Verrückt

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Znegva
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Beitrag von Znegva » 20.12.2007 13:53

@ rolf,

du hast es verstanden.:-)

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carlgustav_1
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Beitrag von carlgustav_1 » 20.12.2007 14:11

Znegva hat geschrieben:@ rolf,

du hast es verstanden.:-)
da bin ich mir nicht so sicher.

natürlich kann man das risiko-eingehen durch erwerb von können und fertigkeiten sozusagen "kultivieren" und mehr gesellschaftliche Anerkennung dadurch erlangen als die zitiereten "S-bahn-surfer".

das aber zb. basejumping einfach gefährlich ist, und zwar egal wie gut mans kann, wird niemand bestreiten.

versuch mal ne bezahlbare unfallversicherung zu bekommen, wenn du als hobby "basejumping" angibst. und glaub mir, einem versicherungsmathematiker ist das image deiner sportart völlig banane, den interessieren nur zahlen.

es ist aber völlig normal und menschlich, zu meinen, man könnte risiken durch können und geschicklichkeit unter kontrolle bringen. es geht, aber eben nur bis zu einem gewissen grad... dieses zu kapieren und zu berücksichtigen, nennt man vernunft.

gruß martin (cg1)
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Znegva
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Beitrag von Znegva » 20.12.2007 14:56

gerade mit dem letzten Absatz hast du vollkommen recht.
aber das eine schließt das ander IMHO nicht aus.

Und: Der Versicherungsmathematiker hat u.U. damit gar nix zu tun, da es sich bei Extremsportlern um eine Minderheit handelt und ein Risiko deshalb nicht kalkulierbar ist. Das heißt noch lange nicht, dass Extremsportler überdurchschnittlich unfallgefährdet sind, sondern dass es aufgrund fehlender Statistiken und Untersuchungen der Sportart/en einfach nicht in Zahlen zu fassen ist, was widerum bedeutet, dass es nicht kalkulierbar ist und ementsprechend bekommst du entweder gar keine UV oder eine mit hohem Beitrag, die sowieso nur bei wenigen Versicherungen zu bekommen ist. Alternativ kann auch ein Unfall, der aufgrund eines nicht kalkulierbaren Risikos entsteht, von der UV in den Bedingungen ausgeklammert werden. Also in dem Falle muss die UV nicht zahlen.

Aber darum geht es doch bei der Beurteilung von Extremsport in diesem thread gar nicht.

Gruß, Martin

Krumel
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Beitrag von Krumel » 21.12.2007 23:13

Zurück zum Ursprugsthema mit einer kleinen Anmerkung vorneweg:
Benna hatte in einem Punkt recht: In der Notfallmedizin sind Motorradfahrer als "Organspender" verschrien.
Aber eben nicht die "Rennfahrer" auf den Strecken sondern die normalen Straßenfahrer. Weil hohe Anforderungen an das fahrerische Können in Kombination mit Geschwindigkeits"rausch", Reiz an schwierigen Straßen und mit viel Zutun von allem was sich heutzutage mit vier Rädern fortbewegen darf machen Motorradfahrer zu Unfallopfern.
Da der Unfallmechanismus bei Motorradfahrern ein anderer ist (sie "fliegen" meist mit dem Kopf zuerst gegen ein Hinderniss/werden vom PKW "vom Rad" geholt) einem Hirntod bei bestehender Organfunktion entgegenkommt, zusätzlich die Klientel eher jung und gesund ist, haben sie eben eine höhere Rate ein potentieller Organspender zu sein.

Ich habe kein Problem damit wenn jemand sein Leben im Rahmen der Ausübung seines Sports verliert. Primär mal seine Sache, zwar unangenehm, aber passiert. Sicherlich ist es zweifelhaft wenn die Allgemeinheit die Folgen seiner Verletzungen tragen muss (OP, Pflege, Berufsunfähigkeit/Sozialhilfe), aber damit kann ich leben. Wer jeden Tag mit Alkoholikern zu tun hat (und davon gibt es weit mehr als von den Extremsportlern) und den Kosten die diese (oft noch sinnloser) verursachen, dem kommt es auf die paar Sportler nicht mehr an.
Kritiisch wird es in meiner Moralvorstellung doch erst, wenn das Leben und die Gesundheit anderer gefährdet werden.
Dazu zähle ich nicht nur den Autobahnraser der eine Familie mit in den Tod nimmt. Nein, dazu zähle ich auch jeden Skifahrer der eine Lawine "aus Blödheit" auslöst genauso wie die unzähligen "Touristenkletterer" die meine Kollegen (und ich;) ) jedes Jahr aus den Felswänden holen dürfen. Wir riskieren dabei unser Leben, immer wieder kommt es zu tödlichen Unfällen von Helfern, kein Wundern, was gerade in Österreich und der Schweiz insbesondere von den Kollegen der Flugrettung noch so alles geflogen wird treibt mir immer wieder die Angstschweissperlen ins Gesicht und eine Gänsehaut auf den Rücken.
So gesehen könnten einem rein technisch die Freeclimber dieser Welt fast lieber sein...ihre Bergung ist ein geringeres Risiko..Sie sind ja schon unten.......
Das ganze ist aber nicht nur auf die Berge zu beziehen, wenn ich mich bei den Kollegen meines Berufes umschaut wird kaum einen finden der nicht mindestens eine "I could have been death" Situation hatte, davon genug weil Leute z.B. ihre Lebensgestaltung im Alkohol fanden.... Alleine die Verkehrsunfälle mit Rettungswägen füllen Bände... (ich habe alleine 3 miterlebt... in meinem zarten alter;) )
Es macht eben einen gewaltigen Unterschied ob ich in den Bergen von einer Klippe falle und unten einfach "tod" bin oder ob ich eine Lawine auslöse, mehrere Leute "mitverschütte" oder gar in einen Fussgänger rase beim Straßenrennen....
Grüße,
Phil
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Znegva
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Beitrag von Znegva » 22.12.2007 11:04

