Private Stunden - kleiner Erfahrungsbericht eines Anfängers
Private Stunden - kleiner Erfahrungsbericht eines Anfängers
Hallo,
nachdem Beate *wink* mich netterweise auf dieses Forum aufmerksam gemacht hat und ich hier jetzt schon viele brauchbare Infos zu Skikursen, Skischuhen und Ski gefunden habe, möchte ich mich mal mit einem kleinen Erfahrungsbericht "revanchieren", was die modernen Methoden mancher Skischulen betrifft...
Wir waren Anfang Januar mit unseren beiden Kids (2 & 4 Jahre alt) das erste mal im Winterurlaub. Weder meine Frau noch ich haben - trotz unseres fortgeschrittenen Alters als Mittdreißiger - bis dahin jemals auf einem Ski gestanden. Da wir dieses Schicksal unseren Kindern ersparen möchten , sind wir einfach mal losgezogen. Die Kinder sollten - wenn Sie denn möchten - einen Skikurs machen, die Eltern wollten langlaufen (skaten) lernen. Als wir unsere 4-jährige Tochter dann in der Skischule angemeldet hatten, fand ich es dann irgendwie schade mit ihr später nicht auch mal fahren zu können. Also, es stand fest, ein Skikurs muss für mich her. Ausrüstung geliehen und ab in die Skischule...
Leider gab es in der Saure-Gurken-Zeit in der 2. Januar Woche keine Anfänger Skikurse für Erwachsene in dieser Skischule, also habe ich mich auf Privatstunden eingelassen. Ich bin zwar ansonsten sportlich nicht ganz talentfrei und mein Trainingszustand ist auch nicht schlecht, vom Skifahren habe ich aber wirklich keine Ahnung - sieht man mal von Weltcuprennen am Fernseher ab...
Ich dachte auch, dass mein Gleichgewichtsgefühl vom Mountainbiken, inlinen und schlittschuhlaufen nicht das schlechteste ist und bin guter Dinge in die Skischuhe rein und ab in die Bindung.
Ach ja, was ihr vielleicht noch wissen solltet: Das Ganze fand im Tannheimer Tal statt, in einer alteingessenen Skischule, die Älteste am Ort. Unterrichtet wurde, wie ich heute dank dem Forum hier weiss, nach den traditionellen österreichichen Methoden...
Wer diese kennt, der weiss was jetzt kommt. Also ab auf den Anfängerhang zu den Kindern, ein bisschen Pflug und ein paar Meter "abfahren" geübt, das hat auch prima geklappt. Kurz bremsen geübt mit Hockeystop, das ging für mich recht einfach durch das Schlittschuhlaufen. Dann sollte ich Kurven fahren lernen und das Debakel nahm seinen Lauf...
Ich bin quer zum leicht abschüssigen Hang gefahren und sollte mich dann - vollkommen entgegengesetzt dessen was ich von Mountainbiken und Inlinen gewohnt bin - nach aussen in den Hang lehnen um die Kurve zu nehmen. Das wollte mein Innerstes jedoch partout nicht machen, egal was der Kopf sagte. Ich also immer kurz vor der Kurve (oder bevor ich ich den Tiefschnee oder den Kinderlift gefahren wäre... ) mit Querstop gebremst. Es folgten Übungen, die für mich alles aber nicht Skifahren waren, mit Hände auf das Talknie, extremes Verdrehen des Oberkörpers zum Tal hin, mal mit, mal ohne Stöcke. Das sah bestimmt lustig aus, meine Frau hat das Ganze aus sicherer Distanz auch ganz interessiert beobachtet...
Irgendwann - nach endlosen Versuchen - habe ich mich dann überwunden und habe die Kurve mehr schlecht als recht gekriegt. Zwischendrin fragte ich den Skilehrer - ein Österreicher in meinem Alter - immer mal wieder, ob das Ganze denn wirklich zielführend ist und ob man das SO lernen müsse. Er meinte nur, ja, so lernt man Skifahren, anders ginge das nicht.
Beim Zuschauen sah Skifahren für mich bis dahin immer recht flüssig aus, ich dachte das würde mir Spass machen, das konnte ich allerdings von meinem "Gewürge" nicht gerade behaupten. Nach zwei Stunden hatte ich rein mental erstmal genug und war ziemlich ernüchtert. So schnell wollte ich aber noch nicht aufgeben (ich will das lernen!! ) und habe für den nächsten Tag noch mal zwei Stunden gebucht...
