Inwiefern ist eine gute Skitechnik ein „Muss“ ?
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Inwiefern ist eine gute Skitechnik ein „Muss“ ?
Eine ernstgemeinte Frage von mir, auch vor allem an die Skilehrer/inen. Eine mal als Ausgangsgrundlage für meine Frage. Es ist völlig klar, dass ein Erlernen des Skifahrens und einer Basis des Technikwissens a) der eigenen Gesundheit nutzt (in dem man in der Lage ist heil einen Berg herunter zu fahren) und b) natürlich der Gesundheit der Anderen (in dem man Ausweichen, Lenken und bremsen kann).
Gehen wir also mal davon aus, dass der Skifahrer/in über eine Grundtechnik verfügt, die ihm/sie erlaubt blaue und rote und auch stellenweis schwarze Pisten selber heil herunter zu bringen und auch ganz arg wichtig, eine Basistechnik, die verhindert, dass man andere Skifahrer gefährdet.
Unser Skifahrer hat keine Ambitionen auf irgendwelche späteren Rennen, Wettbewerbe oder sonst irgendwas in der Art. Es handelt sich also um einen reinen Genuss- bzw. Freizeitfahrer.
Meine Frage. Wenn dieser Freizeitskifahrer zwar über eine Basistechnik verfügt, sonst aber den Hoch- Tiefschwung, aus der Hüfte heraus, Carvingtechnik nicht einwandfrei und auch oftmals mehr driftet als carvt – wenn also dieser Skifahrer sonst technisch nicht einwandfrei fährt, viele Techniken falsch ausführt oder gar nicht. Wenn er sich selber einen Mix an Technik angewöhnt hat…..
ABER… wenn eben dieser Skifahrer mit seinem Mix aus Technikstils sicher für sich, sicher für Andere und in sich selbst damit im Einklang ist – und nun meine Frage – ist dies verwerflich? Verwerflich im Sinne von – nein das ist schlecht, er sollte es „besser“ lernen? Wie gesagt – er kommt mit seiner eigenen Technik klar und gut den Berg herunter. Aber natürlich bekommt er gesagt „Du fährst so nicht gut Ski!“. Fährt er nicht gut Ski, weil er sich nicht an die allgemeinen Regeln der Skitechnik hält (mein Skilehrer pflegt hier zu sagen „Alpines Grundverhalten“)?
Muss man diesen Skifahrer die Technik beibringen – ist es schlecht wenn er mit „seinem“ Technikmix unterwegs ist – und wenn ja – würde mich interessieren wieso? Ok, mag sein, es ist unästhetisch wenn er mit seinem Technikmix hinunter fährt. Was noch?
In meinem Fall zum Beispiel folgendes. Wie schon mal in einem Thread erwähnt, habe ich die Eigenschaft mir angewöhnt, bei einer steilen Piste und vielen hohen Schneehaufen nicht mehr zu versuchen „alpin Ski korrekt“ umzuschwingen, sondern ich setze „Snowboardlike“ die Ski um. Sprich ich setze beide Ski in der „Luft“ (also knapp über Schnee) das Paar Ski um. Irgendwie habe ich für mich die Technik in solchen Situationen „perfektioniert“ – aber es ist Skitechnisch natürlich völlig falsch. Sollte ich mir das nun umgewöhnen – oder kann ich damit leben – oder würden Skiexperten über sowas den Kopf schütteln?
Würde mich einfach mal interessieren? Also provokativ gesagt – „darf“ ein Freizeitfahrer auch seinen Stil herunter fahren wenn er damit zurecht kommt?
Gehen wir also mal davon aus, dass der Skifahrer/in über eine Grundtechnik verfügt, die ihm/sie erlaubt blaue und rote und auch stellenweis schwarze Pisten selber heil herunter zu bringen und auch ganz arg wichtig, eine Basistechnik, die verhindert, dass man andere Skifahrer gefährdet.
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Meine Frage. Wenn dieser Freizeitskifahrer zwar über eine Basistechnik verfügt, sonst aber den Hoch- Tiefschwung, aus der Hüfte heraus, Carvingtechnik nicht einwandfrei und auch oftmals mehr driftet als carvt – wenn also dieser Skifahrer sonst technisch nicht einwandfrei fährt, viele Techniken falsch ausführt oder gar nicht. Wenn er sich selber einen Mix an Technik angewöhnt hat…..
