Riesneralm - Dieter Althaus

Alles zum Thema Sicherheit, Verhalten und Regeln auf der Piste
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NeusserGletscher
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Re: Reisneralm - Dieter Althaus

Beitrag von NeusserGletscher » 14.01.2009 09:21

Christian47 hat geschrieben:ME neigen speziell wir Deutschen zu Überregulierungen.Muß alles bis ins Kleinste vorgeschrieben sein? Wo bleibt der gesunde Menschenverstand?
MfG Harry
Der bleibt bei so viel Bevormundung auf der Strecke.

Ich bin lange Jahre nach Spanien gefahren und habe mich oft über die Wildwestinstallation der Elektroinstallation auf der Strasse gewundert.

Abgesehen davon, daß bei jedem Regen der Strom ausfiel, hat es dort mit Sicherheit nicht mehr Stromunfälle gegeben als in dem bis in kleinste Detail reguliertem Deutschland. Die Menschen passen halt mehr auf.

Gruß

Peter
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Strubel
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Re: Reisneralm - Dieter Althaus

Beitrag von Strubel » 14.01.2009 09:35

Regeln werden meistens erst dann vom Staat festgeschrieben wenn es nicht mehr anders geht.
Als Beispiel: Meine Mutter ist bereits zu einer Zeit Auto gefahren, wo es auf der Landstraße noch gar kein Tempolimit gegeben hatte. Und heute?

Ich glaube, wenn die Leute im Skikurs die FIS Regeln vermittelt bekommen und diese an jedem Lift aushängen würden (da wartet man ja eh und hat Muße) bzw. beim Kauf des Skiabo ausgehändigt bekommen, wäre dies bestimmt ein Schritt nach vorne.

Einen Unfall riskiert man doch nicht so schnell (außer vielleicht eine Pistensau) weil man sich selber dadurch verletzt werden kann.
Rücksichtnahme gegen über den schwächeren sollte selbstverständlich sein, nicht nur beim Skifahren und ich glaube die meisten Leute sehen es genau so.

Auch viele geübte Skifahrer können die eigene Geschwindigkeit in jedem Gelände nicht abschätzen, man sollte immer brems bereit fahren, es kann jeder Zeit zu einer Situation kommen wo eine Notbremsung (egal wie, auch durch einen kontrollierten Sturz) erforderlich ist. Dabei muss noch nicht einmal ein anderer Skifahrer involviert sein.

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Re: Reisneralm - Dieter Althaus

Beitrag von TOM_NRW » 14.01.2009 12:01

Hallo zusammen,

auch ich bin gegen eine Überregulierung im Skisport. Sicherlich war es ein tragischer Unfall und man sollte das Leid der Hinterbliebenen nicht unterschätzen. Trotzdem finde ich nicht, dass man den Anlass missbrauchen sollte.

Der Großteil der Skifahrer befinden sich im Urlaub und in man möchte bestimmt nicht in der schönsten Zeit des Jahres ständig reglementiert werden. Vielmehr sollte man verstärkt an die Vernunft der Leute appellieren. Skifahren ist Sport, findet im Hochalpinen Gelände und teilweise bei hohen Geschwindigkeiten statt. Alles Faktoren, die bei Skifahrern zu einer Grundeinstellung führen sollten. Und zwar dahingehend, dass sie verstehen, dass es Gefahren gibt und man sich am besten schützt, indem man umsichtiger mit sich und der Umwelt (andere Skifahrer, Natur, ...) umgeht.

Ich bin gegen Pistenführerscheine, Hempflicht (trage selber schon mehrere Jahre einen jedoch freiwillig), Geschwindigkeitskontrollen ...

Trotzdem möchte ich hier einmal die Diskussion anregen in Richtung Alkohol auf den Pisten. Was haltet Ihr von Promillegrenzen auf der Piste, welche Sanktionen würdet Ihr angemessen finden? Was ist ok, wieviel ist zuviel?

Ich finde, dass Alkohol (insbesondere harter Alkohol) und Sport nicht zusammenpassen. Kenne auch keine andere Sportart, wo man sich in der Halbzeit (Mittagspause beim Skifahren) mehrere Schäpse genehmigt. Meinen Kursteilnehmern versuche ich regelmässig die Risiken von Alkoholkonsum beim Skifahren zu vermitteln. Vielen ist die Gefahr gar nicht bekannt und sie trinken aus Gewohnheit mit. Selber habe ich kein Problem mit Apres-Ski und Alkoholkonsum - jedoch geht es danach nicht mehr auf die Ski. Entweder feiert man erst im Tal oder es geht mit der Gondel runter.

Man könnte jetzt anführen, dass ich mich innerhalb eines Beitrags selber widerspreche. Weitere Regeln nein, Alkoholkontrollen ja. Beim Alkohol sehe ich es so, dass gerade dieser den Leuten die Fähigkeit nimmt Situationen auf der Piste sicher einzuschätzen. Anstatt langsamer und vorsichtiger zu fahren werden diese Leute dann noch schneller und "mutiger". Wobei "mutiger" auf manchen Talabfahrten eher in Richtung "unberechenbarer" bzw. "unvernünftiger" zu verstehen ist.

Bin gespannt auf Eure Meinungen.

Gruss Thomas

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Re: Reisneralm - Dieter Althaus

Beitrag von sirhay » 14.01.2009 13:00

Vor zwei Wochen belauschte ich im Sessellift am Sonnenkopf eine Unterhaltung zwischen einem Gast und jemandem der bei der Pistenrettung tätig ist. Dieser sagte wortwörtlich das in 90% aller Unfälle Alkohol im Spiel ist!!
Gegen ein Bier hab ich nichts einzuwenden, aber Betrunkene haben auf Pisten meiner Meinung nichts zu suchen.

