Kurzskimethode zu erfolgreich!

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
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Benna
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Kurzskimethode zu erfolgreich!

Beitrag von Benna » 23.03.2004 16:59

Mir ist wieder eine Story eingefallen, die ich unbedingt mal im Forum erzählen wollte.

Eine Freundin, die seit langer Zeit in der Halle in Neuss als Skilehrerin arbeitet, hat mir erzählt, dass dort eine ganze Weile nach der Kurzskimethode unterrichtet wurde. Die Lernerfolge der Leute waren allerdings so groß, dass der Chef der Skischule die Kurzski wieder abgeschafft hat, da die Menschheit zuwenig Skikurse gebucht hat!

Echt wahr!

Gast

Beitrag von Gast » 25.03.2004 09:42

Ich bin immer ein fantasievoller Skilehrer gewesen und habe mit den Kindern immer gern gearbeitet.

Im 1992 hatte ich während die Fastnachtsferien eine Gruppe, die aus 10 8-11 jährigen fortgeschnittenen Kindern bestand.
Sie fuhren problemlos und mühelos auf blauen und roten Pisten, jedoch immer mit Pflugdrehen.
Da die Pisten in unserem kleinen Skigebiet eher langweilig waren (sind), begann ich mit den Kindern und Technik zu "spielen". Die Kinder waren am Grundparallelschwung sehr nah: um das ganze zu "beschleunigen" habe ich begonnen, ihnen das Kurzschwingen beizubringen.
Das war ein rennen um "wer macht am meisten Kurven von hier bis zu nächsten Baum/Pfosten?". Am morgen fuhren sie mit Pflugdrehen, am nachmittag sahen iher Kurven immer ähnlicher am Grundparallelschwung aus. Sie waren begeistert, da sie (fast) wie Ihren Eltern fahren konnten. Und ich selber auch.
Am nächsten Tag habe ich nach einer Stunde Skifahrt das Stockeinsatz eingeführt. Am nachmittag fuhren die Kinder Kurzschwingen mit offener Beinstellung und "natürlichen" Stockeinsatz als "Rythmushilfe".

Die Kinder waren begeistert, die Eltern waren begeistert, ich selber war von den Resultaten meines Versuches begeistert. Ich hatte eigentlich nur die Lehrmethode an den Schülern gepasst, was heute die Filosofie unserer schweizerischen Skischule heisst.
Am Ende der Woche kam mein Skischulleiter und sagte "Du musst nicht der Kinder soviele Sachen beibringen: sie haben zuviel gelernt. So werden sie weinge Skikurse besuchen!" Und die Skischule wenig Geld kassieren.
Zu diesem Zeitpunkt habe ich verstanden, dass meine Tätigkeit als Skilehrer fertig war: der Skischulleiter hatte meine Motivation buchstablich zerstört. So kehrte ich an meinem Skiklub zurück und habe mich an der Formation deren Skilehrerer (besser Skileiter, da alle einen J+S Brevet hatten) gekümmert.

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Beitrag von dani1965 » 25.03.2004 09:45

Das oberstehende Bericht habe ich selber geschrieben...

Inzwischen wurde ich automatisch ausgeloggt...

Die Skischulen sollen sich mehr an den Kunden anpassen, als an ihren Finanzen: diese ist eigentlich eine viel bessere Werbung für unser Skisport und für die Skischule selber!
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Martina
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Beitrag von Martina » 25.03.2004 10:10

Das Argument, dass mit einer bestimmten Methode die Leute zu schnell lernen und somit nicht lange genug in der Skischule bleiben, hört man immer wieder.

Ich denke, wenn jemand schnell lernt, ist er motiviert, geht eher weiterhin skifahren und behält den Unterricht in positiver Erinnerung. Vielleicht ist das ja auch ein Argument dafür, wieder mal Unterricht zu nehmen...

Sebastian
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Beitrag von Sebastian » 25.03.2004 12:32

Ja Martina, für mich wäre/ist das ein Argument immer wieder Untericht zu nehmen, da man mit den neuen Methoden mit einem Tag Untericht schon recht viel erreichen kann........aber das ist eher langfristig gedacht.
Vieleicht denken einige Skischulen da sehr kurzfristig?!
"Never eat yellow snow!"

Gast

Beitrag von Gast » 29.03.2004 14:58

Man sollte auch nicht vergessen, dass gerade die Kurzskimethode einen kommerziellen Hintergrund hat und so als Marketingargument eingesetzt wird.

Um gut Skifahren zu lernen braucht man immer noch JAHRE.

Ein Skipro

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Beitrag von Uwe » 29.03.2004 16:30

Gast hat geschrieben: Man sollte auch nicht vergessen, dass gerade die Kurzskimethode einen kommerziellen Hintergrund hat und so als Marketingargument eingesetzt wird.
Solange es - bei gleichem Preis - wesentlich erfolgreicher ist, ist es doch prima ... dass "Skifahren Lehren" kommerziell ist, ist bekannt ... und dass man mit der KSM wirbt ... gut so!
Ich verstehe nicht, was daran negativ sein soll. Oder habe ich Deinen Beitrag falsch verstanden?
Und wenn Du als "Skipro" uns vielleicht noch verrätst, was Dein background ist...
Uwe

Nixkönner
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Beitrag von Nixkönner » 31.03.2004 13:54

Durch die "neue" Möglichkeit mit 1m oder 1,2m Ski sehr schnell die Basics zu lernen und quasi von anfang an "richtig" skifahren zu können, hat zwar viele gute Seiten aber auch einen unschönen Nebeneffekt:

Es gibt zwar insgesamt nicht mehr Skifahrer, ABER es gibt immer mehr schlechte Skifahrer auf den Pisten!

Viele glauben, nach ein zwei Tagen Basiskurs, schon perfekt fahren zu können und stürzen (oft wörtlich) sich dann halt ohne weitere Schulung auf die Pisten. Hier denke ich, ist die eine der größten Aufgaben der Skischulen und -Lehrer: Dem Anfänger klar zu machen, dass eben ein zwei Tage Ski-Basics nicht ausreichen.

Aber wer schafft das schon...
schneereiche Grüße,
Peter, der Nixkönner... ;-)

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Beitrag von Spyder » 31.03.2004 14:39

Hmm - ich weiß nicht ob das so stimmt - vielleicht gibt es ja immer mehr schlechte Skifahrer, das kann ich nicht beurteilen, dazu fahre ich zu wenig und noch nicht lange genug, aber ich habe meine Zweifel, daß in der KSM die Ursache zu suchen ist, dazu ist sie meiner Meinung viel zu wenig populär. Wenn es denn so sein sollte, daß immer mehr schlechte Skifahrer auf der Piste sind, glaube ich eher, das ist so weil der Zugang zum Skifahren (Tourismuswerbung, mehr Pisten, mehr und bessere Lifte, und auch durch die Carving-Ski) einfacher geworden ist, und die Summe aller Skifahrer gewachsen ist.
Gruß
Peter

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Marius
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Beitrag von Marius » 31.03.2004 15:49

so seh ich das auch.

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