ABER… wenn eben dieser Skifahrer mit seinem Mix aus Technikstils sicher für sich, sicher für Andere und in sich selbst damit im Einklang ist – und nun meine Frage – ist dies verwerflich? Verwerflich im Sinne von – nein das ist schlecht, er sollte es „besser“ lernen? Wie gesagt – er kommt mit seiner eigenen Technik klar und gut den Berg herunter. Aber natürlich bekommt er gesagt „Du fährst so nicht gut Ski!“. Fährt er nicht gut Ski, weil er sich nicht an die allgemeinen Regeln der Skitechnik hält (mein Skilehrer pflegt hier zu sagen „Alpines Grundverhalten“)?
Muss man diesen Skifahrer die Technik beibringen – ist es schlecht wenn er mit „seinem“ Technikmix unterwegs ist – und wenn ja – würde mich interessieren wieso? Ok, mag sein, es ist unästhetisch wenn er mit seinem Technikmix hinunter fährt. Was noch?
In meinem Fall zum Beispiel folgendes. Wie schon mal in einem Thread erwähnt, habe ich die Eigenschaft mir angewöhnt, bei einer steilen Piste und vielen hohen Schneehaufen nicht mehr zu versuchen „alpin Ski korrekt“ umzuschwingen, sondern ich setze „Snowboardlike“ die Ski um. Sprich ich setze beide Ski in der „Luft“ (also knapp über Schnee) das Paar Ski um. Irgendwie habe ich für mich die Technik in solchen Situationen „perfektioniert“ – aber es ist Skitechnisch natürlich völlig falsch. Sollte ich mir das nun umgewöhnen – oder kann ich damit leben – oder würden Skiexperten über sowas den Kopf schütteln?
Würde mich einfach mal interessieren? Also provokativ gesagt – „darf“ ein Freizeitfahrer auch seinen Stil herunter fahren wenn er damit zurecht kommt?
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Re: Inwiefern ist eine gute Skitechnik ein „Muss“ ?
*Nachtrag*
Nicht, dass es in den falschen „Hals“ kommt – ich halte das erlernen einer immer besseren Technik gut (wenn ich auch nicht noc so richtig weiß, wo eben der Nutzen dann für mich ist) – ich stelle die Existenz der Skilehrer/inen nicht(!) in Frage – im Gegenteil – ich besuche immer wieder die Skischule und nehme Privatstunden. Nur als Anmerkung.
Nicht, dass es in den falschen „Hals“ kommt – ich halte das erlernen einer immer besseren Technik gut (wenn ich auch nicht noc so richtig weiß, wo eben der Nutzen dann für mich ist) – ich stelle die Existenz der Skilehrer/inen nicht(!) in Frage – im Gegenteil – ich besuche immer wieder die Skischule und nehme Privatstunden. Nur als Anmerkung.
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Re: Inwiefern ist eine gute Skitechnik ein „Muss“ ?
hallo jörg
was du beschreibst, ist nichts als die realität. auch bei den schweizerInnen ist es ein verschwindend kleiner teil, der sich im erwachsenenalter skiunterricht "antut". die skischulen sind gefüllt mit kindern. dagegen ist auch nichts einzuwenden. wo's probleme gibt, ist wenn sich leute überschätzen - geschwindigkeit, fahren im gelände - und damit sich und andere gefährden. was indirekt auf die sicherheit geht, ist eine unökonomische fahrweise, welche zuviel kraft kostet und zu unfällen führen kann. hier könnte oft mit wenig aufwand viel erreicht werden, und zwar ohne einen perfektionsanspruch.
gruss urs
was du beschreibst, ist nichts als die realität. auch bei den schweizerInnen ist es ein verschwindend kleiner teil, der sich im erwachsenenalter skiunterricht "antut". die skischulen sind gefüllt mit kindern. dagegen ist auch nichts einzuwenden. wo's probleme gibt, ist wenn sich leute überschätzen - geschwindigkeit, fahren im gelände - und damit sich und andere gefährden. was indirekt auf die sicherheit geht, ist eine unökonomische fahrweise, welche zuviel kraft kostet und zu unfällen führen kann. hier könnte oft mit wenig aufwand viel erreicht werden, und zwar ohne einen perfektionsanspruch.
gruss urs
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Re: Inwiefern ist eine gute Skitechnik ein „Muss“ ?
