Passend vor Saisonbeginn

[Commander57]

Moin!
Es scheint loszugehen, unsere Heimatpostille berichtet über unterschiedliche Methoden zur Ermittlung der Pistenlänge und ein neuerdings angebotenes Gütesiegel http://www.pistenlaengen.com
Wie seht ihr das? Pistenlänge allein sagt doch nichts aus, es gibt doch eine Vielzahl von Faktoren, welche z.B. das Gebiet auszeichnen und damit auch den Preis der Liftkarte rechtfertigen oder auch nicht.

Gruß aus dem hohen Norden

Frank

[TOM_NRW]

Das ist eine Diskussion, die bereits seit 2-3 Jahren immer wieder aufgenommen wird. Die Berechnung der Pistenkilometer, als Zeichen für die Größe des Skigebiets, wurde von den Marketingleuten nur allzu kreativ gemessen. In der Zwischenzeit haben diverse Skigebiete sich einer einheitlicheren Messung angeschlossen und ihre Werte nach unten korrigiert. Gleiches gilt übrigens auch bei den Höhenmeterangaben. Sieht man teilweise an den Differenzen der Höhenmeterangaben der Pisten im Vergleich zu denen der Lifte (die sind wiederum sehr genau).

Long story short: Ja, ich sehe es auch so, dass verschiedenste Faktoren die Attraktivität eines Gebiets ausmachen. Trotzdem finde ich es nicht richtig, wenn geschummelt wird.

Thomas

[bibobutcher]

Der Herausgeber des Gütesiegels hat aber auch ein lukratives Geschäftsmodell damit entwickelt.
In dem er erst als Journalist groß die PR gegen die Schummeleien angeworfen hat, um anschließend den
Skigebieten sein Gütesiegel zu verkaufen.
Im Alpinforum ist man mit seinen Messmethoden auch nicht ganz einverstanden.

VG

[Commander57]

Der Herausgeber des Gütesiegels hat aber auch ein lukratives Geschäftsmodell damit entwickelt.

Ein Traum von Idee. Skifahren, dabei ein wenig arbeiten, im Sommer die Daten aufbereiten und dann evtl. kassieren.
Aber mal ernsthaft. Was nützt so ein Siegel? Ok, ich kann sehen, wieviel Pistenkilometer vorhanden sind. Wenn alle Betreiber nach den gleichen Regeln arbeiten (=1 Siegel) sind die Gebiete in diesem Punkt vergleichbar. Hilft mir das? Ich denke nicht, gibt genügend andere Punkte (Pistenpräparierung, Lifte, Hütten und so weiter).

Gruß aus dem hohen Norden

Frank

[bibobutcher]

Es nützt der Marketingabt. in den Tourismusorten.
Vorne auf die Prospekte oder auf die Website ein dickes Gütesiegel (von wem auch immer )
ist bares Geld wert.
bei den ganzen Biosiegeln, Reifentests, usw.

Und die Gebiete die sein Siegel kaufen, werden nicht mehr von ihm angegriffen

[Commander57]

Und die Gebiete die sein Siegel kaufen, werden nicht mehr von ihm angegriffen

Und das ist das Miese an der Geschichte.

Gruß
Frank

[elypsis]

Die Berechnung der Pistenkilometer, als Zeichen für die Größe des Skigebiets, wurde von den Marketingleuten nur allzu kreativ gemessen.

Dazu fällt mir ein, dass man ab einer bestimmten Pistenbreite den Pistenkilomenter doppelt rechnen durfte. Gibt es diese Bemessungsgrundlage noch?

[TOM_NRW]

Genau, breite Pisten wurden mehrfach eingerechnet usw.

Geschummelt oder besser "kreativ agiert" wird aber weiterhin an vielen Stellen. Da werden Routen auf einmal zu schwarzen Pisten, Hänge die bisher eh immer vom Freerideridern befahren wurden mutieren plötzlich zu Routen, Pisten die oft mangels Schnee geöffnet sind werden aus der Berechnung genommen, damit man sagen kann "100% der Pisten sind geöffnet" uvm.

Letztendlich fängt man mit solchen Methoden m.M.n. eh nur die uninformierten Gäste. Kenner wissen schon gut abzuschätzen ob ein Skigebiet 30, 100 oder 250 Pistenkilometer hat. Kenner wählen ein Reiseziel auch nicht anhand der Marketingaussagen aus.

Gruss Thomas

[NeusserGletscher]

Wäre die Summe der Pistenkilometer kein relevantes Kriterium, dann müssten sie damit auch nicht betrügen. Vor allem macht es keinen Sinn, wenn alle gleichermaßen betrügen. Dann hebt sich das mehr oder weniger wieder auf. Vor allem aber ärgern mich nach oben getrickste Angaben, wenn ein hoher Anteil der Pisten in Wahrheit aus Ziehwegen bzw. Forststraßen besteht.

Größe alleine ist auch noch kein hinreichendes Kriterium für die Attraktivität eines Skigebiets. Aber schon mal ein Anhaltspunkt. Wirkliche Top-Skigebiete haben solche Schummeleien sowieso nicht nötig. Nebenbei wäre es einfacher, neben der Pistenlänge auch die Fläche anzugeben, dann braucht niemand Pisten doppelt oder dreifach zu rechnen und die Sache erledigt sich von alleine.

[TOM_NRW]

Ich glaube, dass Flächenangaben für die Gäste nicht verständlich sind.

Thomas