Danke für die große Resonanz! Ich lese alle Beiträge gespannt durch und bin hoch erfreut
Zum Skilehrer kann ich noch einmal hinzufügen, dass es kein offizieller Skilehrer vom Skiverband war, sondern ein Skilehrer, der aus Deutschland kommt und vom Reiseveranstalter gestellt wurde (also quasi mit uns zusammen Urlaub gemacht hat). Über seine Ausbildung zum Skilehrer kann ich leider nichts sagen. Jedoch arbeitet er seit bereits 11 Jahren als Skilehrer (pro Saison um die 10-13 Wochen). Bei ihm habe ich die bisher größten Fortschritte gemacht, auch wenn er kein offizieller Skilehrer ist und möglicherweise auch nicht nach einem konkreten Skilehrplan arbeitet!
Nochmal zum carven: Mir hat die Übung unheimlich viel gebracht nur auf dem Innenski zu carven, auch wenn es noch nicht 100% perfekt funktioniert hat. Wofür ist die Übung denn überhaupt gut, wenn man den Innenski sowieso kaum einsetzen soll???
Und mir ist da nochmal eine Frage zur Stellung auf dem Ski eingefallen. Mein Skilehrer sagte zu uns, dass bei fast allen Fahrtechniken der Ski neutral belastet werden sollte. Er meinte man kann sich das am besten verdeutlichen indem man auf dem Ski etwas hüpft (da kein Mensch in Rücklage oder Vorlage hüpft, sondern in einer neutralen Stellung). Jetzt hieß es aber in euren Anmerkungen das der Schwerpunkt bei mir viel zu sehr nach Hinten gerichtet ist (Oberkörperrücklage). Muss ich nun doch beim carven den Ski sehr stark nach vorne belasten (also mit meinem Schienbein stark gegen die Zunge des Skischuhs drücken?) So wurde es mir in meinem Urlaub vor 2 Jahren erklärt. Damals hieß es, dass das Knie mindestens auf Höhe der Fußspitze sein sollte...am besten noch weiter vorne) Jedoch kam ich mit dem Tip dieses Jahr neutral auf dem Ski zu stehen besser zurecht. Ich finde es so leichter den Ski auf die Kante zu bringen...Was ist denn jetzt richtig?
Carving- und Kurzschwunganalyse (Bitte nicht lachen ;-)
Re: Carving- und Kurzschwunganalyse (Bitte nicht lachen ;-)
Du hockst stark nach hinten ab. Dein Oberkörper scheint mir eingeknickt zu sein. Leider kann man ich das nicht sicher sagen, da man dich im Video nicht lange genug seitlich und von hinten sieht. Evtl ist die Oberkörperhaltung der Hangneigung geschuldet (da ich aber vermute, das es auf dem Längfluh ist, träfe das nicht zu!). Was aber sicher ekennbar für mich ist: Nicht dein Oberkörper ist in Rücklage, sondern du sitzt nach hinten ab (siehe Martina)Marc hat geschrieben:also mit meinem Schienbein stark gegen die Zunge des Skischuhs drücken?) So wurde es mir in meinem Urlaub vor 2 Jahren erklärt. Damals hieß es, dass das Knie mindestens auf Höhe der Fußspitze sein sollte...am besten noch weiter vorne)
Eine "neutrale Haltung" wie du es umschreibst, hast du, wenn du auf dem ganzen Fuß im Skischuh stehst. Diese ist jedoch dynamisch im Kurvenverlauf und nicht immer gleich! Dazu gibt es unzählige Beiträge, evtl lohnt es sich für dich, sich da mal einzulesen. Das gilt auch für alle anderen "Bewegungseinstellungen" (= Knie müssen da und da sein, Hüfte dort etc) die du beschreibst.
Die nötigen Bewegungen und deren Umfang erfasst man situativ und intuitiv. Ich kann dich nicht oben am Berg in eine Position modellieren, mit der du den ganzen Tag funktionell fährst!
Ich habe mir alle Videos nochmals angeschaut. Von der Bewegung und der Technik sind Unterschiede zwischen erstem und den letzten beiden Videos zu sehen.
Nach meiner Auffassung bastelst du aber zu viel an Nebensächlichkeiten herum, um einen wirklichen Fortschritt zu machen! Meiner Auffassung nach ist es völlig Latte ob du 77/23 oder 51/49 belastest, ob du das Knie vor der Fussspitze oder sonstwo hast! Du solltest zu oberst an deiner Position arbeiten = Oberkörper aufrichten, Hintern einziehen
Wie du dann weiter arbeiten kannst, könnte ich erst sagen, wenn du stabil genug in der für dich neuen Position fährst.
LG
Beate
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Re: Carving- und Kurzschwunganalyse (Bitte nicht lachen ;-)
Nein, bitte nicht!! Das ist falsch.marcg99 hat geschrieben:Muss ich nun doch beim carven den Ski sehr stark nach vorne belasten (also mit meinem Schienbein stark gegen die Zunge des Skischuhs drücken?)
