Buckelpistentechnik

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
Herr Fischer

Buckelpistentechnik

Beitrag von Herr Fischer » 23.01.2006 12:22

Buckelpistentechnik:
Viele "Unerfahrene" fahren bei den Buckeln durch die Buckeltäler. Dabei ist in den schmalen Wannen vom einen zum anderen Buckel weder bremsen noch lenken möglich, und die Wannen sind meist so ausgelutscht, dass es ein am Ende fast rauskatapultiert. Das ist aber die - um das Wort "Falsch" nicht zu benutzen - schlechtere Fahrlinie / Fahrweise.
Besser fährt man wiefolgt durch ... eigentlich ÜBER die Buckel:
Anstatt genau durch die - meist ausgelutschten - Buckeltäler zu fahren, fährt man AUF die flache bergseitige Flankel des Buckels zu, wobei man den Buckel durch starkes Tiefgehen (eher "Anziehen der Beine") schluckt. Beim Tiefgehen beugt man den Oberkörper VOR und dreht ihn in die neue Richtung voraus. Auf der Spitze - genauer gesagt: auf der kurvenäußeren Flanke der Buckelspitze - drehen die Ski UM die Spitze herum und auf der talseitigen Flanke des Buckels werden die Beine gestreckt, wobei man - wie auf einem Steilstück, denn mehr ist die Flanke des Buckels nicht - sehr gut bremsen / die Geschwindigkeit kontrollieren kann ... und weiter AUF den nächste n Buckel zu ...
Hallo,
diesen Beitrag habe ich auf dieser Seite gefunden und auch einen entsprechenden Forumsbeitrag.
Leider ist mir danach noch immer nicht 100%ig klar wie man eine Buckelpiste richtig fährt.

Gibt es eine genauere Anleitung?

Danke.

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carlgustav_1
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Beitrag von carlgustav_1 » 23.01.2006 12:57

/ ironie an /jede saison sieht man sie wieder: die menschen, die am kopf einer buckelpiste stehen und ein handbuch bzw. einen spickzettel zücken und sich die ultimative "anleitung zum buckelpistenfahren" wieder ins gedächtnis rufen... /ironie aus/

die zitierte anleitung hat schon hand und fuß. les mal die entsprechenden bücher und lehrpläne, nach viel hoch-tief-geschwafel enden die in der regel darin, dass der "geübte variantenfahrer" situativ entscheidet, welche linie er durch die buckel fährt und wo und wie er dreht. tja, da ist man dann so schlau wie vorher.

was braucht man also wirklich?

a. kondition & oberschenkel
b. übung

also: sommers joggen/radfahren & in die muckibude,
winters auf die piste! so nach zehn, zwölf jahren wirds ganz gut aussehen - sonst könnte es auch an mangeldem talent liegen :oops: oder halt nen entsprechenden (privat) kurs belegen.

skifahren lernt man nicht per theorie-trockenkurs.

husch, ab in die berge! 8)
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Martina
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Beitrag von Martina » 23.01.2006 13:33

...und viel, viel Übung!

Es ist so, dass es auch in den "Tälern" auf und ab geht!
Meistens geht die "Line" zwischen den Buckeln durch, aber es kann auch mal eine Kurve drüber gehen. Auch hier ist eigentlich wie beim Kurzschwingen wichtig, dass der Rhythmus erhalten bleibt - also nicht fahren und gucken, wo es nett für eine Kurve wäre. Dann hast du schon verloren. Im Idealfall einige Kurven voraussehen.

Dann banal gesagt: Kopf bleibt immer gleich hoch, Beine gehen rauf und runter, drehen meist, wenn du die Beine grad angezogen hast.

Wenn du das einfach ca. 8000mal probierst, dann klappt es locker!
(Ich habe es leider erst ca.5000mal probiert)

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Skiameise
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Beitrag von Skiameise » 23.01.2006 14:25

carlgustav_1 hat geschrieben: :oops: oder halt nen entsprechenden (privat) kurs belegen.
Bringt das dann überhaupt was? Dann könnte ja auch der richtige Theorie-Tipp was bringen. Wenn es wirklich nur um Übung-Übung-Übung geht, dann können doch ein paar Privatstunden auch nur was ausrichten, wenn man wirklich was grundlegendes falsch macht???

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WolliHood
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Beitrag von WolliHood » 23.01.2006 14:39

Wie wäre es denn damit:

http://www.skicamp.de

Sicher etwas teurer als ein Buch, aber bringt bestimmt was.

Gruss, WolliHood

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Beitrag von Herbert Züst » 23.01.2006 14:41

Wenn du das einfach ca. 8000mal probierst, dann klappt es locker!
Also wenn du richtig kurz schwingst, so alle Sekunden ein mal, müsste es nach 2.5 Stunden klappen. :D :D

Ich persönlich brauche manchmal auch irgend eine Motivation, und die erhalte ich wenn ich jemandem zuschaue der das so richtig elegant macht,
versuch's dann auch und meistens funktionierts.

