heiße diskussion beim dsv und in vielen skigebieten

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WolliHood
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Beitrag von WolliHood » 09.10.2004 16:56

golden gaba hat geschrieben:
WolliHood hat geschrieben:Hallo,

Fakt ist doch, dass Skifahren durch Carvingski und gut präparierte Pisten zu einem Breitensport geworden ist.
entschuldigung...aber hab ich da was verpasst?
ich dachte skifahren war schon immer ein breitensport..oder nicht?
Bin mir ziemlich sicher, eine Statistik gesehen zu haben, die eine sehr deutlichen Anstieg zeigte. Es deckt sich auch mit der Menge der Skifahrer in meinem Bekantenkreis. Vielleicht fällt das in Bergnähe auch nicht so auf. Kann auch sein, dass ich Breitensport falsch definiere.
golden gaba hat geschrieben: thema skikurse:
vielleicht täusche ich mich ja auch. aber ich habe den eindruck, dass die zahl derjenigen die einen skikurs machen gestiegen ist.
wenn ich mir überlege, dass vor 10 jahren vielleicht 2 grosse skischulen in saalbach-hinterglemm waren, jetzt aber mind. 5 vor ort ihr geld verdienen....

aloha
tom
Vielleicht gibt es auch deutlich (?) mehr Skifahrer.

Gruss, WolliHood

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golden gaba
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Beitrag von golden gaba » 09.10.2004 17:30

@wollihood
da bräuchten wir jetzt statistiken...
aber ich bin mir auch ziemlich sicher dass sich seit den 70gern die anzahl der skifahrer verdoppelt hat.
die menschen sind einfach heute viel mobiler... und skifahren ist mittlerweile kleiner luxus, den man sich gerne leisten will...

jetzt aber wieder zum thema.....

gruss
tom

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nicola
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Beitrag von nicola » 09.10.2004 19:00

glaubt ihr wirklich, dass die carver „schuld“ für plattgewalzte pisten sind – ? wo bleiben die ausgewiesenen carvingpisten und vor allem wo bleiben die vielen carver, ich seh’ für meinen geschmack viel zuwenig davon

ich sehe die grundursache ganz woanders:

voraussetzung für natürliche Buckelpisten fehlen: witterungs- klimaverhältnisse und naturbelassenes gelände (dort hält sich der schnee in den mulden und senken, auf gelände planierten pisten wird er durch abrieb immer weiter nach unten befördert

problem - wenn aufgrund der witterungsverhältnisse eine naturbelassene piste präpariert werden muss, damit der betrieb dort nicht gefährlich wird, bedeutet das eine sehr aufwändige arbeit - der ganze schnee muss zuerst bis zum grund aufgefräst werden und kann erst dann planiert werden. das kann den betrieb auf dieser piste für ein zwei tage zum erliegen bringen, bei ungünstigen wetterverhältnissen wesentlich länger. das kann sich nicht jede liftgesellschaft so ohne weiteres leisten.

es gibt immer weniger skigebiete in denen es voraussetzungen gibt pisten möglichst naturbelassen den ganzen winter zu betreiben, aber es gibt sie doch. sie sind, weil dort die verhältnisse eben schön sind, auch meistens in einer anderen preisklasse als orte, die wegen weniger exclusivem angebot auf massentourismus umgestellt haben.
die menschen sind einfach heute viel mobiler... und skifahren ist mittlerweile kleiner luxus, den man sich gerne leisten will...


ok dann ist es ohnehin ganz einfach, wenn der herr dsv skilehrer ein gutes buckelpisten angebot sucht, dann findet er das beispielsweise in zürs oder lech. dafür muss er auch in kauf nehmen, dass er dort für sein liftticket, sein bett, seine brettljause und das bier etwas mehr bezahlen muss als im schwarzwald oder in kaltenbach. :D

ein wort noch zu den skischulen - die zahl der skischulen in österreich ist deshalb gestiegen, weil das skischulmonopol gefallen ist. der anteil der skischüler zum gesamtanteil der winterurlauber ist eher gesunken, der anteil der skifahrer, die während des gesamten skiurlaubs einen skikurs besuchen ist drastisch gesunken.
nicola

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Fuchs755

Beitrag von Fuchs755 » 09.10.2004 19:21

Nein, die Carver sind nicht an plattgewalsten Pisten schuld, sie schreien nur am lautesten! Dieses Forum ist offenbar etwas Kantenlastig:-)
der herr DSV Skilehrer findet sicher seine Buckelpiste (ich übrigens auch) allerdings dürfte die zum erlernen der Technik nicht geeignet sein. Es geht ja gerade darum dass es auch Normalfahrern möglich sein sollte ihre Technik zu verbessern und dafür ein geeignetes Gelände vorzufinden, also gerade nicht die Piste dei der Herr DSV Skilehrer favorisiert.
Zudem lässt sich dann auch ohne Anleitung und zusätzliche Kosten (Skikurs) etwas experimentieren.
Ich will ja keinen Carver zwingen sich da durch zu quälen, aber es gibt auch noch andere Skifahrergruppen, von einige vielleicht noch ein Interesse an der Verfeinerung und Variation der Skitechnik haben.

