Winkel ist nicht gleich Winkel
- NeusserGletscher
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Winkel ist nicht gleich Winkel
Wenn man anfängt, sich mit dem Thema Kantenbearbeitung zu beschäftigen, wird man vermutlich erst einmal ganz naiv an das Thema herangehen. Beim Schleifen der Kante gibt es verschiedene Winkel, die, wenn sie eingehalten werden, der Kante eine bestimmte Eigenschaft verleihen.
Schaut man sich jedoch das Ergebnis an und wie beispielsweise Vollautomaten arbeiten, dann stellt man irgendwann fest, dass es Unterschiede zwischen Erwartungshaltung und der Praxis gibt.
Hängt man den Basiswinkel per Hand ab, kann man eigentlich nicht viel falsch machen. Man geht ein oder zweimal mit wenig Druck über die Kante und dann hat man den Winkel, der auf dem Feilenhalter aufgedruckt ist.
Beim Abhängen der Kante per Hand sollte die Kante bei 0.5° in etwa 17µ hinter dem Belag zurückstehen.
Das ist ausreichend, um den Ski zu driften. Aber wenig genug, um auch noch auf Eis zu greifen.
Bei Vollautomaten sieht das anders aus. Hier wird die Kante mit zwei Schleifsteinen geschliffen (z.B. Montana), die unterhalb des Ski von beiden Seiten an die Kante herangeführt werden. Die Art und Weise, wie sie gesteuert werden, bringt es mit sich, dass sie auch in den Belag schleifen. Schaut man genau auf den Belag, dann sieht man je nach Lichteinfall den Übergang zwischen Planum und belagseitigem Winkel. Bei einem meiner Ski beispielsweise 4 mm. Also beträgt die Länge der Ankathete nicht wie erwartet 2mm sondern satte 6 mm. Das wiederum hat Auswirkungen auf das Maß, um welches die Kante hinter dem Belag zurücksteht.
Schleift man insgesamt 6 mm in den Belag, dann erhöht sich die Distanz der Kante zum Belag schon auf 52µ. Wenn jetzt noch der Winkel nicht stimmt, dann kommt man schnell in Bereiche, in denen der Ski auf hartem Untergrund nicht mehr greift sondern wegrutscht.
In beiden Fällen hat die Kante die gleichen Winkel, sowohl Basiswinkel als auch effektiver Kantenwinkel sind gleich. Dennoch steht die Kante, die mit einem Vollautomaten geschliffen wurde, in der Regel weit mehr hinter dem Belag zurück als es technisch sinnvoll und notwendig wäre.
Winkel ist also nicht gleich Winkel.
Wie man mit einfachen Hausmitteln das Maß ermitteln kann, um welches die Kante hinter dem Belag zurücksteht, habe ich in diesem Beitrag beschrieben. Wie der Belag geschliffen werden muss, damit man die Kante fachlich korrekt abhängen kann, steht in einem meiner früheren Beiträge.
Schaut man sich jedoch das Ergebnis an und wie beispielsweise Vollautomaten arbeiten, dann stellt man irgendwann fest, dass es Unterschiede zwischen Erwartungshaltung und der Praxis gibt.
Hängt man den Basiswinkel per Hand ab, kann man eigentlich nicht viel falsch machen. Man geht ein oder zweimal mit wenig Druck über die Kante und dann hat man den Winkel, der auf dem Feilenhalter aufgedruckt ist.
Beim Abhängen der Kante per Hand sollte die Kante bei 0.5° in etwa 17µ hinter dem Belag zurückstehen.
Das ist ausreichend, um den Ski zu driften. Aber wenig genug, um auch noch auf Eis zu greifen.
Bei Vollautomaten sieht das anders aus. Hier wird die Kante mit zwei Schleifsteinen geschliffen (z.B. Montana), die unterhalb des Ski von beiden Seiten an die Kante herangeführt werden. Die Art und Weise, wie sie gesteuert werden, bringt es mit sich, dass sie auch in den Belag schleifen. Schaut man genau auf den Belag, dann sieht man je nach Lichteinfall den Übergang zwischen Planum und belagseitigem Winkel. Bei einem meiner Ski beispielsweise 4 mm. Also beträgt die Länge der Ankathete nicht wie erwartet 2mm sondern satte 6 mm. Das wiederum hat Auswirkungen auf das Maß, um welches die Kante hinter dem Belag zurücksteht.
Schleift man insgesamt 6 mm in den Belag, dann erhöht sich die Distanz der Kante zum Belag schon auf 52µ. Wenn jetzt noch der Winkel nicht stimmt, dann kommt man schnell in Bereiche, in denen der Ski auf hartem Untergrund nicht mehr greift sondern wegrutscht.
In beiden Fällen hat die Kante die gleichen Winkel, sowohl Basiswinkel als auch effektiver Kantenwinkel sind gleich. Dennoch steht die Kante, die mit einem Vollautomaten geschliffen wurde, in der Regel weit mehr hinter dem Belag zurück als es technisch sinnvoll und notwendig wäre.
