@PK &all
Die von mir oben erwähnten Punkte können sich für jeden anders anfühlen - ich rate nur, zu überlegen, wie man sich wohl fühlt:
PK hat geschrieben:
Verstecken können ist ein gutes Argument. Andererseits kann der soziale Aspekt auch fördernd sein. Oder?
Aber ich sehe auch ein Problem: Ist man mit etwas zu wenig Selbstbewusstsein gesegnet, kann eine Blamage vor der Gruppe auch sehr schnell die Lust rauben... Wie sind dazu deine Erfahrungen beim Einzelunterricht?
Eben, all das ist individuell unterschiedlich: Der eine hat in der Gruppe das Gefühl "super, da können es alle noch nicht, das motiviert mich, da fall ich nicht weiter auf " - ist er aber alleine mit dem Skilehrer, hat er immer das Gefühl, alles gleich perfekt können zu müssen.
Der andere hat Angst, in der Gruppe der schlechteste zu sein und ist lieber mit dem Skilehrer allein - der ist ja schliesslich dafür da, sich auf ihn einzustellen.
PK hat geschrieben:Und wenn ich lese "Schlag auf Schlag"
hmmm ... Dann habe ich eher das Gefühl der Lehrer will mir in 2 Stunden all das einpauken, was in der Gruppe einige Tage benötigt. Von Privatunterricht erwarte ich normalerweise etwas völlig anderes: Der SL stellt sich auf mich und mein Lerntempo ein...
Oder verstehe ich auch Dich falsch?
Beim Privatunterricht ist der Gast der Chef - ich stelle mich voll auf ihn ein. Ich kann auch Stunden damit zubringen, ihm zu sagen, dass er ganz,ganz toll ist oder die Unterrichtszeit damit zubringen, auf der Sonnenterasse ein Gläschen Weisswein zu schlürfen - das als Extrembeispiele.
Selbstverständlich führe ich die Lektionen so durch, wie es dem Gast entspricht: Beim Anfänger ist es klar: Da muss man ganz und gar seinem Lerntempo folgen.
Beim fortgeschrittenen Gast, der vielleicht 2h nimmt, verschiedenes Lernen, dann aber alleine weiterüben möchte, ist es oft anders gewünscht: verschiedene Themen anreissen, die Punkte herausfiltern, an denen man arbeiten kann, Art und Weise herausfinden,
wie man arbeiten kann - und dann ein anderes Thema. So wird man in der Lektion mit Infos "überhäuft", aber das eigentliche üben wird auf die Zeit nach der Lektion verschoben.
Grad vom finanziellen Aspekt her ist das natürlich interessant und es bewährt sich in der Praxis auch. Ich fahre viel mit Leuten, die in einer Woche 2-3x 2h nehmen.
PK hat geschrieben:
Bei 2 oder 3 Privatstunden kann man bestimmte Dinge nur "anreissen", üben muss man es dann alleine. In einem mehrtägigen Unterricht dagegen stehe ich tagelang unter der Fittiche des Lehrers... der immer eingreifen kann wenn was falsch läuft.
Ist das der erste klare Pluspunkt "pro Gruppe"?
Nicht zwingend. Denn ich bin im Privatunterricht in der Lage, relativ rasch genau das herauszufinden, was genau dieser Gast braucht. In der Gruppe kann es schon mal passieren, dass ich einen halben Tag brauche, bis ich für jeden ein par relevante Dinge gesehen und die Leute entsprechen instruiert habe.
Ich kann in der Gruppe weniger verschiedene Möglichkeiten und Wege für den einzelnen ausprobieren. Dafür kann ich rechtzeitig eine Rückmeldung geben, wenn jemand in alte Muster zurückfällt.
In der Gruppe muss der einzelne auch eher in der Lage sein, aus den Dingen, die ich allen erkläre, herauszufiltern, was ihm selber nutzt. Das ist an sich sehr gut, weil man sich selber aufmerksam beobachten muss. Es ist aber nicht für jeden einfach.
Ein echter Pluspunkt pro Gruppe finde ich, ist der Austausch, der entsteht. Man spricht miteinander, was einem etwas bringt und was nicht, wie man etwas macht - oft ist es hilfreich, wenn nicht alles über den Skilehrer läuft. Im Idealfall entsteht eine Dynamik, die die ganze Gruppe mitreisst: Der "wenn der das kann, dann kann ich das auch" -Effekt - im positiven Sinne!