Hat man als "spätlernender" überhaupt eine Chance?
-
- Beiträge: 62
- Registriert: 06.03.2014 17:26
- Vorname: Oliver
- Ski: Rossignol GS8 2012, Head Supershape Titan 2014
- Ski-Level: 96
- Skitage pro Saison: 25
- Wohnort: Feldkirch
Re: Hat man als "spätlernender" überhaupt eine Chance?
Ich weiß, dass man auch nach dem jugendlichen Alter das Skifahren auf der Piste gut bis sehr gut erlernen kann.
Aber geht es dann an das richtige Skifahren, also weg von der Urlauberautobahn Piste, dann trennt sich die Spreu vom Weizen so schnell, dass nach 10m Gelände schon die ersten Leichen am Boden liegen.
So habe ich das letztes Jahr mit meiner Skigruppe erlebt.
Ich bin mit meinen Schülern (keine Skischüler) auf Skiwoche gewesen. Alles Vorarlberger, also Skifahren seit der Kindheit. Wir waren 9 Leute, 8 Schüler (13 Jahre) und ich. So trafen wir uns nach dem Liftausstieg auf der Piste und ich sagte noch ein paar Dinge an. Lustig war, dass sich dann ein paar Deutsche, alle erwachsen, hinter mir aufstellten und meinen Ansagen zuhörten. Warscheinlich erhofften sie sich, etwas vom Gelände kennen zu lernen.
Dann fuhren wir los, carvten die Rote und Schwarze runter um dann seitlich ins Gelände zu verschwinden. Die 5 Deutschen hinter uns folgten uns und fuhren uns nach ins Gelände. Jetzt wurde es lustig.
Innerhalb ca. 50 Höhenmeter purzelten die Skier an uns vorbei, obwohl wir vor ihnen fuhren. So sammelten meine Schüler Skier im Gelände zusammen und brachten diese wieder den Deutschen rauf. Die fuhren dann, obwohl die auf der Piste gut unterwegs waren, im Schneckentempo zwischen den mannhohen Buckeln und durch die verfahrenen Schneemaden talwärts. Wir beobachteten das dann noch etwas, da es ja sein könnte, nochmals gebraucht zu werden. Dann sahen wir, dass die Leute gut klar kamen und düsten dann weiter runter. Am Lift unten trafen wir dann noch einen der Gruppe und ich fuhr bergwärts mit ihm nach oben. Wir sprachen etwas über die Erfahrungen. Der nette Herr, ca. 50Jahre, meinte, dass er, sie jedes Jahr ca. 14 Skitage im Montafon erleben, das schon seit Jahren, gut bis sehr gut fahren und sich immer Skilehrer leisten. Er meinte dann aber, dass man die Motorik, wie sie meine Schüler im Gelände zeigten, einfach nie mehr nachlernen kann. Das ginge einfach nicht. Er meinte, dass ab dem Moment, ab dem der Untergrund unberechenbarer wird, also mal weich, dann hart, vereist, firnig, so wie es im Gelände halt ist, die Motorik einfach überfordert wäre.
Ich war nach diesem Erlebnis um einiges schlauer, da ich selbst auch seit ich 4 bin auf den Brettern stehe und mir überhaupt nicht vorstellen kann, wie man nicht Skifahren können kann. Auch war ich stolz auf meine Schüler, die mit großer Hilfsbereitschaft den Skisalat wieder einsammelten und in Skischuhen bergauf stapften, um den Leuten die Bretter wieder zu bringen, die sie verloren haben.
Wenn ich den Schülern beim Skifahren zuschaue, dann sehe ich einfach immer wieder, wie auf jeder Made, und ist sie noch so klein, immer Sprünge vollführt werden, jeder Buckel zum Turnen einlädt und immer seitwärts mal aus der Spur, von der Piste gefahren wird. Das schult einfach. Genau so war ich ja als Kind auch. Die Piste sah mich nur beim Lift anstehen und beim Überqueren.
Ursache für das etwas langsamere Lernen im Erwachsenenalter wird aber sicher auch der Umstand sein, dass man einfach über viele Gefahren nachdenkt, die ein Kind gar nicht sieht und berüchsichtigt. Man begibt sich dadurch einfach viel weniger oft aus der Komfortzone, was weniger Lernimpulse bewirkt.
