Beitrag
von extremecarver » 21.11.2013 16:20
Decambered Nose macht schon Sinn, beim raceboarden war da bis zu 2% Zeitgewinn möglich, und dass ist halt im Spitzensport eine Ewigkeit (je schlechter die Bedingungen, desto größer der Zeitgewinn). Vor allem kann man dadurch den Radius weiter in die Maximallänge reinziehen, da man kürzere Schaufeln bauen kann - sprich es wird sogar laufruhiger. Ausserdem ist es einfacher zu fahren.
Daher finde ich es auch immer problematisch, wenn Rocker und Decambered Nose über einen Haufen geworfen wird, weil die Zielsetzung und Ausführung halt doch extrem unterschiedlich ist - wobei natürlich in gewissen Rahmen die Übergänge fließend sind.
Bei Ski ist aber natürlich der theoretische Vorteil wegen der schmaleren Breite, deutlich geringer als beim Snowboard, und ein verkanten beim Ski auch leichter abzufangen als am Board. Ergo ist der Unterschied auch kleiner, und es muss nicht gleich jeder umsteigen, dazu ist die Entwicklung halt bei Rennski auch noch deutlich jünger, und noch nicht so ausgereift. So entstehen dann halt Konzepte wie asymetrische Aufbauten und weiteres...
Aber Asymetrie hat sich bisher noch nie durchgesetzt - weder bei raceboards vor 15-20 Jahren, noch bei Geierschnabelspitzen ala Fischer, und der asymetrischen Schaufel wirds wohl auf lange Sicht ähnlich ergehen.
Dass aber carven mit decambered Nose weniger Spaß macht oder langsamer oder schwieriger würde, stimmt definitiv nicht. Es geht hier ja nicht um Rocker wie auf Freerideskiern, sondern relativ kleine Änderungen. Wirklich merken tut mans nur, wenn man den Ski von länger flachgestellt (etwa geradeausfahren auf Flachstück) aufkantet - dann braucht es minimal länger bis der Ski einen reinzieht. Beim normalen carven, wo man Schwung an Schwung reiht, fällt diese Verzögerung aber nicht auf.
Und gerade durch die Decambered Nose, kann man wenn man nicht renn- oder driftinteressiert ist, umso besser das brechen der Kante sein lassen - da der Ski ja nun beim driften sowieso schon gutmütiger ist, und vor allem dass bei einigen Slalomskiern giftige verschneiden mit flachgestelltem Ski ja kaum mehr passieren kann.
Aber wie auch immer der Ski gebaut ist, die größten Fortschritte im Slalom kamen in den letzten Jahren viel mehr von der Kurssetzung und Technik/Taktik/Linie, und nicht vom Materialsektor. Dort ist grade im Slalom nicht viel weitergangen seit Jahren. Es ist aber schon aufällig, dass im Slalom mit runder Linie wie vor 10 Jahren, heute nichts mehr zu holen wäre. Die Kurse sind viel direkter geworden. Mir taugt die Fahrweise und Kurssetzung Anfang der 2000er Jahre deutlich mehr als das was jetzt passiert.
schnell, riskant, vielseitig bergab
http://openMTBmap.org & www.VeloMap.org