Noch einmal dem Sommer trotzen, Steilwaende am Schneeberg.

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nicola
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materialfragen

Beitrag von nicola » 05.05.2009 12:06

- kann man mit raxski eigentlich auch touren (mit fellen) gehen?
- beim foto von tom in der direkteinfahrt sieht man, dass die raxski-spuren deutlich tiefer sind als die eines "normalen" skis, zudem sind bei so kurzen "gleitgeräten" auch die punktuellen belastungen auf die schneedecke grösser. gibt es dazu überlegungen ob raxski nicht eventuell ein höheres auslöse risiko für lawinen mit sich bringen?
extremecarver hat geschrieben:Tom und Dusan hatten Heckeinsteiger um besser in den Skischuhen wiederaufsteigen zu koennen.
das verstehe ich jetzt wieder nicht - kein einziger moderner ski-bergschuh ist ein heckeinsteiger, ganz im gegenteil wird auf optimale bewegungsfreiheit im sprunggelenk wert gelegt.
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extremecarver
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Re: Noch einmal dem Sommer trotzen, Steilwaende am Schneeberg.

Beitrag von extremecarver » 05.05.2009 12:37

1. - Nein. Da man im Powder beim gehen hinten zu tief einbricht. Man brauechte dazu hinten eine Verlaengerung auf Normalhoehe. Kommt evtl mal in ferner Zukunft, aber zurzeit kein Thema. Ich schaetze man koennte aber schon ohne großen Aufwand ein Aufsteckende mit rund 30cm Laenge fuer den Aufstieg designen. Dann entspraeche der Aufstieg dem mit rund 110-120cm langen Kurzskiern, bzw waere bei den laengeren Raxski (um 130cm anstelle unserer Standardmodelle mit 90-100cm) wie ich sie bevorzuge vollwertig.

2. - Da beim Kurven fahren die Belastungen deutlich geringer sind, relativiert sich das IMHO. Im Powder reiß ich mit meinen Longboards auf jeden Fall deutlich mehr Schnee an. Das anschneiden von Lawinen, bzw absichtliches ausloesen ist deutlich schwerer - da das absichtliche Ausloesen von Lawinen aber eh nur echten Experten vorbehalten ist - seh ich das nicht so tragisch. Insgesamt wuerde ich sagen besteht kein Unterschied. Wenn ein Hang mit normalen Skiern sicher befahrbar ist, dann auch mit Raxskiern. Wenn nicht, dann auch nicht mit Raxski.

Zu den Schuhen - da keiner der beiden Tourenskischuhe hat habens die halt genommen (auch weil sie im Rucksack deutlich leichter sind als 4 Schnaller). Natuerlich waere ein Tourenskischuh besser geeignet. Ich persoenlich fuehl mich mit Softboots und Steigeisen am besten Aufgehoben, aber Softboots bieten nicht genug Support fuer Raxski (genauso wenig genug Support fuer normale Ski).
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Tom from Austria
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Re: materialfragen

Beitrag von Tom from Austria » 05.05.2009 21:10

nicola hat geschrieben:...dass die raxski-spuren deutlich tiefer sind als die eines "normalen" skis... ob raxski nicht eventuell ein höheres auslöse risiko für lawinen mit sich bringen?
Tja, Nicola, das wirklich Neue ist, daß wir im Steilen nicht springen müssen,
um zu drehen und zu bremsen.
"Jump turns" stehen in jedem Lawinenbuch als Auslöser ganz oben.
Die gleichmäßige Belastung der Schneedecke durch Rax Skis weckt schlafende Lawinen
anscheinend weniger als das heftige Pumpen eines gut trainierten Tiefschneefahrers.

Will aber niemandem empfehlen. diese Theorie beweisen zu wollen
bzw. die neue Lawinenfreiheit bis zum Exzess auszukosten.

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nicola
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Re: materialfragen

Beitrag von nicola » 06.05.2009 10:57

Tom from Austria hat geschrieben:Die gleichmäßige Belastung der Schneedecke durch Rax Skis weckt schlafende Lawinen
anscheinend weniger als das heftige Pumpen eines gut trainierten Tiefschneefahrers.

Will aber niemandem empfehlen. diese Theorie beweisen zu wollen
bzw. die neue Lawinenfreiheit bis zum Exzess auszukosten.
bei allem respekt tom - solche marketingslogans halte ich für fahrlässig!

[ externes Bild ]

kein mensch kann mir erzählen, dass die oben gezeigte fahrweise eine gleichmässige belastung der schneedecke darstellt. von kind an bis zu meiner alpinausbildung wurde mir eingeschärft bei lawinengefahr mein gewicht möglichst grossflächig zu verteilen (breitere skiführung, beidbeinige belastung über die gesamte skilänge) und "jump turns" fährt der könner nicht nur wegen des erhöhten lawinenrisikos, sondern auch wegen erhöhtem kraftaufwand und grösserer sturzgefahr nur in ausnahmefällen.

ich bezweifle nicht, dass raxskis eine alternative für couloir befahrungen sind. was mich stört ist, dass sie bisher in bezug auf jede auftretende frage als besser als herkömmliche ausrüstung dargestellt werden - besser zu carven, besser zum lernen (was?) etc. darüber habe ich mich schon vor einiger zeit etwas ausführlicher und auch sachlich geäussert... für mich ist raxln eine spielart den berg hinunterkommen, die breitbandigkeit von "echtem" skifahren wird mit solchen geräten nie erreicht werden können.

