Der ideale Ski ...

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ThomasLatzel
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Der ideale Ski ...

Beitrag von ThomasLatzel » 07.03.2003 21:41

Liebe Forumisten,

wir diskutieren hier immer wieder über Material, Eigenschaften von Ski, über "gute" und "schlechte" Ski etc. Ist wirklich alles nur Geschmacksache, gibt es nur ganz individuell verschiedene Ansichten oder vielleicht auch so etwas wie einen "gemeinsamen Nenner" ?

Ich möchte hier mal mit ein paar Thesen ein wenig die Diskussion herausfordern :lol: , denn ich behaupte, daß es so etwas wie den idealen Ski durchaus gibt. Nicht die eierlegende Wollmilchsau, also den Ski für jeden Schnee, jeden Tag, jedes Gelände und jede(n) Fahrer(in), aber meiner Meinung läßt sich der ideale Ski durchaus mit folgenden (fiktiven ?) Eigenschaften beschreiben:

- er (sie :wink: ) sollte die natürlichen Bewegungen und Bewegungs-Intuitionen des Menschen möglichst unmittelbar, möglichst kraftsparend und möglichst präzise in den Schnee übertragen. Konkret heißt das: Der Mensch hat ein natürliches Bewegungsschema (am besten bei Kindern zu beobachten), ein Repertoire an Möglichkeiten und Reflexen sich zu bewegen, die Richtung zu ändern, das Gleichgewicht zu halten, auf Einflüsse von außen zu reagieren, auf Gleichgewichts- und Lagenänderungen (von außen) zu reagieren u.s.w.
Ein Ski sollte in der Lage sein, Bewegungen und Reflexe aus diesem Repertoire zu nutzen und in entsprechende Fahrsituationen (geradeaus, Kurve, enge Kurve, weite Kurve, Bremsen, ausweichen, Beschleunigen etc ...) umzusetzen. Möglichst unmittelbar, präzise und einfach, d.h. ohne großes "dazulernen" zum natürlichen Bewegungsrepertoire.

- der Ski sollte wendig sein, d.h. ein möglichst großes Spektrum an Bewegungen zulassen: schnell, langsam, enge Kurve, weite Kurve, Pflug (schwyzer Art ! :lol: :wink: ), aprupte Richtungs- Geschwindigkeits- und Kurven-Radiusänderung (z.B. bei Ausweichmanöver !), unterschiedliche Kurvenlagen, Spielschwünge u.s.w

- der Ski sollte griffig sein, d.h. jederzeit und auf jedem Schnee genau den Halt mit der Kante bieten, den der Fahrer / die Fahrerin will (manchmal will man ja auch rutschen !)

- der Ski sollte nicht flattern und nicht rattern

- ein ansprechendes Design haben (was immer das auch sein möge ... :lol: )

- und vielleicht erschwinglich sein.

Ein solcher Ski ist meiner Meinung nach für Anfänger und Experten gleichermaßen geeignet, denn er ist durch die optimale Funktion bestimmt und nicht durch sein Eigenleben, das nur Experten bezwingen können.

Fällt Euch noch was ein ? Was meint ihr dazu ? Gibt es solche Ski ?
Gruss, Thomas - P.S. In der Kürze liegt die Würze

KungFuChicken
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Beitrag von KungFuChicken » 08.03.2003 00:21

Hi!
Intressanter Ansatz, aber: imho gibts viele Ski am Markt die deinen Forderungen, zumindest zu einem großen Teil, entsprechen - Du musst nur den finden der zu dir passt. Jeder hat nun mal andere Vorstellungen wie ein Ski aussehen/reagieren soll und deswegen wirds "DEN SKI" nie geben. Jemand hier im Forum hat mal den Vergleich gezogen, dass man auch von nem Rennrad nicht verlangt, dass es gut im Gelände läuft. Das ist zwar nicht unbedingt der optimale Vergleich, kommt aber schon in die Richtung.

Das ein Ski realisierbar sein soll, welcher gleichermaßen für Experten und absolute Anfänger geeignet ist kann ich persönlich mir nicht Vorstellen, denn einen Ski ohne Eigenleben, wie du ihn im letzten Absatz beschreibst stell ich mir ziemlich fad vor ;)

Dein Beschreibung vom optimalen Ski find ich schon sehr gut, aber an der technischen Realisierbarkeit hab ich so meine Zweifel.

just my 2 cents
KungFuChicken

Matthi@s
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Beitrag von Matthi@s » 08.03.2003 11:30

