-Ski Weltcup- Bester Fahrer aller Zeiten

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Poldy
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Re: -Ski Weltcup- Bester Fahrer aller Zeiten

Beitrag von Poldy » 06.03.2018 14:58

ja, so mit unterhaltsam meinte ich jetzt nicht, dass die Geschichten erzählten, sondern, dass ich die jeweiligen Fahrten fast immer sehr gern angeschaut habe, weil - wie Latemar schon sagte - die wahnsinnig gute Skifahrer waren. Wenn man den Ghedina hat - live - fahren sehen, (und das hab ich manches mal) hat man die Ohren angelegt.

Es gibt immer ein schneller, athletischer, austrainierter, perfekter. Nicht nur im Rennlauf, auch bei Freeride-Sachen, immer steiler und verrückter. Das ist für mich fast langweilig. Wenn ich aber einen Fahrer sehe, wo ich denke, wie kann der so gleiten, wo alle anderen rutschen oder wie kann der entspannt eine Linie fahren, wo andere wie verrückt kämpfen, und trotzdem schneller sein, schau ich mir das gerne an.
Poldy

zuUnkreativ
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Re: -Ski Weltcup- Bester Fahrer aller Zeiten

Beitrag von zuUnkreativ » 06.03.2018 15:32

Th3oran hat geschrieben:
06.03.2018 14:38
Es ist bezeichnend, dass man mit 2 Disziplinen den Gesamtweltcup gewinnen kann. Das hätte in der Vergangenheit meist nicht gereicht. Es fehlen einfach die Allrounder, die sowohl im Speed als auch in den technischen Disziplin gewinnen können.
Was aus meiner Sicht daran liegt, dass das Niveau gestiegen ist und es somit für Allrounder sehr viel schwieriger geworden ist, in allen Disziplinen vorne dabei zu sein.
Generell kann man verschiedene Zeiten und verschiedene Disziplinen nicht vergleichen. Deshalb gibt es ja verschiedene Disziplinen, weil eben ein Thovex in der Abfahrt gegen Feuz verliert und Feuz auf der Buckelpiste wenig Land gegen die Spezialisten sehen wird.
Trotzdem finde ich es schön, dass so viele verschiedene Fahrer ihre Anhänger finden. Das zeigt doch, dass bei der großen Vielfalt an Disziplinen für jeden was dabei ist.

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gebi1
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Re: -Ski Weltcup- Bester Fahrer aller Zeiten

Beitrag von gebi1 » 06.03.2018 17:34

Thovex und Pollard, Bentchetler, Hall, JP Auclair, Seth Morrison u.a. gehören für mich zu den Grössten, weil sie das Skifahren aus seinen Zwängen befreit haben. Weg vom "so ist es richtig" hin zu "alles ist möglich". Diese Fahrer sind mit ihrer Kreativität ein Seegen für den Skisport.
Th3oran hat geschrieben:
06.03.2018 14:38
Die Diskussion mit Hirscher finde ich persönlich befremdend, da er in langen Phasen seiner Karriere nicht mal in seiner Paradedisziplin RTL der dominante Fahrer war. Das war nämlich Ted Ligety. Zumal ich die Konkurrenzsituation ganz anders einschätze wie meine Vorredner. Es ist bezeichnend, dass man mit 2 Disziplinen den Gesamtweltcup gewinnen kann. Das hätte in der Vergangenheit meist nicht gereicht. Es fehlen einfach die Allrounder, die sowohl im Speed als auch in den technischen Disziplin gewinnen können.
Das ist so nicht richtig. Hirschers Paradedisziplin ist der Slalom. Das hat er in einem Interview an den OS wieder einmal bestätigt. Wer sich etwas mit der Materie beschäftigt, weiss dass ein erfolgreicher Slalomfahrer kaum Zeit hat für andere Disziplinen. Slalom ist bedeutend trainingsintensiver als die andern Disziplinen und erfordert das höchste Mass an Technik, motorischem Geschick und Athletik. GS, SG und DH sind sich ähnlicher und erfordern viel weniger Trainingsaufwand.

