Beobachtungen in Österreich (Pflug)
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Beobachtungen in Österreich (Pflug)
Ich war grad vier Tage in Österreich (Steinplatte) und habe natürlich versucht, die Skilehrer dorz zu beobachten.
Leider war wenig los und ich habe in eigentlichen Skigebiet kaum Unterricht gesehen. Also kann ich über Fortgeschrittenenunterricht nichts sagen.
Direkt vor unserem Haus war aber der Anfängerhang und ich habe reihenweise Anfängerunterricht gesehen:
Es wurde ausschliessliche Pflug und die Kurve mit extrem betonter Aussenskibelastung gelehrt!
D.h. die Kurve wurde gezeigt, indem man im Pflug anfährt, den Oberkörper stark nach aussen (der gewünschten Kurve) lehnt und die Ski dadurch nach innen (in Kurvenrichtung) dreht.
Mich hat es wirklich geschüttelt. Klar, es ist möglich, so eine Kurve zu fahren. Aber es ist erstens eine Technik, die man sich dann mit dem Parallelschwung wieder "ablernen" muss und zweitens macht man viel zu viel Bewegung (unnötige Verrenkungen) um die Kurve hinzukriegen!
Die Aussenskibelastung wurde auch noch mit für mich abenteuerlichen Übungen unterstützt: Arme hoch - in der Kurve Arme runter, Oberkörper auf den äusseren Oberschenkel, Hände runter bis zu den Schuhen /"lieger" nach aussen etc.
Um eine Kurve im Pflug zu bewirken, reicht es doch (mit dem heutigen Material), wenn man den ganzen Körper leicht in die gewünschte Richtung dreht und ev. die Ferse des Kurvenäusseren Beines etwas nach aussen dreht. Das sind kleine, wenig kraftraubende Bewegungen, die ausserdem auch parallel funktionieren.
Wir haben das hier ja schon mehrfach diskutiert, aber es hat mich jetzt doch beeindruckt, dass diese alte Technik dort so ausschliesslich angewandt wurde. Kann natürlich auch sein, dass ich gerade einen untypischen Ausschnitt aus dem Unterrichtswesen gesehen habe.
Frage an die Österreicher:
Müsst ihr das so unterrichten oder ist das einfach noch teilweise üblich?
Sehr positiv waren hingegen die Erfahrungen beim Skiverleih:
Wir haben ein Paar Kinderski, ein Paar Erwachsenenski für mittlere Fahrerin und ein Paar Langlaufski gmietet. Die Leute waren sehr nett und äusserst kompetent. Das Kind (Anfänger) hat ein Paar tolle Kindercarver in "richtig kurz" (bis Bauch) bekommen, die Erwachsene einen Allroundcarver in Schulterlänge und ein Paar gute Schnallenschuhe. Das war ausgezeichnet!
Leider war wenig los und ich habe in eigentlichen Skigebiet kaum Unterricht gesehen. Also kann ich über Fortgeschrittenenunterricht nichts sagen.
Direkt vor unserem Haus war aber der Anfängerhang und ich habe reihenweise Anfängerunterricht gesehen:
Es wurde ausschliessliche Pflug und die Kurve mit extrem betonter Aussenskibelastung gelehrt!
D.h. die Kurve wurde gezeigt, indem man im Pflug anfährt, den Oberkörper stark nach aussen (der gewünschten Kurve) lehnt und die Ski dadurch nach innen (in Kurvenrichtung) dreht.
Mich hat es wirklich geschüttelt. Klar, es ist möglich, so eine Kurve zu fahren. Aber es ist erstens eine Technik, die man sich dann mit dem Parallelschwung wieder "ablernen" muss und zweitens macht man viel zu viel Bewegung (unnötige Verrenkungen) um die Kurve hinzukriegen!
Die Aussenskibelastung wurde auch noch mit für mich abenteuerlichen Übungen unterstützt: Arme hoch - in der Kurve Arme runter, Oberkörper auf den äusseren Oberschenkel, Hände runter bis zu den Schuhen /"lieger" nach aussen etc.
