Wie groß muss ein Skigebiet sein oder wie überleben die Kleinen?

[ingo#31]

Du kannst gerne weiter die großen Gebiete aufsuchen und dich mit Hunderten oder Tausenden anderen auf der Piste abmühen und danach beim Apres Ski.

Moni, das mit dem lesen und dem verstehen, hast du noch nicht ganz raus.
Ich gehe NICHT in grosse Gebiete, normalerweise fahre ich in kleinen Gebieten. Apres Ski war und wird nie meine Welt sein.

Ich denke jeder, der in ein kleineres Gebiet fährt unterstützt es doch automatisch.
Es ist ja nicht nur das Skigebiet, es sind ja auch die Hotels, Restaurants oder Hütten im Gebiet. Oder auch mal eine Tankstelle.
Man darf den Nutzen für das Skigebiet nicht isoliert sehen.

Ich weiß eigentlich nicht so recht was daran Heuchlerei ist. Zumindest habe ich bisher keine Erklärung gelesen, die mir schlüssig erscheint.


Gruß!
der Joe

Joe, der Aufruf zur Unterstützung hat einen Hauch von Heuchelei. Alle wollen wir kleine feine Skigebiete, mit all deren Vorteile, sind wir aber tatsächlich bereit für deren Erhalt- ausser dort zu fahren- deutlich mehr zu zahlen?

gruss ingo

[Lothar]

Ich glaube nicht, dass mehr notwendig ist, als in den Tälern Urlaub zu machen und dort dann auch Ski zu fahren. Warum?

Wenn wir - als vierköpfige Familie - eine Woche Skiurlaub machen, dann

- Buchen wir im Tal eine Unterkunft (Ferienwohnung oder Hotel)
- Kaufen 4 x einen Wochenskipass
- Essen Mittags in einer Hütte
- Buchen häufig noch ein paar Stunden in der Skischule
- Wenn Fewo, dann gehen wir auch Abends noch mal essen und kaufen in den örtlichen Geschäften ein (Bäcker, Metzger, ...)

Die Wertschöpfung für das Tal ist also deutlich höher als der Preis der Skipässe, und für dessen Kalkulation ist die Bergbahn verantwortlich - sonst niemand.

Ich kann daher keinerlei Heuchelei erkennen. Geheuchelt wäre es kleinere Gebiete nur durch den Blick durchs Autofenster zu kennen und dann deren Verschwinden zu bedauern. Aber mal ganz ehrlich: Wer heute Ischgl, Sölden, Kaltenbach & Co mag, der wird morgen kaum in einem 30 km Gebiet glücklich werden. Die Ansprüche sind dann einfach unterschiedlich, ist doch auch ok. Und ich bin ganz glücklich damit, dass die Gäste und Skifahrer im hintersten Südtiroler Eck andere sind...

[latemar]

Deutlich mehr zahlen ist doch gar nicht das Thema.
Hinfahren ist das Thema.
Man wird nicht jeden Einzellift (darum geht es hier ja auch gar nicht) und jedes Mini-Skigebiet retten können.
Aber man kann doch einfach hinfahren, Spaß haben und Geld da lassen. Wenn das nur 5% mehr tun würden, wäre das für viele schon eine große Hilfe.


Gruß!
der Joe

[latemar]

100% Zustimmung Lothar.
Genau darum geht es.

Gruß!
der Joe

[Pancho.Ski]

Aber mal ganz ehrlich: Wer heute Ischgl, Sölden, Kaltenbach & Co mag, der wird morgen kaum in einem 30 km Gebiet glücklich werden.

Oder vielleicht gerade, weil die Leute irgendwann den Trubel satt haben und wieder das essenzielle suchen. Geht mir jedenfalls zunehmend so...

[latemar]

Aber mal ganz ehrlich: Wer heute Ischgl, Sölden, Kaltenbach & Co mag, der wird morgen kaum in einem 30 km Gebiet glücklich werden.

Oder vielleicht gerade, weil die Leute irgendwann den Trubel satt haben und wieder das essenzielle suchen. Geht mir jedenfalls zunehmend so...

Yepp
Wir fahren auch im Grödner Tal, obwohl wie Sella Ronda vermeiden (wo möglich), aber eigentlich gefällt mir dann Alpe Lusia, Carezza oder Alpe Cermis viel besser.

Gruß!
der Joe

[Pancho.Ski]

Es ist halt auch der Fluch des (Massen-)Tourismus als solcher. Er zerstört auf Dauer das, weswegen er einst in ein Gebiet Einzug gehalten hat, wenn es ein bestimmtes Level überschreitet...

[moni.ski]

Du kannst gerne weiter die großen Gebiete aufsuchen und dich mit Hunderten oder Tausenden anderen auf der Piste abmühen und danach beim Apres Ski.

Moni, das mit dem lesen und dem verstehen, hast du noch nicht ganz raus.
Ich gehe NICHT in grosse Gebiete, normalerweise fahre ich in kleinen Gebieten. Apres Ski war und wird nie meine Welt sein.


gruss ingo

Nein in der Tat, ich verwende nicht soviel Zeit zum Lesen, ich gehe lieber Skifahren..

[sindemone]

Aber mal ganz ehrlich: Wer heute Ischgl, Sölden, Kaltenbach & Co mag, der wird morgen kaum in einem 30 km Gebiet glücklich werden.

Oder vielleicht gerade, weil die Leute irgendwann den Trubel satt haben und wieder das essenzielle suchen. Geht mir jedenfalls zunehmend so...

Dann ist das aber wahrscheinlicher eine Veränderung der Lebensumstände geschuldet.
Die "jungen Wilden", die heute Ischgl bevorzugen, haben einige Jahre später Familie und Kinder.


Natürlich muss es Skigebiete für verschiedene Zielgruppen geben, viele haben ja eine Nische besetzt (Partygänger, Reiche, Familien, Freerider, Anfänger etc.). Sie kommunizieren das entsprechend und bieten passende Angebote an.
Grundsätzlich ist das auch eine gute Sache - es ist für jeden etwas geboten.
Nur können das kleine Gebiete oft nicht tun, weil es an Möglichkeiten fehlt und auch weil sie gar nicht so aggressiv Marketing betreiben können.

Nicht vergessen darf man, dass (zumindest "normales") Skifahren an sich immer Massentourismus bedeutet. Man kann alleine durch Kirgistan wandern und Individualurlaub machen, zum (normalen) Skifahren braucht es eine entsprechende Infrastruktur und die Auslastung.
Ich als Skifahrer will auch lieber die leeren Lifte und Pisten - nur geht das dauerhaft nicht gut. Ein Gebiet hat dann aktuell drei Möglichkeiten: Ausbau, Schließung oder Anschluß.

Tendenziell gibt es ja wieder eine Rückbesinnung auf das "Essenzielle": Regionalität, Nachhaltigkeit, Handwerk, Natur, Geschichte/Kultur: Vielleicht kommt so etwas irgendwann großflächig auch beim Skifahren an.

[Mathi]

Hallo!

Irgendwie kommen für mich die Aussagen hier so rüber wie:
großes Skigebiet = voll = viel Apresski

Das muß nicht so sein.
Als Beispiel gebe ich die französischen Skigebiete an