gut gesprochen/geschrieben!

Leider weiß ich aus dem Profil nicht wirklich wie alt du bist und deinen Beruf kann ich mir jetzt denken. 8)


Ach, egal. es wird Weihnachten. :-)

Gruß, Martin


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Beitrag von oenologe78 » 25.12.2007 21:37

Das hatten wir hier schon öfter. Ich glaub Uwe war der erste, der behauptete er bekäme keinen richtigen Druck am Innenski :D
Gruß Reiner

Chrissi
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Re: Verrückt

Beitrag von Chrissi » 22.02.2008 21:21

oenologe78 hat geschrieben:Wie Lebensmüde muß man eigendlich für so etwas sein:
http://de.youtube.com/watch?v=eX564wM05SY
Nabend,
die Typen sind die absolut richtigen Kandidaten für den Darwin Award.
Habt ihr gesehen wo der eine gelandet ist? Waren es 2m bis zum nächsten Felsen oder war es noch weniger? :o

Aber generell stimmt es schon. Es gibt genug "normale" Lebensmüde, da braucht man keinen Extremsport. Guckt euch einfach mal die Touris auf dem bild an, die es sich direkt vorne an der Kante der Felsnase am Hardangar Fjord gemütlich machen. Natürlich ohne Sicherung.
[ externes Bild ]

Generell denke ich, daß bei den "normalen" Sportarten mehr und schlimmere Verletzungen bei rumkommen als bei den "Extremsportarten".
Ich sehe es ja an mir selber: Beim Radfahren (Rennrad) habe ich mir trotz Helm zweimal den Schädel und eine Rippe gebrochen. Mit'm Motorrad ist es bisher bei ein paar blauen Flecken geblieben.

Beim Gleitschirm habe ich es bei einem Fehlstart zu einer Gehirnerschütterung gebracht. Bin beim Startlauf gestolpert und ins Geröll gestürzt. Flughöhe null Meter. :wink: Wenn mich jemand fragt, kriegen alle immer ganz große Augen, weil ich trotz der Fliegerei im Hallenbad nichtmal vom 3m Brett springe. Hab halt als ganz kleines Kind mal einige Minuten unten im Becken gelegen und wurde danach reanimiert.

So, was ist nun gefährlich?

Ciao

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Re: Verrückt

Beitrag von Znegva » 23.02.2008 11:01

Chrissi hat geschrieben: an der Kante der Felsnase am Hardangar Fjord gemütlich machen. Natürlich ohne Sicherung.
[ externes Bild ]
Ist das der Prekestolen? Ich war 92 mal dort bei extremem Wind. _Da gehts 600 m senkrecht runter...

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Beitrag von nicola » 23.02.2008 12:53

hi phil, du triffst den nagel am kopf. es geht nicht nur um ein gefühl fürs risiko sondern auch um verantwortung, also um rücksicht. als junges mädel konnte ich dinge tun die mir höllisch viel spass machten, die ich körperlich wohl auch noch machen hätte können als ich mutter war aber einfach nie mehr in erwägung zog.

wenn jetzt meine drei kinder riskante sachen machen muss ich als mutter damit leben, hoffen, dass sie genug mitbekommen haben um fatalen blödsinn von machbarem nervenkitzel zu unterscheiden aber verbieten liegt mir fern, da ich genau weiss, dass manche sachen zum reifeprozess gehören. negative folgen wären für mich als person ein drama, das drama wäre aber wesentlich grösser wenn eine dreifache mutter beim basejumpen zerschellt.

wir reden hier von sport, alkohol, strassenverkehr. urteilen über leute die schlechte vorbilder fürs volk abgeben, während reihen weise fälle von fatalen risikospekulationen und wirtschaftskriminalität auftauchen. ich finde dass heroisieren von toten extremsportlern nicht besonders toll, in bezug auf die hinterbliebenen ist das tun egoismus - der darwin award, chrissi, ist für angehörige meisst nicht so schön, aber politiker, banker und manager die sich mit geldern von "braven" leuten verspekulieren kommen vergleichsweise harmlos weg.
nicola

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