Bitte um Anregungen

[beate]

Nein!
Das ist ganz sicher kein Materialproblem!
Deine Schultern bzw dein Oberkörper sehen für mich nach zu wenig „Körperspannung“ aus.
Das ist oft ein Problem bei groß gewachsenen Leuten ABER bei dir sieht es für mich, in der gefilmten Perspektive, eher so aus,als versuchtest du sportlich zu fahren.
Die Arme fuchteln ein wenig unrythmisch/rührend herum,vermutlich um einen Stockeinsatz zu simulieren.
Da deine Position überm Ski aber nicht stimmt,drückt es dich noch mehr in Rücklage.
Meiner Meinung nach scheinst du irgend etwas kopieren zu wollen,was aber mit den minimal vorhandenen,technischen basics nicht funktioniert.
Solltest du den Willen haben,das zu ändern und wirklich mal mit Hüftknick carven und vielleicht mal ein wenig engere Radien fahren zu wollen, brauchst du Zeit, Geld und professionelle Korrektur auf der Piste um deine Eigenreflektion und Körperwahrnehmung zu sensibilisieren.
Man kann aber auch ganz entspannt so weiter fahren und den Urlaub genießen!
Beate

[Harser]

Was fährst du für einen Ski und wie lang ist der? Was ist dein aktueller Schuh, wie alt ist er und wie passt er dir?

Ich bin bisher immer mit Leihski und Leihschuhen unterwegs gewesen. In dem Video war es Blizzard Power S5 166, Schuhe weiß ich nicht. Damit war ich zufrieden. Im letzten Jahr war es nicht so gut, ich habe Schuh und Ski dann gewechselt, war dann okay. Typ kann ich nicht sagen.
Jetzt habe ich Salomon X Access 80 neu und das erste Mal das Gefühl, überhaupt einen passenden Schuh zu haben. Ski habe ich noch kein eigenen - hier suche ich.

[Harser]

Das ist ganz sicher kein Materialproblem!

Ist die Idee denn falsch, dass mir konstantes Material weiterhelfen würde, und es nicht Glückssache ist, was ich bekomme?

Deine Schultern bzw dein Oberkörper sehen für mich nach zu wenig „Körperspannung“ aus.
Das ist oft ein Problem bei groß gewachsenen Leuten ABER bei dir sieht es für mich, in der gefilmten Perspektive, eher so aus,als versuchtest du sportlich zu fahren.
Die Arme fuchteln ein wenig unrythmisch/rührend herum,vermutlich um einen Stockeinsatz zu simulieren.

Passt absolut, ich habe wenig Körperspannung. Morgens vielleicht noch etwas mehr. Stimmt, ich versuche sportlicher zu fahren, leichte Kurven ohne viel Schwung zu verlieren. Weiß auch nicht, wo das genau mit den Armen herkommt, ich denke, um die Balance zu halten.

Da deine Position überm Ski aber nicht stimmt,drückt es dich noch mehr in Rücklage.
Meiner Meinung nach scheinst du irgend etwas kopieren zu wollen,was aber mit den minimal vorhandenen,technischen basics nicht funktioniert.

Ja - ich versuche zu carven. Der Schlüssel ist also, mehr auf die Ballen, Hüfte nach vorne.

Solltest du den Willen haben,das zu ändern und wirklich mal mit Hüftknick carven und vielleicht mal ein wenig engere Radien fahren zu wollen, brauchst du Zeit, Geld und professionelle Korrektur auf der Piste um deine Eigenreflektion und Körperwahrnehmung zu sensibilisieren.
Man kann aber auch ganz entspannt so weiter fahren und den Urlaub genießen!
Beate

Ich habe total Lust darauf.
Ich frage mich, was damals mit dem Skilehrer abging. Solche Dinge hat er mir nicht gesagt. War ich da besser? Oder so schlecht, dass er ganz andere Baustellen bearbeitet hat? Oder hat er mich als hoffnungslos gesehen? Oder hatte er keinen Bock?
Hoffentlich komme ich an so einen Skilehrer wie dich!

[odenwälder]

Passt absolut, ich habe wenig Körperspannung.

Es ist gar nicht so einfach, an dem Thema Körperspannung/Haltung zu arbeiten.