Winkel ist also nicht gleich Winkel.
Wie man mit einfachen Hausmitteln das Maß ermitteln kann, um welches die Kante hinter dem Belag zurücksteht, habe ich in diesem Beitrag beschrieben. Wie der Belag geschliffen werden muss, damit man die Kante fachlich korrekt abhängen kann, steht in einem meiner früheren Beiträge.
Was man selbst erledigt können andere nicht verkehrt machen.
- ingo#31
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Re: Winkel ist nicht gleich Winkel
Moin Peter,
die Lösung ist doch ganz einfach: erst von Hand den Basiswinkel (bei 100% plan geschliffenem Ski) auf gewünschten Wert schleifen. Danach den Ski erneut auf die Maschine und wieder (mit sehr wenig Druck und ggf öfter drüber) plan schleifen, bis zum erreichen der Kante. Das verändert den Winkel nicht, lediglich seine Breite
die Lösung ist doch ganz einfach: erst von Hand den Basiswinkel (bei 100% plan geschliffenem Ski) auf gewünschten Wert schleifen. Danach den Ski erneut auf die Maschine und wieder (mit sehr wenig Druck und ggf öfter drüber) plan schleifen, bis zum erreichen der Kante. Das verändert den Winkel nicht, lediglich seine Breite
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Re: Winkel ist nicht gleich Winkel
Oder nach der Methode Felix: Einfach mit einer groben Feile den Belag wieder abfeilen, passt schoingo#31 hat geschrieben: ↑02.03.2020 08:04Moin Peter,
die Lösung ist doch ganz einfach: erst von Hand den Basiswinkel (bei 100% plan geschliffenem Ski) auf gewünschten Wert schleifen. Danach den Ski erneut auf die Maschine und wieder (mit sehr wenig Druck und ggf öfter drüber) plan schleifen, bis zum erreichen der Kante. Das verändert den Winkel nicht, lediglich seine Breite
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- ingo#31
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Re: Winkel ist nicht gleich Winkel
Das hat gleich zwei Vorteile: du kannst mit diesen Ski aufsteigen ohne Felle benutzen zu müssen und: du läufst nie Gefahr geblitzt zu werdenNeusserGletscher hat geschrieben: ↑02.03.2020 08:42Oder nach der Methode Felix: Einfach mit einer groben Feile den Belag wieder abfeilen, passt scho
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Re: Winkel ist nicht gleich Winkel
So generell würde ich das nicht stehen lassen wollen. Klingt möglicherweise unbeabsichtigt so, als solle man generell 0,5 Grad anstreben.NeusserGletscher hat geschrieben: ↑02.03.2020 07:41Beim Abhängen der Kante per Hand sollte die Kante bei 0.5° in etwa 17µ hinter dem Belag zurückstehen.
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Hängt vom Ski und vom Fahrer ab. Generell ist das Setting, wie der Hersteller es ab Werk ausliefert ein guter Anhaltspunkt für eigene Experimente.
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Re: Winkel ist nicht gleich Winkel
Diese Aussage kommt bei mir so an, als sind 0,5° das absolute Muss, besser wäre <0,5°.Pancho.Ski hat geschrieben: ↑02.03.2020 10:54So generell würde ich das nicht stehen lassen wollen. Klingt möglicherweise unbeabsichtigt so, als solle man generell 0,5 Grad anstreben.NeusserGletscher hat geschrieben: ↑02.03.2020 07:41Beim Abhängen der Kante per Hand sollte die Kante bei 0.5° in etwa 17µ hinter dem Belag zurückstehen.
Das ist ausreichend, um den Ski zu driften. Aber wenig genug, um auch noch auf Eis zu greifen.
Hängt vom Ski und vom Fahrer ab. Generell ist das Setting, wie der Hersteller es ab Werk ausliefert ein guter Anhaltspunkt für eigene Experimente.
Nach meinen Verständnis bringt das allerdings nicht viel, da Ski mit diesem Kantensetup auch die notwendige Torsion mitbringen müssen, ansonsten ist der angestebte Kantenhalt nur graue Theorie!
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Re: Winkel ist nicht gleich Winkel
Das zum einen - und auf der anderen Seite kann 0,5 auch schon zu aggressiv sein.
- ingo#31
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Re: Winkel ist nicht gleich Winkel
So ist es! Ein torsionssteifen Pistenski (eher so Abteilung hochsportliche SL und GS) kann die möglichen Kräfte einer 0.5° Kante aufnehmen und vor allem HALTEN! Je breiter der Ski wird, desto weniger stark ausgeprägt ist dieser Effekt. Geschuldet den deutlich grösseren Hebel und meistens sind sehr breite Ski, schon von Haus aus weniger torsionssteif.
Trotzdem möchte ich mich an dieser Stelle bei NeusserGletscher für diesen Thread bedanken, alles was von Peter kommt ist immer sehr technisch, informativ, hilfreich und spannend. Besonders spannend darauf bezogen, was weiter gepostet wird
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