Der Innenski läuft immer auf einem kürzeren Radius als der Außenski.karntnerbua hat geschrieben:Der Innenschi läuft aber nicht auf einem kürzeren Radius ... Ausser er hat zwei verschiedene Schi
(Wobei das ja allgemeingültig ist und für die Analyse hier imo nicht relevant)
Ich versuche mal eine Beschreibung, wieso das sinnvoll sein kann (auch wenn ich immer noch der Meinung bin, dass hier im speziellen Fall Manfred Möllg kein Prachtexemplar des Innenskieinfahrens ist):
(Geschnittene) Radiusverkürzung kann ich über 2 Dinge erreichen: Mehr Druck und/oder mehr Kantwinkel. Ich trenne im Folgenden diese Punkte.
Kantwinkel
Gerade im Slalom (im Gegensatz zu den Speeddisziplinen und auch teilweise dem RS) geht der Anteil des (nahezu) ungekanteten Skis gegen 0. Fragestellung ist also, wie ich von einem hohen Kantwinkel einer Seite möglichst schnell zu einem hohen Kantwinkel auf die andere Seite komme.
Mögliche Lösungsstrategie: Ausfahren der Kurve bis zur "Selbstauslösung" (d.h. mit fortlaufender Kurvenfahrt nimmt neben der Zentripetalkraft zusätzlich die Hangabtriebskraft zu - der "Kraftpfeil" des Fahrers wandert immer weiter Richtung Außenski bis 100:0 Belastungsverteilung - bis er dann nicht mehr die Standfläche trifft und das Umkanten ohne weitere Einwirkung des Fahrers erfolgt). Da die Belastungsverteilung zum Kantwechsel 100:0 betrug, beträgt sie nach dem Umkanten 0:100 -> Einfahrt über den Innenski.
Druck
Druck auf einem aufgekanteten Ski (sowohl neutraler Druck als auch Vor/Rück-Belastung) bedingt stärkere Durchbiegung des/der jeweiligen Ski. Die geringste maximale Durchbiegung ist bei 50:50 erreicht (was nicht heißen soll, dass 50:50 nur Nachteile hätte!). Höchste maximale Durchbiegung erhalte ich bei 100:0- oder 0:100-Belastung. 100:0 (reine Außenskibelastung) macht zur Kurveneinfahrt keinen Sinn, da durch das "Kräftewandern nach außen" in der Kurvensteuerung dann keine Regulierungsmöglichkeit mehr gegeben ist. Bliebe in dem Fall als letzter 100/0-Ausweg die reine Innenskibelastung zur Kurveneinfahrt.
Anmerkung: Diese Erklärung bedeutet nicht, dass reines Innenskieinfahren die optimale Lösung ist (und schon gar nicht für jeden). Also lediglich eine Begründung, wieso es sinnvoll sein kann. Weitere Gründe können sein:
- Kürzerer Weg, dadurch evtl. schneller.
- Innenski kann theoretisch einen kleineren Radius fahren, um die selbe Linie wie der Außenski zu bewerkstelligen -> ein Innenskifahrer muss theoretisch nicht so stark aufkanten wie ein Außenskifahrer und geht deshalb u.U. geringeres (Ausfall-)Risiko ein.