nach 5 nicht schmerzfreien tagen auf schnee sollte ich endlich als einer der top-krüppel hier im forum meine reichen erfahrungen hinfügen
die wichtigsten dinge sind bereits gesagt worden, ich beschränke mich auf einige nummerierte bemerkungen.
1. schonskilauf: mehrmals bearbeitet, ich habe zB "Das Programm Schonskiklauf..." vor mir, manuskript von SPORTS, ca. 2004, 30 seiten mit amateurhaften abbildungen.
die programme enthalten zwar nützliche generellgültige regeln und empfehlungen, die aber für einen konkreten fahrer und handicap nicht immer voll gelten. es schadet zwar nicht, solche materialien zu lesen, es braucht aber auch einen vernünftigen arzt (guter skifahrer stark empehlenswert!) und eigene beobachtungen, denn, wie bereits geschrieben, der körper sagt selber, was er noch oder nicht mehr verträgt
2. skifahren ist für kniegelenke keine so brutale angelegenheit, wie manchmal befürchtet. andererfalls würde es nicht so viele leute geben, die mit kniebeschwerden fahren - sei es ein Girardelli mit 25% invalidität und zugleich dem 5. gesamtweltcup, die besagte Sonja Nef mit ihren 6 operationen, die..., der..., viele no-name gelegenheitsfahrer, oder auch mich als einen mir bestkennter fall.
3. taillierte ski und eine entsprechende technik sind der grösste freund eines kniekranken fahrers. sie ermöglichen einen wirklich schonenden einsatz des materials, bei entsprechender fahrweise verlangen sie weniger kraft und beanspruchen die beine weniger. einfach die skitaillierung gemütlich auszufahren ist ein sehen für die gelenke.
4. die muskulatur ist (fast) immer gut, um das gelenk zu schützen und unterstützen, aber beim skifahren finde ich - ich glaube Nicola sagt das - die richtige TECHNIK noch wichtiger. es gibt verschiedene beispiele, mein beliebter war ein bekannter von mir, 60jähriger skilehrer, der ab und zu trainingscamps von verschiedenen spitzensportlern leitete. seine paradenummer war mit den radfahrern der nationalmannschaft, also ausnahmsweise gut durchtrainierten sportlern, die er auf langlaufski "vernichten" konnte, weil ihnen die feinabgestimmte technik fehlte. usw. usf., mehrere beispiele auf wunsch, die anderen hätten ähnliche bestimmt auch parat...
5. jedes problemfall ist eine individuelle causa, also mensch und sein problem, und die reaktionen sind oft verschieden - ich habe den verdacht, dass gar nicht alle reaktionen und entwicklungen vom besten arzt genau vorausgesagt werden können. es gilt also vernünftig zu probieren, die richtig dosierte härte (es wird ab und zu etwas weh tun, sollte aber nicht übertrieben werden und man sollte sich nicht in 2 jahren vernichten und in den rollstuhl schicken - was wiederum ein normaler mensch nicht tut) und - last but not least und wirklich wichtig: positiv zu bleiben und immer hoffen, dass eine vernünftige bewegungsform möglich sein wird.
ich kann natürlich meine persönlichen erfahrungen nicht mechanisch verallgemeinern und auf andere übertragen, aber diesen psychosomatischen bereich möchte ich wirklich betonen, auch weil es hier nur indirekt gemeint worden ist.
"es wird schon gehen, viele andere können´s auch" - das finde ich ein wichtiges motto, das irgendwo aufgeschrieben sein sollte, wo es der patient oft sehen kann. und natürlich drin im kopf.
6. ganz ehrlich, wenn ich lese, was alles einige kniekranken tun (legpress, ergometer), da muss ich fast lachen. würde gleich mein knie tauschen!!!
und dabei mein kunstgelenk gar nicht erwähnen...