Wildes Gelände - Urform des Skifahrens - Freiheit Entdecken
- Uwe
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Wildes Gelände - Urform des Skifahrens - Freiheit Entdecken
Hallo zusammen,
das SkiMAGAZIN schreibt gerade in seinem Freeride-Skitest in Ausgabe1/2010:
"Auch in den Alpen geht der Trend in Richtung Offpiste. Immer mehr Menschen treibt es weg von der Piste ins wilde Gelände [...] Immer mehr [...] zieht es zu dieser Urform des Skifahrens. Sie leisten sich einen Breitski und entdecken die Freiheit abseits der präparierten Pisten ..."
Ich will jetzt nicht über die Risiken abseits der Pisten diskutieren; das haben wir ja schon oft genug gemacht (siehe auch Freeriding - Sicherheit abseits der Piste.
Mich würde interessieren, ob den - euren Erfahrungen nach - die Skigebiete darauf eingestellt sind, und genügend "Freeride-Zonen" dafür ausweisen ... oder ob die Folge ist, dass einfach gnadenlos durch geschützte Wild- und Waldschutzgebiete gerutscht wird?
Ja, Skifahren ist zwar ein Natursport, der eh schon eine gewisse Belastung für die Bergwelt darstellt, aber muss dann noch der Freiheitsdrang unserer Individualgesellschaft dazu führen, dass auch noch die letzten schützenswerten Naturräume der Spaßgesellschaft untergeordnet werden? ... zumindest scheint die PR-Maschinerie dies bewusst in Kauf zu nehmen!
Wobei ich fast den Eindruck habe, bzw. erhoffe, dass gerade die, die sich oft (weit) abseits der Pisten bewegen, noch eher auf die Natur achten, als die ... sagen wir mal ... "unerfahrenen Möchtegern-Freerider aber eigentlich doch eher Pistenfahrer", die auch mal "Puder im Gesicht" erleben wollen.
das SkiMAGAZIN schreibt gerade in seinem Freeride-Skitest in Ausgabe1/2010:
"Auch in den Alpen geht der Trend in Richtung Offpiste. Immer mehr Menschen treibt es weg von der Piste ins wilde Gelände [...] Immer mehr [...] zieht es zu dieser Urform des Skifahrens. Sie leisten sich einen Breitski und entdecken die Freiheit abseits der präparierten Pisten ..."
Ich will jetzt nicht über die Risiken abseits der Pisten diskutieren; das haben wir ja schon oft genug gemacht (siehe auch Freeriding - Sicherheit abseits der Piste.
Mich würde interessieren, ob den - euren Erfahrungen nach - die Skigebiete darauf eingestellt sind, und genügend "Freeride-Zonen" dafür ausweisen ... oder ob die Folge ist, dass einfach gnadenlos durch geschützte Wild- und Waldschutzgebiete gerutscht wird?
Ja, Skifahren ist zwar ein Natursport, der eh schon eine gewisse Belastung für die Bergwelt darstellt, aber muss dann noch der Freiheitsdrang unserer Individualgesellschaft dazu führen, dass auch noch die letzten schützenswerten Naturräume der Spaßgesellschaft untergeordnet werden? ... zumindest scheint die PR-Maschinerie dies bewusst in Kauf zu nehmen!
Wobei ich fast den Eindruck habe, bzw. erhoffe, dass gerade die, die sich oft (weit) abseits der Pisten bewegen, noch eher auf die Natur achten, als die ... sagen wir mal ... "unerfahrenen Möchtegern-Freerider aber eigentlich doch eher Pistenfahrer", die auch mal "Puder im Gesicht" erleben wollen.
Uwe
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Re: Wildes Gelände - Urform des Skifahrens - Freiheit Entdecken
Meine Erfahrung sieht so aus, jeder Flecken Tiefschnee an den man relativ enfach kommen kann genutzt wird. Viele achten dabei nicht auf die Lawinengefahr und irgend welche Zonen, weil sie sich mit dem Thema gar nicht auseinander setzen. Ausgewießene Freeridezonen würden daran auch nichts ändern, da die sowieso zu schnell zerwühlt sind.