Um eine Kurve im Pflug zu bewirken, reicht es doch (mit dem heutigen Material), wenn man den ganzen Körper leicht in die gewünschte Richtung dreht und ev. die Ferse des Kurvenäusseren Beines etwas nach aussen dreht. Das sind kleine, wenig kraftraubende Bewegungen, die ausserdem auch parallel funktionieren.
Wir haben das hier ja schon mehrfach diskutiert, aber es hat mich jetzt doch beeindruckt, dass diese alte Technik dort so ausschliesslich angewandt wurde. Kann natürlich auch sein, dass ich gerade einen untypischen Ausschnitt aus dem Unterrichtswesen gesehen habe.
Frage an die Österreicher:
Müsst ihr das so unterrichten oder ist das einfach noch teilweise üblich?
Sehr positiv waren hingegen die Erfahrungen beim Skiverleih:
Wir haben ein Paar Kinderski, ein Paar Erwachsenenski für mittlere Fahrerin und ein Paar Langlaufski gmietet. Die Leute waren sehr nett und äusserst kompetent. Das Kind (Anfänger) hat ein Paar tolle Kindercarver in "richtig kurz" (bis Bauch) bekommen, die Erwachsene einen Allroundcarver in Schulterlänge und ein Paar gute Schnallenschuhe. Das war ausgezeichnet!
Hallo Martina,
bin zwar kein Österreicher, kenne aber sowohl den Deutschen + Österreichischen Plan relativ gut. Diese Pfügerei ist genau das, was dort sehr präzise geübt und gelehrt wird. Um dem ganzen eine gewisse Aktualität und moderen Touch zu geben, wurde hierfür die Bezeichnung "Carven aus der Winkelstellung" erfunden.
Gruß Reinhold
bin zwar kein Österreicher, kenne aber sowohl den Deutschen + Österreichischen Plan relativ gut. Diese Pfügerei ist genau das, was dort sehr präzise geübt und gelehrt wird. Um dem ganzen eine gewisse Aktualität und moderen Touch zu geben, wurde hierfür die Bezeichnung "Carven aus der Winkelstellung" erfunden.
Gruß Reinhold
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Ach Du Gott ... anstatt etwas zu verbessern, wird einfach die Marketingabteilung gebeten, eine "moderne Bezeichnung" zu erfindenReinhold hat geschrieben:.... Um dem ganzen eine gewisse Aktualität und moderen Touch zu geben, wurde hierfür die Bezeichnung "Carven aus der Winkelstellung" erfunden...
Wie ja "allseits bekannt" habe ich auch was gegen diesen Pflug mit dem "nach Außen lehnen" ... wogegen mir Marina´s "Schweizer Pflug" - aus den von ihr beschriebenen Gründen - wiederum sehr sympatisch ist!
Uwe
Finde den Pflug auch sehr sinnvoll - meinte jedoch mit "Pflügerei" genau diese Art der Außenskibelastung; im weiteren wird dann der Innenski nach dem Belastungswechsel (Außenski) parallel beigedreht bzw. noch weiter (zweistufig) mit dem Belastungswechsel parallel als Vorstufe zum Parallelfahren. Die Übungen mit Händen zum Außenbein usw. sollen halt anfänglich das Aufkantung des Außenbeins + Gewichtsverlagerung verdeutlichen/verstärken. Es wird im Lehrplan schon darauf hingewiesen, daß die modernen Ski durch Aufkantung selbstführend die Kurve fahren. Die Methodik ist natürlich noch sehr, sehr klassisch.
