Tipp gesucht: Umstieg Funcarver auf Slalomcarver

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Mi67
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Tipp gesucht: Umstieg Funcarver auf Slalomcarver

Beitrag von Mi67 » 20.12.2010 00:46

Hallo Skifreaks!

Ich stehe vor einer Neuanschaffung und habe eine für mich entscheidende Detailfrage hierzu:

Kommt man mit einem Slalomcarver, der in der Taille 70 mm hat, ohne Standerhöhung durch extremere Turns bei weicheren Bedingungen sicher ohne Aufsetzen des Skischuhs durch? Oder montiert Ihr bei solchen Anforderungen auch auf Slalomcarver noch Zusatzplatten zur Standerhöhung?

Hintergrund: 2000 kam ich erstmals über einen Leihski auf einen Funcarver (Head Cyber Space), der auf Anhieb viel Laune machte. 2001-2009 dann ein Head Cyber Space XT Funcarver in 160 cm, darauf erst mit zusätzlicher Bindungserhöhung (ca. 20 mm) so richtig Spaß. Grund: der Ski ist extrem schmal in der Taille (62 mm), so dass in weicheren Bedingungen und bei "mutiger Schräglage" selbst mit der Platte auch mal der Skischuh an Aussen- oder Innenski aufsetzt und abgeht. Beim klassichen Innenskifehler hätte ich das ja noch eingesehen, aber dass auch der Schuh am Talski aufsetzt und ich dann mit hohem Speed in der Kurve hängend abfliege, ist natürlich schon ärgerlich - und kann ja auch mich und andere gefährden.

Der bisherige Ski ist leider im vergangenen Jahr glatt durchgebrochen, so dass nun Ersatz Not tut. Funcarver gibt es nicht mehr, also schiele ich auf Slalomcarver. Einzige Selbsterfahrung war letztes Jahr in den letzten 2 Skitagen ein eher schlanker Fischer RC4 Race SC, mit dem ich auf harter Piste trotz des relativ schmalen Hecks beim Fischer bestens, in weichen Bedingungen jedoch trotz der 67er Taille wegen der geringeren Standerhöhung wieder nur mit höherem Aufsetzrisiko zurechtkam (Schuhe: Tecnica Diablo Magnesium in 27,0). Buckel und zerfahrener Schnee gingen problemlos, Tiefschnee gab es keine Gelegenheit.

Tempovorliebe: im Flachen genußheizen, d.h. carven mit gerade möglicher Schräglage, im Steilen mäßig schnell, aber mit pfeffrigem Kurzschwung, gerne auch Buckel, Tiefschnee auch gerne - wenn es noch welchen gibt ...

Ich suche also den Slalomcarver mit nicht so schmaler Taille und dennoch engem Radius. Dabei bleibt man naturgemäß an Sidecuts eines Atomic Race ST, eines Rossi 8/9sl oder eines Fischer RC4 Worldcup SC Pro hängen. Würde ich mit solchen Dingern die Schräglage eines Funcarvers (keine Show, kein Bodycarv, sondern nur sportlich geheizte geschnittene Turns) sicher sein? Gibt es noch etwas anderes, was ich bei dieser Frage beachten sollte?



Der guten Sitte entsprechend hier die Antworten auf die Gretchenfragen:
* Wie alt bist du? Männlein oder Weiblein? Wie lang und wie schwer?

Alter 43, m, 181 cm, 78 kg

* Wie sportlich bist du; welche andere Sportarten betreibst du, wie oft?
Derzeit in den Beinen recht fit (fahre auch Rennrad und Radrennen) - aber eben auch nur in den Beinen. ;)

* Wie lange und wie oft (pro Jahr) fährst du schon Ski?
Pro Jahr nur ca. 7 Tage (1 + 1 Skiwoche); insgesamt fahre ich aber schon seit dem 5. Lebensjahr.