Gruß Reiner
- Oecher Carver
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Re: Wildes Gelände - Urform des Skifahrens - Freiheit Entdecken
Passt zwar nicht 100%ig aber fällt mir gerade ein:die Skigebiete darauf eingestellt sind, und genügend "Freeride-Zonen" dafür ausweisen ... oder dass einfach gnadenlos durch geschützte Wild- und Waldschutzgebiete gerutscht wird?
Ich kenne es zwar bisher (noch 32 Tage !!!) nur vom Hörensagen/Lesen, aber das Konzept am Kaunertaler Gletscher finde ich recht interessant !
Ob das Konzept wirklich fruchtet - keine Ahnung. Aber die Idee finde ich interessant.Freeride Konzept 'Check your line'
Nach den letzten Neuschneefällen gibts jetzt endlich wieder genug Powder zum freeriden. Unser Freeride Konzept steht bereits wieder!
Der Trend zum Fahren abseits gesicherter Pisten ist ungebrochen und entwickelt sich rasant weiter. Wo früher lediglich Tourengeher unterwegs waren, tummeln sich heute Freeskier und Snowboarder um das Abenteuer Winter und Berg zu erleben. Letztendlich geht es allen um die perfekte Line im frischen Powder.
'check your line' – Das Projekt:
Wo trifft man Freerider besser als am Berg beim Powdern? Hier setzen die Überlegungen des Projektes an.
Auf den ersten Blick erscheint die Idee simpel:
4 Tafeln, die den Weg eines Freeriders vom Lifteinstieg bis hin zum Ende eines 682 Höhenmeter Runs am Kaunertaler Gletscher im unvergletscherten Bereich begleiten. Mit gezielten Fragen werden Schifahrer und Snowboarder zum Nachdenken und zur Reflexion des eigenen Verhaltens angeregt.
Die Infotafeln sollen dabei den Entscheidungsprozess in den jeweiligen Phasen aktiv begleiten und zu einem kritischen Hinterfragen der jeweiligen Situation anregen.
Der inhaltliche Leitfaden
Die inhaltliche und auch grafische Vierteilung in die Kategorien „ICH – GRUPPE – ALPIN - AUSRÜSTUNG“ zieht sich dabei gleich einem roten Faden durch die Gestaltung aller 4 Tafeln. Ein auffallendes Merkmal ist dabei, dass die Bereiche GRUPPE und ICH einen gleichwertigen Stellenwert mit ALPIN und AUSRÜSTUNG einnehmen. Der Kommunikation in der Gruppe, den verschiedenen Phänomen in der Gruppe während des Entscheidungsprozesses oder auch der eigenen Befindlichkeit wird somit eine entscheidende Rolle zugeteilt.
Die Wurzeln dieser Unterteilung basieren auf der inhaltlichen Teilung der risk´n´fun Trainingsinhalte in „soft-“ und „hardskills“ und findet hier nun ein Fortsetzung auf den Tafeln.
Die Telefonnummern des Lawinenwarndienstes auf jeder Tafel unterstreichen die Notwendigkeit dieser Information. Kartenmaterial und ein Panoramabild des Abfahrtsbereiches ermöglichen einen tatsächlichen Transfer von der Karte in die Praxis.
Rückschlüsse darauf, wie steil beispielsweise das Gelände tatsächlich ist, können direkt vor Ort gewonnen werden.
Werde im Januar im Kaunertal sein ... mal sehen, ob die Tafeln dann noch stehen.
Hier der noch aktuelle Link:
http://www.kaunertaler-gletscher.at/ser ... htm?id=871
Oecher Carver
- 14.-15.04.2012: St. Anton (Arlberg) -
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Re: Wildes Gelände - Urform des Skifahrens - Freiheit Entdec
Hallo Uwe,
interessantes Thema.
Immer mehr Leute fahren abseits, was man leicht erreichen kann ist schnell verfahren. Provokant könnte man auch sagen, leider ist das die Minderheit, wäre es die Mehrheit wären auch die Mainstreamskigebiete gezwungen an Ihrer Praxis etwas zu ändern.
Skifahren ist Natursport, na da kann man seine Zweifel haben:
- Trotz tagelangem Schneefall mitten im Winter laufen die Schneekanonen, um die Saison zu verlängern. . Angeblich wird keine Chemie mehr verwendet, aber warum schmilzt das zeugs selbst bei +10° nicht?