Hi,
jeder kann fahren wie er will, solange er andere nicht damit gefährdet.
Du sagst ja selber das du fortgeschrittener Anfänger bist...
Habe übrigens deine Skitests etc. gelesen^^
Denke jeder "Skifahrer" hat da sein eigenes Anspruchsdenken, die einen wollen sich Tag für Tag verbessern, die andern suchen einfach nur ihr Spasserlebniss.
Und wenn es dir trotz mangelnder Technik Spass macht ist´s doch ok.
Und das du eher noch driftest statt carvst finde ich gar nicht schlecht, denn wer richtig carven will, sollte schon technisch in der Lage sein zu jedem Zeitpkt., auf jeder Piste einen Stop bzw. Gegenschwung einleiten zu können.
Kann ich das nicht wird es schnell gefährlich, da man beim carven eine gewisse Grundschnelligkeit braucht.
Also safety first!
Lese schon eine Weile in diesem schönen Forum mit, jetzt hab mich mal getraut zu schreiben.
Man liest sich. ^^
jeder kann fahren wie er will, solange er andere nicht damit gefährdet.
Du sagst ja selber das du fortgeschrittener Anfänger bist...
Habe übrigens deine Skitests etc. gelesen^^
Denke jeder "Skifahrer" hat da sein eigenes Anspruchsdenken, die einen wollen sich Tag für Tag verbessern, die andern suchen einfach nur ihr Spasserlebniss.
Und wenn es dir trotz mangelnder Technik Spass macht ist´s doch ok.
Und das du eher noch driftest statt carvst finde ich gar nicht schlecht, denn wer richtig carven will, sollte schon technisch in der Lage sein zu jedem Zeitpkt., auf jeder Piste einen Stop bzw. Gegenschwung einleiten zu können.
Kann ich das nicht wird es schnell gefährlich, da man beim carven eine gewisse Grundschnelligkeit braucht.
Also safety first!
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Re: Inwiefern ist eine gute Skitechnik ein „Muss“ ?
Martina sagt immer - sinngemäß-: Solange etwas nicht stört oder behindert, ist es ok!ImpCaligula hat geschrieben: Sprich ich setze beide Ski in der „Luft“ (also knapp über Schnee) das Paar Ski um. Irgendwie habe ich für mich die Technik in solchen Situationen „perfektioniert“ – aber es ist Skitechnisch natürlich völlig falsch. Sollte ich mir das nun umgewöhnen – oder kann ich damit leben – oder würden Skiexperten über sowas den Kopf schütteln?
Eine Technik - für den Freizeit-/Genussskifahrer - ist nicht da um anzugeben oder um einer "Förmchenfahrweise" zu entsprechen, sondern um eine Situation erfolgreich und sicher zu meistern.
In dem o.g. Fall ist die Technik also ok. Stört sie? Erstmal nein ... außer, dass sie vielleicht ZU viel Kraft kostet. Diese Hochentlastung MUSS nicht eine 100%-ige Entlastung (bis Ski in Luft) sein, es würde - um die Situation erfolgreich und sicher zu meistern - vielleicht auch 50% Entlastung (also halber Kraftaufwand) reichen.
Willst du also etwas Kraft sparen, kannst du die Technik optimieren.
Wenn du KEIN Kraft-Problem hast, gibt es keinen Grund etwas zu ändern.
Uwe
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Re: Inwiefern ist eine gute Skitechnik ein „Muss“ ?
Hallo Jörg,ImpCaligula hat geschrieben:
Unser Skifahrer hat keine Ambitionen auf irgendwelche späteren Rennen, Wettbewerbe oder sonst irgendwas in der Art. Es handelt sich also um einen reinen Genuss- bzw. Freizeitfahrer.
ich fühle mich gerade persönlich angesprochen (Ich hoffe man darf sich noch als Newbee äußern, ohne dass sich jemand gestört fühlt - kleiner Scherz am Rande )
Als Wiedereinsteiger habe ich den Carving-Boom verpasst und erst im letzten Jahr so richtig getestet. Gelernt habe ich von Kleinkind an den klassischen Stil in etwa 4 Wochen Skischule mit anschließenden Trainingsjahren. Dementsprechend habe ich die Carvingtechnik nie richtig gelernt, versuche mir die Grundlagen bislang anhand von Videos anzueignen, oder ahme anderen Könnern auf der Piste nach. Meine Technik wird daher sicherlich nicht so klasse sein, was mich allerdings ganz und gar nicht stört.