Hirschers WC Bilanz:
Super-G 1 erster 0 zweiter 2 dritter
Riesenslalom 27 16 10
Slalom 27 23 7
Parallelrennen 2 1 1
Super-Kombination 0 3 2

alles klar?

Fahrer die in allen fünf Disziplinen gewinnen können wird es nie mehr geben. Bei den Männern ist die Leistungsdichte zu gross und die Spezialisten zu gut. In den letzten 5 Jahren gab es, bezüglich der technischen, athletischen und mentalen Fähigkeiten der Spitzenfahrer einen Quantensprung. Darum kann Ligety auch nicht mehr mithalten, ihm fehlt es überall, obwohl er in einem guten Rennfahreralter wäre. Um die Allrounder aufzuwerten müsste die FIS ihr Reglement anpassen. So, dass beispielsweise nur den Gesamtweltcup gewinnen kann, wer auch Rennen in allen Disziplinen bestreitet und da in die Punkte fährt. Da die Kombi abgeschafft werden soll, scheinen die Zeichen in eine andere Richtung zu gehen. Dabei ist die Kombi ein tolles Format.

Bei den Frauen sieht das anders aus. Wendy Holdener (mit Shiffrin und Gisin die letzte richtige Allrounderin) hat in einem Interview gemeint, dass sich der Frauen- und der Männerskirennsport grundsätzlich unterscheiden. Die Spitze ist bei den Frauen sehr schmal, technisch und athletisch fahren die Männer in einer andern Liga. Vonns Vorstoss, sie wolle mit den Männern mitfahren, ist ein reiner PR gag. Sie wäre Chancenlos, käme auf keiner Strecke kaum unter die ersten 50.

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Re: -Ski Weltcup- Bester Fahrer aller Zeiten

Beitrag von xsatze » 06.03.2018 18:49

Ein T. Dreßen wäre mit dem Gewicht einer L. Vonn in Kitzbühel vermutlich auch chancenlos gewesen...

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Re: -Ski Weltcup- Bester Fahrer aller Zeiten

Beitrag von ingo#31 » 06.03.2018 20:07

Nicht unbedingt. Hannes Reichelt ist für einen Abfahrer eher ein Leichtgewicht und ist trotzdem sehr schnell.
Und obwohl es nicht ao aussieht, Feuz ist noch leichter als Reichelt.

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Re: -Ski Weltcup- Bester Fahrer aller Zeiten

Beitrag von saschad74 » 06.03.2018 20:18

gebi1 hat geschrieben:
06.03.2018 17:34
Thovex und Pollard, Bentchetler, Hall, JP Auclair, Seth Morrison u.a. gehören für mich zu den Grössten, weil sie das Skifahren aus seinen Zwängen befreit haben. Weg vom "so ist es richtig" hin zu "alles ist möglich". Diese Fahrer sind mit ihrer Kreativität ein Seegen für den Skisport.
Ich stimme Dir zu, würde aber in dieser Aufzählung ganz explizit noch Shane McConkey sehen wollen.

Gruß,
Sascha

Pollux
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Re: -Ski Weltcup- Bester Fahrer aller Zeiten

Beitrag von Pollux » 06.03.2018 21:01

Und ich möchte noch Eric "Hoji" Hjorleifson ergänzen - für mich ist er einer der inspiriendsten Freeskier überhaupt!
https://arcteryx.com/Athlete.aspx?count ... jorleifson

Sucht auf YouTube nach ihm und ihr wisst, was ich meine!

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Re: -Ski Weltcup- Bester Fahrer aller Zeiten

Beitrag von saschad74 » 06.03.2018 21:41

Klar, Hoji ist natürlich ebenfalls ein genialer Skifahrer und ich mag seinen Stil ebenfalls sehr. Aber der Einfluss, den ein McConkey auf unseren Sport hatte, u.a. indem er mit K2 zusammen die Vorläufer heutiger Freerideski entwickelte, der scheint mir doch deutlich größer.

