Bitte um Analyse
Bitte um Analyse
Hallo allerseits,
darf ich euch um eine Analyse bitten?
Ich sehe 2 Große Fehler: Rücklage und chaotische Handbewegungen.
Ich bin mir sicher dass es noch Verbesserungspotential gibt.
darf ich euch um eine Analyse bitten?
Ich sehe 2 Große Fehler: Rücklage und chaotische Handbewegungen.
Ich bin mir sicher dass es noch Verbesserungspotential gibt.
- Pancho.Ski
- Beiträge: 1212
- Registriert: 26.11.2013 18:21
- Vorname: Andreas
Re: Bitte um Analyse
Also ich versuche mal von mir zu geben, was ich sehe, bin auf dem Gebiet aber kein Profi.
Ich würde den Rucksack weglassen, der ist bei Rücklage wenig hilfreich.
Du stehst etwas nach hinten, dadurch lassen sich die Ski nicht so agil aus den Sprunggelenken, quasi „von unten steuern“ wie du es gerne hättest, also hilfst du etwas mit leichter Gewalt nach, indem du mit dem ganzen Körper, zumindest so bis zum Bereich über der Hüfte, mitreißt (du versuchst, möglicherweise unbewusst, dieses herumreißen zu verbergen). Die chaotische Handbewegung ist meines Erachtens Teil einer Ausgleichsbewegung dazu.
Ich würde folgendes versuchen:
Rucksack weglegen.
Arme nach vorne, bewussten Stockeinsatz, das ist hilfreich beim mehr nach vorne arbeiten. Achte drauf, dass in der Kurveneinleitung die Belastung auf dem Ballen ist, die Kurve leitest du quasi dann über den großen Zeh des kurvenäußeren Fußes ein, Druck wird über die Schienbeine auf die Schaufel erzeugt. Versuche erstmal, weniger schnelle Richtungswechsel zu machen.
Wenn dir das Arbeiten nach vorne so gelingt, wirst du merken, dass die Ski viel agiler fast von selbst um die Kurve fahren, dieses Reißen, dass ich zu sehen glaube, wird überflüssig, ebenso die chaotische Handbewegung. Dann kannst du versuchen, schnellere Kurvenwechsel zu fahren.
Generell sieht man halt leider auch nur wenige Schwünge wirklich gut im Video.
Das wäre das, was mir einfällt. Bin gespannt was die anderen dazu schreiben. Bin, wie gesagt, kein Profi...
Ich würde den Rucksack weglassen, der ist bei Rücklage wenig hilfreich.
Du stehst etwas nach hinten, dadurch lassen sich die Ski nicht so agil aus den Sprunggelenken, quasi „von unten steuern“ wie du es gerne hättest, also hilfst du etwas mit leichter Gewalt nach, indem du mit dem ganzen Körper, zumindest so bis zum Bereich über der Hüfte, mitreißt (du versuchst, möglicherweise unbewusst, dieses herumreißen zu verbergen). Die chaotische Handbewegung ist meines Erachtens Teil einer Ausgleichsbewegung dazu.
Ich würde folgendes versuchen:
Rucksack weglegen.
Arme nach vorne, bewussten Stockeinsatz, das ist hilfreich beim mehr nach vorne arbeiten. Achte drauf, dass in der Kurveneinleitung die Belastung auf dem Ballen ist, die Kurve leitest du quasi dann über den großen Zeh des kurvenäußeren Fußes ein, Druck wird über die Schienbeine auf die Schaufel erzeugt. Versuche erstmal, weniger schnelle Richtungswechsel zu machen.
Wenn dir das Arbeiten nach vorne so gelingt, wirst du merken, dass die Ski viel agiler fast von selbst um die Kurve fahren, dieses Reißen, dass ich zu sehen glaube, wird überflüssig, ebenso die chaotische Handbewegung. Dann kannst du versuchen, schnellere Kurvenwechsel zu fahren.
Generell sieht man halt leider auch nur wenige Schwünge wirklich gut im Video.
Das wäre das, was mir einfällt. Bin gespannt was die anderen dazu schreiben. Bin, wie gesagt, kein Profi...
Re: Bitte um Analyse
Danke für die Hinweise. Da hast du sicher recht. Ich werde bei nächster Gelegenheit deine Vorschläge ausprobieren.
Re: Bitte um Analyse
Andreas Hinweise sind treffend!
