das Fahrers bestimmt.
Leitbilder sind schön und gut, und ich stimme mit Euch überein, daß das Leitbild des modernen Skifahrens definitiv nicht mit Umsteigeschwingen zu beschreiben ist.
Aber meine Auffassung des Skilehrwesens (und aus früheren Beiträgen dachte ich, das sei auch Deine) ist, daß ich einem Kunden die für ihn in seiner Situation mit seinen Vorlieben bestmöglichen Tipps geben will. Wenn also jemand kommt, und sagt: "Ich fahre bisher Umsteigeschwünge und will jetzt Carven lernen", dann sage ich ihm auch wie urs geschrieben hat, er möge die alte Technik ersteinmal vergessen, gehe mit ihm ins flache bis mittelsteile Gelände und bringe ihm Carven bei. An dieser Stelle möchte ich mich einmal bei Uwe bedanken, sein Carving-Lehrplan und die Kurski-Methode auf dieser Site fassen das exzellent zusammen!
Wenn aber einer kommt und sagt "Ich fahre gerne steile, eisige Pisten und komme mit meinem Carver und meiner Umsteigetechnik nicht ganz zurecht", dann gehe ich mit ihm ins mittelsteile bis steile Gelände und zeige ihm, wie er die Eigensteuerungseigenschaften (finde ich übrigens auch ein sehr schöne Beschreibung) seines Skis ausgehend vom Bekannten ausnutzen und seine Technik schrittweise verändern kann. Ich erzähle ihm aber nicht, wir müssen jetzt erstmal ins Flache, weil Du Deine gesamte Technik von Grund auf umstellen musst.
Gerade bei Erwachsenen, die schon lange Skifahren, halte ich nichts davon, den Kunden zu "entmündigen" indem ich ihm sage, was er bisher gemacht hat, war alles falsch und er müsse nun von Grund auf alles neu lernen. Trotzdem baue ich auch in solchen Fällen auch immer wieder Elemente der Carving-Grundtechnik mit ein, vielleicht findet er ja mit der Zeit Gefallen daran. Aber im Vordergrund steht der Wunsch des Kunden. Und bei Gruppenkursen frage ich vorher, was die Teilnehmer erwarten und versuche das Programm bestmöglich auf die Wünsche anzupassen. Mit dieser Vorgehensweise bin ich eigentlich immer gut gefahren.
Hey, viele Leute haben einfach Spaß am Skifahren, und sie wollen sich spezifisch verbessern. Andere wollen spezifisch Carven lernen. Soll man beiden das gleiche Programm bieten???
Nein und nochmals nein!
Leider scheint dies weiterhin Dein Motto in diesem thread zu sein, Schade
Grüße,
Hosky