Es hat gar nicht mal so viel mit der Technik zu tun, aber wenn man mit Stangen aufwächst, hat man natürlich wesentlich weniger Hemmungen, sich einfach in jeden frei verfügbaren Stangenwald zu stürzen. Im Englischen sagt man so schön "no fear attitude". Das beschreibt ganz gut, weshalb man als Renn-Kind bes. bei den Prüfungen beim Skilehrerschein einen Vorteil hat. Man kann sich in 2-3 Tagen Vorbereitung nicht aneignen, die Stangen wegzuballern,Risikolinien zu fahren und den Ski freizugeben, obwohl da ein Tor im Weg steht. Ich habe meinem Ausbilder bei der Prüfung im letzten Jahr knappe 2 Sekunden abgenommen (ok - er hat unten nach eigenen Angaben etwas das Tempo rausgenommen *g*). Lag vielleicht aber auch am Ski. Alle hatten RS-Ski dabei, nur ich bin mit dem Supershape durch einen extrem engen und drehfreudigen Kurs gejagt.
Aber zurück zum Thema: Techniktraining ist vermutlich sehr viel wichtiger als reines Stangentraining. Unser Bezirk hat früher (so vor 10 Jahren) mit uns beim Gletschertraining im Herbst die ersten Jahre fast nur Stangen gefahren. Dann begann das Umdenken und plötzlich fuhren wir Tiefschnee, Buckel und alle erdenklichen Hänge, die einem das Leben schwer machen können. Die Schülerjahrgänge wurden konsequent erstmal durch die Kurzkipper geschickt, bis die Linie saß. Erst dann gab es vielleicht einen Abschlusstag mit richtigen Stangen. Hat, wenn ich das mal rückblickend bewerte, sehr viel gebracht.