Bitte um Analyse: Kurzschwung

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odenwälder
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Re: Bitte um Analyse: Kurzschwung

Beitrag von odenwälder » 25.01.2020 20:15

extremecarver hat geschrieben:
23.01.2020 10:18
Beim Carven ohne Stangen würde auch ein mittelguter Skifahrer auf vereisetem rennhang mit hirschers ski auf extra Kantengriff herrgerichtet nicht Wegrutschen! Evtl ein bisserl am Schwungansatz, und die Ski würde mehr rattern, usw , aber nein er würde eben nicht Wegrutschen.
Hmm, es sind halt die drei notwendigen Bedingungen Kraft(Ausdauer), Fahrtechnik und Kantenschliff, die stimmen müssen. Ich würde da kein Ranking machen wollen. Die besten Ski nützen nichts, wenn du den Schwung nicht timen oder den Druck nicht stehen kannst. (Das passiert schneller als man meint. Wenn die hintere Oberschenkelmuskulatur kurz vor der Überlastung ist, dann macht z.B. das Knie eine Ausweichbewegung nach innen. Da tut nichts weh, das gibt einfach nur nach.)
Hirscher und Co sind schon auch echte Tiere, wenn man sich anschaut, welche Gewichte die bewegen können https://www.redbull.com/at-de/theredbul ... steigerung. So einen sauberen und super tiefen Pistol Squat muss man erstmal hinbringen. Und dann noch mit 30 kg Overhead. Damit will ich sagen, dass der mittelgute Skifahrer mit den Hirscher-Rennskiern auf einer eisigen Rennpiste vielleicht zwei - drei Schwünge fahren kann, dann aber eine Pause braucht.
Das Kraftthema sieht man ja auch in den Videos, die hier immer wieder eingestellt werden (wie auch hier in diesem Thread). Wenn der hintere Oberschenkel, d.h. Gluteus und Beinbeuger (und der Bauch) zu schwach sind, dann setzt sich der Sportler früher oder später (normalerweise eher früher) automatisch nach hinten ab, da dann die Last auf dem stärkeren Quadriceps kommt und die schwächere hintere Kette entlastet wird (solche Dysbalancen sind oft die Folge einer sitzenden Tätigkeit im Alltag). Das nach Hintenabsetzen ist übrigens inzwischen häufig zu beobachten, das sieht man z.B. auch bei vielen (schwächeren) Joggern oder Hobbyläufern. Da nützen die besten Kanten nix, der Sportler muss Eisen anfassen (und die Ambitionen neu justieren und das Tempo an die Kraft anpassen und langsamer und kürzer fahren/laufen). Deshalb hatte ich ja dem TE Squats zur Mobilisierung und Kräftigung ans Herz gelegt.

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Re: Bitte um Analyse: Kurzschwung

Beitrag von extremecarver » 25.01.2020 20:46

Die Kraft die wirkt ist aber fast nicht abhängig vom Schnee! Sprich wenn ich auf Eis denselben Radius/Geschwindigkeit fahre wie auf Pulverschnee - ist die benötigte Kraft nur minimal höher (da schneller wegen weniger Widerstand).
Dass der normale Skifahrer nicht dieselbe Linie fahren kann wie der Profi - oder zumindest nicht in selber Geschwindigkeit (da man etwa mit Cross Under statt Cross Over evtl dieselbe Linie evtl mit nur 1/3 der Kraft fahren kann, nur halt langsamer weil man die Kraft rausnimmt statt Kraft reinbringt), ist eine ganz andere Sache und hat nix mit dem Kantenhalt zu tun. Der Grenzbereich wo man mit Technik ein wegrutschen verhindern kann ist sehr gering.

Und ich hatte schon ein paar mal Situationen wo ich mir dachte beim Ski wegrutschen, Puh Glück gehabt dass das Kreuzband dabei nicht draufging. Vor allem wenn der Ski dann nach 1m rutschen wieder greift. Das vor allem bei viel Schräglage. Ich bin mir sicher mein letzter Kreuzbandriss wo mein Ski rutschte - und dann wieder griff (gab mir kurzen Schnalzer nach oben - ich hab nichtmal wirklich die Linie verloren), wäre mit sehr scharfer Kante NICHT passiert.