Gruß
Christian

rore
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Beitrag von rore » 09.10.2004 19:58

nicola hat geschrieben:
problem - wenn aufgrund der witterungsverhältnisse eine naturbelassene piste präpariert werden muss, damit der betrieb dort nicht gefährlich wird, bedeutet das eine sehr aufwändige arbeit - der ganze schnee muss zuerst bis zum grund aufgefräst werden und kann erst dann planiert werden. das kann den betrieb auf dieser piste für ein zwei tage zum erliegen bringen, bei ungünstigen wetterverhältnissen wesentlich länger. das kann sich nicht jede liftgesellschaft so ohne weiteres leisten.
Hat zwar mit dem ursprünglichen Thema wenig zu tun, aber für die di es interessiert.
zur Pistenpräperierung:
Die päperierung einer naturbelassenen Piste ist minimal aufwendiger wie auf einer normalen Piste. Das Schild des Pistengeräts muss nur ständig voll schnee sein (also einen Teil des Buckels abtragen). Dabei muss man meist ein bischen langsamer fahren als beim normalen walzen.
Bis zum Boden auffräsen wäre ziemlich ungut weil man dann nur noch weiches Zeug auf Wiesen oder Gletscheruntergrund hätte und das wäre sogar mit eine Pistengerät etwas rutschig.

Probleme bei der präperierung tauchen auch bei viel Neuschnee, starken Frühjahrsbedingungen etc. auf - wo die maschinen mit dem Schnee rutschen - Abhilfe schaft hier ein Maschine mit Winde, die dass ein bischen einschränkt.

Manchmal werden an Windigen Passagen teile einer Piste absichtlich als Buckelpiste belassen wenn man Schnee brauch oder bald mit Schnee rechnet. Der Wind blässt den Neuschnee zwischen die Buckel ein und dann wird wieder gewalzt - so baut man sich ein wenig schneller ein bischen Schnee auf...

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nicola
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Beitrag von nicola » 09.10.2004 19:59

Fuchs755 hat geschrieben:Nein, die Carver sind nicht an plattgewalsten Pisten schuld, sie schreien nur am lautesten!
da ich ausser carven auch jede buckelpiste befahren kann, nochmals gaaaanz leise:

die voraussetzungen für natürliche pisten sind nicht mehr die gleichen, wie zu zeiten wo es noch mehr schnee für weniger menschen gab...

sobald das gelände planiert ist muss der schnee von zeit zu zeit von unten nach oben befördert werden - das ist auch besser für die umwelt, weil sonst an aperen stellen der bewuchs ruiniert wird.
nicola

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Beitrag von nicola » 09.10.2004 20:13

@rore
sag mal, du bist ja scheinbar fachmann, deckt sich das was ich mit leuten die pisten präparieren im gespräch herausgehört habe auch mit deiner erfahrung:

dass pisten, die nicht regelmässig gepflegt werden, viel schwerer zu "halten" sind?
Die päperierung einer naturbelassenen Piste ist minimal aufwendiger wie auf einer normalen Piste. Das Schild des Pistengeräts muss nur ständig voll schnee sein (also einen Teil des Buckels abtragen). Dabei muss man meist ein bischen langsamer fahren als beim normalen walzen.
wenn der buckel aus schnee besteht leuchtet mir das ein, was aber ist wenn aufgrund der abfolge von tauwetter und frost die ganze sache fast bis auf den grund durchfriert?
nicola

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Beitrag von golden gaba » 10.10.2004 02:04

@nicole

noch mal...zur wiederholung...

- das sagt der ökologe tobias luthe vom dsv-umweltbeirat:
natürlich ist bei der vernünftigen anlage von naturbelassenen pisten aus umweltsicht vorteilhaft, dass lärm- und abgasemissionen sowie der energieverbrauch durch pistenbullys gesenkt werden kann. zu saisonbeginn ist es jedoch sinnvoll, zunächst ein fundament zu präparieren, auch für später nicht mehr präparierte pistenabschnitte. so bleibt die pflanzendecke gut geschützt.

was ich nicht geschrieben hab...dieses fundament darf auch mit kunstschnee entstehen.

und bitte übertreib doch nicht immer gleich alles.
1. schneit es im schnitt alle 2 wochen.
2. werden in 98% aller skigebiete die normalen pisten sowieso gewalzt, und damit schnee nach oben.
3. hält ein gewalztes fundament (egal ob kunst- oder naturschnee) fast die ganze saison.

