So ich auch. Ich dachte, die übertreiben, es wird hier schon nix geben.
Es trifft ja immer die anderen.
Nicht nur du. Es ist vollkommen natürlich dass man ein exponentielles Wachstum nicht richtig einschätzt und wenn das dann wegen Inkubationszeit auch noch mit einer Woche Verzögerung kommt...
Peinlicherweise bin ich mit der Mathematik dahinter vertraut...
Ja, zur Not wäre ich halt mit Fellen aufgestiegen oder hätte die Langlaufbretter untergeschnallt. Die Ansteckungsgefahr sehe ich dabei nicht als größer an als jetzt auf dem Markt einkaufen zu gehen. Die größte Gefahr war aber, plötzlich ohne Zimmer und Bett dazustehen oder jetzt wie die Inselflüchtlinge aus ihren Ferienbuden vertrieben zu werden. Freunde von mir sind auf die Bettmeralp gefahren, mussten kurzfristig auf ein Appartement umbuchen, weil das Hotel die Pforten zumacht. Jetzt genießen sie halt die Winterlandschaft und gehen spazieren.Pancho.Ski hat geschrieben: ↑20.03.2020 09:29Peter, du warst vor ein paar Tagen noch sicher, dass du in Zürs Skifahren kannst, und offensichtlich auch, dass das eine gute Idee im allgemeinen ist. Ausweichen war in die Schweiz angedacht.
Die erste offizielle Warnung der WHO gabs übrigens schon am 21.1.2020.Drucksache 17/12051 hat geschrieben:Das Szenario beschreibt ein außergewöhnliches Seuchengeschehen, das auf der Verbreitung eines neuartigen Erregers basiert. Hierfür wurde der zwar hypothetische, jedoch mit realistischen Eigenschaften versehene Erreger „ModiSARS“ zugrunde gelegt. Die Wahl eines SARSähnlichen Virus erfolgte u. a. vor dem Hintergrund, dass die natürliche Variante 2003 sehr unterschiedliche Gesundheitssysteme schnell an ihre Grenzen gebracht hat. Die Vergangenheit hat bereits gezeigt, dass Erreger mit neuartigen Eigenschaften, die ein schwerwiegendes Seuchenereignis auslösen, plötzlich auftreten können (z. B. SARSCoronavirus (CoV), H5N1Influenzavirus, ChikungunyaVirus, HIV). 14 Unter Verwendung vereinfachter Annahmen wurde für dieses ModiSARSVirus der hypothetische Verlauf einer Pandemie in Deutschland modelliert, welcher sowohl bundesrelevant als auch plausibel ist. 15
Das Szenario beschreibt eine von Asien ausgehende, weltweite Verbreitung eines hypothetischen neuen Virus, welches den Namen ModiSARSVirus erhält. Mehrere Personen reisen nach Deutschland ein, bevor den Behörden die erste offizielle Warnung durch die WHO zugeht. Darunter sind zwei Infizierte, die durch eine Kombination aus einer großen Anzahl von Kontaktpersonen und hohen Infektiosität stark zur initialen Verbreitung der Infektion in Deutschland beitragen. Obwohl die laut Infektionsschutzgesetz und Pandemieplänen vorgesehenen Maßnahmen durch die Behörden und das Gesundheitssystem schnell und effektiv umgesetzt werden, kann die rasche Verbreitung des Virus aufgrund des kurzen Intervalls zwischen zwei Infektionen nicht effektiv aufgehalten werden. Zum Höhepunkt der ersten Erkrankungswelle nach ca. 300 Tagen sind ca. 6 Millionen Menschen in Deutschland an ModiSARS erkrankt. Das Gesundheitssystem wird vor immense Herausforderungen gestellt, die nicht bewältigt werden können. Unter der Annahme, dass der Aufrechterhaltung der Funktion lebenswichtiger Infrastrukturen höchste Priorität eingeräumt wird und Schlüsselpositionen weiterhin besetzt bleiben, können in den anderen Infrastruktursektoren großflächige Versorgungsausfälle vermieden werden. Nachdem die erste Welle abklingt, folgen zwei weitere, schwächere Wellen, bis drei Jahre nach dem Auftreten der ersten Erkrankungen ein Impfstoff verfügbar ist. Das Besondere an diesem Ereignis ist, dass es erstens die gesamte Fläche Deutschlands und alle Bevölkerungsgruppen in gleichem Ausmaß betrifft, und zweitens über einen sehr langen Zeitraum auftritt. Bei einem Auftreten einer derartigen Pandemie wäre über einen Zeitraum von drei Jahren mit drei voneinander getrennten Wellen mit immens hohen Opferzahlen und gravierenden Auswirkungen auf unterschiedliche Schutzgutbereiche zu rechnen.
Das Ding ist, dass der Bundestag entsprechend der verlinkten Drucksache seit 2012 wusste, dass vorherige Epidemien die Gesundheitssysteme an der Rand der Leistungsfähigkeit gebracht haben. Und dass sie erst jetzt, 6 Wochen nach den ersten Meldungen der WHO, 10.000 Beatmungsgeräte bestellen. Warum wurden die Kapazitäten nicht schon 2012 massiv ausgeweitet? Ein Feuerwehrauto bestellt man auch nicht erst dann, wenn es brennt.Pancho.Ski hat geschrieben: ↑20.03.2020 13:54Das Ding ist doch, dass selbst heute irgendwelche Klugscheißer Panikmache ohne Grund sehen?