Umständlich...oder?

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
KOSTI
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Beitrag von KOSTI » 15.02.2002 19:01

Yelstar schrieb am 2002-02-15 17:26 :
ich hätt noch ne Frage

ist das mit dem Carven genauso wie mit dem Inline fahren, leg ich mich da gleich in die Kurve? Na gut, beim Inline fahren ist das äußere Bein vor dem inneren bei der Kurve,und das fällt wohl beim Skifahren weg
das fällt nicht unbedingt weg, man kann das aussenbein durchaus ein wenig weiter vorn haben und hat dadurch den megdruck auf beiden skiern. ist aber nur selten funktionell.
beim inlineskaten kann man zwei sachen für's skifahren super üben, parallele unterschenkel, also ein stark aufgekantetes und belastetes innenbein und man kann sich super die schrittstellung abgewöhnen.
einbeinfahren mit skates durch umkanten mit der fußsohle ist sicher auch eine tolle übung für's skifahren, die man dann im schnee auch gleich testen kann. da ist es allerdings a bisserl schwieriger

Tom
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Beitrag von Tom » 15.02.2002 21:22

Reinhold schrieb am 2002-02-15 15:45 :
In ganz Österreich wird nach einem Lehrplan unterrichtet, der noch genauso aufgebaut ist, wie zu Zeiten wo man noch die extrem langen Latten in Drehung versetzen mußte.

-> nun ia, es gibt halt auch noch skikursteilnehmen, die keine carver mitbringen

Das heißt mit Rotation (obwohl ich dies auch sehr sinnvoll halte) geht da nichts.

-> m.E. geht mit rotation ohnehin nichts, auch beim carven nicht! weder mit- noch gegenrotation sind hier hilfreich, neutral ist verlangt!

Also immer schön taloffen und beim Belastungswechsel nach außen.

-> kann manchmal durchaus richtig sein (nicht immer kann jeder carven), ist als grundsatz aber eher überholt (s.o. NEUTRAL)

Habe letzes Jahr sehr viel Carvingtechnik (keine Extremlagen) trainiert und habe nunmehr alles drauf.

-> ??? R E S P E K T !!!

Bei Fortbildungen in Österreich werde ich dann schon dahingehend kritisiert, daß ich den Oberkörper zu sehr mit in den Schwung nehme -

-> ist auch falsch! Außer beim Extremcarven fällt der Oberkörper nicht nach innen, bevor der Ski zieht! sonst kommst du hier zu früh und zu stark auf den Innnenski, wozu das führt weißt du selbst. @kosti und konsorten, hier gehts um Skikurs, nicht ums extremcarven!

also Carvingtechnik ist da noch nicht allzusehr verbreitet; es wird noch relativ eng gefahren und mit viel Driftanteil -

-> ich kenne kaum besser carvende skilehrer als Österreicher!

der deutsche + schweizerische Lehrplan ist ja viel individueller aufgebaut und läßt da sehr viel mehr Kreativität zu -

-> lies dir mal den deutschen BASIC genau durch U N D versuche mal, das was da drinsteht auch in die Praxis umzusetzen

alles was funtkioniert und den Fortschritt nicht behindert ist o.K. - Skifahren soll nicht zu kleinkariert genormt sein und soll vor allem Spaß machen.

-> richtig, aber nicht neu

Hoffe, daß sich in Österreich dahingegend einiges ändern wird.

-> hoffe erst mal, dass sich in D einiges ändert, denn hier heißt "von Ö/Ch lernen heißt siegen lernen"
mit grüßen an den DSV

Tom

Martina
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Beitrag von Martina » 15.02.2002 21:58

Wenn der Lehrplan in Österreich wirklihc so veraltet ist, dann oje... Ich hatte ihn noch nie in den Händen. Aber das muss dann ja zum Glück nicht heissen, dass alle so verquer durch die Gegend gurken... Ist aber sehr schade für den Skisport! Grad in Österreich gibt es ja massenhaft ausgezeichnete Skifahrer.

Und nochmals für all die, die immer wieder schreiben, dass sie das "drehen"(oft Rotation genannt) nicht brauchen: Die allermeisten Carver drehen in der Auslösung den Schwung an, oft unbewusst. Neutral auf jeden Fall, sonst vermurkst man den Schwung.
Aber die Tips hier waren FÜR EINEN ANFÄNGER!!! Die ersten Kurven löst man nun mal am einfachsten durch drehen aus und nicht hauptsächlich durch kippen!!