beim thema sicherheit hört mein verständnis für vollmundige marketingsprüche allerdings auf, zumal es auch, charmant gesagt, einfach nicht sicherheitsbewusst ist, sich an einem tag wie dem 3.mai 2009 nachmittags am schneeberg in der art und weise zu tummeln wie ihr das macht. dass auch ein aufsteigender bergsteiger ohne ski zu den grossen zusatzbelastungen für die schneedecke zählt sei nur nebenbei erwähnt. mit tourenausrüstung (ski, bindung, felle, rucksack mit skihalterung, gscheites schuhwerk) kann man meistens angenehmere und ungefährlichere aufstiegsvarianten (nicht nur in bezug auf lawinengefahr) wählen als sich in einem couloir nach oben zu hanteln. (bemerkenswert, die dazugehörige bildüberschrift "ein aufstieg der auch nicht ungefährlich ist!")
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Re: materialfragen

Beitrag von Tom from Austria » 06.05.2009 16:26

nicola hat geschrieben:... die neue Lawinenfreiheit bis zum Exzess auszukosten.
[/quote]
Hast mich durchschaut, Nicola. Schockiere oft meine Mitmenschen
mit ungewohnten Parabolen.
Dadurch angedeutetes "geringeres Auslösepotential von Lawinen"
möchte ich wirklich nicht an eigenem Leib testen,
es sei denn ein Heli kreist die ganze Zeit über mich
und ich hänge an einem losen Stahlseil.
Dann aber wäre so was interessant.
Die Methodik: werdende Lawinen mit beiden Prüflingen nacheinander
(falls nicht schon beim ersten Versuch ausgelöst) abfahren,
die Reihenfolge immer wechseln.
Nach 100 Versuchen auswerten, basta.

Zu deinem Vorwurf, wir behaupten besser zu sein als andere Skis.
Das war es vielleicht in unserer wilden Anfangszeit.

Jetzt positionieren wir Rax Skis als ein neues Gerät,
mit dem du alles abfahren kannst, was du mit einem
normalen Ski schaffst. Also wie ein Snowboard.
Ob du damit im bestimmten Gelände und Schnee
besser, leichter und sicherer fahrst, entscheidest nur du.
Von Fall zu Fall.

Also keine Anleitung, einen teuer gekauften Trend-Ski
durch einen unbekannten Neuling zu ersetzen, sondern:
das leichte und billige Gerät einfach in den Kofferraum
(quer)legen und bei Gelegenheit anschnallen.

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Re: Noch einmal dem Sommer trotzen, Steilwaende am Schneeberg.

Beitrag von nicola » 06.05.2009 19:08

danke tom, jetzt sieht die sache gleich viel besser aus. nachdem wir hier aber zahlreiche mitleser haben, die wir nicht auf falsche gedanken bringen wollen, hoffe ich auf dein verständnis, wenn schockierende aussagen hinterfragt werden. :wink: und um mit heine zu sprechen:
Laß die heilgen Parabolen,
Laß die frommen Hypothesen -
Suche die verdammten Fragen
Ohne Umschweif uns zu lösen.
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Re: Noch einmal dem Sommer trotzen, Steilwaende am Schneeberg.

Beitrag von Tom from Austria » 06.05.2009 23:48

nicola hat geschrieben:... wenn schockierende aussagen hinterfragt werden. :wink: ...
Ja, hast recht, Nicola
Darf ich dich zu einem Rax-Rausch einladen?

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Zuletzt geändert von Tom from Austria am 11.05.2009 15:34, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Noch einmal dem Sommer trotzen, Steilwaende am Schneeberg.

Beitrag von nicola » 07.05.2009 00:04

Tom from Austria hat geschrieben:Darf ich dich zu einem Rax-Rausch einladen?
ich trinke beim skifahren keinen alkohol und nehme auch keine drogen, tom. darunter leidet mein stil! :D :D
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Re: Noch einmal dem Sommer trotzen, Steilwaende am Schneeberg.

Beitrag von nicola » 07.05.2009 10:43

nochwas zum thema rausch - könnte es sein, dass der fotograf auch von selbigem beeinflusst war? die steilheit welche die fotos vermitteln lassen eine etwas schräge perspektive vermuten :D
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Re: Noch einmal dem Sommer trotzen, Steilwaende am Schneeberg.

Beitrag von rolf » 07.05.2009 13:36

@Nicola
Ich bewundere mit welchem Ernst Du dich mit diesem Thema auseinander setzt. Natürlich habe ich mich bereits über die naiven und risikoreichen Aussagen bezüglich dem
"Risikomanagment by Rax-Ski-Riders" an den Kopf gelangt; vorallem in Bezug auf Mitleser, welche sich in der Materie nicht auskennen und die Aussagen für bare Münze nehmen und
diese Weisheiten auch gerne weiter erzählen....

nebenbei: :wink: zum Skifahren gehört für mein Verständnis auch eine gewisse ÄSTHETIK :wink: :roll:

lg rolf

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