* Bitte beschreibe kurz deine (bisherige) bevorzugte Fahrweise (z.B. Pistenfarbe, Schwungart, Geschwindigkeit)
Am liebsten Kurzschwung auf tiefschwarz oder auf zerfahrener Piste, gerne auch Buckel, die mal recht passabel durchgeheizt werden, für echten (!) Buckelturbo ist langsam meine Maximalkraft nicht mehr ausreichend. Sauber auf Kante gecarvt wird, wenn nicht in schneller Schwungabfolge im Steilen, dann auf blauen und roten Pisten genussvoll und zügig, aber nicht in halsbrecherischem Tempo, sondern auf mittleren Radien, dafür aber mit gehörig Schräglage.

* Für welches Einsatzgebiet (Piste/Tiefschnee) und für welche (künftige) Fahrweise soll der neue Ski geeignet sein?
Ich fahre üblicherweise nur ein Paar Ski, also einer für alles. Präferenz, wie gesagt, knackig-pfeffriger Kurzschwung. Im Tiefschnee bekam ich mit Tempomut auch meinen unterm Schuh extrem schlanken Funcarver gut ins Aufschwimmen, ist also kein Problem. Schuss-Strecken suche ich nicht absichtlich, und hohe Endgeschwindigkeiten sind nicht mein Ziel.


* Welcher Skityp (siehe hier) könnte zu dir passen?
Orientiere mich an Slalomcarvern
- Radius: vielleicht 11-12 m
- Länge: nicht über 160 cm!

* Wie ist dein Ski-Level? (Bitte mit dem Ski-Level Tool ermitteln)
Laut Berechnungstool: ca. 86

* Wohin willst du dich skifahrerisch entwickeln, was würdest du gerne als nächstes lernen, üben, können?
In erster Linie: die Fitness so noch weiter zu halten, ggf. in Buckeln noch einen Hauch an Technik zulegen und bei "Normalcarven" noch etwas stilistischer Zugewinn. Ich denke aber nicht, dass ich noch große Sprünge nach vorn machen werde (Alter) und bei meinem Zeiteinsatz auch nicht machen kann.

* Welche Ski bist du bisher gefahren?
klassisch bis 2000
2001-2009 Funcarver Head Cyber Space XT (101-62-97) in 160 cm
2009 leihweise einen Fischer SC Race pro in 155 cm

* Bist du schonmal bewusst z.B. Slalom- , Race-, Allmountain- oder sonstige Carvingski gefahren (siehe Skitypenbeschreibung), und hast einen Unterschied zwischen den Skitypen gespürt?
Aye Sir. Funcarver als Allround-Kurzschwungwaffe und zum Schienenlegen auf rot und blau gefahren. 2009 mit Fischer-Slalomcarver ausgeliehen: noch direkteres Schwingen mit max-Grip auf Eisplatte.

* Welchen davon fandest du gut? Warum?
* Mit welchen kamst du nicht so gut zurecht? Warum?

Sorry, klingt vielleicht doof, aber ich kam bisher mit allen Ski schnell und gut zurecht. Einzig das Aufsetzrisiko am Skischuh ist an schneller roter Piste für mich eine Spassbremse - insbesondere bei weichen Verhältnissen oder beim Durchfahren von Schneehaufen, die ich - wenn ich sie erkenne - natürlich eher wegfedere.
Zuletzt geändert von Mi67 am 25.12.2010 19:06, insgesamt 1-mal geändert.

Mi67
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Re: Tipp gesucht: Umstieg Funcarver auf Slalomcarver

Beitrag von Mi67 » 20.12.2010 18:23

Hmm, hat niemand einen Tipp oder Erfahrungswerte, die mir weiterhelfen könnten?

HavannaClub
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Re: Tipp gesucht: Umstieg Funcarver auf Slalomcarver

Beitrag von HavannaClub » 20.12.2010 18:57

hi

ja wie schräg muss man die ski stellen bevor der stiefel kontakt bekommt? das hängt natürlich von den pistenverhältnissen ab. bei weichem schnee sollte es eigentlich kein problem sein. problematisch wird es wenn man ein eisklumpen erwischt.

