Tötlicher Unfall auf dem Feldberg

[beate]

Gruselig!
Ich habe es selbst einmal erlebt, wie direkt nach Liftöffnung, auf einer menschenleeren, perfekt präparierten, wunderbaren Carvingpiste in Arosa zwei Skifahrer frontal zusammen gestoßen sind ( Arosakenner: Die er rote Piste, die zur Carmennahütte führt! Meine absolute Lieblingspiste zum carven, am liebsten als eine der ersten Fahrerinnen )
Gott sei Dank saß ich damals mit einem SOS Mitarbeiter und einem Kollegen beim Kaffee am Mungaloch, so daß wir sofort erste Hilfe leisten konnten. Beide waren schwer verletzt und mußten mit dem Heli geborgen werden.
Beate

[Matje]

Superschlimm!!!

Leider habe ich hautnah gestern am Nebelhorn eine Situation erlebt, die auch so hätte enden können....Beim carven über fast Pistenbreite musste mir doch so ein Schussvollidiot von hinten in die Linie fahren-Wahnsinn! Zum Glück hat das Timing um ca. 1m nicht gestimmt! Mir ist schon bekannt, in der Falllinie über die Schulter in Fahrtrichtung schauen...nur bei schnellen (geschnittenen) Kurven schon grenzwertig....Während der von hinten/oben kommende Fahrer die weitaus bessere Übersicht hat(haben sollte), wenn man seinen Kurvenradius einigermaßen beibehält!!!

Das war mir (wieder) eine Lehre!!! Ich werde ab sofort nur noch, bei hinter mir leerer Piste, Kurven über die gesamte Breite fahren!

[Pancho.Ski]

Kam grad in den TV-Nachrichten das Ganze...

Es ist furchtbar, da stockt einem der Atem, einfach weil es jedem jederzeit passieren kann, wenn auch die Wahrscheinlichkeit für einen solch tragischen Verlauf sehr gering ist (aber eben nicht Null).

Der konkrete Verlauf gibt allen Ermittlern wohl starke Rätsel auf. Die Piste ist harmlos, war gut einzusehen - es muss eine tragische Verkettung von einigen ungünstigen Umständen gewesen sein. Die haben die Stelle auch eben im TV gezeigt. Breiter, flacher Auslauf hin zum Lift... Harmloser geht es kaum.

Gruselig - mein Mitgefühl und Beileid für die Hinterbliebenen...

[Pancho.Ski]

Es gibt wohl neue Erkenntnisse.

Scheinbar sind die beiden Skifahrer erst zusammen gestoßen, und in Folge dessen gegen einen Liftpfeiler. Beide waren wohl gute Skifahrer.

Es war wohl wirklich eine Verkettung von sehr ungünstigen Umständen

Man hat wohl eine rechtsmedizinische Untersuchung angeordnet, um die Todesursache endgültig zu klären.

[Tysk]

http://www.swr.de/landesschau-aktuell/b ... index.html
Unten bei dem Artikel ist ein Video bei 1:17 sieht man die Stelle. War wohl so ne Schneekanonen Stütze.
Wobei das die beiden erst zusammen stoßen und dann beide auch noch gegen die Stütze stoßen ist wohl echt eine Verkettung von sehr ungünstigen Umständen.

Interessant finde ich auch den mittleren Teil des Artikel, ein unbeteiligter Mann muss wohl Anzeige erstattet haben, da er glaubt die Stütze sein unzureichend gesichert gewesen.

Wobei mehr wie so eine Schaumstoff matte an den Stützen hab ich in anderen Skigebieten als Sicherung auch noch nicht gesehen.
Wenn man sich mal auf Youtube Crashtests von Autos mit 70 kmh gegen ein Baum anschaut und bedenkt das man beim Auto relativ viel Knautschzone und Airbags hat, kann man sich leicht denken das so eine zusammenprall mit einer Stütze,Baum oder irgendwelchen anderen Dingen böse enden kann.

[Pancho.Ski]

Danke für den Link, hab es nebenbei im TV gesehen. Da steht ja der aktuelle Stand der Dinge.

Ja, Begegnungen von Skifahrern mit fester(er) Materie enden öfter nicht gut.

Gut, eine Strafanzeige bewirkt ja zunächst nur, dass nun genauer geschaut werden muss. Wäre ohnehin hin nicht ausgeschlossen gewesen, dass sich da die Staatsanwaltschaft auch so noch eingeschaltet hätte.

Es sind immerhin zwei Menschen auf einem Übungshang gestorben - da ist es das Mindeste, genau zu schauen, warum und in Abhängigkeit von den Ergebnissen Lehren für die Zukunft zu ziehen und Verantwortliche, sofern ein Verschulden besteht, zur Rechenschaft zu ziehen.

Das Ganze wirft Fragen auf, die beantwortet werden sollten.

Auf der anderen Seite ist klar und sollte auch nicht vergessen werden, dass Skifahren nunmal Risiken beinhaltet, die man nicht vollkommen ausschalten kann. Man bewegt sich nunmal mit hoher Geschwindigkeit ohne Knautschzone im gleichen Raum mit vielen anderen, die das gleiche tun im Gelände in den Bergen.

Bei aller Sicherung wird das halt nie ein IKEA-Ball-Pool im Kinderparadies werden. Schwierig. Eine genaue Untersuchung ist zunächst sicher nicht verkehrt.

[latemar]

Sehr sehr schlimm.

Schneekanone oder Masten stehen ja auf vielen Pisten. Und ist es das nicht sind es Felsen oder Bäume, die nahe neben der Piste stehen. Alle Gefahrenquellen kann man nie ausschalten oder vermindern. Im Nachbarforum wird dagegen schon über viel zu viel Netze und Matten gejammert.

Das Hauptproblem sehe ich darin, dass die meisten Skifahrer sich überhaupt nicht an die Regeln halten bzw. diese nicht kennen. Das ganze gepaart mit viel Rücksichtslosigkeit ergibt ein gefährliches Gemisch.


Gruß!
der Joe

[Pancho.Ski]

Das stimmt im allgemeinen absolut - hier im speziellen waren es wohl die (fast) letzten beiden Skifahrer auf einer leeren Anfängerpiste...

Es wäre viel Platz zum Sau rauslassen da gewesen.

[latemar]

Naja, lt. Bergwacht war die Piste noch immer gut gefüllt. Und einer von beiden oder beide hat eben alle Regeln nicht bechtet.
Erinnert mich an den Fall Althaus. Auch da war die Piste leer.


Gruß!
der Joe

[NeusserGletscher]

So ein Unfall kann auch passieren, wenn sich beide an die Regeln halten. Der eine carvt halt gerade einen Rechtsschwung, der andere einen Linksschwung. In der Mitte kracht es dann. Die Folgen des Unfalls sprechen IMHO auch eher für einen Frontalcrash als für einen Auffahrunfall. Bei dem einen addieren sich die Geschwindigkeiten, bei einem Auffahrunfall halt nur die Differenz aus den Geschwindigkeitsvektoren.