Deshalb ziehe ich vor jedem Erwachsen den Hut, der sich das antut.
OLI
ps. Sind wir ehrlich, es geht ja nur um´s Spaßhaben.
Aber geht es dann an das richtige Skifahren, also weg von der Urlauberautobahn Piste, dann trennt sich die Spreu vom Weizen so schnell, dass nach 10m Gelände schon die ersten Leichen am Boden liegen.
So habe ich das letztes Jahr mit meiner Skigruppe erlebt.
Ich bin mit meinen Schülern (keine Skischüler) auf Skiwoche gewesen. Alles Vorarlberger, also Skifahren seit der Kindheit. Wir waren 9 Leute, 8 Schüler (13 Jahre) und ich. So trafen wir uns nach dem Liftausstieg auf der Piste und ich sagte noch ein paar Dinge an. Lustig war, dass sich dann ein paar Deutsche, alle erwachsen, hinter mir aufstellten und meinen Ansagen zuhörten. Warscheinlich erhofften sie sich, etwas vom Gelände kennen zu lernen.
Dann fuhren wir los, carvten die Rote und Schwarze runter um dann seitlich ins Gelände zu verschwinden. Die 5 Deutschen hinter uns folgten uns und fuhren uns nach ins Gelände. Jetzt wurde es lustig.
Innerhalb ca. 50 Höhenmeter purzelten die Skier an uns vorbei, obwohl wir vor ihnen fuhren. So sammelten meine Schüler Skier im Gelände zusammen und brachten diese wieder den Deutschen rauf. Die fuhren dann, obwohl die auf der Piste gut unterwegs waren, im Schneckentempo zwischen den mannhohen Buckeln und durch die verfahrenen Schneemaden talwärts. Wir beobachteten das dann noch etwas, da es ja sein könnte, nochmals gebraucht zu werden. Dann sahen wir, dass die Leute gut klar kamen und düsten dann weiter runter. Am Lift unten trafen wir dann noch einen der Gruppe und ich fuhr bergwärts mit ihm nach oben. Wir sprachen etwas über die Erfahrungen. Der nette Herr, ca. 50Jahre, meinte, dass er, sie jedes Jahr ca. 14 Skitage im Montafon erleben, das schon seit Jahren, gut bis sehr gut fahren und sich immer Skilehrer leisten. Er meinte dann aber, dass man die Motorik, wie sie meine Schüler im Gelände zeigten, einfach nie mehr nachlernen kann. Das ginge einfach nicht. Er meinte, dass ab dem Moment, ab dem der Untergrund unberechenbarer wird, also mal weich, dann hart, vereist, firnig, so wie es im Gelände halt ist, die Motorik einfach überfordert wäre.
Ich war nach diesem Erlebnis um einiges schlauer, da ich selbst auch seit ich 4 bin auf den Brettern stehe und mir überhaupt nicht vorstellen kann, wie man nicht Skifahren können kann. Auch war ich stolz auf meine Schüler, die mit großer Hilfsbereitschaft den Skisalat wieder einsammelten und in Skischuhen bergauf stapften, um den Leuten die Bretter wieder zu bringen, die sie verloren haben.
Wenn ich den Schülern beim Skifahren zuschaue, dann sehe ich einfach immer wieder, wie auf jeder Made, und ist sie noch so klein, immer Sprünge vollführt werden, jeder Buckel zum Turnen einlädt und immer seitwärts mal aus der Spur, von der Piste gefahren wird. Das schult einfach. Genau so war ich ja als Kind auch. Die Piste sah mich nur beim Lift anstehen und beim Überqueren.
Ursache für das etwas langsamere Lernen im Erwachsenenalter wird aber sicher auch der Umstand sein, dass man einfach über viele Gefahren nachdenkt, die ein Kind gar nicht sieht und berüchsichtigt. Man begibt sich dadurch einfach viel weniger oft aus der Komfortzone, was weniger Lernimpulse bewirkt.
Deshalb ziehe ich vor jedem Erwachsen den Hut, der sich das antut.