Gruß,
Sascha

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Re: -Ski Weltcup- Bester Fahrer aller Zeiten

Beitrag von Pollux » 06.03.2018 22:51

saschad74 hat geschrieben:
06.03.2018 21:41
Klar, Hoji ist natürlich ebenfalls ein genialer Skifahrer und ich mag seinen Stil ebenfalls sehr. Aber der Einfluss, den ein McConkey auf unseren Sport hatte, u.a. indem er mit K2 zusammen die Vorläufer heutiger Freerideski entwickelte, der scheint mir doch deutlich größer.
Mag sein, dass du recht hast, dafür bin ich nicht tief genug in dieser Thematik. Mit Hoji gibt es einen Film, der in Revelstoke gedreht wurde und ihn in einigen Pillow Runs zeigt. Diese Sequenzen haben sich bei mir auf Platte verewigt. Diese Leichtigkeit habe ich bisher bei keinem Zweiten gesehen.

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Re: -Ski Weltcup- Bester Fahrer aller Zeiten

Beitrag von willsonn » 07.03.2018 16:10

Wer der Beste ist, das liegt schon auch im Auge eines jeden einzelnen Betrachters und seiner Vorlieben.

Hirscher ist sicher ein überragend erfolgreicher Skifahrer - und auch ein guter Typ. Ich mag und respektiere ihn. Rein optisch gefällt mir sein Skifahren eher weniger: viel Kraft, wenig Ästethik, aber halt brutal schnell. Nicht falsch verstehen: Wir reden hier von Fahren auf höchstem Niveau. Ich wäre froh, würde ich in dieser, in seiner Liga nur annähernd mitspielen können.

Mir gefiel Bodes geniale Lässigkeit auf Skiern. Seinen Allerwertesten hatte er oft so weit hinten, dass die Experten hier im Forum, die gerne die Fahrtechnik-Videos der User kommentieren, eigentlich Schnappatmung bekommen müssten. Von zentraler Stellung über dem Ski war da oft wenig auszumachen, sah in Millers Fall aber unglaublich cool aus.

Wie Ligety in seinen besten Zeiten Riesenslalom gefahren ist, diese Schräglagen, war in meinen Augen eine Augenweide. Dagegen wirkt Hirscher wie ein Kraftsportler gegen einen Artisten. Und die ganzen Norweger - Aamodt, Kjus, Svindal - sind schon auch beeindruckende Skifahrer. Von den hier ebenfalls genannten Freeridern JP, McConkey und Thovex ganz zu schweigen - wobei es dem TE ja um den Ski-Weltcup ging.

Ich möchte auch Markus Wasmeier ins Spiel bringen, zu seiner Zeit technisch und stilistisch einer der Besten. Hätte der nicht nur 78 Kilo gewogen, hätte der weitaus mehr Rennen gewonnen. Der ist der Konkurrenz auf der Streif in Mausefalle, Steilhang und Traverse um die Ohren gefahren, hat aber im Gleitstück eine Zwei-Sekunden-Packung bekommen. Ich hatte mal das Glück, den beim freien Fahren mit den damals üblichen Zwei-Meter-Spaghettis Schwünge in den Schnee zimmern zu sehen, von denen viele Carver heute noch träumen.

Und dann darf man die Moden und Entwicklungen nicht außer Acht lassen. Der Skisport und auch man selbst ändert sich. Ein Beispiel: In den 1980er Jahren war der Scherumsteiger brutal en vogue. Fand ich wunderschön, ästhetisch, grandios. Im Skiklub haben wir das alle nachgemacht. Sehe ich heute auf Youtube ein Video mit dieser Technik, kriege ich die Krätze: Das schaut nur noch fürchterlich aus.

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