GS Skitest

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gebi1
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Ski: HEAD WCR e-SL Rebel FIS

GS Skitest

Beitrag von gebi1 » Gestern 14:04

Ich hatte Gelegenheit folgende Skimodelle zu testen.
https://www.fischersports.com/ch_de/rc4 ... ate/A03423
https://www.fischersports.com/ch_de/rc4 ... ate/A03423
https://www.dynastar-lange.com/ch-de/re ... 01000.html

Nach vielen ergebnislosen Tests von Consumer GS-Modellen hatte ich gestern die Möglichkeit die obigen Modelle auszuprobieren. Die Consumer GS waren mir alle zu "heruntergetunt". Bei keinem Modell kam wirklich Freude auf, weil sie irgendwie zu wenig lebendig wirkten. Ich stelle dies auch bei den Consumer SL fest. Die meiner Meinung nach zu sehr an durchschnittliche Fahrer angepasst werden.

Zu den einzelnen Modellen.
Den Head (183 cm) fuhr ich als erstes. Der ist mit 68 mm deutlich breiter als die anderen zwei. Aus meiner Sicht wirkt sich das negativ aus. Der Ski ist sicher nicht schwerfällig, aber ihm fehlt die Spritzigkeit der anderen zwei. Er zieht schön in die Kurve, das tut er gleichmässig, ohne dass die Schaufel sich festbeisst. Das Heck bleibt immer frei und lässt sich jederzeit lösen, so dass man gefahrlos Tempochecks einbauen, oder eine Kurve andriften kann. Etwas, dass alle drei Modelle auszeichnet. Auf dem Radius gefahren wirkt er ruhig und entspannt. Bringt man Energie in den Aussenski kommt mehr leben in den Ski und das Teil geht richtig ab. Der Kantenhalt ist bombastisch. Am morgen hatten wir Frühjahrsverhältnisse, d.h. es war bockhart. Das sind DIE Verhältnisse für einen solchen Ski. Auf der weicher werdenden Piste zeigte der Head sich von einer eher gutmütigen Seite, da zieht er brav auch durch den einen oder anderen Sulzhaufen. Im Kurzschwung, resp. kurzen gecarvten Bögen ist er zwar nicht bockig, aber doch eher behäbig.

Der Fischer (183 cm) ist lebendiger. Die Schaufel etwas dominanter, man bekommt schneller Energie in den Ski. Insgesamt wirkt der Fischer frischer und lebendiger. Das führe ich auf die schmalere Taille zurück. Es sind doch rund 3 mm. Die Masters Alu/KU Platte macht den Ski im Bindungsbereich enorm steif und reaktionsfreudig. Für meinen Geschmack ist das etwas zu viel. Das bringt zwar eine hohe Präzision, allerdings musste ich die Schuhe stark zuknallen um den Ski auch wirklich zu spüren. Etwas mehr Toleranz wäre mir lieber.

Das führt mich zum letzten Modell. Dem Dynastar WC GS (182 cm). Die anderen zwei richten sich an Masters Athleten. Der Dynastar ist das Jugendmodell. Im Unterschied zu seinen Dynastar FIS Geschwistern ist etwas weniger dickes Metall verbaut, der Holzkern etwas dünner und der Flex im Schaufelbereich ist etwas gemässigter. Dynastar/Rossi spezifisch ist ein ganz leichter Rocker im Tip. Für mich die beste Mischung aus Laufruhe, Lebendigkeit und Eisgriff. Die 25 Meter Radius lassen sich mit überschaubarem Kraftaufwand drücken. Lässt man den Ski auf dem Radius laufen ist er eher brav. Sobald man zu arbeiten beginnt erwacht er zum Leben. Er generiert einen schönen Rebound, der einem gleich wieder in die nächste Kurve bringt. Der Buchenholzkern sorgt für viel Energie, zwei Titanalschichten bringen Torsionssteife, bei vergleichsweise softem Flex. Der Kantenhalt ist absolut überzeugend, viel Biss, ohne dass der Ski irgendwie unberechenbar wird oder überaggressiv wirkt. Die Platte gefällt mir besser als beim Fischer, sie lässt in meinen Augen mehr Toleranz. Überrascht war ich von den wirklich guten Kurzschwung Eigenschaften. Die anderen zwei taten sich da deutlich schwerer. Der Dyna macht auch bei Slalomschwüngen Spass, ohne das die Oberschenkel strapaziert werden. Das mehr oder weniger selbe Modell wird auch von Rossi angeboten. Den Dynastar habe ich gekauft.

Ich hatte an diesem Tag noch die Gelegenheit den 188 cm, 30 m Radius FIS Dynastar (Frauenmodell) zu fahren. Sehr geil! Aber völlige überperformance für einen bald 60 jährigen Freizeitfahrer. Es war toll einen solchen Ski mal am Fuss zu haben. Meine Befürchtung, der Ski brauche Unmengen an Speed bewahrheitete sich nicht. Er wirkte schon fast gutmütig, lässt sich leicht driften. Wenn man dann Energie reinbuttert legt er so richtig los. Aber es ist und bleibt ein Rennski, der nur Sinn macht wenn man auch Rennen ab Stufe FIS fährt. Die 30 Meter Radius machen sonst einfach keinen Sinn. Denn all die positiven Eigenschaften gibt es bereits auf Stufe Masters oder Jugend. Dazu sind diese Ski dann auch alltagstauglicher.

Nach vielen Jahren auf SL und breiten Tiefschneeski bin ich überzeugt, dass ich mich mit dem GS, trotz bald 60, technisch weiterentwickeln kann.

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Anderl
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Re: GS Skitest

Beitrag von Anderl » Gestern 14:47

Danke für die Infos Martin und Glückwunsch zum neuen Ski :-D
Gruß
Anderl

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