OLI
ps. Sind wir ehrlich, es geht ja nur um´s Spaßhaben.
-
- Beiträge: 62
- Registriert: 06.03.2014 17:26
- Vorname: Oliver
- Ski: Rossignol GS8 2012, Head Supershape Titan 2014
- Ski-Level: 96
- Skitage pro Saison: 25
- Wohnort: Feldkirch
Re: Hat man als "spätlernender" überhaupt eine Chance?
Diabolo Abfahrt am Golm oder die 54er auf der Nova, beides Montafon, sind immer fast leer. Warum wohl?Für mich muss ein sehr guter Skifahrer alle Pisten und Skirouten bei genug Schnee relativ flüssig fahren können - solange es die Lawinengefahr erlaubt. Offpiste >35° nehmen wir bei Eis mal raus
Wer auf der Diabolo 15 kurze Schwünge setzen kann, dabei nicht nur querstellt sondern auch aus der Falllinie rausfährt, dem gestehe ich schon gewisse Fertigkeiten zu.
Grundsätzlich finde ich aber das Antizipieren eine der wichtigsten Fähigkeiten für gutes Skifahren, vor allem weg von der Piste.
- es verhindert Unfälle
- Kollisionen mit anderen Fahrern
- lässt Bewegungen geschmeidiger ausschauen, da das Knie schon weiß, was kommt
- schont dadurch den Körper
- lässt einen den Ski fahren und nicht den Ski mit sich
- extremecarver
- Beiträge: 3543
- Registriert: 12.01.2005 15:10
- Vorname: Felix
- Ski: Raxski Snowrider Powderequipment Swoard Wildschnee
- Ski-Level: 999
- Skitage pro Saison: 30
- Wohnort: Wien
- Kontaktdaten:
Re: Hat man als "spätlernender" überhaupt eine Chance?
Jip - Offpiste ist interessanter. Weil sein wir uns ehrlich - auch wenn man eine 40° Piste sauber carven kann - ist das nett. Aber es bringt einem nichts wenn man dann Offpiste bei Harsch auf 40° nicht mehr voran kommt - dafür brauchts andere Technik die eher anspruchsvoller ist (vor allem im Kopf - weil auf der Piste wenn ich Stürze - ist das Risiko meist überschaubar, aber Offpiste mit Bäumen, Felsen oder Abrissen im Weg - schauts halt ganz anders aus).
Dass steile Pisten wie die Diabolo, Harakiri oder Katschberg Diretissima leer sind kann ich aber nicht so bestätigen. Dieses Wochenende auf der Diretissima doch noch etliche Leute mit 20-30 Jahre alten Ski runterdriften gesehen (tja liegt am großen Ostanteil) bzw andere die auch nicht so gut aussahen. Ja die kamen eigentlich alle sicher runter - der Steilhang hat auch nur so 100HM - aber carven hab ich da außer mir nur 2-3 weitere Leute gesehen (war halt abgerutschter Kunstschnee, zu hart für Lockerschnee zum liegenbleiben - also keine Buckel - aber auch nicht eisig).
Aber richtig die Spreu trennt sich halt erst wenns mal bei schlechtem Schnee wo >45° mit Absturzgefahr runtergeht. Da sieht man dann auch mal sonst wirklich gute Leute verzweifelt rumeinern oder umdrehen - weil die mental einfach nicht mehr weiterkommen. Wenn man schlechten Tag hat muss man dann halt auch drüber weg. Oder halt wenn man mal wegen Skiverlust 1000HM im PowPow wo was anspruchvolles einbeinig runter muss, etc. Da zeigt sich dann das wahre können. Jumpturns in Rinnen mit 2-3m Breite in No Fall Zones - da gehts für mich sauber nur am Board runter, auf Skiern nur seitwärts rutschen.