Ich finde, dass du alle Anlagen hast, rasch carven zu lernen. Du scheinst keine Angst zu haben, versuchst flüssig zu fahren, d.h. deine Rücklage resultiert nicht aus Angst oder Passivität. Noch fährst du deine Kurven, in dem dass du sie andriftest, d.h. mit den Skiende den Schnee nach Aussen drückst und so dein Tempo kontrollierst. Der Ansatz, das abzustellen, geht in erster Linie über eine Korrektur der Körperposition nach unten und vorn, über die Arbeit mit den Sprunggelenken und den Knien und die Arme und Hände müssen vor und nicht neben den Körper. Dazu sollten deine Ski etwa hüftbreit auseinander sein.
Auf der Piste braucht's keinen Rucksack. Zum carven lernen ist er hinderlich. Im Gelände, abseits der Pisten ist er mit entsprechender Lawinenausrüstung dann Pflicht.
Die Arbeit aus den Fussgelenken ist einer der Schlüssel. Leider kann man dies aber nicht abbilden. Aber Andreas hat das gut beschrieben. Dazu musst du auch aus den Knien heraus arbeiten und ganz bewusst das Schienbein des Aussenskis stark an den Schuhrand pressen. Zusammen mit der Arbeit aus dem Fussgelenk spürst du nun wie die Schaufel im Kurveneinzug greift. Nun kannst du (bei längeren Schwüngen) den Ski einfach auf dem Radius fahren lassen. Der Innenski bekommt auch etwas Belastung (ca. 30%) und unterstützt bei der Balance.
Die Arme und Hände gehören nach vorn! Die Haltung der Arme ist so, dass du die Hände gerade noch im Gesichtsfeld hast. Das Unterstützt, dass du mit dem ganzen Körper nach vorne arbeiten kannst. Das Rumgefuchtel mit den Stöcken muss weg! Das verhindert das Entwickeln eines Rhythmus. Der Stockeinsatz (einstecken des Stockes) wird nur ganz leicht angedeutet.
Unbedingt darauf achten, dass nie Gewicht hinter der Bindung ist. Im flacheren Gelände ist die Position zentral über dem Ski, von da aus arbeitest du je nach Steilheit mehr oder weniger nach vorn.
Auch wichtig, den Ski auf dem Radius fahren lassen. D.h. keine Rutschbewegungen mit dem Skiende um Tempo raus zu nehmen. Im sehr steilen ist das oft unumgänglich. Aber sonst nur Tempokontrolle mittel mehr oder weniger Druck auf der Schaufel des Aussenskis beim Kurveneinzug.
Du bist viel zu aufrecht und zu passiv. Dein Gesäss und der Oberkörper müssen viel weiter nach unten und nach vorn (nicht hinten absitzen). Nur so kannst du dynamisch und aktiv fahren. Eine kompakte Körperposition kostet zwar Kraft, aber nur so macht das Carven richtig Spass. Wenn du wie ein eingeschlagener Pfahl fährst wird das nie was.
Ich würde an deiner Stelle noch ein zwei Stunden in Privatunterricht investieren. Wenn du für dich übst, tue das auf breiten, flachen Hängen.
Hier Videos die vielleicht helfen:
https://www.youtube.com/watch?v=DpqEAeEOcfw ist halt französisch aber die Bilder sprechen für sich
https://www.youtube.com/watch?v=CQlatm6yAzQ das ist einfach geil! Schau dir ihre Körperhaltung an. Vor allem Luca Aerni hat einen wundervollen Turn.
Viel Spass!
Gruss
Martin
Ich finde, dass du alle Anlagen hast, rasch carven zu lernen. Du scheinst keine Angst zu haben, versuchst flüssig zu fahren, d.h. deine Rücklage resultiert nicht aus Angst oder Passivität. Noch fährst du deine Kurven, in dem dass du sie andriftest, d.h. mit den Skiende den Schnee nach Aussen drückst und so dein Tempo kontrollierst. Der Ansatz, das abzustellen, geht in erster Linie über eine Korrektur der Körperposition nach unten und vorn, über die Arbeit mit den Sprunggelenken und den Knien und die Arme und Hände müssen vor und nicht neben den Körper. Dazu sollten deine Ski etwa hüftbreit auseinander sein.
Auf der Piste braucht's keinen Rucksack. Zum carven lernen ist er hinderlich. Im Gelände, abseits der Pisten ist er mit entsprechender Lawinenausrüstung dann Pflicht.
Die Arbeit aus den Fussgelenken ist einer der Schlüssel. Leider kann man dies aber nicht abbilden. Aber Andreas hat das gut beschrieben. Dazu musst du auch aus den Knien heraus arbeiten und ganz bewusst das Schienbein des Aussenskis stark an den Schuhrand pressen. Zusammen mit der Arbeit aus dem Fussgelenk spürst du nun wie die Schaufel im Kurveneinzug greift. Nun kannst du (bei längeren Schwüngen) den Ski einfach auf dem Radius fahren lassen. Der Innenski bekommt auch etwas Belastung (ca. 30%) und unterstützt bei der Balance.
