Oder wie Beate auf der Piste nach einigen Abfahrten in ihrer geschätzt lakonischen Art von sich gab:beate hat geschrieben:Das war ganz normaler Unterricht, mit einem völlig normal begabten Anfänger.
Nicht unbedingt eine Herausforderung !
"Eigentlich hatte ich jemanden erwartet, der sich ohne fremde Hilfe nicht allein in den Skischuhen halten kann. (...) Ich habe ja schon eine Menge Anfänger erlebt, die sich krass überschätzt haben. Du gehörst zu denen, die sich deutlich unterschätzen."
Nach einem Dreivierteljahr vollkommen anderer Selbsteinschätzung ist das eine kaum in Worten zu beschreibende Erleichterung für mich, dass ich nun doch nicht der unsportliche Bewegungsidiot bin, der laut O-Ton Bispingen "in jedem Gruppenkurs hoffnungslos untergehen" würde. Was mich rückblickend sehr nachdenklich macht, ist die hohe Dunkelziffer der Leute, denen nach Schnupperstunden im "Heidekühlschrank" oder an anderen ähnlich (un-)qualifizierten Schulungsorten vollkommen unnötigerweise das Skifahren für den Rest ihres Lebens verlitten wird - und das immerhin für stolzes Eintritts-, Verleih- und Kursentgelt! Denn wer nicht wie ich so stur an seinem Ziel festhält und vor allem das Glück hat, mit positivem Rückenwind in Rat und Tat wie durch unser Forum doch noch erfolgreich auf die Bretter zu finden, würde doch dem Urteil eines vermeintlich gut qualifizierten Lehrers einer DSLV-Skischule wie in Bispingen ohne weiteres Glauben schenken. Für den Wintersport-Tourismus muss doch so etwas auch enorme Einbußen bedeuten, wenn potentielle Gäste (Bispingen versteht sich immerhin als werbende Außenstelle von Sölden) durch solche Erfahrungen abgeschreckt werden. Selbst wenn man sich trotz allem zu einem erneuten Versuch entschießt, schleppt man doch im Kopf immer die Angst mit sich herum, dass einem in einer Skischule im designierten Urlaubsort ähnliches noch einmal widerfahren könnte. Und dann wäre nicht nur mal ein Tag versaut, sondern ein ganzer kostbarer und meist auch nicht ganz billiger Winterurlaub. Wer will das schon?
Mit meiner Vermutung einer besonderen Betreuung wollte ich gar nicht speziell auf das rückwärts Vorwegfahren abzielen. Für mich vollkommen einsichtig konnte mich Beate bei meinen Verrenkungen so viel besser beobachten und beim Pflug wie geschildert auch sehr wirkungsvoll intervenieren. Was die positive Wirkung des Rückwärtsfahrens auf meinen Gemütszustand angeht, wäre es aber in meinem Fall nicht vonnöten gewesen: Von der ersten bis zur letzten Sekunde der Privatlektion fühlte ich mich sehr wohl und in den besten Händen. Die wohl einzige Schrecksekunde war mein erstes Herauspurzeln aus dem Lift, die sich aber auch im Nu wieder in eine entspannte Lernsituation wandelte. Ab einem bestimmten Punkt machte ich mir bald sogar fast mehr Sorgen um Beate auf ihren verkratzten Leihlatten als um mich selbst; auf den Dingern ging vor- wie rückwärts nämlich irgendwann gar nichts mehr
@Martina: Claudia und Beate mögen vielleicht in puncto Skitechnik "nur" ganz normales geleistet haben, aber psycholgisch haben sie schon ein kleines Wunder vollbracht, indem sie mir mein fast verloren geglaubtes Zutrauen (s.o.) zurückgegeben haben.
Andreas