Dass steile Pisten wie die Diabolo, Harakiri oder Katschberg Diretissima leer sind kann ich aber nicht so bestätigen. Dieses Wochenende auf der Diretissima doch noch etliche Leute mit 20-30 Jahre alten Ski runterdriften gesehen (tja liegt am großen Ostanteil) bzw andere die auch nicht so gut aussahen. Ja die kamen eigentlich alle sicher runter - der Steilhang hat auch nur so 100HM - aber carven hab ich da außer mir nur 2-3 weitere Leute gesehen (war halt abgerutschter Kunstschnee, zu hart für Lockerschnee zum liegenbleiben - also keine Buckel - aber auch nicht eisig).
Aber richtig die Spreu trennt sich halt erst wenns mal bei schlechtem Schnee wo >45° mit Absturzgefahr runtergeht. Da sieht man dann auch mal sonst wirklich gute Leute verzweifelt rumeinern oder umdrehen - weil die mental einfach nicht mehr weiterkommen. Wenn man schlechten Tag hat muss man dann halt auch drüber weg. Oder halt wenn man mal wegen Skiverlust 1000HM im PowPow wo was anspruchvolles einbeinig runter muss, etc. Da zeigt sich dann das wahre können. Jumpturns in Rinnen mit 2-3m Breite in No Fall Zones - da gehts für mich sauber nur am Board runter, auf Skiern nur seitwärts rutschen.
schnell, riskant, vielseitig bergab
http://openMTBmap.org & www.VeloMap.org
http://openMTBmap.org & www.VeloMap.org
-
- Beiträge: 146
- Registriert: 01.01.2013 18:12
- Vorname: Kirstin
- Ski: Head Supershape Magnum, K2 Velocity
- Ski-Level: 65
- Skitage pro Saison: 35
Re: Hat man als "spätlernender" überhaupt eine Chance?
Da geht man mal einen Tag auf die Piste und schon wieder so viele Antworten!
Ja, Beate, du bist so was wie mein Vorbild. Leider habe ich dich nicht mehr live als Skilehrerin erlebt, da ich es nicht bis Arosa geschafft hab, so lange du noch aktiv warst. Obwohl als Skilehrerin arbeiten würde ich dann, glaub ich, doch niemandem antun wollen. Bin nicht der geborene Lehrertyp...
Den Ehrgeiz das es dynamisch, leicht und sportlich aussehen soll, hab ich eben auch.
Wenn ich Tom`s Definition nehme (die ich übrigens gut finde), dann nähere ich mich doch langsam wenigstens ein wenig an. Rhythmisch und locker, daran hapert es noch ziemlich, bei schlechter Sicht ist es auch nicht so easy wie bei anderen. Da fahr ich dann halt langsamer und weniger sicher, aber ist auch schon besser. Wo ich am meisten Probleme habe, ist wenn feste Buckel auf der Piste sind. Dann macht der Knopf nicht mehr mit, da fahr ich dann wirklich Schneckentempo, weil ich immer an mein kaputtes Knie denke. So nach dem Motto: "Vorsicht, nicht das auf dem Buckel was passiert". Hab mir letztes Jahr bei buckeligen Neuschnee das kaputte Knie wieder verdreht und die Probleme kamen wieder zurück. Vielleicht sollte ich mir neben dem Skilehrer auch mal einen Mentaltrainer oder Psychologen suchen
Ja, das spielerische leichte wird wohl nie kommen, wie Volker sagte, du denkst mehr über die Folgen nach. Was passiert, wenn ich stürze etc. Ich merk es oft selbst, wenn ich schnell unterwegs bin, dann brems ich doch wieder. Und könnte mir selbst in den ... treten, wenn ich dann wieder schieben muss, weil ich zu feige war, die ski laufen zu lassen oder bei Buckeln doch wieder seitlich rausziehe. Es gibt so Sachen, die ich im Prinzip ja kann (sagt mein Skilehrer), aber der Kopf blockiert. Das nervt dann ziemlich. Aber ich arbeite dran. Ich merk schon einen Unterschied zu vor einem oder zwi Jahren. Sachen, die ich da noch "total schwer" fand, sind heute selbstverständlich.
Danke, Jean, noch eine aufbauende Geschichte
Martina, die Erwachsenen die ohne Angst sogar ein wenig zu locker fahren, waren das eher Männer? Ich hab schon ein paar mal gehört, dass die Frauen eher dazu neigen zu übervorsichtig zu sein, im Alter. War auch mal mit einem anderen Spätlernenden unterwegs. Der fuhr einfach schnell irgendwo runter, aber seine Technik... Sah auch nicht grade schön aus, wie eben bei vielen die man so auf der Piste sieht.