Die Arme und Hände gehören nach vorn! Die Haltung der Arme ist so, dass du die Hände gerade noch im Gesichtsfeld hast. Das Unterstützt, dass du mit dem ganzen Körper nach vorne arbeiten kannst. Das Rumgefuchtel mit den Stöcken muss weg! Das verhindert das Entwickeln eines Rhythmus. Der Stockeinsatz (einstecken des Stockes) wird nur ganz leicht angedeutet.
Unbedingt darauf achten, dass nie Gewicht hinter der Bindung ist. Im flacheren Gelände ist die Position zentral über dem Ski, von da aus arbeitest du je nach Steilheit mehr oder weniger nach vorn.
Auch wichtig, den Ski auf dem Radius fahren lassen. D.h. keine Rutschbewegungen mit dem Skiende um Tempo raus zu nehmen. Im sehr steilen ist das oft unumgänglich. Aber sonst nur Tempokontrolle mittel mehr oder weniger Druck auf der Schaufel des Aussenskis beim Kurveneinzug.
Du bist viel zu aufrecht und zu passiv. Dein Gesäss und der Oberkörper müssen viel weiter nach unten und nach vorn (nicht hinten absitzen). Nur so kannst du dynamisch und aktiv fahren. Eine kompakte Körperposition kostet zwar Kraft, aber nur so macht das Carven richtig Spass. Wenn du wie ein eingeschlagener Pfahl fährst wird das nie was.
Ich würde an deiner Stelle noch ein zwei Stunden in Privatunterricht investieren. Wenn du für dich übst, tue das auf breiten, flachen Hängen.
Hier Videos die vielleicht helfen:
https://www.youtube.com/watch?v=DpqEAeEOcfw ist halt französisch aber die Bilder sprechen für sich
https://www.youtube.com/watch?v=CQlatm6yAzQ das ist einfach geil! Schau dir ihre Körperhaltung an. Vor allem Luca Aerni hat einen wundervollen Turn.
Viel Spass!
Gruss
Martin
- ingo#31
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- Registriert: 30.03.2010 18:47
- Vorname: ingo
- Ski: Stöckli Laser CX, Dobermann SLR, Navigator 85ti
Re: Bitte um Analyse
Hoi Martin, das Video habe ich auch schon einige Male gesehen. Aerni hatte schon immer einen geilen Stil. Bemerkenswert ist allerdings, dass er sich noch nie auf die Zunge gebissen hat. Die hängt immer am linken Mundwinkel heraus............. vielleicht sollten wir das auch mal versuchen um ähnlich Ski zu fahren
- Pancho.Ski
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Re: Bitte um Analyse
Das fass ich jetzt mal als Kompliment auf, das meine ich völlig ironiefrei...
Volker (elypsis) hat hier kürzlich ein Video eingestellt, dass unserer kleinen Gruppe nochmals geholfen hat, das Thema ansteuern von unten / Separation/ nochmals bewußter zu verfeinern:
https://youtu.be/r_IRQiayZQ0
Bei dir sieht es natürlich viel besser aus, als die Negativbeispiele im Video! Aber trotzdem halte ich es für hilfreich.
Auch von mir viel Spaß
Re: Bitte um Analyse
Eure Hinweise haben mir extrem viel geholfen.
Ich war heute auf dem Gebiet und vom Gefühl her war der Unterschied enorm. Vor allem als ich das Schienbein an den Schuhrand gepresst habe.
Vielen vielen Dank!
Ich war heute auf dem Gebiet und vom Gefühl her war der Unterschied enorm. Vor allem als ich das Schienbein an den Schuhrand gepresst habe.
Vielen vielen Dank!
- Pancho.Ski
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- Registriert: 26.11.2013 18:21
- Vorname: Andreas
Re: Bitte um Analyse
Super, freut mich!
Re: Bitte um Analyse
Als kleines Dankeschön und Beweis ein Video mit meiner verbesserten Technik.
- Pancho.Ski
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- Vorname: Andreas
Re: Bitte um Analyse
Wenn Du weiter am Kurzschwung tunen möchtest:
https://youtu.be/Wo4O3Ie54Qg
und weiter:
https://youtu.be/2UPvOw_EYVs
https://youtu.be/Wo4O3Ie54Qg
und weiter:
https://youtu.be/2UPvOw_EYVs
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