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von RedCap » 24.09.2010 12:20
@Sebastian
Hallo Sebastian,
gute Sulzeigenschaften und gute Kurzschwungeigenschaften (bevorzugst Du hier
geschnittene oder gerutschte Schwünge?) sind nicht gerade einfach unter einen
Hut zu bringen. Man will im Sulz nicht einsinken, ergo brauchst Du Auftrieb, was
dann bedeuten würden, der Ski sollte länger sein (da dann mehr Fläche vorhanden
ist). Der Ski soll gut in kurzen Schwüngen sein, dann müsste der Ski eher kürzer
sein (der Radius wird kleiner und die Kraft, die man zum drehen braucht wird
kleiner).
Wenn Dein Fahrkönnen gut genug ist, könntest Du (bei Deiner Körpergrösse und
Gewicht) einen Ski, wie den Fischer Superrace SC auch in 170er Länge fahren.
Aber das lässt sich von Ferne her schlecht beurteilen - da sind wir wieder beim
"testen, testen, testen".
Wenn mich ein Ski interessiert, teste ich ihn auch gerne in verschiedenen Längen
(wenn möglich), um herauszufinden bei welcher Länge der Spassfaktor für mich
am grössten ist. Daher hatte ich mir den Magnum auch in 177er Länge zugelegt, da
ging er immer noch gut um kleine Kurven und war beim schnellen Fahren stabiler
als in 170.
Ich würde Dir prinzipiell auch nicht von einem sportlichen Slalomcarver abraten.
Als vielseitig gelten da z.B. der Dynastar Omeglass oder der Völkl Racetiger SL.
Aber wie schon geschrieben, für gute Sulz-Ski halte ich die nicht. Bei sulzigem
Schnee steige ich lieber auf meine Allmountains um (Nordica Hellcat mit grossem
oder VR Snowrider mit kleinem Radius).
Im Zweifelsfall würde ich lieber noch mal Skier leihen/testen, bevor ich mich darüber
ärgere zu schnell zugegriffen zu haben.
@Marcus (Poldy)
Hallo Marcus,
natürlich lassen sich alle Skier auch driften/rutschen. Das ist ja wohl keine Frage.
Es geht nicht darum, ob dies möglich ist, sondern ob sich der Ski dann immer noch
gut beherrschbar und halbwegs angenehm führen lässt (auch dann wenn vielleicht
mal die Oberschenkelpower nicht mehr zu 100% verfügbar ist).
Ob ein torsionssteifer Ski mit engem Radius (und nach hinten enger werdendem)
Radius beim driften rattert hängt - meiner Erfahrung nach - auch von Untergrund ab.
Auf einer weichen Piste passiert mir dies eigentlich nicht.
Sehr gute Skifahrer können auch auf butterweichen Ski hervorragend fahren (hatte
mal ein paar Stunden bei einem Skilehrer, der fast immer auf sehr weichen und
dabei auch noch langen Skiern unterwegs war und er konnte mit erstaunlicher
Geschwindigkeit und Präzision damit auf und neben der Piste fahren).
Zudem umfassen sowohl sportliche als auch komfortable Slalomski eine gewisse
Spannbreite, was die Härte des Flexes, der Schaufel und die torsionale Steifigkeit
angeht. Es gibt auch innerhalb der Kategorie sportlichere und komfortablere Modelle.
Und natürlich bin ich auch schon mit meinem Völkl Racetiger SL durch frischgefallenen,
überknieftiefen Schnee gefahren. Das geht schon, aber mit einem Allmountain-Ski
macht mir das deutlich mehr Spass (oder auch mit meinem Völkl Katana).
Aber das ist eine Frage der persönlichen Vorlieben.
Der Ski, der einem liegt, das ist immer ein recht subjektive Angelegenheit.
Ab wann ist ein Ski "hart"? Ab wann ist ein Ski "sportlich"?
Letztendlich muss man selbst austesten, was einem gefällt. Oder halt "blind" kaufen
und damit zufrieden sein.
Greetings,
Till