Da kommen wir zu meinen Ansprüchen. Klar, hba ich Spass dabei. Aber es motiviert mich eben zusätzlich, wenn man von fremden hört "Du hast einen schönen Kurzschwung" oder neulich zwei Schweizer Funktionäre, die ich im Lift kennengelernt hab, mir sagen "Für die erst 3. Saison stehst du aber sehr gut auf den Ski". Dann wächst die Hoffnung, dass es doch nicht so schlimm aussieht, wie die Eigenwahrnehmung suggeriert. Vielleicht finde ich nächste Saison mal jemanden, der ein Video von mir macht, damit ich es einstellen kann.
Tiefschnee lass ich jetzt einfach mal aussen vor. Ich fahr zwar auch mal ein wenig neben der Piste rum, aber so richtig Tiefschnee muss (noch) nicht unbedingt sein. Mein primäres Ziel ist es, dass ich auf der Piste gut fahre und es auch locker und gut aussieht. Eben der Definition von Tom möglichst nahe kommen. Wobei ich glaube, dass ich meinen "Ted Ligety-Stil" nicht mehr loswerde
Ja, Beate, du bist so was wie mein Vorbild. Leider habe ich dich nicht mehr live als Skilehrerin erlebt, da ich es nicht bis Arosa geschafft hab, so lange du noch aktiv warst. Obwohl als Skilehrerin arbeiten würde ich dann, glaub ich, doch niemandem antun wollen. Bin nicht der geborene Lehrertyp...
Den Ehrgeiz das es dynamisch, leicht und sportlich aussehen soll, hab ich eben auch.
Wenn ich Tom`s Definition nehme (die ich übrigens gut finde), dann nähere ich mich doch langsam wenigstens ein wenig an. Rhythmisch und locker, daran hapert es noch ziemlich, bei schlechter Sicht ist es auch nicht so easy wie bei anderen. Da fahr ich dann halt langsamer und weniger sicher, aber ist auch schon besser. Wo ich am meisten Probleme habe, ist wenn feste Buckel auf der Piste sind. Dann macht der Knopf nicht mehr mit, da fahr ich dann wirklich Schneckentempo, weil ich immer an mein kaputtes Knie denke. So nach dem Motto: "Vorsicht, nicht das auf dem Buckel was passiert". Hab mir letztes Jahr bei buckeligen Neuschnee das kaputte Knie wieder verdreht und die Probleme kamen wieder zurück. Vielleicht sollte ich mir neben dem Skilehrer auch mal einen Mentaltrainer oder Psychologen suchen
Ja, das spielerische leichte wird wohl nie kommen, wie Volker sagte, du denkst mehr über die Folgen nach. Was passiert, wenn ich stürze etc. Ich merk es oft selbst, wenn ich schnell unterwegs bin, dann brems ich doch wieder. Und könnte mir selbst in den ... treten, wenn ich dann wieder schieben muss, weil ich zu feige war, die ski laufen zu lassen oder bei Buckeln doch wieder seitlich rausziehe. Es gibt so Sachen, die ich im Prinzip ja kann (sagt mein Skilehrer), aber der Kopf blockiert. Das nervt dann ziemlich. Aber ich arbeite dran. Ich merk schon einen Unterschied zu vor einem oder zwi Jahren. Sachen, die ich da noch "total schwer" fand, sind heute selbstverständlich.
Danke, Jean, noch eine aufbauende Geschichte
Martina, die Erwachsenen die ohne Angst sogar ein wenig zu locker fahren, waren das eher Männer? Ich hab schon ein paar mal gehört, dass die Frauen eher dazu neigen zu übervorsichtig zu sein, im Alter. War auch mal mit einem anderen Spätlernenden unterwegs. Der fuhr einfach schnell irgendwo runter, aber seine Technik... Sah auch nicht grade schön aus, wie eben bei vielen die man so auf der Piste sieht.