Ich fühle mich auf allen präparierten Pisten relativ sicher. Dunkelschwarze Pisten fahre ich halt mit entsprechendem Respekt und angepasster Geschwindigkeit. Dieses Vorgehen macht mir bislang riesen Spaß und ich sehe daher keinen Bedarf, hier noch weiter mit einem Skilehrer zu üben, auch wenn dieser meine Technik sicherlich verbessern würde. Das muss halt jeder für sich selber wissen, ich fahre max. 10 Skitage im Jahr und betrachte es als "Urlaub".
Bei anderen Sportarten verhält es sich doch genau so. Ich spiele z.B. Golf (mein eigentliches Hobby im platten Norden). Auch hier gibt es Leute, die sich mehrmals wöchentlich sehr teure Trainerstunden - mittlerweile im Wert eines Kleinwagens - leisten. Andere wiederum üben sehr viel alleine und eignen sich über die Jahre eigene Griff- oder Haltungstechniken in Anlehnung an die Grundtechnik an. Viele von diesen Spielern bewegen sich am einstelligen Handicap-Bereich, d.h., sie spielen nicht unbedingt schlechter.
Meine abschließende Meinung: Solange man niemanden gefährdet und einem der Status Quo vollkommen ausreicht, der muss auch nicht zwingend an seiner Technik feilen. Warum auch?? Es liegt hat am eigenen Ehrgeiz, wie mann nach außen wirken möchte.
Viele Grüße
Marc
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Re: Inwiefern ist eine gute Skitechnik ein „Muss“ ?
Ah ok - ja das Argument kraftsparender und somit dann auch gerade zum Nachmittag hin mehr Kraft zu haben und somit unbestritten auch sicherer zu fahren. Mir sind 2 Punkte "eingefallen" wieso ich diese Frage mir bzw hier stelle. Also sogar zwei ganz konkrete Punkte.
Punkt 1 - der Skilehrer
Ich nehme ja ab und zu, wenn auch nicht regelmäßig, Skiunterricht. Und da kam in der Gondel zum Berg hoch zwischen dem Skilehrer und mir es zu folgendem Dialog. Es ging darum, wie wichtig es ist, Skiunterricht auch immer wieder zu nehmen. Der Skilehrer sagte dann folgendes; "Jörg, schau da unten die ganzen Diletanten an. Schau.... die fahren alle falsch!". Ja, "die da unten" fuhren wahrscheinlich Skitechnisch wirklich "falsch" - was eben mein Skilehrer immer als "Alpines Grundverhalten" ansieht. Aber "die da unten", welche er als Diletanten bezeichnete, fuhren nicht schreckhaft oder gehemmt nach unten. Sie fuhren, soweit man das erkennen konnte, flüssig und sicher den Berg runter. Da dachte ich mir - inwiefern fahren die jetzt "falsch"? Falsch weil sie die B-Note, sprich Haltungsnote nicht erreichen? Wieso ist es verwerflich so runter zu fahren? Muss es mein Ziel sein als Freizeitfahrer möglichst technisch perket den Berg herunter zu fahren?
(Abgesehen davon - ich schließe nicht damit auf alle Skilehrer/inen! Das meine ich nicht damit - wie gesagt - die Aussage gab mir so einen Denkanstoß. Was ist falsch.... wo sind dann meine Ziele und bedürfnisse. Will ich einfach den Berg für mich angenehm herunter kommen. Inwiefern darf ich mir auf meinen Körper dann meine Skitechnik selbst zurecht legen - bis wohin sollte ich mich aber fortbilden lassen?)
