Hallo zusammen,
ich habe endlich ein paar Kurzschwung-Videos gesammelt und möchte sehr gerne Eure Kommentare hören (naja lesen). Ziel war es, flüssig, suverän und kontrolliert zu fahren. Ski: Head Supershape in 165 cm. Ich: 182 cm / 80 kg / 28 J. / Ski-Level: 70.
- etwas zerfahrene blaue Piste:
- griffige schwarze Piste:
- etwas ausgerutschte schwarze Piste (schwarz 2):
- rote Piste
Danke & Gruß
Lukas
Kurzschwung Lukas
Kurzschwung Lukas
Zuletzt geändert von luklis am 03.04.2011 22:26, insgesamt 2-mal geändert.
Re: Kurzschwung Lukas
Hat wirklich niemand was zu sagen? Ich habe auf konstruktive Kritik gehofft.
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Re: Kurzschwung Lukas
Die Aufnahmen sind gut, danke!
Ich finde, die Kurzschwünge sind auf sehr gutem Weg.
Auf der blauen Piste fährst du rhythmisch und sicher. Die Kurven sind rund und die Ski arbeiten.
Ich würde hier versuchen, die Kadenz zu steigern.
Es ist eine leichte Rücklage sichtbar (liegt ev. auch am Rucksack?), die dabei ev. stören würde.
Bei der Aufnahme auf der roten Piste kompensierst du die Rücklage, indem du den Oberkörper stark vorbeugst. Ich empfehle: Rucksack mal weg, Oberkörper aufrecht, aber Beckenbereich etwas weiter nach vorne bringen. Damit würden die Ski wohl rascher reagieren, alles würde etwas schneller ablaufen.
Es ist mehr rutschen mit zu wenig Steueranteil zu sehen - das ist vermutlich der Position geschuldet.
Es ist wiederum eine sichere, recht gleichmässige Fahrt.
Mir fehlt hier das akzentuierte (jeden Schwung "auffangen" und dann Ski wieder loslassen), aber wie so oft beim KS gibts da verschiedene Ideale.
Bei der ersten Aufnahme in der schwarzen Piste kommt irgend etwas altes "uncarviges" zum Vorschein. Du fährst die Ski wie wenn es nur einer wäre, sehr eng, beide sehr gleich. Ich würde versuchen, sie "individueller zu behandeln". Die Beine sollten sich unabhängiger voneinander bewegen - wie du es auf der blauen und weitgehend auch roten machst. Durch das "wie nur einen Ski fahren" ist das Aussenbein manchmal fast gestreckt. Vermutlich stehst du dort voll auf der Ferse -> "Fersendrücken".
Die Kurven sind nach wie vor rund, das ist prima. Aber du trautst der Sache nicht so ganz. Ich glaub auch hier: Die Position ist nicht ideal, das ist die Wurzel des ganzen. Es dauert lange, bis deine Aktion beim vorderen Teil der Ski ankommt.
Bei schwarz 2 ist dieses "alte, uncarvige" wieder weitgehend weg. Die Skiführung ist etwas breiter, du hast die Beine nicht beinahe zusammen gedrückt, so können die Ski wieder "selber arbeiten". Die Kurven sind wieder viel gleichmässiger, rhythmischer und es ist vor allem ein guter Fluss da.
Wiederum meine ich, dass du zu weit hinten stehst und deswegen Mühe hast, die Kadenz zu erhöhen. Wenn du die Haltung etwas zentraler hinkriegst, sollte das jedoch kein Problem sein.
Ich finde, die Kurzschwünge sind auf sehr gutem Weg.
Auf der blauen Piste fährst du rhythmisch und sicher. Die Kurven sind rund und die Ski arbeiten.
Ich würde hier versuchen, die Kadenz zu steigern.
Es ist eine leichte Rücklage sichtbar (liegt ev. auch am Rucksack?), die dabei ev. stören würde.
Bei der Aufnahme auf der roten Piste kompensierst du die Rücklage, indem du den Oberkörper stark vorbeugst. Ich empfehle: Rucksack mal weg, Oberkörper aufrecht, aber Beckenbereich etwas weiter nach vorne bringen. Damit würden die Ski wohl rascher reagieren, alles würde etwas schneller ablaufen.
Es ist mehr rutschen mit zu wenig Steueranteil zu sehen - das ist vermutlich der Position geschuldet.
Es ist wiederum eine sichere, recht gleichmässige Fahrt.
Mir fehlt hier das akzentuierte (jeden Schwung "auffangen" und dann Ski wieder loslassen), aber wie so oft beim KS gibts da verschiedene Ideale.