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Reinhold
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Beitrag von Reinhold » 17.02.2002 12:30

@-Tom
habe gemerkt, daß es schwierig ist das auszudrücken, was man meint, so bleibt es nicht aus, daß man mißverstanden wird.
1. Lehrplan Österreich
Positiv die klar aufgebaute Struktur ( Gewöhnung, Schuß, Pflug, Pflugbogen, Pflugschingen, Parallel)
Was mir weniger gefällt, daß bei den ersten Richtungsänderungen nicht (un das meine ich mit Rotation) mit Alltagsbewegungen gearbeitet werden darf; also Körper schon mal vordrehen und abwarten, wie es zu ersten leichten Richtungsänderungen kommt, derartige Einleitungen müssen sofort durch Hände in Hüftstütz bzw. beide Hände auf Außenknie usw. abgestellt werden. Und das ergibt dann Bewegungen, welche halt anfänglich doch verkrampft wirken. Auch beim späteren Pflugschwingen (aus der Schrägfahrt aufrichten, Bergski nach außen drehen, im Halbplug in Ri Falllinie driften, dann Gewicht nach außen verlagern, Gelenke des neuen Ausßenski stärker beugen und neuen Innenski parallel beidrehen und dann die Schwung zu Ende fahren (Achsenparallelität: d.h. Schrittstellung: Linie durch Skipitzen, Fuß/Knie/Hüftgelenke/Schulter zueinander parallel und das ergibt insgesamt ein Drehen des Oberkörpers entgegen Schwung - macht man doch in der heutigen Technik nicht mehr dermaßen ausgeprägt. Und das ist es, was man im Deutschen/schwiezerischen Plan besser gefällt, daß man hier die Möglichkeit hat, durchaus mehr individuell zuzulassen, wie man bei den Anfängen in eine Kurve kommt - also auch was sicherlich einfacher ist mit leichten Ganzkörperdreheungen zu arbeiten, was schneller geht und einfacher funktioniert.

Körper mit in Schwung nehmen beim Carven: da meine ich möglichst zwischen Ski und Körperachsen einen Winkel von 90 Grad beizubehalten und nicht wie Du es interprätiert hast, mit Kurvenlage. Und das ist was ich in Österreich nicht darf - ich muß die Bergschulter nach vorne richten ansonsten erreiche ich nicht die Achsenparallelität zur geforderten Schrittstellung - und das bedeutet doch, daß man sich nach moderner Technik selbst blockiert, da man ja die Bergschulter nach vorne talwärts drehen muß oder?

Und im Basic spricht man doch vom Blockdrehen (also Körper mitdrehen wie beim Inlineskaten, Fahradfahren, 90 Grad des Körpers zum Ski, was doch einfacher funktioniert, da aus Alltagsbewegungen)

Natürlich gibt es Österreich viele Spitzenfahrer im Skilehrerbereich aber überwiegend wird dort noch sehr eng mit Driften bei der Schwungeinleitung gefahren. Im Lehrweg dort ist ja die Schungeinleitung erklärt: Hochgehen über werdendes Außenbein, Skispitzen driften nach innen, Skienden nach Außen, bei Erreichen der Falllinie Ski kanten zum Steuern und dann Aufbau "alpines Grundverhalten (mittlere Beugestellung, Achsenparallelität zur Schrittstellung, was wiederum heißt - leichtes Gegendrehen) - ist doch heute nicht mehr das Maß der Dinge oderUnd so wird gefahren und gelehrt - da sind wir doch bei uns aktueller!

Martina
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Beitrag von Martina » 18.02.2002 00:54

Danke Reinhold -sehr schön erklärt!

Da packt mich aber schon das Grausen, wie du den österr. Lehrplan beschreibst! Hände auf Aussenknie - brrr - ist ja ein brutaler Murks!

Schade, wo doch so viele gute Skifahrer dort herumfahren.

Ich denke, das es grad für Anfänger enorm wichtig ist, mit Bewegungen zu arbeiten, die einfach sind, bekannt, nicht zum verkrampfen verleiten... und es funktioniert ja ohne der ganze KRampf!

echt schade!
hoffentlich lassen di eauch mal was neueres zu!

Tom
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Beitrag von Tom » 18.02.2002 18:12

servus reinhold
deine beschreibungen sind jetzt deutlicher.
voraus- und gegendrehen sind fast immer kontraproduktiv, egal zu welcher phase des lernens, das ist wahr.

allerdings bin in gerade bei skilehrplänen und vor allem im elementarbereich ein verfechter eines geradliniegen aufbaus (da mache ich mir beim dslv keine freunde, ich weiß). je klarer und einfacher die ersten schritte sind, desto schneller ist der lernerfolg. variieren kann ich erst, wenn ich auch was kann. und hier alles zu erlauben, was den lernfortschritt nicht behindert, ist eigentlich logisch (hier hat wohl ein umdenken eingesetzt).

schrittstellung beim carven? eigentlich ein kardinalfehler. die dadurch entstehende instabilität kann auch durch wasweißich-oberkörperhaltung nicht ausgeglichen werden.

blockdrehen im "Basic"? kann mich an den begriff nicht erinnern...muss vielleicht noch mal nachschauen...wird aber etwas dauern, denn er dient als regaluntersetzer, damit es nicht wackelt...mehr ist er nicht wert - offenheit hin, polysportivität her!

