NeusserGletscher hat geschrieben:In der Schweiz wird übrigens 1/4 des Strombedarfs aus Wasserkraft erzeugt.
In Österreich waren es 2005 in den Bundesländern mit Skitourismus zwischen 29 und 54 Prozent regenerativer Anteil, Tirol lag mit ca. 40% im Mittelfeld
http://www.arge-ja.at/sauber_strom_oesterreich.html Österreich hat im Gegensatz zur Schweiz zwar keine eigenen Atomkraftwerke, importiert aber fleißig (und die dortigen Energieversorger formulieren wahrscheinlich schon Dankesschreiben an die deutsche Regierung, weil sie ihnen für die nächsten Jahre durch die Laufzeitverlängerung die Atomstrom-Überkapazitäten zum billigen Großhandelspreis sichern werden)
NeusserGletscher hat geschrieben:Diesen Sommer war ich in dem Skigebiet, wo ich schon dreimal im Winter war. Die Pisten waren alle gut zu erkennen. An der nicht mehr vorhandenen oder eher mageren Vegetation
Ein Grund mehr, in ein Gebiet zu fahren, das nicht mit hunderten Pistenkilometern protzt oder noch expandiert, sondern auch nennenswert Sommertourismus betreibt und sich deswegen Geröllhalden statt Almwiesen schon optisch nicht auf Dauer leisten kann...
Den größten Schritt Richtung "Öko-Urlaub" kann man aber immer noch ohne großen Aufwand und Mehrkosten selber machen: per Bahn an- und abreisen statt mit dem Auto
Beispiel Köln - Mayrhofen/Zillertal
Bahn 10.19 - 18.24 (8:05), Umsteigen in München und Jenbach, Kosten Hinfahrt mit Österreich Spezial (Köln-Innsbruck 39 Euro) und Verkehrsverbund Tirol (6,30) gesamt 45,30 Euro. CO2-Ausstoß pro Person 27,2kg lt. Bahn-HP
Auto 735km, knapp 7 Stunden (zzgl. Samstags-Anreisestau ab der Ausfahrt Jenbach/Zillertal von mindestens 2 Stunden geschätzt 9 Stunden), Kosten: Sprit ca. 57-70 Euro Diesel (Autobahn ohne/mit Dachbox ca. 6,5 bzw. 8l/100km), ca. 85-100 Euro Benziner (Autobahn ohne/mit Dachbox ca. 8,5 bzw. 10l/100km) plus 10-Tages-Vignette 7,90 Euro.
CO2-Ausstoß pro Strecke bei
6,5l Diesel: 126,1 kg
8,0l Diesel: 155,2 kg
8,5l Benzin: 145,6 kg
10,0l Benzin: 171,3 kg
(1 Liter Benzin entsprechen ca. 2,33kg CO2, 1 Liter Diesel entsprechen ca. 2,64kg CO2)
Für die CO2-Bilanz muss man also schon zu viert im Diesel fahren und evtl. Ski vor Ort mieten, um mit der Bahn annähernd gleichzuziehen.
Oder folgende Rechnung aufmachen: laut Umweltbericht von Lech am Arlberg braucht eine Liftfahrt zwischen 1,0 und 1,3 kWh (gesamter Stromverbrauch durch Anzahl beförderter Personen) und 0,054 bis 0,058 Liter Diesel. Ca 40% Anteil an fossilen Energieträgern in Österreich bedeutet knapp 390g CO2 pro kWh, pro Liftfahrt also maximal 500g. Mit den 100kg, die ich bei Bahn-Anfahrt mindestens spare, kann ich also 200 Liftfahrten machen, bei einer 6-Tage-Urlaubswoche sind das 33 am Tag - das ist bei einer Fahrt pro Viertelstunde nicht einmal dann machbar, wenn man pausenlos durchfährt. Rechnet man den Dieselverbrauch der Pistenraupen hinzu, kommt man auf 540 bis 640 Gramm CO2 pro Fahrt. Selbst mit dem Maximalwert von 640g CO2 kann ich in einer 6-Tage-Woche mit einem "Kontingent" von gesparten 100kg CO2 26 Fahrten am Tag machen, also sechseinhalb Stunden pausenlos fahren... und wenn ich die Rückfahrt dazu rechne, kann ich sogar zwei Wochen alleine fahren (oder eine Woche zu zweit).
Dazu kommt noch, dass man während des Autofahrens nicht schlafen/lesen/Musik hören usw. kann
Und wenn man sich die 100 bis 140 kg CO2 ansieht, die pro Strecke Autofahrt mehr verblasen werden, sind Skihallen gar keine so große Klimaperversion. Und der CO2-Ausstoß ist sicher geringer, wenn ein paar Tausend Araber in in Dubai in der Halle das Skifahren lernen als dass sie in die Alpen oder den Iran jetten...