Punkt 2 - Freunde und Bekannte
Es ist doch so, nicht alle haben sich das Skifahren in einer Skischule beibringen lassen (was auch nicht wieder verwerflich ist, wenn man es nicht tut). Meine bekannten eigentlich gar niemand (außer meine Freundin). Und trotzdem kommen alle Freunde und bekannten gut bis sehr gut den berg hinunter. Haben aber noch nie einen Skilehrer oder Kurs gesehen / besucht. Sie haben sich "einfach" Skifahren selber beigebracht oder vom Partner. Sie fahren ebenso einen Mix aus abgeschaut und selbst definiert. "Die" fragen mich natürlich - wie Jörg, Du hast schon wieder Geld für einen Skikurs aus gegeben? Du "kannst" doch fahren - wieso ist das nötig? Ich versuche dann das zu erklären und dass für sie auch mal ein Skikurs super wäre. Da kommt dann natürlich immer die Frage "wieso denn? Ich komme jede Piste runter und kann für mich und Andere sicher fahren... wieso sollte ich?". Na ja ich könnte jetzt antworten - weil es dann einfach auch besser ausschaut, oder weil man eben so fährt richtig.... hm. Das sind aber keine tollen Argumente.
Daher bin ich hier auf die "Idee" gekommen, das mal in den Raum zu stellen. Sicher nur ich kann für mich definieren - bis wohin ich die Technik irgendwann beherrschen will und kann. Ab wann sage ich - ok - das reicht mir nun als Freizeitfahrer.
---
@ Tommsen
Herzlich willkommen bei den "Schreibenden"
---
@Marc
Aber HALLO.... und wie Du Dich äußern "darfst". genau deswegen habe ich den Thread aufgemacht. ich "fühle" da bei einigen Anfängern des Carving, Wiedereinsteigern und Freizeitfahrer eben genau diese Frage im Kopf - jedenfalls bei manchen. Inwieweit "muss" ich denn "technisch gut" sein, dass ich nicht negeativ "auffalle".
Die Frage ist doch - gibt man sich dem "Druck" hin sich zu perfektionieren oder will man einfach nur seinen Spass am Skifahren haben. Natürlich - sicher für sich und Andere MUSS man fahren können. Keine Frage.
Aber genau das was Du ansprichst. ich frage mich eben zZt - ok Skistunden sind nie falsch - aber inwiefern muss / soll / darf ich mich selbst unter Druck setzen, ich muss perfekter fahren - ich muss endlich perfekter fahren. Die Frage stelle ich mir gerade. Wie gesagt - werde auch in Zulunft immer mal wieder eine Skistunde nehmen - aber ich beobachte mich manchmal inzwischen den berg runter selber (was ja auch nicht falsch an sich sein könnte) - aber ich kritisiere mich oftmals und denke - mensch Jörg - das schaut jetzt aber echt nicht professionell aus, was Du da machst. Da geht aber dann der Spass verloren.
Punkt 1 - der Skilehrer
Ich nehme ja ab und zu, wenn auch nicht regelmäßig, Skiunterricht. Und da kam in der Gondel zum Berg hoch zwischen dem Skilehrer und mir es zu folgendem Dialog. Es ging darum, wie wichtig es ist, Skiunterricht auch immer wieder zu nehmen. Der Skilehrer sagte dann folgendes; "Jörg, schau da unten die ganzen Diletanten an. Schau.... die fahren alle falsch!". Ja, "die da unten" fuhren wahrscheinlich Skitechnisch wirklich "falsch" - was eben mein Skilehrer immer als "Alpines Grundverhalten" ansieht. Aber "die da unten", welche er als Diletanten bezeichnete, fuhren nicht schreckhaft oder gehemmt nach unten. Sie fuhren, soweit man das erkennen konnte, flüssig und sicher den Berg runter. Da dachte ich mir - inwiefern fahren die jetzt "falsch"? Falsch weil sie die B-Note, sprich Haltungsnote nicht erreichen? Wieso ist es verwerflich so runter zu fahren? Muss es mein Ziel sein als Freizeitfahrer möglichst technisch perket den Berg herunter zu fahren?
(Abgesehen davon - ich schließe nicht damit auf alle Skilehrer/inen! Das meine ich nicht damit - wie gesagt - die Aussage gab mir so einen Denkanstoß. Was ist falsch.... wo sind dann meine Ziele und bedürfnisse. Will ich einfach den Berg für mich angenehm herunter kommen. Inwiefern darf ich mir auf meinen Körper dann meine Skitechnik selbst zurecht legen - bis wohin sollte ich mich aber fortbilden lassen?)