habe mal paar bilder gemacht von der schräglage. als abstandshalter dient ein balisto riegel erdbeere :D

hier mal innenseite

[ externes Bild ]
[ externes Bild ]

wenn man in der ^^schräglage ist...befindet man sich eigentlich schon in der sturzphase :D weil man kaum noch druck auf den ski bringen kann
unter der sohle ist etwas weniger wie 70mm ..ist ein völkl racetiger sc in 163 cm

und aussenseite

[ externes Bild ]
[ externes Bild ]

von der lauffläche bis zur sohle des stiefels sind es ca 50 mm...eine standartbindung

aussen geht mir öfters die untere schnalle auf aber das schiebe ich mal auf den stiefel...etwas zu weit unten angesetzte schnalle aber sonst fahre ich so durch dick und dünn und lasse es auch so krachen wie du dein fahrstil beschrieben hast

im tieferen schnee ist aber so ein ski nicht das wahre...dafür habsch ein anderen ski ;)

gruss
Zuletzt geändert von HavannaClub am 20.12.2010 19:05, insgesamt 1-mal geändert.

Michi
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Re: Tipp gesucht: Umstieg Funcarver auf Slalomcarver

Beitrag von Michi » 20.12.2010 18:59

Hallo,
ich fahre auch seit Jahren einen Head Cyber XTI und möchte die hohen Platten nicht missen.
Du kannst normerweise bei den neuen Head Skiern wie Supershape die Platte durch die höhere Platte austauschen. Der Supershape ist ein super Fun-/Slalomcarver.
Zumindest war bis vor kurzem die Platte inkl Bohrungen identisch. Müsste immer noch so sein.

Da geht z. B natürlich auch mit z.b Snowrider Mach 1, da ist keine Platte drauf.

Gruß
Michi

latemar
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Re: Tipp gesucht: Umstieg Funcarver auf Slalomcarver

Beitrag von latemar » 20.12.2010 21:23

Das kommt doch auf Deinen Schuh an.
Es gibt breite und schmale Stiefel.


Fahr doch einfach einmal einen Slalomcarver zur Probe und teste es aus.


Gruß!
22/23 38 T.Dolomiti SS
23/24 1T.Carezza, 10T.rund um die Sella

Mi67
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Re: Tipp gesucht: Umstieg Funcarver auf Slalomcarver

Beitrag von Mi67 » 20.12.2010 22:19

HavannaClub hat geschrieben:ja wie schräg muss man die ski stellen bevor der stiefel kontakt bekommt? das hängt natürlich von den pistenverhältnissen ab. bei weichem schnee sollte es eigentlich kein problem sein. problematisch wird es wenn man ein eisklumpen erwischt.
habe mal paar bilder gemacht von der schräglage.
...
von der lauffläche bis zur sohle des stiefels sind es ca 50 mm...eine standartbindung
Vielen Dank für die Idee, das Ganze einfach mal mit Bildern bzw. Abmessungen am alten Ski zu checken! Hab´ ich gemacht, bin aber dabei von der Kante direkt unterm Schuh ausgegangen, denn gecarvt drückt man diese ja gemeinsam mit dem durchgebogenen Ski auch unter der Shuhsohle in den Schnee, so dass sie nicht hohl liegt.

Bei meinem alten Ski komme ich dabei auf Freiwinkel von ca. 73-74° am Außenski und ca. 67° am Innenski. Wenn ich von Deiner Bindungshöhe von 50 mm (kommt mir für eine Standardbindung recht viel vor!) ausgehe und die Situation mit 70 mm Skibreite unterm Schuh anlege, dann sinkt meine Schuhfreiheit nicht einmal, sie steigt sogar an. Das klingt also nach Entwarnung.

Was das Aufsetzrisiko angeht, ist tatsächlich weicher Schnee riskanter als eine harte Unterlage. Die Kante frisst sich ja in weichem Untergrund tiefer in die Piste hinein, so dass der Freiwinkel zum Schuh absinkt. Aufsetzter mit Sturzfolge habe ich entsprechend auch eher bei weicher Unterlage fabriziert.

Bliebe also als Frage übrig:
Stimmt das auch bei anderen Herstellern mit der standard-Bindungs-/Sohlenhöhe von 50 mm (Höhe Großzehenballen) über Belagniveau? Wenn das so ist, dann steht einem Slalomcarver ja nichts mehr im Wege.