Was oft passiert ist Folgendes: Durch unsere sitzende Lebensweise ist die Hüfte immer geknickt, der m. gluteus maximus (großer Gesäßmuskel) wird wenig gefordert und verkümmert (das ist eigentlich einer unserer stärksten Muskeln). Der ist aber eigentlich für die Hüftflexion zuständig. Die Folge: die Hüfte kippt nach vorne, der volle Zug ist auf der hinteren Oberschenkelmuskulatur ( m. biceps fermoris, m. semimembranosus und m. semitendinosus aka Hamstrings). Die sind allerdings eigentlich für die Beugung des Knies zuständig. Was passiert also, wenn der Kniebeuger auch noch für die Rotation der Hüfte herangezogen wird? Es ist ganz einfach zu viel. Die Folge sind eine steife Körperhaltung mit wenig Dynamik in Knie und Hüfte. Jetzt ist auch klar, weshalb ich vorher geschrieben habe, dass Dehnen alleine nicht reicht, um hier wieder beweglich zu werden. Wenn du die Hamstrings dehnst, ist das wie Sonderurlaub für einen völlig überlasteten Mitarbeiter der noch den vakanten Job eines Kollegen nebenbei stemmt. Das ist zwar nett, löst aber das Überlastungsproblem nicht. Die offene Stelle muss wieder besetzt werden. Das bedeutet, dass der große Gesäßmuskel gestärkt werden muss. Dazu kommen weitere unterstützende Maßnahmen.

Kurz: Um die Beweglichkeit im Bereich Hüfte/Knie zu verbessern braucht es meist mehrere Maßnahmen
1. Stärkung der Gesäßmuskulatur,
2. Arbeit an der Haltung / Verkippung der Hüfte (weniger Sitzen)
3. Arbeit an der Rumpfmuskulatur (diese Muskulatur geift ebenfalls an der Hüfte an)
Dehnen muss man eigentlich nicht viel. Da wir ja fast alle sitzend arbeiten, ist die Arbeit an dem Thema "Knackpo" eine Daueraufgabe. Skifahren ist da nur wie ein Verstärker, der die muskulären Defizite deutlich sichtbar macht.

Es gibt Tests, mit denen du feststellen kannst, wie relevant das Thema "schwacher m. gluteus m" für dich ist: du kannst dich an Selbsttests versuchen https://www.youtube.com/watch?v=LTg1dBtLqnI oder deine:n Trainer:in bei der Skigymnastik fragen. Vielleicht hat er/sie weitere passende Fitnesstests in petto. Wenn du beim Joggen / Bergsteigen /Skifahren /Radfahren immer wieder mit Krämpfen/Problemen in der hinteren Oberschenkelmuskulatur kämpfst, dann ist das auch ein Hinweis auf dieses Thema.

[Harser]

Hier wird ausführlich auf eine Skifahrerin eingegangen, die ähnlichen Schwächen aufweist wie ich
https://www.youtube.com/watch?v=T9ADsvevZWY&t=97s

[odenwälder]

Ich hoffe, das Video motiviert dich, deine Indooraufgaben anzugehen. Sozusagen als 2. Trainingseinheit zur Skigymnastik. Was du in deiner 2. oder sogar 3. Einheit konkret machst, bespricht du am besten mit der Trainerin/dem Trainer oder einem/r Personal Trainer.
Thema 1 Balance, Propriozeption (aka Druck an der Fußsohle): Kniebeugen. Am Anfang einfach nur die ganz normale Kniebeuge mit Trainer unter Aufsicht. Wenn gut beherrscht, darf aus dem Squat eine immer komplexere Übung werden. Immer Form vor Wiederholungen/Gewicht/Komplikation. Dazu diverse Balanceübungen. (Macht ihr ja sicher in der Skigymnastik, da hast du sicher Anregungen)
Thema 2 Körperspannung: Glute bridges, Planks und Co (das Programm am Besten mit einem Trainer absprechen).

Skischuhe braucht man als Freizeitsportler eigentlich nicht bei der Gymnastik. Das Sprunggelenk wird durch so ein bisschen rümdrücken wie in dem von dir verlinkten Video sicher nicht beweglicher. Dazu ist die Kniebeuge da. Das kann man so weit treiben, dass man irgendwann in die tiefe Hocke kann und ohne wackeln wieder aufstehen kann (ganz am Schluss dieses Videos https://www.youtube.com/watch?v=IikP_teeLkI . Vorsicht, die Übungen im Video sind für Leute mit Trainingserfahrung)

[Harser]

In diesem Jahr bin ich technikmäßig ein gutes Stück weitergekommen. Die Kombination von Skilehrer, Lehrvideos und dem Einge-/Verständnis, auf welchem Level ich stehe, hat es ausgemacht.
Danke nochmal allen für die Anregungen!