Punkt 2 - Freunde und Bekannte
Es ist doch so, nicht alle haben sich das Skifahren in einer Skischule beibringen lassen (was auch nicht wieder verwerflich ist, wenn man es nicht tut). Meine bekannten eigentlich gar niemand (außer meine Freundin). Und trotzdem kommen alle Freunde und bekannten gut bis sehr gut den berg hinunter. Haben aber noch nie einen Skilehrer oder Kurs gesehen / besucht. Sie haben sich "einfach" Skifahren selber beigebracht oder vom Partner. Sie fahren ebenso einen Mix aus abgeschaut und selbst definiert. "Die" fragen mich natürlich - wie Jörg, Du hast schon wieder Geld für einen Skikurs aus gegeben? Du "kannst" doch fahren - wieso ist das nötig? Ich versuche dann das zu erklären und dass für sie auch mal ein Skikurs super wäre. Da kommt dann natürlich immer die Frage "wieso denn? Ich komme jede Piste runter und kann für mich und Andere sicher fahren... wieso sollte ich?". Na ja ich könnte jetzt antworten - weil es dann einfach auch besser ausschaut, oder weil man eben so fährt richtig.... hm. Das sind aber keine tollen Argumente.
Daher bin ich hier auf die "Idee" gekommen, das mal in den Raum zu stellen. Sicher nur ich kann für mich definieren - bis wohin ich die Technik irgendwann beherrschen will und kann. Ab wann sage ich - ok - das reicht mir nun als Freizeitfahrer.
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@Marc
Aber HALLO.... und wie Du Dich äußern "darfst". genau deswegen habe ich den Thread aufgemacht. ich "fühle" da bei einigen Anfängern des Carving, Wiedereinsteigern und Freizeitfahrer eben genau diese Frage im Kopf - jedenfalls bei manchen. Inwieweit "muss" ich denn "technisch gut" sein, dass ich nicht negeativ "auffalle".
Die Frage ist doch - gibt man sich dem "Druck" hin sich zu perfektionieren oder will man einfach nur seinen Spass am Skifahren haben. Natürlich - sicher für sich und Andere MUSS man fahren können. Keine Frage.
Aber genau das was Du ansprichst. ich frage mich eben zZt - ok Skistunden sind nie falsch - aber inwiefern muss / soll / darf ich mich selbst unter Druck setzen, ich muss perfekter fahren - ich muss endlich perfekter fahren. Die Frage stelle ich mir gerade. Wie gesagt - werde auch in Zulunft immer mal wieder eine Skistunde nehmen - aber ich beobachte mich manchmal inzwischen den berg runter selber (was ja auch nicht falsch an sich sein könnte) - aber ich kritisiere mich oftmals und denke - mensch Jörg - das schaut jetzt aber echt nicht professionell aus, was Du da machst. Da geht aber dann der Spass verloren.
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Re: Inwiefern ist eine gute Skitechnik ein „Muss“ ?
Ein "Muss" nicht, aber ... wie heißt es so schön: "man lernt nie aus"
Selbst wenn man den für sich "perfekten Stil" gefunden hat, kann und sollte man ruhig mal auf Tipps hören und sie auch ausprobieren. Und wenns nur Kleinigkeiten sind, wie Armhaltung Belastungvarianten usw... Meist merkt man sehr schnell ob das "für sich" Vorteile bringt. Ja oft merkt man sofort "hoppla, damit gehts ja viel einfacher..." Dann sollte man das eben annehmen. Bringt es aber nichts, oder tut man sich damit sogar schwerer ... ja mei, dann fährt man eben weiter wie bisher. so what?
Einziges Problem: Viele Köche verderben den Brei!
Es bringt also mehr, sich entweder auf eine Person oder Schulform (siehe u.a. auch die Unterschiede CH-A-D Lehrpläne) zu konzentrieren, als jedesmal "von vorne" anzufangen.
Ansonsten denke ich, dass es den "allumfassend immergültigen allerbesten Fahrstil" nicht gibt. Ja garnicht geben kann, weil Skifahren so viele Facetten und Einfüsse der jeweiligen Persönlichkeit in sich vereint, dass es schier unmöglich ist, alle und jeden Skifahrer in eine Schublade zu stecken.