Hallo zusammen,
ich weiß nicht, ob man einen idealen Ski an sich definieren kann.
Für mich ist das jedenfalls ein Ski, bei dem ich mich nicht (dauernd) darauf konzentrieren muss, was der Ski will und was er macht. Denn derSki macht sozusagen "ohne Diskussion", was ich will. Das ist für mich ein Sicherheitsgewinn, weil ich mich dann auf andere Dinge (z.B. Gelände...) konzentrieren kann und dadurch die Fahrt mehr genießen kann. Insofern wäre die beste Eigenschaft eines Skis für die Ansprüche, die ich an´s Skifahren stelle, dass er gar keine besondere Eigenschaft bzw. Eigenheit hat. Darum habe ich nach einem Ski Ausschau gehalten, der kurz ist, der einen engen Radius aufweist und dabei ruhig fährt - und habe ihn gefunden, auch wenn´s bei einigen Kopfschütteln hervorrufen mag.
Aber es gibt auch einige, die eine Herausforderung darin sehen, einen Ski zu beherrschen, der für sie schwierig zu fahren ist, was in meinen Augen auch völlig okay ist, weil dies ja auch ein Erfolgserlebnis darstellt.
Schöne Grüße von
Matthias

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golden gaba
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Beitrag von golden gaba » 09.03.2003 22:28

hi all,
so ich leg mich jetzt mal ein bisschen aus dem fenster.
ich behaupte das es den SKI für jedermann gibt.
Voraussetzung für diese aussage ist, der aktive rennsport bleibt aussen vor.
ich treffe die aussage über den ski am besten gleich und begründe sie dann im anschluß.
es ist eindeutig der sl-racecarver im radiusbereich von 9-13meter und längenbereich von 150 - 165cm.
warum???
1. ich kann mit einem sl-carver im tiefschnee und buckel super fahren.
2. ich kann bei bedarf auch hohe geschwindigkeiten fahren ohne das ich mich gleich unwohl fühle. (bitte lassen wir die diskussion das er "aber" bei xx km/h zu flattern beginnt...diesen bereich der bei ca. 70km/h los geht fahren wir alle nicht auf unseren pisten...wenn, dann nur wenns von rot nach blau geht)
3. funcarven ist mit einem sl-carver natürlich auch kein problem...macht sogar richtig spass!!!!
4. der sl-racecarver kann vom einsteiger bis zum profi gefahren werden und macht jedem spass. beweis meine freundin. die ein besserer einsteiger ist. sie hatte die letzten wochen die möglichkeit vom einsteiger bis zum topmodell (sl-racecarver) alle testen zu können. bester grip auf eis und dadurch größtes sicherheitsgefühl und bester lernerfolg ganz klar auf dem sl-racecarver!!!!

warum ist der beste ski nicht ein rs-carver oder allroundcarver
1. weil er mir im gelände keine vorteile gegenüber dem sl-carver bietet.
2. weil er egal für welche könnenstufe nicht so leicht um die kurve geht...egal ob geschnitten oder gerutscht.
3. funcarven ??? ja haben wir schon gemacht mit solchen teilen, ist aber vom geschwindigkeitsbereich her lebensmüde...von daher absolut ungeeignet.

und alles was es sonst noch gibt auf dem markt sind die jeweiligen "super-speziellen-extra-modelle"...vom reinen funcarver unter 1,50meter...bis zum reinen freeski...

das es jetzt natürlich rauszufinden gilt welchen radius denn genau und welche länge und welchen hersteller...tja die entscheidung kann nie abgenommen werden..persönliche vorlieben usw....

so das wars vorerst....

gruß
tom

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Uwe
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Beitrag von Uwe » 10.03.2003 00:10

Hallo Tom,
golden gaba hat geschrieben: es ist eindeutig der sl-racecarver im radiusbereich von 9-13meter und längenbereich von 150 - 165cm.
Ich stimme Dir voll und ganz zu!
Nicht umsonst habe ich schon 2001 beim Skitest 01/02geschrieben:
"Oder gibt es sie doch, die "eierlegende Wollmilchsau" ... der Ski für ALLE Bedingungen und vielleicht sogar für ALLE Könnensstufen?
Ich meine : JA ... und der Skitest hat es bestätigt: SLALOM-CARVER ... der Ski für ALLE ! ... mehr als 165cm Ski braucht kein Mensch ! "
Uwe

Gast

Der beste Ski - oder, wo gibt es sowas

Beitrag von Gast » 10.03.2003 07:25

Hallo liebe Forengemeinde :) ,

eigentlich eine sehr interessante diskussion die hier geführt wird, nur frage ich mich, wo bekommt man einen solchen Ski, besser, warum reagiert die Industrie dann nicht auch solche Aussagen kompetenter Leute?