Auch der nächste Tag lief nicht viel besser, ich kam dann zwar - irgendwie - um die Kurven rum, Spass gemacht hat es jedoch immer noch nicht wirklich. Ich habe nur irgendwie gemerkt, dass ich das SO NIE lerne, wie wusste ich allerdings auch nicht. Also einen Tag Pause gemacht, auch keine Stunden mehr gebucht. Vom Biken weiss ich, dass man Abläufe, z.B. schwierigere Passagen, durch "Visualisieren im Kopf" automatisieren kann. Das habe ich dann mit den zwar verstandenen, aber nicht funktionierenden Basics des Kurvenfahrens etliche Male gemacht und bin dann wieder auf den Anfängerhang - allerdings alleine.
Und siehe da, nach ein paar Kurven ging es immer besser. Ich habe einfach versucht die Ski parallel zu halten und durch Körperdrehen locker um die Kurve zu fahren - ohne die mir ohnehin nicht sonderlich liegenden gymnastischen Übungen und ohne Pflug. Bald bin ich recht flüssig mit (zumindest so weit ich das beurteilen kann) parallel geführten Ski den Anfängerhang runter gefahren, der Hang war mir dann ziemlich schnell zu langweilig. Also mit dem nächsten Tellerlift auf eine kurze rote Piste, die von unten auch nicht so steil aussah...
Nun ja, von oben betrachtet hat sich das Ganze etwas anders dargestellt, speziell die kleinen Buckel, die teilweise vereist waren, waren für mich doch noch etwas ungewohnt...
Aber auch das hat gegen Ende der Woche recht flüssig und sicher geklappt, ich wäre am liebsten noch eine Woche geblieben...
Ein paar eigene Skischuhe habe ich mir jetzt gekauft, am nächsten Wochenende gehts - ohne Kinder - nach Oberstdorf, meine Frau macht einen Wochenend-Anfängerkurs. Die Skischule hat mir versichert nicht nach der an mir erprobten, sicher ansonsten auch grandiosen Methode zu unterrichten, darauf bin ich wirklich gespannt. Heute weiss ich, dass man Skifahren auch anders lernen kann, mir hätte es den Einstieg sicher extrem erleichtert. Die Beschreibung der Kurzskimethode und die Videos von Martina finde ich wirklich gut, leider hat sich das nur noch nicht bis in alle Skischulen rumgesprochen...
Wer das alles bis hierhin gelesen hat ohne gelangweilt zu sein, danke dafür.
Grüsse von einem neu infizierten Skifahrer
nachdem Beate *wink* mich netterweise auf dieses Forum aufmerksam gemacht hat und ich hier jetzt schon viele brauchbare Infos zu Skikursen, Skischuhen und Ski gefunden habe, möchte ich mich mal mit einem kleinen Erfahrungsbericht "revanchieren", was die modernen Methoden mancher Skischulen betrifft...
Wir waren Anfang Januar mit unseren beiden Kids (2 & 4 Jahre alt) das erste mal im Winterurlaub. Weder meine Frau noch ich haben - trotz unseres fortgeschrittenen Alters als Mittdreißiger - bis dahin jemals auf einem Ski gestanden. Da wir dieses Schicksal unseren Kindern ersparen möchten , sind wir einfach mal losgezogen. Die Kinder sollten - wenn Sie denn möchten - einen Skikurs machen, die Eltern wollten langlaufen (skaten) lernen. Als wir unsere 4-jährige Tochter dann in der Skischule angemeldet hatten, fand ich es dann irgendwie schade mit ihr später nicht auch mal fahren zu können. Also, es stand fest, ein Skikurs muss für mich her. Ausrüstung geliehen und ab in die Skischule...
Leider gab es in der Saure-Gurken-Zeit in der 2. Januar Woche keine Anfänger Skikurse für Erwachsene in dieser Skischule, also habe ich mich auf Privatstunden eingelassen. Ich bin zwar ansonsten sportlich nicht ganz talentfrei und mein Trainingszustand ist auch nicht schlecht, vom Skifahren habe ich aber wirklich keine Ahnung - sieht man mal von Weltcuprennen am Fernseher ab...
Ich dachte auch, dass mein Gleichgewichtsgefühl vom Mountainbiken, inlinen und schlittschuhlaufen nicht das schlechteste ist und bin guter Dinge in die Skischuhe rein und ab in die Bindung.