Da kommen wir zu meinen Ansprüchen. Klar, hba ich Spass dabei. Aber es motiviert mich eben zusätzlich, wenn man von fremden hört "Du hast einen schönen Kurzschwung" oder neulich zwei Schweizer Funktionäre, die ich im Lift kennengelernt hab, mir sagen "Für die erst 3. Saison stehst du aber sehr gut auf den Ski". Dann wächst die Hoffnung, dass es doch nicht so schlimm aussieht, wie die Eigenwahrnehmung suggeriert. Vielleicht finde ich nächste Saison mal jemanden, der ein Video von mir macht, damit ich es einstellen kann.
Tiefschnee lass ich jetzt einfach mal aussen vor. Ich fahr zwar auch mal ein wenig neben der Piste rum, aber so richtig Tiefschnee muss (noch) nicht unbedingt sein. Mein primäres Ziel ist es, dass ich auf der Piste gut fahre und es auch locker und gut aussieht. Eben der Definition von Tom möglichst nahe kommen. Wobei ich glaube, dass ich meinen "Ted Ligety-Stil" nicht mehr loswerde
Re: Hat man als "spätlernender" überhaupt eine Chance?
Ich bin ja noch nicht totKristin hat geschrieben:Leider habe ich dich nicht mehr live als Skilehrerin erlebt, da ich es nicht bis Arosa geschafft hab, so lange du noch aktiv warst. Obwohl als Skilehrerin arbeiten würde ich dann, glaub ich, doch niemandem antun wollen.
Ski fahren werde ich die kommenden Winter auch noch!
Also falls du es mal nach Arosa/Lenzerheide schaffst, melde dich und wir fahren mal ein paar Abfahrten zusammen.
Beate
-
- Beiträge: 146
- Registriert: 01.01.2013 18:12
- Vorname: Kirstin
- Ski: Head Supershape Magnum, K2 Velocity
- Ski-Level: 65
- Skitage pro Saison: 35
Re: Hat man als "spätlernender" überhaupt eine Chance?
Das zum Glück nicht, aber leider auch nicht mehr im Dienst!beate hat geschrieben: Ich bin ja noch nicht tot
Ski fahren werde ich die kommenden Winter auch noch!
Also falls du es mal nach Arosa/Lenzerheide schaffst, melde dich und wir fahren mal ein paar Abfahrten zusammen.
Beate
Das mach ich gern mal, dann können wir einen Blog machen "Zwei kaputte Knie on tour"
Bist du denn noch oft unten in der Schweiz? Oder konzentrierst du dich jetzt vermehrt auf dein Golf Handicap?
Re: Hat man als "spätlernender" überhaupt eine Chance?
In der Beobachtung richtig, in der Analyse wohl falsch. In der Regel ist es die unbewusste und damit reaktionsschnelle Ansteuerung der Motorik, die nicht klappt. Sieht man auch schön bei Skifahrern, wenn null Sicht ist.ollli hat geschrieben: Er meinte, dass ab dem Moment, ab dem der Untergrund unberechenbarer wird, also mal weich, dann hart, vereist, firnig, so wie es im Gelände halt ist, die Motorik einfach überfordert wäre.
Schöner Selbsttest ist auch das Fahren mit geschlossenen Augen, was geht dann noch ?
Re: Hat man als "spätlernender" überhaupt eine Chance?
Ich bin fast den gesamten Winter hier, jetzt noch bis Ende März.
Das ich nicht arbeite, heißt ja nicht, das ich nicht mehr Ski fahre und nur noch golfe!
So eine wunderbare Saison mit über 70 Skitagen hatte ich seit Jhrzehnten nicht mehr!
Hatte zwei der besten off piste Tage in meinem Skifahrerleben, viele Freunde mit denen ich gefahren bin, meine Familie genossen und wenn mir kalt war oder ich keine Lust mehr hatte, bin ich Kaffee trinken gegangen
Ein fantastisches Gefühl!
Beate
Das ich nicht arbeite, heißt ja nicht, das ich nicht mehr Ski fahre und nur noch golfe!
So eine wunderbare Saison mit über 70 Skitagen hatte ich seit Jhrzehnten nicht mehr!