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Re: Reisneralm - Dieter Althaus

Beitrag von extremecarver » 14.01.2009 13:34

Also ich bin fuer 0,1 Promille beim skifahren. Aus/Ende.
Schon 1 Bier schraenkt stark ein.

Das waere viel Sinnvoller als Helmpflicht wie sie jetzt in NOE fuer Kinder bis 16 Jahre Morgen im Parlament beschlossen werden soll.
schnell, riskant, vielseitig bergab
http://openMTBmap.org & www.VeloMap.org

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Re: Reisneralm - Dieter Althaus

Beitrag von NeusserGletscher » 14.01.2009 13:44

TOM_NRW hat geschrieben:Ich finde, dass Alkohol (insbesondere harter Alkohol) und Sport nicht zusammenpassen.
Da Alkohol die Reaktionsfähigkeit einschränkt und manch einen zu einer riskanten Fahrweise verleitet, hat Alkohol auf der Piste nichts verloren.

Zunächst einmal ist jeder für sich selbst verantwortlich, aber auch der Betreiber des Skigebiets kann dazu einen Beitrag leisten.

Auf der Bettmeralp ist das ganz einfach gelöst - es gibt keine Hütten auf der Piste.
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Re: Reisneralm - Dieter Althaus

Beitrag von Strubel » 14.01.2009 13:47

Ja das ist echt ein Thema für sich, mit dem Alk.
Früher haben einige so auf der Hütte gesoffen, das die zwar noch gefahren sind aber eigentlich nicht mehr grade aus gehen konnten.

Auch wird der Restalk von der Nacht gerne unterschätzt. Also, 0,3 wäre die Grenze.

Wie ist das denn, verändert die Höhe nicht auch beim Genuss von Alkohol die Promille?
Ciao, Frank

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Re: Reisneralm - Dieter Althaus

Beitrag von hauzi » 14.01.2009 14:10

Leider hilft hier oft kein Appell an die Vernunft. Wenn man im Sessellift mithört, dass zwei Jugendliche um 10.00 Uhr vormittags bereits mehrere Glühwein intus haben und dann auch noch herausposaunen, daß sie Anfänger sind, dann fragt man sich schon, ob das gut gehen kann.

In der Hinsicht auf Alkohol bin ich für ein härteres Durchgreifen. Den egal ob im Straßenverkehr oder auf der Piste - Alkohol hat immer die gleiche Wirkung.


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Re: Reisneralm - Dieter Althaus

Beitrag von Thomas-HH » 14.01.2009 16:31

Ich unterschreibe jedes Wort von Tom_NRW. Noch mehr Regeln braucht es wirklich nicht. Ich trage selbst seit Jahren Helm, will aber auch nicht, dass sie verordnet werden. Je schicker und leichter die Dinger werden, umso mehr werden sie eh' gekauft und auch getragen.
Ich habe mir in Hintertuxl von Einheimischen erzählen lassen, dass es dort mal Alkoholkontrollen gab. Als Ergebnis gab es einfach weniger Gäste. Ziel verfehlt - Kontrollen eingestellt.
Wir müssen uns hier nicht über Promillegrenzen unterhalten, sondern einfach keinen Alkohol während eines Skitages trinken - oder eben alkoholfreies Bier, wenn es schon Bier sein muss. Ob jemand sturzbesoffen, oder nur 0,1, 0,3 oder 0,5 hat ist mir ziemlich wurscht, wenn er/sie mich über den Haufen fährt. Wenn mich jemand wg. mangelnden Könnens von der Piste schießt, tut es zwar weh, aber wenn ich mich dabei nicht verletze und mich nur aus dem Schnee aufrappeln muss, kann ich das auch verzeihen. Extrem zickig werde ich, wenn ich Alkohol rieche. Da geht mir dann jedes Verständnis ab.
Und was die alkoholtrinkenden Jugendlichen betrifft: auch wenn es immer unwahrscheinlicher klingt: noch immer sind Erwachsene Vorbilder, negative wie positive :wink: .

Gruß
Thomas

P.S.: Kommende Woche werde ich in Hintertux ja sehen, ob der Unfall von Althaus auch nur im Entferntesten etwas geändert hat. Ich glaube nicht.

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Re: Reisneralm - Dieter Althaus

Beitrag von basti313 » 14.01.2009 16:54

Also ich bin fuer 0,1 Promille beim skifahren. Aus/Ende.
Schon 1 Bier schraenkt stark ein.
Ich habe mir in Hintertuxl von Einheimischen erzählen lassen, dass es dort mal Alkoholkontrollen gab. Als Ergebnis gab es einfach weniger Gäste. Ziel verfehlt - Kontrollen eingestellt.
Es ist halt leider so, dass für viele Leute 90% des Spaßes am Skifahren daraus bestehen, dass die sich vorher, währenddessen und danach weglöten.

Solche Leute gehören nicht auf die Piste, aber sie machen halt deutlich mehr Umsatz in den Skigebieten als wir, die nur hin kommen um möglichst oft die Piste runter zu fahren...

Ich glaube nicht, dass ein Alkoholverbot kommt. Dafür gibts zu viele Lobbys und zu viele Ausweichmöglichkeiten, die nen herben Umsatzverlust bedeuten (wenns in Ö verboten wird fahren die Chaoten alle nach CH oder I...)
Je schneller man unten ist, desto schneller ist man auch wieder oben ;)

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