Daher schreib ich ohne Stangen - eben weil die Strecke die der Weltcupfahrer fährt nicht dupliziert werden kann, aber mit richtiger Kante ein befahren des mit Wasserbalkens präpariertem Hang - bei ausreichendem Platz um Geschwindigkeit abzubauen ohne zu rutschen - oder halt absichtlich driften - kein Problem ist ohne wegzurutschen. Und ein gewisse Grundgeschwindigkeit braucht es natürlich auch. Grad mit GS Skiern merke ich oft dass auf flacheren Hängen ordentliches carven auf Zug nur in Hocke möglich ist - da man nur dann vom Schwerpunkt tief genug ist sauber zu carven ohne umzufallen wegen Geschwindigkeits Mangels. Sprich in den ganzen Touri GS Kursen komme ich meist nur dann mit meinem FIS GS ohne driften durch - wenn ich tiefe Hocke fahre. Aufrecht ist es zu langsam um den Kantwinkel der nötig ist aufzubauen - ist aber fast egal ob eisig oder sulzig.
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Re: Bitte um Analyse: Kurzschwung

Beitrag von NeusserGletscher » 27.01.2020 09:19

Schaut Euch mal in Zeitlupe an, wie die Fahrer im Weltcup einen Slalomkurs fahren. In vielen Fällen haben die Ski beim Wechsel überhaupt keinen Bodenkontakt. Die Fahrer springen geradezu von einem Schwung zum nächsten. Das ist nichts mit "Umkanten, warten bis die Kante greift und dann stärker aufkanten". Die Kante wird ins Eis gerammt und der Ski greift sofort. Genau so, wenn nach X-Läufen die ersten Schläge in der Piste sind und die Ski trotzdem sofort wieder in den Boden beißen. Die Fähigkeit, dies so runter zu bringen, hat sehr viel mit Kondition, Koordination und Technik zu tun. Aber ohne einen sauber präparierten Ski würden sie mit noch so viel Technik schon am ersten Tor einen Abflug ins Gelände machen. Weil weder das im Freizeitsport gängige Material noch die übliche Präparation auf Eis bei so einer Fahrweise noch halten. Der dahinter stehende technische Vorgang nennt sich "Verkanten". "Verkanten" ist eine Beschreibung für eine mechanische Eigenschaft, bei der sich zwei Werkstücke in einander verkrallen. Hierzu Bedarf es keiner speziellen Technik. Die Kunst besteht vielmehr bei einem solchen Ski darin, diesen noch sauber zu driften. Denn der Ski möchte eigentlich nur eines: entsprechend seinem Radius auf der Kante zu fahren. Mir wäre so ein Material über den Tag zu stressig. Aber wers mag....
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Re: Bitte um Analyse: Kurzschwung

Beitrag von Pancho.Ski » 27.01.2020 09:58

extremecarver hat geschrieben:
25.01.2020 20:46
Ich bin mir sicher mein letzter Kreuzbandriss
Schon mal darüber nachgedacht, dass deine Art das Ganze zu betreiben, nicht wirklich gesund ist?

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Re: Bitte um Analyse: Kurzschwung

Beitrag von elypsis » 28.01.2020 09:01

Wie kommst du auf die Idee, ein Kreuzbandriss sei ungesund?

:D
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Re: Bitte um Analyse: Kurzschwung

Beitrag von Pancho.Ski » 28.01.2020 09:07

Da er Felix ne Weile vom Skifahren abhält, hast Du Recht - vielleicht ist das gesünder für ihn. :D

Es waren ja offensichtlich mehrere. Er schreibt ja „mein letzter“...

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Re: Bitte um Analyse: Kurzschwung

Beitrag von extremecarver » 28.01.2020 09:24

3 Mal halt. Erster Snowboard (selbst schuld), dann erstes Band nicht richtig eingewachsen nach 6 Monaten futsch, dann 12 Jahre später eben der dritte Riss.
Aber lange abgehalten hat mich das nicht. Genauer 6 Wochen lang. Dann bin ich auf einem ski fahren gegangen - aber nur so 7-8 Tage und nur so 5000-8000 Höhenmeter pro Tag
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Re: Bitte um Analyse: Kurzschwung

Beitrag von Pancho.Ski » 28.01.2020 09:27

Na dann...

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Re: Bitte um Analyse: Kurzschwung

Beitrag von latemar » 28.01.2020 09:31

:D
22/23 38 T.Dolomiti SS
23/24 1T.Carezza, 10T.rund um die Sella

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Re: Bitte um Analyse: Kurzschwung

Beitrag von gebi1 » 28.01.2020 09:32

Felix hat einfach keine Eier. 8000 Höhenmeter am Tag auf einem Ski und mit nicht verheiltem Kreuzbandriss ist Pipifax. Ich mache vor dem Frühstück 20'000 Höhenmeter mit den Holzski meines Urgrossvaters und den Militärschnürschuhen. Kreuzbänder? Brauche ich schon lange nicht mehr.

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