Dein Problem ist, dass du nicht neutral stehst, sondern hinten hängst - zumindest in den Videos.
Meiner Meinung nach musst du deine Position zuerst in die Mitte bringen, bevor du anfängst, an der eigentlichen Technik zu arbeiten (u.a. an den von Urs angesprochenen Probleme kannst du erst etwas verändern, wenn die Position stimmt). Du schaffst es zwar, so das Gleichgewicht einigermassen zu halten, aber du stehst überwiegend auf dem Skiende und wirst bestimmt bei schlechter Sicht/unruhiger Piste rasch ausgehebelt.
Das "hüpfen", das du angesprochen hast, ist eine gute Idee, um das zu verändern. Auch immer hilfreich ist es, mit offenen Schuhen zu fahren.
(links-rechts Belastung)marcg99 hat geschrieben:Mein Skilehrer sagte zu uns, dass bei fast allen Fahrtechniken der Ski neutral belastet werden sollte.
Diese Aussage finde ich insofern sehr gut, als dass ich der Meinung bin, dass viel zuviel über die links-rechts/innen-aussen Belastung geredet wird. Auch ich finde: Einfach mal mittig draufstehen. Unterschiedliche Belastung entsteht in der Kurve von selbst. Alles andere finde ich - auf dieser Lernstufe - wenig zielführend.
Auch ich sehe das zu-viel-wollen. Es kann gut sein ,dass dies Videoeffekt ist -> es möglichst gut machen wollen fürs Video. Die Piste verlangt weniger Bewegung.
Der Bewegungsablauf ist nicht so schlecht, vom Timing etc. eher. Hier würde ich, wie schon angesprochen, in erster Linie darauf achten, dass du am Kurvenanfang die Beine ganz ausstreckst. Dabei musst du (zwingend) das Becken nach vorne bringen - und übrigens auch die Sprunggelenke bewegen, auch wenn das unbewusst passiert.
Ich halte es übrigens nicht für relevant, was ein Skilehrer für eine Ausbildung hat, sofern der Unterricht hilfreich ist. Nur wenn solche Untereimtheiten wie weiter oben im Thread entstehen, ist es oft sinnvoll, hinzuschauen, wo die Lehrer ihre Ausbildung gemacht haben. Das erklärt dann oft einiges.
Skilehrer habe auch meistens keinen Methodenzwang, d.h. sie können grundsätzlich mehr oder weniger so unterrichten, wie sie es für sinnvoll halten.
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Re: Carving- und Kurzschwunganalyse (Bitte nicht lachen ;-)
Hallo Marc,marcg99 hat geschrieben:Nochmal zum carven: Mir hat die Übung unheimlich viel gebracht nur auf dem Innenski zu carven, auch wenn es noch nicht 100% perfekt funktioniert hat. Wofür ist die Übung denn überhaupt gut, wenn man den Innenski sowieso kaum einsetzen soll???
wahrscheinlich wollte Dein SL Dich von Deiner früheren rein auf den Aussenski orientierten Fahrweise abbringen, und dafür ist dann so eine Übung ganz gut.
Es spricht nichts dagegen, beim normalen Fahren beide Bretter einzusetzen, aber vieles dafür. Abgesehen von den zahlreichen Varianten, z.B. Schwungeinleitung über den Innenski um dann im Kurvenverlauf durch die äußeren Kräfte mehr den Aussenski zu belasten usw.. Fakt ist aber auch, daß auf dem Innenski Fehler gravierender sind als auf dem Aussenski. Wenn Dir der Innenski wegläuft, dann nimmt er den Aussenski gleich mit. Läuft Dir der Aussenski mal weg, dann kannst Du Dich immer noch auf dem Innenski retten (ein Grund mehr, das zu trainieren). Oder du lehnst Dich zu weit nach Innen und verlierst die Balance. Eine sicherere Fahrweise ergibt sich IMHO bei gleichmäßiger Belastung beider Bretter.
Gegen Deine Rücklage empfehle ich Dir noch einen gezielten Aufbau Deiner Muskulatur. Durch die weit verbreitete Bürostuhlkrankheit sind bei vielen Büromenschen bestimmt Muskelgruppen verkürzt und andere geschwächt. Fürs Skifahren ist folgende Übung (neben anderen) ganz gut: Du legst Dich auf eine Turnmatte und winkelst ein Bein an. Dann hebst Du Dein Becken vom Boden und behältst diese Position für ein paar Sekunden bei. Anschließend auf dem anderen Bein und das ganze ein paar mal wiederholt.
Google einfach mal unter Skigymnastik nach diesen und anderen Übungen, die man leicht morgens vor dem Frühstück erledigen kann. Das hilft für den nächsten Winter ungemein.
Gruß
Peter
Was man selbst erledigt können andere nicht verkehrt machen.
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