Raion969 hat geschrieben: ↑13.12.2022 12:11
Super danke für die Informationen. Wie genau kontrolliest du den Belagswinkel ob er wirklich "nur" 0,5 zB ist?
Das ist eine haarige Angelegenheit

. Zunächst einmal muss der Belag wirklich plan sein. Sonst wird auch 0.5° ganz schnell was unfahrbares, wenn der Belag konkav verzogen ist. Zumal handelsübliche Winkel und Lehren in so einem Fall auch nur Murks liefern.
Wenn nun der Belag plan ist, besteht die Schwierigkeit darin, den genauen Übergang zwischen "plan" und "abgehängt" zu identifizieren. Der normale Service legt diesen Übergang in der Regel weit in den Belag hinein, um die Spuren vom Strukturschliff wieder aus der Kante zu polieren. Selbst, wenn der Winkel dann formal 0.5° beträgt, fährt sich der Ski sich nicht so wie wenn bei gleichem Winkel der Übergang zwischen "plan" und "abgehängt" mit dem Übergang von Kante und Belag zusammen fällt.
Wie bereits angesprochen kannst Du den Winkel mit einer Fühlerlehre und einem Haarlineal prüfen. Dafür brauchst Du eine Fühlerlehre mit einer Abstufung vom 10µ und ein möglichst langes Haarlineal. Damit eliminierst Du auch den Einfluss durch einen verzogenen Belag. Alternativ geht es mit der Methode "Filzstift und Festwinkel", wobei Du hier noch die Kante genauer anschauen musst, um handwerkliche Fehler zu erkennen.
Viele Ski werden ab Werk korrekt geschliffen ausgeliefert und dann beim ersten Service vermurkst. Die Herausforderung besteht halt darin, einen Service zu finden, der für Deinen Ski das richtige Programm hat oder seine Schleifmaschine auf Deine Ski einstellt.
87° halte ich nicht unbedingt für erforderlich. Den größeren Einfluss hat nach meiner Erfahrung der Basiswinkel. Andererseits halte ich Aussagen zur geringeren Haltbarkeit größerer Seitenwinkel auch für übertrieben.
Was man selbst erledigt können andere nicht verkehrt machen.