Übungsleiter - Ski Lehrer Schein?

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KOSTI
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Beitrag von KOSTI » 12.02.2004 13:09

Tobias hat geschrieben:Aber die stundenlangen Abfahrten im Pflugbogen hätte mich fast meinen Schein gekostet. Warum prüft ein Skiverband stundenlang und bis auf die genaueste Bewegung eine Schwungform, die Anfänger am lernen hindert, aussieht wie ......., völlig unbequem, gegen jede Vorgaben der menschlichen Anatomie und mit dem heutigen Material überflüssig ist, obwohl der DSV sie mittlerweile schon selbst aus dem Lehrplan verdammt hat????
so kenn ich das auch, man muss nicht skifahren können sondern irgendwelche saublöden techniken präsentieren.

im pflugbogen hatte ich damals übrigens auch meine schlechteste note...


schön in diesem zusammenhang: wenn ihr mal auf dem stubaier seid und eine bundesausbilderschulung beobachtet, seht ihr wie die stundenlang pflug in feinstform üben und immer darauf achten, dass sie den ganzen tag ja keinen geschnittenen schwung und ja nicht in schräglage fahren... ach so, schräglage heißt ja innenlage und führt sofort zum innenskifehler :wink: ja jungs, wenn man rutscht ist das so :wink:
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Yeti
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Beitrag von Yeti » 12.02.2004 15:08

...hab da noch ne kleine Geschichte dazu...Vor vielen Jahren hab ich mir auch überlegt in die Skilehrerkarriere beim DAV einzusteigen, habe es dann aber aus Geld- u. Zeitgründen nicht angefangen... Aber als meine Freunde dann in der Ausbildung waren, gab es nur noch den Spruch Grundstufe, Oberstufe, Endstufe... auf der entsprechenden Sektionshütte ... :D :D :D

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Martina
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Beitrag von Martina » 12.02.2004 19:56

Lies mal andere Therads zum Thema Pflug - und bedenke, dass was für dich unbequem ist, für andere trotzdem sehr sinnvoll sein kann!

Mit dem Pflug tun sich meist MÄNNER sehr schwer - für Frauen aber ist er meist einfach und sehr bequem. Das hat anatomische Gründe (Form des Becken- und OBerschenkelknochens, habe ich gehört). Du als Skilehrer solltest aber durchaus in der LAge sein, auch etwas "Unbequemes" zu fahren -das anderen sehr wohl nützen kann!

Soviel ich weiss, hat auch der DSLV den Pflug nicht einfach "verdammt" sondern lässt einfach unterschiedliche Lehrwege zu.

Warum soll der Pflug den Anfänger am Lernen hindern (insofern er sinnvoll, d.h. mit gleichem Bewegungsablauf wie beim Parallelschwung, gelehrt wird)?

Ich weiss nicht, wo du unterrichtest, aber meine Überzeugung ist, dass der Anfänger zuerst einmal BREMSEN lernen muss - ansonsten kann es sehr schnell gefährlich werden. Seitliches abbremsen ist für die allermeisten Menschen (aber auch hier: nicht für alle!) sehr viel schwieriger, vor allem wenn es intuitiv geschehen soll (im Moment, wo eine Gefahr droht wie ein anderer Skifahrer oder ein steiler Hang etc.).

Natürlich ist es nicht sinnvoll, tageweise nur Pflug zu fahren. Die Grundstufen, die ich gesehen haben, habe das aber auch nie gemacht.

Wichtig finde ich die Auseinandersetzung (auf dem Niveau Grundstufe):
Warum Pflug? Warum nicht? Welche anderen Möglichkeiten gibt es? Wie kann ich im Pflug sinnvolle Bewegungsabläufe, die im Parallelschwung wichtig sind, lernen? Welches sind die einfachsten Möglichkeiten 1)zu bremsen 2)Kurven zu fahren? etc.

Von einem Skilehrerkandidaten erwarte ich eine Offenheit gegenüber Methoden. Er muss mehr als eine Möglichkeit im Kopf haben, da diejenige, die für ihn am einleuchtendsten ist, nicht für alle die Beste ist.

