Schneekanonen

Hier könnt ihr alle Facetten des Themas besprechen, auch wenn es nicht direkt mit dem Skifahren zu tun hat.
Siehe auch mein Bericht: Klimawandel & Energiewende
Jan O.
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Re: Austrocknen

Beitrag von Jan O. » 27.10.2008 10:27

TOM_NRW hat geschrieben:Hallo,

möchte den Thread nicht ins lächerliche ziehen, spontan stellt sich mir jedoch (Achtung BWLer ohne jegliche Chemie oder Physikkenntnisse) die Frage, wie das mit dem Austrocknen gemeint ist.

Ich entnehme das Wasser aus den Flüssen um die Schneekanonen zu betreiben. Da hier aber nur der Aggregatzustand gewechselt wird, geht doch kein Wasser "verloren". Spätestens im Frühjahr schmilzt auch die letzte Kunstschneepiste ab und das Wasser kommt wieder in den natürlichen Kreislauf. Oder ???

Verbessert mich gerne, wenn meine Gedankengänge nicht stimmen.

LG Thomas
Ich bin jetzt auch kein Profi auf dem Gebiet aber ich vermute das Problem wird vorallem darin bestehen, dass Grundwasser aus Brunnen o.ä entnommen wird. Manche Grundwasserschichten sind unglaublich alt und brauchen darum auch unglaublich lange um sich zu regenerieren, sodass also Reserven entnommen werden, die nicht mehr regenerativ sind.
Außerdem hat man auch immer das Problem, dass Oberflächenwasser oftmals überall hingeht, aber nicht in den natürlichen Kreislauf. Auf der Skipiste ist das vermutlich nicht der Fall, aber wollts erwähnen :D
Der Tod stellte seine Sense in die Ecke und stieg auf den Mähdrescher - denn es war Krieg

hauzi
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Re: Schneekanonen

Beitrag von hauzi » 27.10.2008 20:44

Hallo zusammen,

weder in Bayern, noch meines Wissens in Österreich dürfen Grundwasserschichten zur Produktion von Kunstschnee angezapft werden. nicht umsonst finden man in vielen Skigebieten auf den Bergen im Sommer Seen, die Randvoll mit Wasser gefüllt sind. In diesen Speichern sammelt man ab dem Frühjahr das Schmelz und Oberflächenwasser, um im Winter einen genügend großen Vorrat für die Schneekanonen zu haben.

Im nächsten Skigebiet von mir haben sie im Sommer einen neuen Sammelteich gebaut. Die Ausmasse sind schon imposant, wenn man die Bilder auf der Homepage (http://www.hochficht.at/winter/de/20310 ... lerie.html)ansieht.

Wer noch mehr Theorie lesen will, kann auch mal bei Wikipedia nach dem Stichwort "Schneekanone" suchen.

Schönen Gruß

Christoph

Jan O.
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Re: Schneekanonen

Beitrag von Jan O. » 27.10.2008 21:36

naja, wenn dann demnächst wie in den horror szenarien der golfstrom erlischt, dann hat sich das eh erübrigt und wir können 365 tage im jahr feinsten poweder genießen :>
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michei1
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Re: Schneekanonen

Beitrag von michei1 » 07.01.2010 16:55

Hallo,

ich heb den Schneekanonenfred nochmal aus der Versenkung.

Hab da mal ne Frage, die mich jedesmal beim Skifahren beschäftigt:

Warum gefriert das Wasser in den Zuleitungen zu den Kanonen nicht?

Sind da chemische Zusätze drin?

Wer kennt die Antwort?

Schönen Gruß

Michi

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Re: Schneekanonen

Beitrag von circler » 07.01.2010 17:03

michei1 hat geschrieben: Warum gefriert das Wasser in den Zuleitungen zu den Kanonen nicht?
Warum frieren normale Wasserrohre nicht?
Zum einen sind beide unter der Erde verlegt und nur Endstücke im freien, zum anderen ist die Wassermenge in so einer Leitung sehr groß so das es lange Zeit braucht bis es durchfriert und die hat es ja nicht da das Wasser in Bewegung ist, sonst bekommt die Kanone kein Wasser


In einem der letzten Trends war zu dem Thema übrigens ein netter Artikel, mal schauen ob ich den online finde
Gruß Michael

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Re: Schneekanonen

Beitrag von Znegva » 07.01.2010 17:28

Verstehe ich grad nicht.

Wasser das in Bewegung ist, gefriert nicht, aber die Kanonen sind nicht permanent im Einsatz.
Dass die Zuleitungen unter der Erde verlaufen heißt aber doch auch nicht, dass dort keine Minusgrade herrschen.

Gruß, Martin

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Re: Schneekanonen

Beitrag von circler » 07.01.2010 17:39

Znegva hat geschrieben: Wasser das in Bewegung ist, gefriert nicht,

Nein, es friert auch, nur braucht es deutlich länger, siehe Fluss vs. See

Znegva hat geschrieben: Dass die Zuleitungen unter der Erde verlaufen heißt aber doch auch nicht, dass dort keine Minusgrade herrschen.

Natürlich gibt es auch in den Alpen Bodenfrost, aber was glaubst du wie tief friert der Boden?
Tiefer als 50-60cm dürfte eher die Ausnahme darstellen, denn meist liegt Schnee drauf der den Boden gegenüber der Außenkälte Isoliert. Pulverschnee ist da natürlich besser als präparierter, aber beides hilft.

Und alles was oberirdisch ist und außer Betrieb ist nimmst du von der Leitung und lässt das Wasser raus. Selbiges bei Leitungen die nicht(mehr) gebraucht werden, so macht man das zumindest bei uns im Winter z.b. in der Garage
Gruß Michael

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Re: Schneekanonen

Beitrag von Martina » 07.01.2010 19:31

Wir hatten früher mobile Schneekanonen auf dem Übungshang, was auch bedeutete, dass wir jeden Abend die Schläuche verlegt und am Morgen wieder aufgerollt und geleert hatten - eben weil sie sonst gefroren wären. Eine Heidenarbeit...

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Re: Schneekanonen

Beitrag von extremecarver » 07.01.2010 21:52

Das Wasser steht aber nunmal nicht, sondern wird leergeblasen bevor man die Kanonen ausstellt (sieht man wenn die Propeller noch laufen, aber kein Wasser/Schnee mehr rauskommt). Bei Lanzen wirds wohl dasselbe sein.

Uebrigens wird in vielen Gebieten das Wasser aus dem See/Fluss weg erst gekuehlt bevor es den Weg zur Kanone aufnimmt.
schnell, riskant, vielseitig bergab
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Re: Schneekanonen

Beitrag von rolf » 14.01.2010 12:52

Die fixen Leitungen sind ca. 1m tief (je nach Höhenlage) eingegraben (einfach so tief das dort kein Bodenfrost mehr ist). Alle anderen Leitungen (Anschlüsse usw.) welche im Frostberiech liegen, müssen nach dem Betrieb immer geleert werden.
dasselbe mache ich bei meinem Gartenwasserhahn im Winter.

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