Bei der ersten Aufnahme in der schwarzen Piste kommt irgend etwas altes "uncarviges" zum Vorschein. Du fährst die Ski wie wenn es nur einer wäre, sehr eng, beide sehr gleich. Ich würde versuchen, sie "individueller zu behandeln". Die Beine sollten sich unabhängiger voneinander bewegen - wie du es auf der blauen und weitgehend auch roten machst. Durch das "wie nur einen Ski fahren" ist das Aussenbein manchmal fast gestreckt. Vermutlich stehst du dort voll auf der Ferse -> "Fersendrücken".
Die Kurven sind nach wie vor rund, das ist prima. Aber du trautst der Sache nicht so ganz. Ich glaub auch hier: Die Position ist nicht ideal, das ist die Wurzel des ganzen. Es dauert lange, bis deine Aktion beim vorderen Teil der Ski ankommt.
Bei schwarz 2 ist dieses "alte, uncarvige" wieder weitgehend weg. Die Skiführung ist etwas breiter, du hast die Beine nicht beinahe zusammen gedrückt, so können die Ski wieder "selber arbeiten". Die Kurven sind wieder viel gleichmässiger, rhythmischer und es ist vor allem ein guter Fluss da.
Wiederum meine ich, dass du zu weit hinten stehst und deswegen Mühe hast, die Kadenz zu erhöhen. Wenn du die Haltung etwas zentraler hinkriegst, sollte das jedoch kein Problem sein.
Re: Kurzschwung Lukas
Hallo Martina,
besten Dank für Deine, wie immer, immer zutreffenden Worte.
Ich habe gemerkt, dass ich die Reihenfolge der Videos unglücklich gewählt habe. Das habe ich jetzt korrigiert, sodass sie in meinem Post jetzt auch chronologisch ist. Die ersten beiden Aufnahmen sind im Dezember in Sölden entstanden. Das war der erste Urlaub mit diesen Skiern. Die zwei letzten Aufnahmen sind dann nach zwei Wochen Skifahren im Kleinwalsertal gemacht worden. Ich habe zwischendurch fleißig geübt und meine Skier besser kennengelernt.
Mein grundsätzliches Problem ist, dass ich a) weitestgehend ein Autodidakt bin b) sehr lange (den Kurzschwung) klassisch gefahren bin. Vor ca. 2 Jahren hat mir mein Kollege, der sehr guter Skilehrer ist, auf Anfrage dann gesagt: "Eigentlich gar nicht so schlecht, nur hast du den schwulen Stil der 70er Jahre drauf". Da habe ich mir auch gedacht, irgenwas läuft da schief. Seitdem arbeite ich intensiv an meiner Technik (will halt eher einen heterosexuellen Stil fahren ).
Insofern kann ich das komplett bestätigen, dass ich auf schwarz1 klassischer gefahren bin als auf schwarz2. Zwischendurch hat mir der gleiche Kollege noch empfohlen, (noch) breiter zu fahren, was ich auch versucht habe, umzusetzen. Ich bin dazu in der Zwischenzeit noch etwas besser mit meinen neuen Skiern zuerecht gekommen (gelernt, sie zu nutzen).
Das Problem der Rücklage dachte ich (zumindest bei halbwegs vernünftigen Bedingungen) eher überwunden zu haben. Leider hast Du natürlich vollkommen Recht, ich sehe das jetzt selbst ganz klar. Ich beuge mich nach vorne, der Becken bleibt hinten. Frage: Beim KS variiere ich ja grundsätzlich die Position, wenn ich den Schwung ausfahre. Vor allem in schwarz2 habe ich dann eine Rücklage (Dein "Fersendrücken" trifft voll zu). Ich soll das also meiden und beim Ausfahren zentral bleiben, sehe ich das richtig?
Dass ich im schweren Schnee "plötzlich" mit einer Rücklage zu kämpfen habe, kommt sicherlich auch nicht auf einmal von ungefähr, das läuchtet mir jetzt ein.
Ich danke nochmal für Deine Zeit! Viele Grüße
L.
besten Dank für Deine, wie immer, immer zutreffenden Worte.
Ich habe gemerkt, dass ich die Reihenfolge der Videos unglücklich gewählt habe. Das habe ich jetzt korrigiert, sodass sie in meinem Post jetzt auch chronologisch ist. Die ersten beiden Aufnahmen sind im Dezember in Sölden entstanden. Das war der erste Urlaub mit diesen Skiern. Die zwei letzten Aufnahmen sind dann nach zwei Wochen Skifahren im Kleinwalsertal gemacht worden. Ich habe zwischendurch fleißig geübt und meine Skier besser kennengelernt.