Beim Fahren einer Kurve im Pflug ist für mich wichtig, dass
- die Bewegungen, die angewendet werden, gleichartig auch im PArallelschwung angewendent werden können
- die Geschwindigkeit kontrolliert wird
- es nicht total verkrampft ist
- es ersichtlich ist, was der Fahrer macht, damit die Ski eine Kurve fahren (damit es klar ist: das ist ein DEMONSTRATIONSKRITERIUM, d.h. bei einem Skilehrer muss man es sehen. Es braucht für eine Kurve im Pflug kaum BEwegung, so muss man sie übertreiben können, sonst weiss ein visuell orientierter Gast nicht, was er jetzt tun soll)

Ich habe leider schon oft "Skilehrer" getroffen, die wohl Kurzschwingen und carven konnten, aber nicht in der Lage waren, langsame, ruhige Kurven vorzufahren (egal ob Pflug oder nicht) oder einem Gast zweckmässige und angenehme Anleitung für die ersten Kurven zu geben!

(P.S. Obwohl ich eine recht überzeugte Vertreterin des Pflugs bin, hatte ich bei der Pflugfahrerei nie besonders gute Noten... In der CH wird der Pflug aber auch nur in der Progression geprüft: Man fährt fahren-verlangsamen im Pflug - Pflugdrehen - Pflugschwingen- Parallelschwingen. Wichtig ist dabei, dass in der Bewegung ein "roter FAden" = stets in etwa gleicher Bewegungsablauf gezeigt wird)

Tobias
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Beitrag von Tobias » 12.02.2004 21:10

Will hier keine Diskussion über das Pflugfahren anfangen, deshalb mach ichs kurz. Ich bin einfach der Meinung zuerst bring ich leuten stundenlang bei wie sie in der (unnatürlichen??)Pflugstellung stehen und dann verwende ich doppelt soviel Zeit dabei, die Skier der Schüler wieder parallel zu bekommen. Das der idealisierte Lehrweg des neuen Lehrplans nicht immer und überall so durchführbar ist. ist mir schon klar, aber ich denke, dass er normalerweise schneller zum Ziel fürht als Pflugdrehen und Pflugschwingen.
schönen abend
Tobi
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Ulli
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Beitrag von Ulli » 13.02.2004 10:46

KOSTI hat geschrieben: so kenn ich das auch, man muss nicht skifahren können sondern irgendwelche saublöden techniken präsentieren.
Hm, die Frage ist doch, was einen guten Lehrer ausmacht! Klar muß er/sie gut fahren können, aber entscheidend ist doch, wie jemand die Technik (und auch den Spaß) vermitteln kann.
Einfach nur ein"Crack" zu sein reicht definitv nicht aus...

Gruß,

Ulli

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Beitrag von freeriderin » 13.02.2004 12:41

Hi zusammen,

Ist für die Frage, was einen guten Skilehrer ausmacht, nicht entscheidend, dass er oder sie erkennt, was der Gast oder die Gruppe erwartet und dann entsprechend das Repertoire hat, um eben die Erwartungen zu erfüllen?

Wenn da so eine partywütige Gruppe steht, ist volles Trainingsprogramm, so dass alle maximal noch auf allen Vieren zum Après-Ski kommen, sicher nicht das, was den "guten Lehrer" in den Augen der Gruppe ausmacht - selbst wenn ein Außenstehender vielleicht gute Fortschritte in der Skitechnik bescheinigt.

Auf der anderen Seite muss der gute Lehrer "lesen" können (dafür gibt es unterschiedliche Methoden), ob eine Gruppe nun eher "trainieren" oder eher "Gruppendynamik" wollen. Das entsprechende Repertoire an Tages- und Wochenprogramm für ALLE identifizierten - auch hohen - Ansprüche macht für mich einen guten Lehrer aus.

Grüße!