Selbst wenn man den für sich "perfekten Stil" gefunden hat, kann und sollte man ruhig mal auf Tipps hören und sie auch ausprobieren. Und wenns nur Kleinigkeiten sind, wie Armhaltung Belastungvarianten usw... Meist merkt man sehr schnell ob das "für sich" Vorteile bringt. Ja oft merkt man sofort "hoppla, damit gehts ja viel einfacher..." Dann sollte man das eben annehmen. Bringt es aber nichts, oder tut man sich damit sogar schwerer ... ja mei, dann fährt man eben weiter wie bisher. so what?
Einziges Problem: Viele Köche verderben den Brei!
Es bringt also mehr, sich entweder auf eine Person oder Schulform (siehe u.a. auch die Unterschiede CH-A-D Lehrpläne) zu konzentrieren, als jedesmal "von vorne" anzufangen.
Ansonsten denke ich, dass es den "allumfassend immergültigen allerbesten Fahrstil" nicht gibt. Ja garnicht geben kann, weil Skifahren so viele Facetten und Einfüsse der jeweiligen Persönlichkeit in sich vereint, dass es schier unmöglich ist, alle und jeden Skifahrer in eine Schublade zu stecken.
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Re: Inwiefern ist eine gute Skitechnik ein „Muss“ ?
Ich bitte sogar darummarc meiners hat geschrieben: Ich hoffe man darf sich noch als Newbee äußern, ohne dass sich jemand gestört fühlt - kleiner Scherz am Rande
Wie gesagt: es geht NICHT um Schaulaufen, sondern um Spaß an Hobby!
Und wer mit seiner Fahrweise zufrieden ist, der soll es auch bleiben!
Warum aber TROTZDEM ein Skikurs Sinn machen kann, ist folgender:
Diejenigen, die mit sich zufrieden sind, und schon jahrelang "ihren" Stil fahren WISSEN wahrscheinlich gar nicht, ob es anders vielleicht noch besser oder noch einfacher geht. Man hat sich "seinen" Stil angewöhnt, was auch oft bedeutet, dass man "seine" Linie fährt; man setzt den Schwung also eher "da" statt "dort" an, weil man "da" besser rum kommt ... "dort" wird man dann eher unsicher, oder braucht mehr Kraft ... und ist dann vielleicht schon mittags "fertig"
In sofern kann es also nicht schaden, doch hin und wieder mal einen Skikurs zu machen, um kraftsparender zu fahren, oder auch mal Situationen "voller Spaß" zu meistern, die man bisher eher gemieden hat. Wenn man also merkt, dass die Erweiterung des Technikspektrums einem was bringt, kann man es ja immer mal wieder wiederholen. Wenn es einem nichts bringt, fährt man eben - mit dem gleichen Spaß - weiter wie bisher.
Uwe
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Re: Inwiefern ist eine gute Skitechnik ein „Muss“ ?
Wie Uwe mich zitiert hat: Solange etwas funktioniert und niemand anderem schadet, ist es ok!
Aber warum dann immer weiter "verbessern" und bestimmten Fahrweisen nacheifern?
- Es ermöglicht einem, auch schwierigeres Gelände mit mehr Leichtigkeit zu bewältigen.
- Das Skifahren kann mit höherem Können mehr Spass machen.
Alle weiteren Argumente, die mir einfallen, kann man auf die oberen beiden Punkte zurückführen.
Die von dir beschriebene Technik mag für dich ok sein - wahrscheinlich hast du ordentlich Kraft. Würdest du die betreffende Kurve anders - "besser" - fahren, dann würdest du weniger Kraft brauchen und diese Kraft entweder dafür einsetzen können, dass du länger fahren kannst oder extremere Kurven fährst (mehr Schräglage, enger, mehr Tempo,...) -> mehr Spass hast.
Willst du nicht länger fahren, möchtest du keine extremeren Kurven können, dann gibt es keinen ursächlichen Grund, diese Technik abzuändern.
Vielleicht macht dir diese Technik sogar besonderen Spass, dann ist das durchaus ein Grund, sie anzuwenden. Ich finde diese Fahrweise gelegentlich sehr spassig!