Hatte zwei der besten off piste Tage in meinem Skifahrerleben, viele Freunde mit denen ich gefahren bin, meine Familie genossen und wenn mir kalt war oder ich keine Lust mehr hatte, bin ich Kaffee trinken gegangen
Ein fantastisches Gefühl!
Beate
-
- Beiträge: 21
- Registriert: 02.03.2015 08:58
- Vorname: Nico
- Ski-Level: 55
- Skitage pro Saison: 7
Re: Hat man als "spätlernender" überhaupt eine Chance?
Das Thema finde ich sehr interessant.
Ich würde mich selbst auch als einen eher Spätlernenden bezeichnen.
Meine Anfänge habe ich mit 13 oder 14 Jahren auf Snowblades gemacht. Einfach drauf gestellt und den Buckel runter. Ähnlich wie beim Inline Skates fahren, habe ich einfach Bewegungstechnisch das gemacht, was funktioniert. Das ganze ging zwei Jahre, und dann kam die erste Pause.
Mit 18-19 dann das erste mal auf "langen" Allround Carven gestanden und ersteinmal festgestellt, dass das dynamische rumrutschen und drehen und wenden wie bei den kurzen Ski nicht ganz so einfach funktioniert. Egal, draufstellen und probieren was funktioniert. Das ging dann wieder zwei Jahre und dann kam die Pause.
Jetzt mir 23 seitdem wieder auf den gleichen Ski gestanden und gemacht was funktioniert. Ich rede hier aber nur von driften - was Carving ist, wusste ich bis vor einem halben Jahr noch gar nicht und kann ich auch nicht - macht aber auch nichts. Zwischenzeitlich war ich öfter mit Leuten unterwegs, die seit klein auf auf den Ski stehen. Das scheinbar mühelose bewältigen von jeder Piste der langjährigen Ski Fahrer hat etwas an meinem Ego gekratzt, was dazu führte, mich mit etwas Theorie auseinander zu setzen.
Dank zwei befreundeten erfahrenen Ski Fahrern konnte ich mir schon den einen oder anderen Tipp abgreifen (einer davon Skilehrer). Wie sich gezeigt hat war mein "Ski Werdegang" wohl nicht so falsch und es besteht scheinbar eine Grundlage, auf der aufzubauen ist.
Vor dem Hinfallen habe ich Gott sei Dank keine Angst, gehört halt dazu, wenn man lernen will, was geht und was nicht. Die kleinen (10 Jahre alt und seit sie denken können auf den Ski) mit denen ich ab und an unterwegs bin, fliegen auch hin und machen jedes Jahr riesige Leistungssprünge. Werde mir aber trotzdem auf nächste Saison einen Rückenprotektor zulegen. (Für alle die diese Zeilen überinterpretieren möchten und davon ausgehen, dass ich wie ein Irrer über die Piste rase - dem ist nicht so!)
Dieses Saison hat mich jedenfalls der Ehrgeiz gepackt und ich versuche noch so viele Skitage wie nur möglich sind zu bewältigen. Nächste Saison habe ich auch vor so früh wie möglich zu starten und neben dem Coaching der Bekannten auch ein paar Stunden einen Skilehrer zu engagieren.
Ich möchte mich persönlich einfach so weit weiterentwickeln, dass ich es schaffe dynamisch und locker auch schwarze Pisten zu bewältigen. Momentan hängt das bei mir noch viel zu sehr von den Schneeverhältnissen ab.
Ich würde mich selbst auch als einen eher Spätlernenden bezeichnen.
Meine Anfänge habe ich mit 13 oder 14 Jahren auf Snowblades gemacht. Einfach drauf gestellt und den Buckel runter. Ähnlich wie beim Inline Skates fahren, habe ich einfach Bewegungstechnisch das gemacht, was funktioniert. Das ganze ging zwei Jahre, und dann kam die erste Pause.
Mit 18-19 dann das erste mal auf "langen" Allround Carven gestanden und ersteinmal festgestellt, dass das dynamische rumrutschen und drehen und wenden wie bei den kurzen Ski nicht ganz so einfach funktioniert. Egal, draufstellen und probieren was funktioniert. Das ging dann wieder zwei Jahre und dann kam die Pause.