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Beitrag von KOSTI » 13.02.2004 13:30

@martina: mir ging es darum, dass es keinen sinn macht pfug in feinsform zu lernen bzw. zu lehren. ich bin der letzte der sagt, dass man keinen pflug braucht... ist ja allein schon wichtig um zwischen den läufern die rippen aus einem lauf rutschen zu können... mann ist das immen anstrengend :wink:

@ulli: 100% richtig, vielleicht kann man noch ergänzen, dass man um fortgeschrittene unterrichten zu können, auch noch ein überragendes bewegungsehen haben muss, die anatomie des menschen verstehen sollte, die physikalischen hintergründe durchblicken und natürlich selber extrem gut fahren muss, um zu wissen wo man den schüler hinbringen will/kann/soll. wenn einem hier etwas fehlt, kann man auch einiges durch lehrerfahrung od. soziale kompetenz wieder gutmachen.
mit sicherheit hilft es einem aber nichts, wenn man den pflug in feinsform kann...
da macht es doch mehr sinn skifahren zu können
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Martina
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Beitrag von Martina » 14.02.2004 18:09

@Kosti
Dich habe ich wirklich nicht gemeint, sondern Tobias... Ich bin einfach nicht so begeistert, wenn jemand über einen Grundstufenlehrgang jammert und eine "richtige" Lehrmethode vertritt, obwohl er selber wahrscheinlich noch kaum unterrichtet hat. Meiner Meinung dienen Grundstufenlehrgänge grundsätzlich der Vermittlung der Methodik des Anfänger- /"leicht" Fortgeschrittenenunterrichts dient und deswegen deren (verschiedene!) Fahrformen auch im Mittelpunkt stehen sollen.

Allerdings müssen wir die ganze Pflugdiskussion hier wirklich nicht nochmals aufrollen, das kann man ja allenfalls in allten Threads nachlesen

Sorry für den Stress, den ich verursacht habe... :wink:

Marius
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Beitrag von Marius » 14.02.2004 21:19

wenn ich das wüsste hätt ich mir auch mehrere TAGE im pflugbogen ersparen können.
das mit der lehrprobe war bei uns (schwarzwald-nord)so: jeden den die ausbilder gut leiden konnten haben bestanden, die die sie nicht leiden konnten und sich nicht genauestens an den lehrplan hielten sind durchgeflogen.
ich für meinen teil hab mich einigermaßen mit dem team verstanden und mich exakt an den lehrplan gehalten....und bestanden.

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Beitrag von Martina » 15.02.2004 14:26

Es ist wohl leider nach wie vor so, dass es Ausbildner gibt, die Sympathienoten vergeben - oder welche, die es nicht ertragen, wenn ihnen Kandidaten (intellektuell?) überlegen sind...

Dass hingegen besteht, wer sich an den Lehrplan hält, ist für mich ein heikles Thema.
Grundsätzlich ist es so, dass man in einem Kurs die Ideen eines Lehrplanes vermittelt. Geprüft sollte folglich werden, ob man verstanden hat, wie der Lehrplan funktioniert - und nicht seine eigene Meinung dazu!
Es gibt natürlich Ausnahmefälle von Teilnehmern (in Grundstufenkursen), die sich schon stark mit dem ganzen Skifahren auseinandergesetzt haben und deshalb auch etwas zeigen könn(t)en, das nicht genauso im Kurs demonstriert wurde.
Ob es das aber bringt, ist fraglich, denn es kann sein, dass die Prüfer eben sehen wollen, ob das vermittelte sitzt oder ob sie eben ihre eigene Idee als die einzig richtige anschauen. Es ist manchmal auch nicht einfach zu unterscheiden, ob der Prüfling einfach mehr weiss als das Vermittelte oder ob er einfach etwas anderes macht!
Es ist ja so, dass die meisten heutigen Lehrmittel eine ziemlich grosse Freiheit der Methode lassen. Ein Prüfling mit der Haltung "Pflug finde ich eh scheisse, das ist ja unbequem zum fahren und sowieso total überflüssig" finde ich selbst auch nicht gerade begeisternd!
Am besten fährt man als Teilnehmer sicher, wenn man genau das in der Prüfung bringt, was die Ausbildner vermittelt haben und in den Kursen nicht zuviel hinterfragt. Das ist in vielen Fällen zwar bedauerlich, aber leider nun mal eine Tatsache!

Dafür soll man in Trainings und Lehrgängen soviel hinterfragen wie man mag und überlegen, ob die Antworten, die man bekommt, auch sinnig sind oder auf die Aussagen "das ist halt die Art, wie wir skifahren" hinauslaufen... das ist nämlich ziemlich disqualifizierend!

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