Atomic S9 FIS Saison 22/23

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gebi1
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Atomic S9 FIS Saison 22/23

Beitrag von gebi1 » 27.03.2023 11:53

Hier eine kurze Review zum Atomic S9 FIS in 165 cm, mit Atomic X12 VAR Race Bindung und Platte.

Kurz zu mir. Ich bin 56ig, 181 cm und ca. 86 Kg ohne Ausrüstung. Fahre seit ich 4 Jahre alt bin Ski. Meine Technik ist solide, ich mag vor allem kürzere Radien und habe Spass daran die Fliehkräfte am Ausgang der Kurve zu spüren. In den letzte Jahren war ich viel mit Freerideski unterwegs, bin aber nun wieder fast nur auf der Piste anzutreffen. Auch wenn die Kraft mit dem älter werden abnimmt, mag ich Ski die gefahren werden wollen. Einen FIS SL wollte ich zwar nicht mehr, aber da ich Gelegenheit hatte 2 Modelle auszuprobieren, liebäugelte ich wieder damit. Als ich auf ein günstiges Angebot des S9 FIS stiess, konnte ich nicht widerstehen und habe ihn ins Blaue hinaus gekauft. Mein Schuh; Lange RS 130 LV.

Der Ski kam mit einem schönen Finish vom Händler. Laut Atomic betragen die Kantwinkel 87° und 0,5°, ich habe sie nicht nachgemessen. Der Ski wirkt beim Handflexen nicht bocksteif. Die Schaufel ist verhältnismässig weich, auch die Skienden sind nicht ultrahart, gegen die Mitte wird der Ski immer härter. Frühere FIS SL (Head, Dynastar und vor allem Fischer) wirkten härter.

Der Ski war nun 2 Tage im Einsatz. Schneeverhältnisse wechselnd, von pickelhartem, durchgefrorenem Sulz, harter Kunstschnee mit mehligem Abrieb und Sulz.

Hier ein erstes Fazit. Der Ski zieht extrem leicht und fast ohne Kraftaufwand in die Kurve. Sein Kantenhalt ist unglaublich, er will aber eine aktive Fahrweise und Arbeit aus den Fussgelenken, damit der Kanteneinsatz kurz bleibt. Ist dieser zu wenig dynamisch, folgt gleich die Rückmeldung vom ratterndem Aussenski. Die Skienden rutschen nicht, lassen sich aber jederzeit lösen. Der Ski ist sehr flink, aber nie nervös. In mittleren Radien, lässt er sich schon mit wenig Tempo carven, fährt wie auf Schienen und entfacht am Kurvenende eine richtige Explosion an Rebound. Lange Radien sind nicht so seins, weil die Schaufeln einfach nach Kurven gieren. Überrascht hat mich die Zugänglichkeit, der Ski ist nie zickig oder überrascht einem mit unberechenbarem Verhalten.

Im tiefen Sulzschnee ist er dann nicht mehr so zuhause. Er folgt aber brav den Vorgaben. Dabei empfiehlt es sich das Tempo nicht zu tief werden zu lassen und darauf zu achten, dass die Schaufeln immer talwärts zeigen. So lange er fährt, macht auch Sulz Spass. Stellt man ihn zu sehr quer, macht sich die Torsionssteife bemerkbar und der Ski ermüdet einem rasch.

Der S9 FIS macht überall Spass und lässt sich als Ganztagsski einsetzten, auch wenn er im Sulz doch rascher ermüdend wirkt. Als Alleinski würde ich ihn nicht wollen. An weichen Tagen möchte ich einen etwas zugänglicheren Ski.

Nach dem ich festgestellt habe, dass die Consumer SL immer braver und runtergetunter werden, ist der S9 FIS ein echter SL, der gefahren werden will, der Rebound satt garantiert und der sich von gefrorenem Untergrund unbeeindruckt zeigt.

Wie bei allen FIS Ski sind auch hier die Kanten dünn und der Ski ist nicht für die Ewigkeit gebaut. Zudem platzt das Topsheet im Schaufelbereich relativ leicht ab, vor allem wenn man eine schmalere Skistellung à la Vinatzer ausprobiert. Von Atomic gibt es aber SL Dampening Strips. Die Geierschnäbel können durch einen symmetrischen Spitzenschutz ersetzt werden. Die Race Bindung ist nicht mit GW Boots kompatibel. Alternativ gibt es den Ski noch mit der Icon Race Bindung, die eine andere Platte benötigt. Die Icon gibt es als Z24 und Z30 Ausführung, also nichts für den Normalo, ausser für Felix, für den die Z30 wohl noch zu knapp wäre... sorry Felix, den konnte ich mir nicht verkneifen.

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