Ach ja, was ihr vielleicht noch wissen solltet: Das Ganze fand im Tannheimer Tal statt, in einer alteingessenen Skischule, die Älteste am Ort. Unterrichtet wurde, wie ich heute dank dem Forum hier weiss, nach den traditionellen österreichichen Methoden...
Wer diese kennt, der weiss was jetzt kommt. Also ab auf den Anfängerhang zu den Kindern, ein bisschen Pflug und ein paar Meter "abfahren" geübt, das hat auch prima geklappt. Kurz bremsen geübt mit Hockeystop, das ging für mich recht einfach durch das Schlittschuhlaufen. Dann sollte ich Kurven fahren lernen und das Debakel nahm seinen Lauf...
Ich bin quer zum leicht abschüssigen Hang gefahren und sollte mich dann - vollkommen entgegengesetzt dessen was ich von Mountainbiken und Inlinen gewohnt bin - nach aussen in den Hang lehnen um die Kurve zu nehmen. Das wollte mein Innerstes jedoch partout nicht machen, egal was der Kopf sagte. Ich also immer kurz vor der Kurve (oder bevor ich ich den Tiefschnee oder den Kinderlift gefahren wäre... ) mit Querstop gebremst. Es folgten Übungen, die für mich alles aber nicht Skifahren waren, mit Hände auf das Talknie, extremes Verdrehen des Oberkörpers zum Tal hin, mal mit, mal ohne Stöcke. Das sah bestimmt lustig aus, meine Frau hat das Ganze aus sicherer Distanz auch ganz interessiert beobachtet...
Irgendwann - nach endlosen Versuchen - habe ich mich dann überwunden und habe die Kurve mehr schlecht als recht gekriegt. Zwischendrin fragte ich den Skilehrer - ein Österreicher in meinem Alter - immer mal wieder, ob das Ganze denn wirklich zielführend ist und ob man das SO lernen müsse. Er meinte nur, ja, so lernt man Skifahren, anders ginge das nicht.
Beim Zuschauen sah Skifahren für mich bis dahin immer recht flüssig aus, ich dachte das würde mir Spass machen, das konnte ich allerdings von meinem "Gewürge" nicht gerade behaupten. Nach zwei Stunden hatte ich rein mental erstmal genug und war ziemlich ernüchtert. So schnell wollte ich aber noch nicht aufgeben (ich will das lernen!! ) und habe für den nächsten Tag noch mal zwei Stunden gebucht...
Auch der nächste Tag lief nicht viel besser, ich kam dann zwar - irgendwie - um die Kurven rum, Spass gemacht hat es jedoch immer noch nicht wirklich. Ich habe nur irgendwie gemerkt, dass ich das SO NIE lerne, wie wusste ich allerdings auch nicht. Also einen Tag Pause gemacht, auch keine Stunden mehr gebucht. Vom Biken weiss ich, dass man Abläufe, z.B. schwierigere Passagen, durch "Visualisieren im Kopf" automatisieren kann. Das habe ich dann mit den zwar verstandenen, aber nicht funktionierenden Basics des Kurvenfahrens etliche Male gemacht und bin dann wieder auf den Anfängerhang - allerdings alleine.
Und siehe da, nach ein paar Kurven ging es immer besser. Ich habe einfach versucht die Ski parallel zu halten und durch Körperdrehen locker um die Kurve zu fahren - ohne die mir ohnehin nicht sonderlich liegenden gymnastischen Übungen und ohne Pflug. Bald bin ich recht flüssig mit (zumindest so weit ich das beurteilen kann) parallel geführten Ski den Anfängerhang runter gefahren, der Hang war mir dann ziemlich schnell zu langweilig. Also mit dem nächsten Tellerlift auf eine kurze rote Piste, die von unten auch nicht so steil aussah...
Nun ja, von oben betrachtet hat sich das Ganze etwas anders dargestellt, speziell die kleinen Buckel, die teilweise vereist waren, waren für mich doch noch etwas ungewohnt...
Aber auch das hat gegen Ende der Woche recht flüssig und sicher geklappt, ich wäre am liebsten noch eine Woche geblieben...
Ein paar eigene Skischuhe habe ich mir jetzt gekauft, am nächsten Wochenende gehts - ohne Kinder - nach Oberstdorf, meine Frau macht einen Wochenend-Anfängerkurs. Die Skischule hat mir versichert nicht nach der an mir erprobten, sicher ansonsten auch grandiosen Methode zu unterrichten, darauf bin ich wirklich gespannt. Heute weiss ich, dass man Skifahren auch anders lernen kann, mir hätte es den Einstieg sicher extrem erleichtert. Die Beschreibung der Kurzskimethode und die Videos von Martina finde ich wirklich gut, leider hat sich das nur noch nicht bis in alle Skischulen rumgesprochen...