Mein grundsätzliches Problem ist, dass ich a) weitestgehend ein Autodidakt bin b) sehr lange (den Kurzschwung) klassisch gefahren bin. Vor ca. 2 Jahren hat mir mein Kollege, der sehr guter Skilehrer ist, auf Anfrage dann gesagt: "Eigentlich gar nicht so schlecht, nur hast du den schwulen Stil der 70er Jahre drauf". Da habe ich mir auch gedacht, irgenwas läuft da schief. Seitdem arbeite ich intensiv an meiner Technik (will halt eher einen heterosexuellen Stil fahren ).
Insofern kann ich das komplett bestätigen, dass ich auf schwarz1 klassischer gefahren bin als auf schwarz2. Zwischendurch hat mir der gleiche Kollege noch empfohlen, (noch) breiter zu fahren, was ich auch versucht habe, umzusetzen. Ich bin dazu in der Zwischenzeit noch etwas besser mit meinen neuen Skiern zuerecht gekommen (gelernt, sie zu nutzen).
Das Problem der Rücklage dachte ich (zumindest bei halbwegs vernünftigen Bedingungen) eher überwunden zu haben. Leider hast Du natürlich vollkommen Recht, ich sehe das jetzt selbst ganz klar. Ich beuge mich nach vorne, der Becken bleibt hinten. Frage: Beim KS variiere ich ja grundsätzlich die Position, wenn ich den Schwung ausfahre. Vor allem in schwarz2 habe ich dann eine Rücklage (Dein "Fersendrücken" trifft voll zu). Ich soll das also meiden und beim Ausfahren zentral bleiben, sehe ich das richtig?
Dass ich im schweren Schnee "plötzlich" mit einer Rücklage zu kämpfen habe, kommt sicherlich auch nicht auf einmal von ungefähr, das läuchtet mir jetzt ein.
Ich danke nochmal für Deine Zeit! Viele Grüße
L.
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Re: Kurzschwung Lukas
Das habe ich mir schon gedacht, dass da etwas Zeit zwischen den Aufnahmen liegt!
Wegen der Rücklage: Es ist nicht viel. Deine Position hindert dich ja z.B. nicht daran, das Tempo zu kontrollieren oder auch die Ski rund laufen zu lassen.
Ich denke einfach, um noch weiter zu kommen, dh. Kandenz und Tempo zu erhöhen, müsstes du da noch etwas "hinbasteln". Insgesamt bist du vermutlich ausbalanciert, aber das Becken zu weit hinten kompensierst du eben mit vorgebeugtem Oberkörper.
Ich würde deshalb mal auf den Rucksack verzichten und darauf achten, dass du auf dem ganzen Fuss stehst (Zehen- und Fersenballen sollten immer Kontakt zur Sohle haben). Das ist die Basis. Natürlich kommt mit der Zeit eine gewisse "Abrollbewegung" dazu, aber dafür muss erst die Ausgangslage stimmen.
Zudem bekommst du, wenn du dich etwas aufrichtest, Becken etwas vor, Oberkörper etwas grader, die bessere Ausgangslage, um Bewegungen ausführen zu können.
Und soooo wenig heterosexuell ist die Fahrweise ja nicht...
Wegen der Rücklage: Es ist nicht viel. Deine Position hindert dich ja z.B. nicht daran, das Tempo zu kontrollieren oder auch die Ski rund laufen zu lassen.
Ich denke einfach, um noch weiter zu kommen, dh. Kandenz und Tempo zu erhöhen, müsstes du da noch etwas "hinbasteln". Insgesamt bist du vermutlich ausbalanciert, aber das Becken zu weit hinten kompensierst du eben mit vorgebeugtem Oberkörper.
Ich würde deshalb mal auf den Rucksack verzichten und darauf achten, dass du auf dem ganzen Fuss stehst (Zehen- und Fersenballen sollten immer Kontakt zur Sohle haben). Das ist die Basis. Natürlich kommt mit der Zeit eine gewisse "Abrollbewegung" dazu, aber dafür muss erst die Ausgangslage stimmen.
Zudem bekommst du, wenn du dich etwas aufrichtest, Becken etwas vor, Oberkörper etwas grader, die bessere Ausgangslage, um Bewegungen ausführen zu können.
Und soooo wenig heterosexuell ist die Fahrweise ja nicht...
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