Mixery hat geschrieben:....
Eine Helmpflicht ist sicherlich ein Ansatz, viel mehr noch finde ich aber das Thema "Geschwindigkeit" interessant.
...
Edit: Gerade in einem aktuellen Medienbericht gelesen: Beide sollen mit gemäßigter Geschwindigkeit unterwegs gewesen sein. Wie ist dann ein solch brutaler Zusammenstoß möglich?

Gemäßigte Geschwindigkeit ist relativ, zwei Körper die sich mit ungefähr 28 km/h bewegen (nicht ganz 8 m/s) haben gemeinsam ungefähr soviel kinetische Energie wie wenn einer der beiden stillsteht und der andere mit 40 km/h (Mopedgeschwindikeit) unterwegs ist. Bei der Kollision muß diese Energie dann abgebaut (
umgewandelt, damit ich nicht mit den Physikern streiten muß) werden
Das Gefährdungspotentiental das man ausübt bzw. dem man ausgesetzt ist wird leicht unterschätzt.
Geschwindigkeit ist für mich nur ein Aspekt der besprochen werden sollte, rein theoretisch wäre das ja mit "jeder sollte mit angepaßter Geschwindigkeit unterwegs sein" schnell abgehandelt.
Was auf den Pisten passiert ist für mich nur eine Fortsetzung dessen was ich auch oft im Alltag wahrnehme. Viele Menschen sind meiner Meinung nach immer weniger bereit andere wahrzunehmen geschweige denn auf sie Rücksicht zu nehmen. Im Straßenverkehr führt das dann Gott sei dank in den meisten Fällen nur zu verbogenem Blech aber den Luxus dieser Knautschzone hat man im Schnee nicht. Analog zum Straßenverkehr scheint es mir auch so zu sein, daß alles was die Materialtechnik an vermehrter Sicherheit schafft umgehend in erhöhte Geschwindikeit aufgrund von geringerer Risikowahrnehmung umgesetzt wird.
Jetzt viele neue Regeln und Gesetze verabschiedet wie es dann oft in der Politik aus Reflex geschieht wäre meiner Meinung nach der falsche Ansatz. Neue Regeln werden genausowenig berücksichtigt werden wie derzeit die alten.
Beispiel hierzu ist meiner Meinung nach die Senkung der Promillegrenze von 0.8 auf 0.5 in der Österreichischen Gesetzgebung, die die sich davor darangehalten haben passen jetzt halt noch mehr auf und die die die 0.8 ignoriert haben halten es genauso mit den 0.5. Solange das Risiko erwischt zu werden extrem gering ist und keine soziale Ächtung dieses Verhaltens geschieht, ändert sich kaum etwas.
Eher wäre zu überlegen, wie man es schafft den Großteil der Skifahrer dazu zu bewegen die bestehenden Regeln (z.B. die 10 FIS-Regeln) zu befolgen. Ich befürchte daß die Ansätze aus dem Straßenverkehr (Polizei) auf der Piste noch weniger Erfolg haben werden als auf der Straße (höherer Anonymitätsgrad der "Sünder" da keine Kennzeichnung, Anorak- u. Helmfarbe wäre mir zu wenig genau um den "Täter" zu überführen).
Die mir als erfolgsversprechendste erscheinende Methode wäre so etwas wie ein verpflichtender Kurs in dem man die Gefahren und die eigenen Unzulänglichkeiten im Umgang mit denen vor Augen geführt bekommt (so etwas wie ein Fahrsicherheitstraining für den Straßenverkehr).
Ich glaube in der Schweiz hat man auf einigen Pisten damit experimentiert wie sich ein geringerer Präparierungsgrad auf die Geschwindigkeit auswirkt. Soweit ich mich da jetzt erinnern kann wurde damit die Geschwindigkeit auf diesen Teilstücken deutlich gesenkt. Vielleicht wäre auch das ein guter Ansatz, daß man vor Gefahrenstellen (Kreuzungen, Verengungen, Steilstücken auf denen man nicht unbedingt Anfänger haben will) die Piste etwas weniger präpariert.