BTW: grobgalaktische Konstruktionszeichnungen weisen für den Fischer RC4 Race SC pro Leihski in der Tat ziemlich exakt die gleichen Freiwinkel aus, wie mein alter Head Cyber Space mit der mittelfetten 23 mm-Bindungserhöhungsplatte.

Ich versuche mal Bild-Files anzuhängen; hoffentlich klappt es ... ;)
Dateianhänge
Freiwinkel Head 2.jpg
Freiwinkel im Vergleich bei altem Head Cyber Space XT mit 23 mm Bindungsplatte versus Fischer-Slalomcarver versus Rossi 8sl Oversize. Die Freiwinkel des Head sind einfach auf die anderen Ski übertragen, wobei eine Bindungshöhe von 50 mm angenommen wurde.
Freiwinkel Head 1.jpg
Winkelverhältnisse Head Cyber Space XT mit 23 mm Bindungsplatte

Mi67
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Re: Tipp gesucht: Umstieg Funcarver auf Slalomcarver

Beitrag von Mi67 » 20.12.2010 22:21

Michi hat geschrieben:ich fahre auch seit Jahren einen Head Cyber XTI und möchte die hohen Platten nicht missen. Du kannst normerweise bei den neuen Head Skiern wie Supershape die Platte durch die höhere Platte austauschen. Der Supershape ist ein super Fun-/Slalomcarver.
Zumindest war bis vor kurzem die Platte inkl Bohrungen identisch. Müsste immer noch so sein.
Da geht z. B natürlich auch mit z.b Snowrider Mach 1, da ist keine Platte drauf.
Danke Michi, das bestärkt meinen EIndruck, dass beim Head-Funcarver ohne Platte nicht wirklich scharf gefahren werden konnte. Mein Head hat(te) sogar nur 60 mm in der Taille. Das baut man heutzutage gar nicht mehr - wohl aus gutem Grund. ;)

... aber Laune machte der Head (mein Kosename: Löffelbiscuit) allemal! :D

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Re: Tipp gesucht: Umstieg Funcarver auf Slalomcarver

Beitrag von Mi67 » 20.12.2010 22:23

latemar hat geschrieben:Das kommt doch auf Deinen Schuh an.
Es gibt breite und schmale Stiefel.

Fahr doch einfach einmal einen Slalomcarver zur Probe und teste es aus.
Stiefelbreite meines Tecnica Diablo Magnesium: an der breitesten Stelle knapp 12 cm.

Das mit dem Ausprobieren hatte ich ja getan. Gefühltes Ergebnis: mit 67 mm Taille ohne zusätzliche Bindungserhöhung in etwa die gleiche Winkel(un)freiheit wie bei meinem Head mit satter 23 mm-Platte.

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Re: Tipp gesucht: Umstieg Funcarver auf Slalomcarver

Beitrag von WolliHood » 21.12.2010 15:06

Hallo,

RTCs kann man noch kaufen. Um die 70 mm Standhöhe lassen spannende Manöver zu.

Gruss

Mi67
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Re: Tipp gesucht: Umstieg Funcarver auf Slalomcarver

Beitrag von Mi67 » 21.12.2010 16:30

WolliHood hat geschrieben:RTCs kann man noch kaufen. Um die 70 mm Standhöhe lassen spannende Manöver zu.
... also doch Platte ... ?!

Ich fuhr bis dato eine Standhöhe von 60 mm (Färse) bzw. 56 mm (Vorderbacken), aber 70 mm wären mir zwar definitiv zu viel (Belastung des Bandapparates am Knie bei falscher Last, Verletzungsrisiko). Bin ja kein jugendlicher, Verletzungs-resistenter Gummiflummi mehr, auch wenn ich mich beim Skifahren aggressiv drehend die Hänge hinabhaue. ;)

Ich dachte eher daran, wie viel Standhöhe durch Skibreite einzutauschen wären. Werde mal im Laden die Standhöhen von "Normalmodellen" abmessen und dann nochmal grübeln. Gegen eine moderate Platte (10 bis max. 20 mm) hätte ich gar nichts einzuwenden, nur die heute üblichen Slalomcarver scheinen heutzutage ja keine Zusatzplatten mehr vorzusehen ... und die RTCs sprengen leider definitiv mein Budget ... :D

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