voller grausen sehr ich 1wochenskifahrer auf der kante die steilsten hänge runtercarven, denn schwingen, andrehen und BREMSEN wird nur nebenbei auf seite 38 (!!) (glaube ich, aber immens weit hinten) als nebensatz erwähnt - respekt²

und nochmal zu unseren nachbarn - die offenheit im LP macht auch vor der breite der skistellung nict halt, alles ausser pressen wird toleriert, und die meisten Ösch-skilehrer stehen Längen besser auf den skiern als ihre nördlichen freizeit- und teilzeit kollegen.

so long

Tom

Stefan
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Beitrag von Stefan » 18.02.2002 18:50

Tom schrieb am 2002-02-18 18:12 :
allerdings bin in gerade bei skilehrplänen und vor allem im elementarbereich ein verfechter eines geradliniegen aufbaus (da mache ich mir beim dslv keine freunde, ich weiß).
... spricht für Dich ... :lol:
schrittstellung beim carven? eigentlich ein kardinalfehler. die dadurch entstehende instabilität kann auch durch wasweißich-oberkörperhaltung nicht ausgeglichen werden.
würde aber Deiner obigen These - erlaubt ist, was nicht behindert teils entgegenlaufen. Die kurzfristige Einnahme einer Schrittstellung erleichtert die Schwungeinleitung deutlich.
voller grausen sehr ich 1wochenskifahrer auf der kante die steilsten hänge runtercarven, denn schwingen, andrehen und BREMSEN wird nur nebenbei auf seite 38 (!!) (glaube ich, aber immens weit hinten) als nebensatz erwähnt - respekt²
... dann wundert mich langsam nichts mehr .... :eek:

Ciao

Fischi
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Beitrag von Fischi » 18.02.2002 19:02

Blos gut dass nicht alle nach Lehrplan Skifahren :wink: , da würd's noch viel mehr Unfälle geben, wenn ich dass hör.
Ich glaub eh, dass die meisten für ihr können zu schnell fahren.

Gruß Andreas

Martina
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Beitrag von Martina » 18.02.2002 21:57

Mit der fehlerhaften, d.h.nicht funktionellen/kontraproduktiven Schrittstellung ist meist diejenige in der Schwungsteuerung gemeint.
Im extremfall fährt dabei der Aussenski geradeaus, anstatt dass er steuert.
Das Problem ist, dass die Ski in eine V-Stellung kommen (nur beim Skispringen von Vorteil...), der Innenski viel mehr und der Aussenski total am falschen Ort belastet wird (im Extremfall steht man auf den Zehen). In dieser Position arbeitet man gegen den SKi.
Die Schrittstellung ist einverbreitetes "Problem".
Dagegen hilft, wenn man sich in der Kurve vorstellt, der Aussenski würde den Innenski überholen oder wenn man mit dem Aussenarm betont "mitzieht" oder aktiv die Hüfte nach vorne schiebt.

Übrigens: Vordrehen macht schon manchmal Sinn! Andrehen auch, Mitdrehen sowieso, Gegendrehen auch manchmal - beobachtet euch nur mal selbst gut. Wenns funktionel ist - und für alles -drehen gibt es typische Bsp. wos Sinn macht!

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Reinhold
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Beitrag von Reinhold » 19.02.2002 17:14

[quote]
Martina schrieb am 2002-02-18
Dagegen hilft, wenn man sich in der Kurve vorstellt, der Aussenski würde den Innenski überholen oder wenn man mit dem Aussenarm betont "mitzieht" oder aktiv die Hüfte nach vorne schiebt.

Genau diese Vorstellung verhalf mir zum Schlüsselerlebnis; habe mir ja bei den Carvinganfängen fast einen abgebrochen. Ungewohnt die breite Skiführung und dann immer wieder Driftanteil und zu lahm in der Steuerung; bei einer Fortbildung wurde ich dann auf die zu starke Schrittstellung hingewiesen, wodurch die Hüfte und der gesamte Köper hinterherhinkt; der für mich geniale Tipp: probiere den Außenski nach Einleitung nach vorne zu ziehen und dies unterstütze mit einem Vorschieben des Außenarmes . Jetzt verspürte ich mehr Dynymik und einen richtigen "Zug" in die Kurve. Daran konnte ich aufbauen und durch
intensives Training die Technik optimieren.

@ Tom,

den Aufbau des Basic finde ich auch nicht gut. Auch der Aufbau und Übungsreihen richtet sich ja nur an optimale Lernvoraussetzungen (koordinative Fähigkeit des Schülers, richtiges Material und das richtige Gelände)Wie der Aufbau über Pflug usw. geschehen soll, wird nur noch andeutungsweise benannt. Gut finde ich die freie bzw. offene Methodik, da vieles individueller anwendbar ist und nicht zu sehr genormt. Und zu meinen Ausführungen zur österreichischen Methodik - es haben ja hiernach sehr viele gelernt und sind zwischenzeitlich hervorragende Läufer; nur sollte man etwas flexibler sein dürfen. Ansonsten viele ich ja dort sehr wohl und es macht auch sehr viel Spaß dort tätig zu sein.
Jetzt sind wir doch auf einem Level oder??

Gruß

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