und der herr dsv-skilehrer hat nicht die von dir beschriebene schwierige buckelpiste gemeint, nein... er meint gemäßigtes gelände wo man dem nicht ganz so geübten skifahrer diese art des skifahrens näher bringen kann.

das es früher mehr schnee gab, glaub ich nicht.
ich habe das gefühl das sich alles nur um 2-3 wochen nach hinten verschiebt. aber da gibt es bestimmt statistiken...
also mir hat er die letzten jahre immer bestens gereicht!!!!!!!!

nix für ungut
tom

Bernhard
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Beitrag von Bernhard » 10.10.2004 11:36

@nicola: Selten/nicht praeparierte Haenge sind natuerlich schwerer zu "Halten", was v.A. dadurch bewirkt wird, dass selten/nicht praeparierter Schnee nicht so stark verdichtet wird. Merkt man ja auch, wenn man viel zwischen Piste und knapp neben der Piste wechselt: Eis bzw. wirklich abgelutschten Schnee findet man praktisch nur auf Pisten, die viel praepariert werden. Und dort haelt das dann entsprechend gut/lang, auch wenn die Massen drueberrutschen. "Eisig" ist es halt...

Meine uebrigens auch, dass das, was heute viele Leute betreiben, naemlich ausschliesslich auf platt gewaltzten Pisten zu fahren, und mittags die Ski abschnallen, weil da doch die Pisten schon zu uneben werden, sie skifahrerisch nicht wirklich weiterbringt. Sie muessen sich natuerlich nicht weiterentwickeln, aber wer staendig nur auf ebenen Pisten faehrt und schwierig zu fahrende Haenge scheut, wird sicher kein besserer Skifahrer, sondern sich eher zurueck entwickeln. Ist leider so, da kann man nix wegdiskutieren, glaube nicht, dass das viel mit Fundamentalismus zu tun hat.
there is no bad weather...

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Beitrag von nicola » 10.10.2004 12:19

Bernhard hat geschrieben: Meine uebrigens auch, dass das, was heute viele Leute betreiben, naemlich ausschliesslich auf platt gewaltzten Pisten zu fahren, und mittags die Ski abschnallen, weil da doch die Pisten schon zu uneben werden, sie skifahrerisch nicht wirklich weiterbringt. Sie muessen sich natuerlich nicht weiterentwickeln, aber wer staendig nur auf ebenen Pisten faehrt und schwierig zu fahrende Haenge scheut, wird sicher kein besserer Skifahrer, sondern sich eher zurueck entwickeln. Ist leider so, da kann man nix wegdiskutieren, glaube nicht, dass das viel mit Fundamentalismus zu tun hat.
ja endlich - dieser meinung kann ich mich vollkommen anschliessen, weil sich das mit der praxis deckt. in den meisten skigebieten hat man auf vielen pisten, spätestens ab mittag, die möglichkeit seine skills in puncto mugl und unebenheiten zu erweitern. fakt ist doch, dass man (bspw. weil die kunden einen "carvingworkshop" gebucht haben, oder wegen einer anderen behinderung nicht gut in unebenem gelände zurechtkommen :wink: ) einigermassen glattes gelände ab mittag wirklich suchen muss.
- und das sagt der skilehrer stefan wiedeck, dsv ski- und snowboardlehrerschule:
natürliche buckelpisten im gesicherten, mittelschweren pistenbereich? das ist balsam für die seele eines jeden skilehrers und trainers. die dsv-skilehrerschule kann den wunsch nach solchen geländegegebenheiten nur unterstützen und darauf hoffen, dass er bald in großem stile wirklichkeit wird.
was ich sagen will, dass der wunsch nach naturbuckelpisten im "grossen stile" illusorisch ist und sich ein engagierter skilehrer auf jeder piste, bei jedem schnee etwas einfallen lassen muss um seinen kunden die grösstmögliche lernerfahrung anzubieten.

skischulen vorort zahlen pacht für pistenabschnitte, die sie zu geländespielwiesen adaptieren. "wanderskilehrer" wie jene des DSV und ich zähle mich auch dazu - nicht zum DSV sondern zu den skinomaden :wink: , haben die möglichkeit für die jeweiligen ansprüche mit ihren kunden das richtige gebiet anzureisen.

was in den skigebieten an pistenausbau passiert ist, ist passiert. der einspruch dagegen und die forderung nach strukturen für naturbelassene pisten hätte bereits in den 80er jahren erhoben werden müssen. ich habe beides aus dieser ecke damals nicht vernommen, mit vorliebe wurden/werden gebiete angesteuert, die gut ausgebaut und preiswert sind.
nicola

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