Wer das alles bis hierhin gelesen hat ohne gelangweilt zu sein, danke dafür.
Grüsse von einem neu infizierten Skifahrer
- Uwe
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Re: Private Stunden - kleiner Erfahrungsbericht eines Anfäng
Hallo Brian,
Da sieht man mal wieder, dass der "schlimmste Anfänger" Methoden wesenlich besser beurteilen kann, als der "beste Skiverband"
Brian hat geschrieben: Wer das alles bis hierhin gelesen hat ohne gelangweilt zu sein, danke dafür.
Da sieht man mal wieder, dass der "schlimmste Anfänger" Methoden wesenlich besser beurteilen kann, als der "beste Skiverband"
Uwe
Ja, es ist erschreckend und kaum zu glauben, dass immer noch so gelehrt wird: Ich war am Montag in Vorbereitung auf den Urlaub in der NE Skihalle und auch dort konnte ich die beschriebene Variante beobachten: vorneweg der Skilehrer im Zeitlupentempo im Schneepflug, den Oberkörper nach aussen gelehnt und die Kurve gedreht, die Schüler mit verzweifelten Verrenkungen hinterher.
Ich kann das immer noch nicht (diese Übung ist m.E. was für Könner!) aber dafür hab ich Spass am Skifahren.
Ich kann das immer noch nicht (diese Übung ist m.E. was für Könner!) aber dafür hab ich Spass am Skifahren.
Re: Private Stunden - kleiner Erfahrungsbericht eines Anfäng
Hallo Herr Moderator,Uwe hat geschrieben: Da sieht man mal wieder, dass der "schlimmste Anfänger" Methoden wesenlich besser beurteilen kann, als der "beste Skiverband"
wie soll ich denn bitte das "schlimm" in Verbindung mit dem Anfänger verstehen?
Wenn's so gemeint ist, das ich eine schlimme Prüfung für ihn war, weil ich mich - ohne es zu wollen - ziemlich standhaft geweigert habe, das zu tun, was er von mir wollte, dann hast du Recht. Aber wer einem Anfänger so was antut, der hat es auch nicht besser verdient...
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Danke für deinen interessanten Bericht!
Es zeigt auch wieder einmal: nicht jeder lernt auf die gleiche Art!
Gut, Pflug mit nach aussen lehnen halte in keinem Fall für eine gute Methode.
Aber die Sache mit dem "innerlichen Visualisieren" packt nicht jeder. Wenn du der Typ dafür bist, dann ist es toll! Und zum Glück bist du dir dessen bewusst, deshalb konntest du dir auch selber helfen.
Aber daraus kann man nicht schliessen, dass es jedem hilft. Sehr viele Leute haben keine so genaue Bewegungsvorstellung, schon gar nicht bei einer neuen Sportart. Aber im Zweifel schadet es auch nicht, es mal zu probieren.
Mir z.B. hilft es sehr beim Buckelpistenfahren - da kann ich wirklich auch "trocken trainieren" (fragt sich nur, warum ich es noch nicht besser kann...)
Es zeigt auch wieder einmal: nicht jeder lernt auf die gleiche Art!
Gut, Pflug mit nach aussen lehnen halte in keinem Fall für eine gute Methode.
Aber die Sache mit dem "innerlichen Visualisieren" packt nicht jeder. Wenn du der Typ dafür bist, dann ist es toll! Und zum Glück bist du dir dessen bewusst, deshalb konntest du dir auch selber helfen.
Aber daraus kann man nicht schliessen, dass es jedem hilft. Sehr viele Leute haben keine so genaue Bewegungsvorstellung, schon gar nicht bei einer neuen Sportart. Aber im Zweifel schadet es auch nicht, es mal zu probieren.
Mir z.B. hilft es sehr beim Buckelpistenfahren - da kann ich wirklich auch "trocken trainieren" (fragt sich nur, warum ich es noch nicht besser kann...)
- Herbert Züst
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- Ski-Level: 95
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Martina hat geschrieben
Martina wird dies nicht verstehen können, für mich ist das im Kopf umsetzen von physikalischen Vorgängen sehr wichtig, und ich habe mir das Carven mit dieser Methode selbst beigebracht. Ich denke, dass auch Anfänger und da besonders Erwachsene mit einem ähnlich verdrateten Hirn wie das meine, mit dieser visualisierungs Methode recht gute Fortschritte machen können.