- Der Naturschnee wird mühsam aus den Pisten geräumt. Wenn im Frühjahr die Temperatur steigt schmilzt das Naturzeug ja viel zu schnell.
- Die Beschwerden häufen sich bei Neuschnee, weil die Pisten nicht plan prerpariert sind. Überdachungen, also überdimensionierte Skihallen würden hier Abhilfe schaffen.
- Geländeformen werden mühsam mit viel Aufwand und Geld abgetragen, um auch dort Autobahnen zu schaffen, wo die Natur das nicht vorgesehen hat.
- usw.
Mir ist natürlich klar, was da finanziell dran hängt.
Für mich zumindest klingt es trotzdem sonderbar, wenn unter den Umständen die als Natur belastend angesehen werden, die Skigebiets nah freeriden oder touren. Glaubt denn wirklich jemand, dass z.B. noch nennenswert Wild in diesen Mainstreamgebieten ist, bei dem Trubel und vor allem wie es dort im Sommer aussieht? Diese Gebiete sind in großem Umkreis sicher kein "letzter schützenswerten Naturraum".
Wäre die Mehrheit wirklich an Natur interessiert, hätten auch die Mainstreamskigebiete ihr Angebot längst geändert und würden mehr naturbelassene Pisten anbieten, neben der handvoll Skirouten, die meistens exstremst verbuckelt sind, oder immer öfter teilprepariert werden, damit jeder die auch fahren kann und sagen kann, wow ich fahre Skirouten.
Grüße, Wilhelm
interessantes Thema.
Wird hier aber nicht paradoxerweise Ursache und Auswirkung vertauscht?Ja, Skifahren ist zwar ein Natursport, der eh schon eine gewisse Belastung für die Bergwelt darstellt, aber muss dann noch der Freiheitsdrang unserer Individualgesellschaft dazu führen, dass auch noch die letzten schützenswerten Naturräume der Spaßgesellschaft untergeordnet werden? ... zumindest scheint die PR-Maschinerie dies bewusst in Kauf zu nehmen!
Immer mehr Leute fahren abseits, was man leicht erreichen kann ist schnell verfahren. Provokant könnte man auch sagen, leider ist das die Minderheit, wäre es die Mehrheit wären auch die Mainstreamskigebiete gezwungen an Ihrer Praxis etwas zu ändern.
Skifahren ist Natursport, na da kann man seine Zweifel haben:
- Trotz tagelangem Schneefall mitten im Winter laufen die Schneekanonen, um die Saison zu verlängern. . Angeblich wird keine Chemie mehr verwendet, aber warum schmilzt das zeugs selbst bei +10° nicht?
- Der Naturschnee wird mühsam aus den Pisten geräumt. Wenn im Frühjahr die Temperatur steigt schmilzt das Naturzeug ja viel zu schnell.
- Die Beschwerden häufen sich bei Neuschnee, weil die Pisten nicht plan prerpariert sind. Überdachungen, also überdimensionierte Skihallen würden hier Abhilfe schaffen.
- Geländeformen werden mühsam mit viel Aufwand und Geld abgetragen, um auch dort Autobahnen zu schaffen, wo die Natur das nicht vorgesehen hat.
- usw.
Mir ist natürlich klar, was da finanziell dran hängt.
Für mich zumindest klingt es trotzdem sonderbar, wenn unter den Umständen die als Natur belastend angesehen werden, die Skigebiets nah freeriden oder touren. Glaubt denn wirklich jemand, dass z.B. noch nennenswert Wild in diesen Mainstreamgebieten ist, bei dem Trubel und vor allem wie es dort im Sommer aussieht? Diese Gebiete sind in großem Umkreis sicher kein "letzter schützenswerten Naturraum".
Wäre die Mehrheit wirklich an Natur interessiert, hätten auch die Mainstreamskigebiete ihr Angebot längst geändert und würden mehr naturbelassene Pisten anbieten, neben der handvoll Skirouten, die meistens exstremst verbuckelt sind, oder immer öfter teilprepariert werden, damit jeder die auch fahren kann und sagen kann, wow ich fahre Skirouten.