Man sieht auf der Piste sehr, sehr viele Leute, die fahren gar keine eigentlichen Kurven. Sie schieben die Ski mit etwas Hüft-Fersendruck auf eine Seite und schliddern dann auf den Bergkanten ein Stück runter. Dann drücken sie sie auf die andere Seite und rutschen da ein Stück (kürzlich gab es im Forum mal ein Video ein bisschen in dieser Art).
Grad an Orten und zu Zeiten, wo man viele 1xproWinter1Woche-Skifahrer sieht, beobachtet man diese Fahrweise sehr oft.
Das ist sehr sicher und kraftsparend - warum sollen die Leute das ändern?
Nun, wenn ihnen das Spass macht, dann brauchen sie es nicht zu ändern, wirklich nicht. Für mich wäre solches Skifahren laaaaaaaaaangweilig und ich würde nicht mal einen Tag so herumfahren wollen. Für die Leute muss es aber nicht so sein - dann ist die Technik voll in Ordnung, finde ich.
Es gibt auch Skifahrer, die wollen in ihren Ferien nur entspannen und draussen sein. Müssten sie etwas lernen, wäre das für sie eine Belastung. Auch diese sollen keinen Unterricht nehmen, das ist völlig ok!
Mir persönlich - und ich hoffe den Leuten, die bei mir Unterricht nehmen, geht es auch so - macht es Spass zu lernen, sofern die Instruktion gut ist. Es ist spannend, herausfordernd und beglückend, wenn etwas funktioniert. Plötzlich flutscht die Buckelpiste, beim Heli kommt man rundherum - wow!
Aber warum dann immer weiter "verbessern" und bestimmten Fahrweisen nacheifern?
- Es ermöglicht einem, auch schwierigeres Gelände mit mehr Leichtigkeit zu bewältigen.
- Das Skifahren kann mit höherem Können mehr Spass machen.
Alle weiteren Argumente, die mir einfallen, kann man auf die oberen beiden Punkte zurückführen.
Die von dir beschriebene Technik mag für dich ok sein - wahrscheinlich hast du ordentlich Kraft. Würdest du die betreffende Kurve anders - "besser" - fahren, dann würdest du weniger Kraft brauchen und diese Kraft entweder dafür einsetzen können, dass du länger fahren kannst oder extremere Kurven fährst (mehr Schräglage, enger, mehr Tempo,...) -> mehr Spass hast.
Willst du nicht länger fahren, möchtest du keine extremeren Kurven können, dann gibt es keinen ursächlichen Grund, diese Technik abzuändern.
Vielleicht macht dir diese Technik sogar besonderen Spass, dann ist das durchaus ein Grund, sie anzuwenden. Ich finde diese Fahrweise gelegentlich sehr spassig!
Man sieht auf der Piste sehr, sehr viele Leute, die fahren gar keine eigentlichen Kurven. Sie schieben die Ski mit etwas Hüft-Fersendruck auf eine Seite und schliddern dann auf den Bergkanten ein Stück runter. Dann drücken sie sie auf die andere Seite und rutschen da ein Stück (kürzlich gab es im Forum mal ein Video ein bisschen in dieser Art).
Grad an Orten und zu Zeiten, wo man viele 1xproWinter1Woche-Skifahrer sieht, beobachtet man diese Fahrweise sehr oft.
Das ist sehr sicher und kraftsparend - warum sollen die Leute das ändern?
Nun, wenn ihnen das Spass macht, dann brauchen sie es nicht zu ändern, wirklich nicht. Für mich wäre solches Skifahren laaaaaaaaaangweilig und ich würde nicht mal einen Tag so herumfahren wollen. Für die Leute muss es aber nicht so sein - dann ist die Technik voll in Ordnung, finde ich.
Es gibt auch Skifahrer, die wollen in ihren Ferien nur entspannen und draussen sein. Müssten sie etwas lernen, wäre das für sie eine Belastung. Auch diese sollen keinen Unterricht nehmen, das ist völlig ok!
Mir persönlich - und ich hoffe den Leuten, die bei mir Unterricht nehmen, geht es auch so - macht es Spass zu lernen, sofern die Instruktion gut ist. Es ist spannend, herausfordernd und beglückend, wenn etwas funktioniert. Plötzlich flutscht die Buckelpiste, beim Heli kommt man rundherum - wow!