Jetzt mir 23 seitdem wieder auf den gleichen Ski gestanden und gemacht was funktioniert. Ich rede hier aber nur von driften - was Carving ist, wusste ich bis vor einem halben Jahr noch gar nicht und kann ich auch nicht - macht aber auch nichts. Zwischenzeitlich war ich öfter mit Leuten unterwegs, die seit klein auf auf den Ski stehen. Das scheinbar mühelose bewältigen von jeder Piste der langjährigen Ski Fahrer hat etwas an meinem Ego gekratzt, was dazu führte, mich mit etwas Theorie auseinander zu setzen.
Dank zwei befreundeten erfahrenen Ski Fahrern konnte ich mir schon den einen oder anderen Tipp abgreifen (einer davon Skilehrer). Wie sich gezeigt hat war mein "Ski Werdegang" wohl nicht so falsch und es besteht scheinbar eine Grundlage, auf der aufzubauen ist.
Vor dem Hinfallen habe ich Gott sei Dank keine Angst, gehört halt dazu, wenn man lernen will, was geht und was nicht. Die kleinen (10 Jahre alt und seit sie denken können auf den Ski) mit denen ich ab und an unterwegs bin, fliegen auch hin und machen jedes Jahr riesige Leistungssprünge. Werde mir aber trotzdem auf nächste Saison einen Rückenprotektor zulegen. (Für alle die diese Zeilen überinterpretieren möchten und davon ausgehen, dass ich wie ein Irrer über die Piste rase - dem ist nicht so!)
Dieses Saison hat mich jedenfalls der Ehrgeiz gepackt und ich versuche noch so viele Skitage wie nur möglich sind zu bewältigen. Nächste Saison habe ich auch vor so früh wie möglich zu starten und neben dem Coaching der Bekannten auch ein paar Stunden einen Skilehrer zu engagieren.
Ich möchte mich persönlich einfach so weit weiterentwickeln, dass ich es schaffe dynamisch und locker auch schwarze Pisten zu bewältigen. Momentan hängt das bei mir noch viel zu sehr von den Schneeverhältnissen ab.
-
- Beiträge: 4659
- Registriert: 11.06.2001 02:00
- Vorname: Martina
- Ski: Elan
- Wohnort: St. Moritz / Regensburg D
Re: Hat man als "spätlernender" überhaupt eine Chance?
Es ging um die Angst vor dem Stürzen und ich habe geschrieben, dass ich durchaus auch Erwachsene Lernende erlebe, die problemlos und eher zu oft stürzen.waikiki83 hat geschrieben:Martina, die Erwachsenen die ohne Angst sogar ein wenig zu locker fahren, waren das eher Männer? Ich hab schon ein paar mal gehört, dass die Frauen eher dazu neigen zu übervorsichtig zu sein, im Alter.
Das aktuelle Beispiel dazu ist eine Dame, die diesen Winter regelmässig mit mir fährt. Sie ist über 40 und alles andere als draufgängerisch. Sie hatte bisher nicht mit dem Skifahren angefangen, weil sie dachte, dass sie Angst vor der Geschwindigkeit haben würde. Nun, sie fährt sehr kontrolliert und sie stürzte am Anfang oft. Und zwar nicht, weil sie draufgängerisch gefahren wäre, sondern weil sie in Situationen, wo sie meinte, dass sie demnächst vielleicht die Kontrolle verlieren könnte, sich einfach fallen gelassen hat. Also ein bisschen so, wie es viele Kinder machen. Sie ist das absolute Gegenbeispiel für "Erwachsene haben Angst vor dem hinfallen".
Inzwischen fällt sie aber kaum mehr hin. Sie fährt vorsichtig und langsam, aber mit sehr viel Spass an der Sache (und sie hat die kluge Bemerkung gemacht, dass langsam Fahren ja viel billiger sei - wir fahren an einem Ort mit 10er Karten )
Diejenigen, die "einfachmal drauflosfahren" und dann halt einen Sturz in Kauf nehmen, sind aber meiner Erfahrung nach tatsächlich meist Männer.