Hallo zusammen,
ich bin die Freundin von lavirco, die einen Pisten-Psychologen benötigte
Bei der
Neuen Skischule in Obersdorf hatte ich 2 Tage den Privatlehrer und es war super. Endlich jemand, der mir Übungen zeigen konnte, die mir auch wirklich geholfen haben. Die ich immer wieder in meinen "kurz vor Panik"-Situationen abrufe und anwenden kann
Ein Privatlehrer ist super, den kann ich nur jedem empfehlen, der Angst hat bzw. einfach nicht richtig um die Technik weiß. Aussagen wie: Du kannst das doch sonst auch!!! Guck nicht den Berg runter, schau nur auf deine Skier!!! Helfen einem nicht weiter, wenn der Berg so steil aussieht, dass man Angst hat unkontrolliert als Schneekugel im Tal zu landen.
Super hilfreich war mein Skilehrer Günni, nachdem wir so um die 2 Std. nur auf blauen Pisten unterwegs waren, ist er mit mir eine kurzes Stück rote Piste gefahren, gab mir aber garkeine Zeit die steile Piste wahrzunehmen. Ich bin ihm einfach hinter her (getreu dem Motto: Naja er wird schon wissen was er mir zutrauen kann, immer dem Lehrer hinterher). Als wir die Piste dannach nochmals gefahren sind, hat er bewusst angehalten und gesagt: "So schau mal da runter, die sind wir gerade gefahren. Und war doch garnicht schlimm."
Nee war es auch garnicht, aber nur weil ich ihm an den Versen kleben musste. Dann gab er mir noch die entscheidenen Tips: "
Orientier dich an den Pfosten, die die Piste kennzeichnen bzw. markieren, da willst du hin, da schaust hin und dann fährst du da hin, so teilst du dir die Strecke ein, wenn es zu steil wird. Dann schaffst du das." Und er hatte recht!!! Es funktioniert wunderbar.
Man muss sich einen gewissen Rhythmus zulegen (sowohl bei großen Radien als auch bei kleinen Radien), dann wird man automatisch flüssiger und zügiger.
Im folgenden Skiurlaub wollte ich wieder in die Skischule aber diesmal in einen Gruppenkurs. Der hat richtig Spaß gemacht, wir waren alle so mehr oder weniger auf einem Level. Man spürt keinen Druck, weil man ja als Gruppe unterwegs ist und auch der Schwächste wird nicht allein gelassen.
Klar wird man immer wieder an seine Grenzen stoßen, aber der Kurs soll einen ja auch weiter bringen und man wird trotzdem nicht überfordert. Ist halt eine Investition, von der man aber später um so mehr hat (Spaßfaktor und bessere Technik retten spätere Urlaube und schonen die Nerven aller (die eigenen und die des Partners).
An dieser Stelle ein besonderes Dankeschön an Günni und Reimund, die eine Engelsgeduld mitgebracht haben. Und Fehler zwar angesprochen haben und Tips gezeigt haben, aber auch nicht verzweifelt sind, wenn man die Hinweise nicht umsetzen konnte. Theorie und Praxis sind doch oft schwierig zusammenzubringen, wenn Angst im Spiel ist und man völlig verkrampft.
Der Partner ist kein Ersatz für einen Skilehrer, auch wenn man sich das noch so wünscht!!!
So Ladies, jetzt das Positive:
Vor einer Woche waren wir am Pitztaler-Gletscher skifahren und was soll ich sagen?
Die Angst habe ich wohl zu Hause vergessen, sie war weg. Alles lief wie am Schnürrchen. Ich bin rote Piste gefahren (also eigentlich war sie blau in meinen Augen) aber ich konnte nach den Kursen einfach mal ganz für mich Selbstbewustsein tanken, weil es einfach nur Spaß gemacht hat. Ich habe für mich geübt, geübt und geübt ohne Kriese, ohne Panik, ohne Angst. Es war herrlich.
Wir waren eine große Truppe (10 Leute) und einer war dabei, der fuhr mein Tempo und irgendwie war damit alles gut. Naja die Bedingungen waren auch einfach fantastisch: zum Teil Sonne, die Pisten waren nicht eishart gefroren, der Schnee war griffig. Klar waren da Momente wo ich dachte: Oh, oh, ganz schön steil, aber das schaffst du. Und wenn man unten ist, ist man ja auch froh, wenn man wieder für sich eine kleine Herausforderung gemeistert hat.
Und da knüpfe ich jetzt an. Im nächsten Urlaub werde ich wieder einen Privatlehrer nehmen, um eine Technik weiter zu schulen. Sieht halt noch verkrampft aus, hat sich aber gut angefühlt und dass ist die Hauptsache. Und bloß nicht von anderen verrückt machen lassen. Lieber gleich in einen Skilehrer investieren, das lohnt sich auf jeden Fall. Die Nerven kann man sich echt sparen.
Selbst mein Freund lavirco war überrascht
, wie flüssig und für meine Verhältnisse auch zügig, ich die Pisten gefahren bin. Und das macht mich stolz. Dieser Quantensprung in meiner geistigen Entwicklung des Skifahrens und die Technik, die so nach und nach kommt, geben mir das Gefühl: Nee, du musst nicht aufgeben, du brauchst nur mehr Urlaub und Übung. Dann flubbt der Rest schon.
Ich bin auch ganz bewusst keine große Herausforderung (steilere Piste mit schmalem Stück) mehr angegangen, weil ich mir das tolle Gefühl nicht kaputt machen wollte. Da brauch ich einen Skilehrer an meiner Seite, der mich psychisch unterstüzt. Dem sagt man zwar auch, dass man Angst hat
, aber da fängt man nicht an so schnell an zu heulen. Außerdem sag ich mir immer, wenn ich da nicht runter komm, muss der Skilehrer mich huckepack nehmen und runter fahren
Anfangs war es ein Kampf, aber es wird besser und macht mittlerweile Spaß. Beißt euch da durch, Mädels, es lohnt sich. Wie Lavirco werde ich noch lange nicht die Pisten herunter carven, aber egal, das ist zur Zeit auch garnicht mein Ziel, ich will erst Technik und vorallem Sicherheitsgefühl lernen und spüren. Der Rest wird sich dann ergeben, so wie immer Leben
I freu mi auf den nächsten Pistenurlaub
Liebe Grüße
Antje