Grüße, Wilhelm
Servus,
Wilhelm
Wilhelm
Re: Wildes Gelände - Urform des Skifahrens - Freiheit Entdec
Willi1957 hat geschrieben:Wäre die Mehrheit wirklich an Natur interessiert, hätten auch die Mainstreamskigebiete ihr Angebot längst geändert und würden mehr naturbelassene Pisten anbieten, neben der handvoll Skirouten, die meistens exstremst verbuckelt sind, oder immer öfter teilprepariert werden, damit jeder die auch fahren kann und sagen kann, wow ich fahre Skirouten.
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- Skitage pro Saison: 20
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Re: Wildes Gelände - Urform des Skifahrens - Freiheit Entdec
Hallo Wilhelm,Willi1957 hat geschrieben:- Der Naturschnee wird mühsam aus den Pisten geräumt. Wenn im Frühjahr die Temperatur steigt schmilzt das Naturzeug ja viel zu schnell.
ernsthaft? Wo macht man denn so was? In einigen Skigebieten dürfen ab Ende Dezember die Skikanonen doch gar nicht mehr laufen.
Aber die Idee mit der Skihalle finde ich nicht schlecht. Wäre bei schlechtem Wetter eine Alternative. Am besten als Cabrio mit Dach zum Öffnen.
Gruß
Peter
Was man selbst erledigt können andere nicht verkehrt machen.
Re: Wildes Gelände - Urform des Skifahrens - Freiheit Entdec
Hallo Peter,
Für D,CH,AU finde ich folgendes halbwgs aktuelles:
http://www.welt.de/print-wams/article12 ... legal.html
http://www.derbund.ch/bern/Immer-mehr-K ... y/21976952
http://oesterreich.orf.at/steiermark/stories/162593/
Und hier noch http://www.bund-naturschutz.de/fileadmi ... anonen.pdf. Vor allem die abschnitte 3 und folgende 3.xer geben mir zu denken.
Meinst du nur ausgewählte Gebiete oder meinst Du die ganzen Alpen?
Gruß, Wilhelm
Wo gibt es denn diese freiwillige Einschränkung?In einigen Skigebieten dürfen ab Ende Dezember die Skikanonen doch gar nicht mehr laufen.
Für D,CH,AU finde ich folgendes halbwgs aktuelles:
http://www.welt.de/print-wams/article12 ... legal.html
http://www.derbund.ch/bern/Immer-mehr-K ... y/21976952
http://oesterreich.orf.at/steiermark/stories/162593/
Und hier noch http://www.bund-naturschutz.de/fileadmi ... anonen.pdf. Vor allem die abschnitte 3 und folgende 3.xer geben mir zu denken.
Aber die Idee mit der Skihalle finde ich nicht schlecht. Wäre bei schlechtem Wetter eine Alternative. Am besten als Cabrio mit Dach zum Öffnen.
Meinst du nur ausgewählte Gebiete oder meinst Du die ganzen Alpen?
Gruß, Wilhelm
Servus,
Wilhelm
Wilhelm
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- Skitage pro Saison: 20
- Wohnort: Dorf an einem Bach
Re: Wildes Gelände - Urform des Skifahrens - Freiheit Entdec
^^^^
Z.B. in Arosa, soweit ich weiss.
Z.B. in Arosa, soweit ich weiss.
Was man selbst erledigt können andere nicht verkehrt machen.
Re: Wildes Gelände - Urform des Skifahrens - Freiheit Entdec
Arosa liegt aber auch 1800 oder gar 1900 m hoch. Glaub ich gerne, dass die eine freiwillige Beschränkung machen auf den Monat Dezember, aber ich befürchte, nur weil sie es sich wegen der Höhenlage leisten können. Obwohl, die Schweizer legen schon viel mehr Wert auf die Naturbelassenheit Ihrer Gebiete.
Ich habe da eher an Ischgl, Sölden, Kitzbühl etc. gedacht, also Orte mit weit niedriger Lage.
Grüße, Wilhelm
Ich habe da eher an Ischgl, Sölden, Kitzbühl etc. gedacht, also Orte mit weit niedriger Lage.
Grüße, Wilhelm
Servus,
Wilhelm
Wilhelm