beate hat geschrieben:OT
Frage zum Video:
Kann mir eigentlich mal jemand erklären, warum Skifahrer, die wenig bis gar nicht fahren können und offensichtlich auch noch gehemmt sind, steile Pistenabschnitte grundsätzlich mit Pflugfersendrückrichtungsänderungtechnikmit dynamisch abgeknickten Oberkörper fahren müssen?
Das tut schon beim zuschauen weh....
Beate
Intuitiv Rücklage weil Angst. Da man die Rücklage selbst als Anfänger spüren kann, Oberkörper vor...
Das ganze ist dann auch näher am Schnee, und je näher der Kopf am Schnee, desto weniger Angst vor dem Sturz....
Pflug, weil Anfänger bei Angst auf die Technik zurückfallen, die sie zuerst gelernt haben, bzw halt Umsteigen gedanklich mitspielt.
Das geht einem sogar als gutem Skifahrer so. Ich war letztes Jahr mit 120cm langen Wasserski (Bild hier:
http://www.raxski.com/index.php/de/news ... st-raxski- schöne locker 20 Jahre alte Wasserski von Kessle oder so ähnlich mit ein paar Raxskifinnen, die allerdings zu weit hinten positioniert waren, und daher kaum ein Unterschied im Fahrverhalten zu einem umodifiziertem Wasserski auf Schnee) in einem sehr hartem 50° Couloir (besser gesagt zugefrorener größerer Bach mit allem was dazugehört wie ein paar Wasserfällen oberhalb denen ich rausqueren musste). Mit rund 20cm Mittelbreite, runden Holzkanten (von Kanten sollte man hier eigentlich nicht sprechen), und dazu Bindungen wo ich 10° Aufkantwinkel verloren hab, da sie durch schräge Montage nicht richtig hielt, auch mit den blödesten Versuchen der Kontrollgewinnung wiedergefunden. Da ich wusste dass bei hartem Einsatz die Bindung aufschlägt, und gleichzeitig der Ski viel weniger aufkantet wie der Schuh, hab ich auch versucht mit Pflug, umsteigen, und was weiß ich wie runter zu kommen - hab sogar den Bergskistock schon mit der Spitze in der Hand gehalten, um bei Sturz was zum in den Schnee rammen zu haben. Den Stock hab ich dann vor jedem Schwung zur danach neuen Berghand gewechselt, den anderen extra lang gestellt zum abstützen (bin beim Freeriden fast immer mit Wanderstöcken unterwegs, da kann man dann 60-70cm Längenunterschied einstellen))
Wenn man Angst bekommt, der Puls bei über 90% ist, und die Beine kurz vorm zittern (Anstrengung und Angst) dann ist es vorbei mit Technik die man nicht ohne Nachdenken anwenden kann. Dann versucht man mit der Technik die man als am sichersten Empfindet, irgendwie runterzukommen. Pflugstellung ist wenn man keinen Halt bekommt, gar nicht so abwegig vom Gefühl her (da die Pflugstellung recht breit ist von den Füßen her - und man trotzdem recht viel Druck auf die Talskikante bringen kann) und man ohne viel, bzw dynamischen, Körpereinsatz (Hoch oder Tiefentlastung) drehen kann. Gleichzeitig weiß man (ob jetz intuitiv oder aus Erfahrung und explizit) dass man in einer sturzbereiten Haltung ist, sprich sich nicht überschlägt oder komplett außer Kontroll gerät, und es leicht so steuern kann, dass man seitlich landet (größte Chance die Skier aufzukanten um zu bremsen, was natürlich eine Körperbeherschung fordert, die einen Anfänger überfordert - aber der Körper hat dies im Prinzip halt schon gelernt, selbst wenn er wie in dem Video von der Harakiri dann nicht in der Lage ist, es umzusetzen (ein guter Skifahrer hätte nach dem wegrutschen den Sturz sofort abfangen können).