Gruss Herbert

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Beitrag von oenologe78 » 23.01.2006 14:51

Was zusätzlich noch hilft ist : ganz tief in die Knie gehen, dann kannst Du besser federn, und nicht unbedingt in ausgelutschten Buckeln anfangen, sondern langsam steigern. Wenn Kraft, Übung und schneller bzw. flexibler Kurzschwung stimmen, sollte es dann eigentlich kein Problem mehr sein.
Gruß Reiner

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Beitrag von beate » 23.01.2006 14:59

Bevor du anfängst darüber nachzudenken, wie du elegant eine Buckelpiste meistern kannst, solltest du eine sichere + gute Kurzschwungtechnik auf jeder Piste beherrschen. Dann hilft nur noch üben, üben, üben. Für mich war der ultimative Tip von Martina: Nicht durchcruisen / queren, sondern eine, möglichst nahe an der Falllinie gelegene, gedachte Linie suchen und jeden Buckel der unter deinem Ski ist zum drehen nutzen, ohne Kompromisse! Lieber kurz stehen bleiben, anstatt zu queren und dann den Rhythmus wieder neu aufbauen.
Beate

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Beitrag von Hosky » 23.01.2006 15:13

skifahren lernt man nicht per theorie-trockenkurs.
Stimmt. Es gibt Leute, die können jeglichen theoretischen Betrachtungen rein gar nichts abgewinnen und nur rein intuitiv fahren und lernen. Andere müssen die Bewegungen vom Kopf her verstehen und erschliessen und können sie dann in die Praxis übertragen. Lernen können die es auch nur in der Praxis, aber das theoretische Verständnis macht es ihnen viel leichter.
was braucht man also wirklich?

a. kondition & oberschenkel
b. übung
aber ohne c. Technik wirst Du nur mit a und b nicht wirklich weiterkommen.

Anmerkung zur og Anleitung:
Besser nicht mitten über die Buckel fahren, sondern in den Buckelflanken. Mit Oberkörper beugen und in die neue Richtung drehen habe ich auch so meine Schwierigkeiten. Idealerweise ist der Oberkörper während der ganzen Fahrt relativ ruhig und zeigt immer Richtung Tal. Man dreht auch nicht um die Skispitzen, sondern die Drehachse der Ski ist gleich der Körperachse. Sonst macht man viel zu viele Aktionen, die einem die Kontrolle des Körperschwerpunkts unnötig erschweren.

Voraussetzung für flüssiges Buckelfahren in dieser Linie ist das Beherrschen der Ausgleichsbewegung (auf keinen Fall Hochentlastung, das katapultiert Dich raus). Diese kann man auf einer normalen Piste ganz gut üben, indem man sich die einzelnen Buckel sucht, die durch Schneezusammenschieben immer wieder entstehen. Dort der Anleitung folgen, also beim Auffahren auf den Buckel tiefgehen, oben (unbelastete Skispitzen und –enden = minimaler Drehwiderstand) umkanten und drehen und sich in das „Tal“ reinstrecken. Da die Ski aufgekantet sind, wird in dieser Phase gebremst. Auch das Auffahren auf den Buckel hat natürlich eine Bremswirkung.

Wenn Du das kannst, rein in eine flache Buckelpiste mit kleinen Buckeln. Eher tiefe Grundposition, einen Ausgleichsschwung langsam an den anderen reihen. Wichtig: Vorausschauendes Fahren. Suche Dir vorher eine Fahrspur aus, die relativ gleichmässig ist und Dir ein rhythmisches Fahren ermöglicht. Wie Martina schreibt: immer im Rhythmus bleiben, Oberkörper ist immer talseitig ausgerichtet und bewegt sich idealerweise nicht auf und ab, da die Buckel durch die Ausgleichsbewegung geschluckt werden. In den Buckeln ist dann der Blick immer zwei Buckel voraus, so dass man eventuelle Unregelmäßigkeiten in der Spur frühzeitig sieht und darauf reagieren kann (steileres bzw flacheres Anfahren der Buckelflanke im gleichen Rhythmus oder mal einen längeren/kürzeren Schwung zwischensetzen, um wieder eine rhythmische Spur zu finden).

Gut zur Übung sind auch "Hotlines", also Gelände, wo nur eine einzige Buckel-Linie hineingefahren wurde. Sie zwingen Dich zu dem Rhythmus, werden aber meist relativ schnell ausgefahren und damit tief. In ihnen kann man aber üben, die Buckelflanken höher oder tiefer anzufahren.

Und dann natürlich wieder b. üben, üben, üben...

Grüße,
Hosky

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Beitrag von carlgustav_1 » 23.01.2006 15:15

schön, zur abwechslung mal ein thema bei dem wir uns querbeet einig sind!

ganz verlegen macht erneut die bescheidenheit unsrer stamm-damen... würde mir lieb und werte körperteile verwetten, dass sie auch in den buckeln ne sehr viel bessere figur machen als sich das jetzt anhört.

vielleicht, um etwas pfeffer in die diskussion zu bringen und auch meine eigene aufforderung von oben (kurs machen!) zu relativieren:

gerade bei tätigkeiten (-> sportarten) die körper-koordination umfassen ist übung nunmal das a und o. man kann mit sehr viel spass und lust skifahren, auch wenn mans nur ne woche im jahr macht (so wie ich). aber insbesondere buckelpiste ist so ne geschichte - - die leut die ich kenne, die da wirklich souverän runterfahren sind durchdiebank leute die extrem lang und extrem viel fahren. da spielen jahrelange erfahrung, technik, reaktion und koordination ne sehr viel größere rolle, als wenn man nur mit ein paar langen schwüngen auf der kante ne planierte piste runterwill... und ein kurs von ein paar stunden wirds nicht reissen, kann aber helfen falls man einfach grundlegende sachen falsch gemacht hat - und bringt allemal mehr als theoretische regeln oder anleitungen zu verinnerlichen.

nun wollen skilehrer auch leben und pflegen natürlich den mythos, dass ein paar skistunden einen auf jeden fall unheimlich weiterbringen :wink: das kann auch passieren, ist aber immer auch ein stück eigenmarketing...! und da muß man sich natürlich auch hier im forum als persönlichkeit positionieren, die IMMER eine analyse und einen guten rat parat hat... naja. muß halt jeder "konsument" sich selber seinen teil denken.

trotzdem viel spass in den buckeln - - aber nicht übertreiben, der muskelkater beim aufstehen vom topf am nächsten morgen ist grauslig :evil:
krypton rulez!

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