Nachdem ich meinen alten Head Cyber X in 1,70m mit 17m Radius nun so ziemlich 'plattgefahren' habe, weiß ich auch genau was ich für mich suche, nämlich genau diesen idealen Ski mit einem Radius von etwa 8-12m einer Länge von 1,40 bis vielleicht max 1,60. Dabei sollte er weich genug sein, um bei starkem Kantendruck noch nehr flexen zu können, so torionssteif, dass bei schnellen engen Radien nicht ein aufschaukeln auftritt und sowieso die eierlegende Wollmilchsau überhaupt sein.
Also bin ich mit meinen Wünschen in den letzten Tagen und Wochen in die unterschiedlichsten Fachgeschäfte gegangen, um mich entsprechend meinen Wünschen beraten zu lassen.
Das Ergebnis war, gelinde gesagt, mehr als ernüchternd. :(
Entweder die Verkäufer wollten mich umstimmen auf ein Produkt ihres Sortiments - nun ja, es ist ja auch schon Ende der Saison und die Lager müssen leerverkauft werden - oder sie konnten und wollten meine Wünsche nicht respektieren.
Zitat: "Kaum ein Skifahrer kann doch eine Kurve wirklich auf der Kante ziehen, dass können vielleicht nur die besten im Worldcupzirkus, aber selbst die nicht immer 100%ig, ..."
Andererseits stelle ich selbst immer mehr fest, dass die Industrie kaum solche Ski anbietet, es seidenn, man/frau ist bereit weit über 500-600 € für ein Edelmodell eines SL-Carvers auszugeben. Nur wer kann das schon so einfach?
Gerade im unteren und mittleren Preisbereich, wo die meisten Skifahrer ihren Hauptaugenmerk hinlenken, ist ein solches Gerät partout nicht zu finden.

Somit bleibt für den/die Gelegenheitsfahrer/-in immer nur ein mehr oder minder schlechter Kompromiss übrig. Schade eigentlich!

Wolfgang

Marsi
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Beitrag von Marsi » 10.03.2003 07:29

Der obige Beitrag " Der beste Ski - oder, wo gibts den eigentlich" stammt von mir.

Wolfgang

P.S.: Tip an Uwe den Webmaster; Sessioncookies benutzen, denn wenn man sich ohne automatisches einloggen anmelden wird man zu schnell wieder rausgekegelt.

Gast

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Beitrag von Gast » 10.03.2003 07:29

Der obige Beitrag " Der beste Ski - oder, wo gibts den eigentlich" stammt von mir.

Wolfgang

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Beitrag von Matthi@s » 10.03.2003 08:02

@Tom (golden gaba):
Deiner Beschreibung nach habe ich ja dann den idealen Ski, 152 cm, radius: 10,5 m. Für mich genommen, glaube ich das sogar. Allerdings gibt´s hier im Forum einige, die meinen, mein Ski (Dynastar omeglass) sei für sie völlig ungeeignet. Ich vermute, sie sagen das mit gutem Grund, weil sei ihn gefahren haben und zu einem völlig anderen Ergebnis gekommen sind.
Bzgl. Preis: Hier im Forum konnte man bei dem Thread bzgl. Skilänge häufiger lesen, dass die Leute fast im Jahresrhythmus ihre Skier ausgetauscht haben - doch sicher nicht aufgrund ihrer Zufriedenheit damit. Nachdem ich im vergangenen Jahr voller Stolz einen hochdekorierten Testsieger, zudem vom Händler empfohlen, gekauft habe und gar nicht damit klar kam, habe ich mich entschieden, selbst zu entscheiden (Ergebnis: s.o.). Auch wenn´s snobistisch klingt: Weil ich keinen Goldesel im Keller habe, kann ich kann es mir auf Dauer nicht leisten, billige Sachen zu kaufen!
Schöne Grüße von Matthias

1997

Idealschi für Alles?

Beitrag von 1997 » 10.03.2003 09:21

Glaubt ihr wirklich die Entwicklungsingenieure bei den Schifirmen sitzen nur rum und brechen sich die Finger beim Nasenbohren? Bei den Schi ist es wie mit den Autoreifen: den Idealreifen gibt es nicht. Wie der ADAC richtig schreibt ist es wie mit der Bettdecke: zupft man an einer Ecke wird es an der anderen kalt usw. Genauso verhält es sich mit den Schi und man muss halt den raussuchen, der in den Punkten die dem Käufer wichtig sind, die Prioritäten setzt. Und das Lastenheft, dass der Feldberg-Guru Thomas Latzel (mehr ein philosophisches Traktat) dem Entwicklungs-Team einer Schifirma vorlegt, würde, unter Gelächter, im nächsten Papierkorm landen.

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