Von Dez - heute habe ich 83 Unterrichts/Arbeitstage. Ich war aber nicht durchgehend hier, z.B. im Januar war ich 3 Wochen zu Hause, zwischendrin Regensburg und Berwang, im Dezember und Februar in St Moritz etc. Insgesamt liege ich ganz sicher bei ca 100 Skitagen
Wenn ich unterrichte ist das Arbeit und wirklich nicht vergleichbar mit privaten Skitagen.
@Uwe
Danke! Hab es editiert!
Zur Erleuchtungsfrage
Bei den meisten Gästen, die ihr mit "wenig begnadetem Talent" umschreibt liegt der Knackpunkt nicht beim nicht vorhandenen Talent, sondern es ist die absolute Angst, die sie total blockiert und verkrampfen lässt, so dass ein Lernprozess gar nicht erst beginnen kann.
Sie lernen meist nicht auf grund eigener Motivation bzw Interesse, sondern weil es der Lebenspartner, die Eltern, die Freunde möchten. Solche Gäste kann man mit einiger Erfahrung schon daran erkennen, wie sie in den Skischuhen laufen. (bei dem Inder war es völlig anders! Hier war eine wirkliche Motivation gepaart mit einer völligen Unsensibilität für die Koordination eigener Bewegungen aufgrund fehlendem Körperbewußtseins! Zusätzlich erschwerend fehlte ihm auch noch die Kondition und die Kraft!)
Das ist kein Scherz und nicht abwertend!
Im Gegenteil: Für mich ist eine solche Erkenntnis gleich zu Beginn des Unterrichts sehr wertvoll! Ich kann sofort meine Stimmlage, meine Körpersprache etc darauf abstimmen, um jeglichen weiteren Stress absolut zu vermeiden.
Gibt es Skischulen, die Schüler mangels Talent abweisen?
Ganz sicher gibt es das nicht.
Ich habe allerdings diese Saison 4 Gäste bzw Eltern gehabt, denen ich geraten habe, das Ziel Ski fahren zu lernen, nicht weiter zu verfolgen.
Bei einigen waren die Ängste so ausgeprägt, dass es zu körperlichen Reaktionen kam (KEIN SCHERZ!). Ein pubertierendes Mädchen voll mit Selbstzweifeln und Ängsten fing, bei der Ankündigung, dass wir nun mit dem Liftfahren am Ponylift beginnen würden, massiv an zu hyperventillieren. Gott seis gedankt mein Sandwich dabei und konnte die Tüte zur ersten Hilfe verwenden.
Eine Britin hatte ebenso Angst vorm Ponylift und der daraus resultierenden Abfahrt, dass sie massiv zu zittern anfing und hypoton wurde (trotz mehrfacher Fahrten und gutem Lernerfolg).
Ein Mädchen von 4 Jahren, welches absolut keine Lust auf Ski fahren hatte und sich nonstop auf den Boden fallen lies. Nicht weil sie gefallen wäre, sondern sie hatte keine Lust und es war ihre Art des Protestes.
Verdrängt die Angst so die Freude, merken es die Leute meist selbst. Sie sind froh, wenn man es offen anspricht und ihnen so einen Ausweg eröffnet.
Wenn jemand so ist wie meine Äthiopierin aus London, dann ist es machbar aber mühsam für mich als SL. Sie hatte trotz ihrer Ängste Spaß und sie hat absolut kein Problem (weder finanziell noch mental!) damit, dass sie wahrscheinlich nächste Saison wieder von vorn beginnt.
Ich hoffe, das ist für euch einigermassen verständlich?