Um sich aber keine schlechten Gewohnheiten anzueignen, ist es schon empfehlenswert sich von einer Fachperson von Zeit zu Zeit korrigeren zu lassen. (Habe gehört, dass es tatsächlich Skilehrer gibt die zu sowas fähig sind )
Gruss Herbert
Mir geht es in den Buckeln genauso, irgend wie brauche ich aber einen guten Vorfahrer dem ich zuschauen kann, dann macht es plözlich klick und es geht.Mir z.B. hilft es sehr beim Buckelpistenfahren - da kann ich wirklich auch "trocken trainieren"
Martina wird dies nicht verstehen können, für mich ist das im Kopf umsetzen von physikalischen Vorgängen sehr wichtig, und ich habe mir das Carven mit dieser Methode selbst beigebracht. Ich denke, dass auch Anfänger und da besonders Erwachsene mit einem ähnlich verdrateten Hirn wie das meine, mit dieser visualisierungs Methode recht gute Fortschritte machen können.
Um sich aber keine schlechten Gewohnheiten anzueignen, ist es schon empfehlenswert sich von einer Fachperson von Zeit zu Zeit korrigeren zu lassen. (Habe gehört, dass es tatsächlich Skilehrer gibt die zu sowas fähig sind )
Gruss Herbert
Gerne! Und heute kann ich ja selbst über die beiden Tage lachen, das war erst etwas schwieriger...Martina hat geschrieben:Danke für deinen interessanten Bericht!
Warum eigentlich nicht? Ich wusste, dass das geht - eben aus Erfahrungen in anderen Sportarten. Ich konnte aus den paar Stunden wenigstens ein paar Extrakte mitnehmen, wie z.B. Talskibelastung, vermeinden von Rücklage etc.. Dies hat es mir dann möglich gemacht das "Störende" raus zu filtern und es dann mit eigentlich ganz logischen Abläufen mal selbst zu versuchen.Martina hat geschrieben: Aber die Sache mit dem "innerlichen Visualisieren" packt nicht jeder.
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- Registriert: 11.06.2001 02:00
- Vorname: Martina
- Ski: Elan
- Wohnort: St. Moritz / Regensburg D
- Nicht jeder hat die Fähigkeit/Fertigkeit, aus den gesehenen Bildern einen Bewegungsablauf zu "speichern". D.h. entweder sie können sich gar kein Bild merken oder dann nur ein sehr unspezifisches.Brian hat geschrieben:Warum eigentlich nicht?Martina hat geschrieben: Aber die Sache mit dem "innerlichen Visualisieren" packt nicht jeder.
- Nicht jeder, der sich einen Bewegungsablauf visuell merken kann, kann ihn in seinen Körper übertragen.
So jemand sieht z.B. nicht, wo das Gewicht liegt oder wie es angestellt wird, dass die Ski jetzt eben um die Kurve gehen. Und manchmal ist es auch wirklich kaum zu sehen!
- Nicht jeder, der "weiss", was er machen sollte, kann dies mit seinem Körper auch ausführen.
- Nicht jeder, der es von seinen Fähigkeiten/Fertigkeiten eigentlich könnte, ist in der Lage, das Ganze beim skifahren umzusetzen, da plötzlich nicht-visualisierte Dinge dazukommen: Ski gleitet, Schnee bietet Widerstand, der nicht immer gleich ist, Kälte, störende Leute in der Umgebung, Unsicherheit wegen des Geländes, Material fühlt sich fremd an und lässt nicht so handhaben wie erwartet etc.
Ich habe beispielsweise mal einen Balletttänzer unterrichtet. Die können sich ja bekanntlich bewegen und sind wohl auch nicht die schlechtesten in der Bewegungsumsetzung und -imagination und Kontrolle ihres Körpers. Aber der Mann hatte eine unglaubliche Mühe mit dem Material -er war sich nicht gewohnt, auf etwas einzuwirken, das ihn bewegt und auch "selbständig gleitet". Ausserdem schien es mir, dass er nur schwer damit zurecht kam, dass die Bewegungen nicht immer die gleiche Auswirkung hatten, sondern je nach Steilheit, Schneebeschaffenheit, Tempo etc anders wirkten. Ist halt nicht das Gleiche wie ein Bühnenboden...
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