Gruß
Gruß
ist doch bei dsv/dslv auch nicht anders, den aktiven belastungswechsel auf das neue kurvenäussere bein lassen nur die schweizer, nicola und ein paar depperte bayern weg.... alle anderen müssen wenigstens so tun als ob sie ihn machen ...und zwar vom pflug bis zum rennlaufMartina hat geschrieben:Das haben wir alles schon lang und breit diskutiert. Ich war nur sehr erstaunt, dass in Ö tatsächlich noch diese veraltete Technik unterrichtet wird!
vergleiche auch hier (aussenskidominanz): viewtopic.php?t=3307
alles nur mal wieder zur info und kein stück wertend
circle | head rs | k2 seth pistol 179
und den hier http://www.freeride.eu/img/review/large/1005.jpg
und den hier http://www.freeride.eu/img/review/large/1005.jpg
Re: Beobachtungen in Österreich (Pflug)
Liebe Martina!Martina hat geschrieben:Frage an die Österreicher:
Müsst ihr das so unterrichten oder ist das einfach noch teilweise üblich?
Ich kann Dir Deine Frage nur für das Land Tirol beantworten, gehe aber davon aus, dass dies in ganz Österreich der Fall ist.
Laut Tiroler Skischulgesetz muss ich an einer Tiroler Skischule nach dem Tiroler Skilehrplan unterrichten. Da dieser den Pflug und dessen Übungen so enthält wie Du es vermutlich beobachtet hast, muss ich ihn offiziell so lehren.
Da das in der Praxis natürlich nicht ganz so streng gehandhabt wird, kommt es auf den Skilehrer an, wie er unterrichtet (Dabei muss man jedoch bedenken, dass wer die Ausbildung in Tirol absolviert, alleine beim Anwärter 10 Tage eingetrichtert bekommt, den Pflug genau auf diese Weise zu fahren und es natürlich nicht so leicht ist danach zu sagen "ach vergess ich alles und mach's anders...)
Trotzdem, ich denke, wenn jemand seinen Gästen den Pflug so beibringt wie Du ihn vor einiger zeit mal beschrieben hast, wird der dehalb nicht gleich rausgeworfen.
Macht's gut!
Liebe Grüße
Anna
Lieber Kosti,
Beate
ich kann nur immer wieder betonen,in keinem einzigen der DSLV Lehrgänge die ich mitgemacht habe (der letzte war vor drei Wochen) mußte ich so einen Quatsch fahren oder wurde uns gesagt, dass wir so etwas unterrichten sollen!Das völlige Gegenteil war der Fall: Pflug auschließlich zum bremsen bzw nach Martinas Beschreibung, ansonsten parallele Skiführung.Insbesondere wurde dies auch für den Kinderunterricht betont.ist doch bei dsv/dslv auch nicht anders, den aktiven belastungswechsel auf das neue kurvenäussere bein lassen nur die schweizer, nicola und ein paar depperte bayern weg.... alle anderen müssen wenigstens so tun als ob sie ihn machen
Beate
also in österreich gibt es den sogenannten roten faden der über pflug, kurven (früher pflugbogen) ........... schliesslich zum parallelen Skisteuern und dann zum Carven führt.
das ist so eine art allroundweg.....
zusätzlich werden in den skilehrerausbildungen alternative Methoden wie auch die Kurzskimethode durchgemacht. zumindest ist dies bei der Dipl. Skilehrerausbildungen und bei ein paar Landeslehrerausbildungen so.
meiner meinung nach ist es für den erfolg vollkommen unwesentlich welchen weg man geht. wichtig ist nur was für schwerpunkte man setzt. was ist wichtig auf dem weg zum ziel und was wäre sinnlose herumreiterei auf kleinigkeiten....
das ist so eine art allroundweg.....
zusätzlich werden in den skilehrerausbildungen alternative Methoden wie auch die Kurzskimethode durchgemacht. zumindest ist dies bei der Dipl. Skilehrerausbildungen und bei ein paar Landeslehrerausbildungen so.
meiner meinung nach ist es für den erfolg vollkommen unwesentlich welchen weg man geht. wichtig ist nur was für schwerpunkte man setzt. was ist wichtig auf dem weg zum ziel und was wäre sinnlose herumreiterei auf kleinigkeiten....
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