Ski Raser

Alles zum Thema Sicherheit, Verhalten und Regeln auf der Piste
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ursus2
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Beitrag von ursus2 » 09.01.2008 00:34

Uwe hat geschrieben:Mich würde mal interessieren, in wievielen Fällen Alkohol mit im Spiel war; das wäre dann ggf. ein Lösungsansatz.
in vielen.

Das wäre was mit Hand und Fuss; Alkoholkontrolle auf der Piste und wer über 0,5 Promille hat, muss seinen Autoführerschein für 2 Monate abgeben. :roll: :roll:

Gruss
ursus
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Powderalert
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Beitrag von Powderalert » 09.01.2008 02:06

Das mit dem Alkohol ist eine interessante Fragestellung!
Die Sache mit dem Helm eher nicht,die Diskussion wurde schon zuhauf geführt und ist unsinnig,Helme sind ein Sicherheitsaspekt,der schon beim Umfallen an der Liftschlange greifen kann,außerdem bequemer als Mützen.Ich selbst mache mir beim "Rasen" (zB.Messstrecke Haneggschuss,Lauberhorn,+-100Km/h,171cm SL :-D )mehr Gedanken über meine Arme und Beine als über den Schädel!
Das Problem beim Carven sind die weiten Bögen,welche man fahren kann,die Piste wird dann ziemlich eng,vor allem wenn mehrere Fahrer mit ähnlichem Können unterwegs sind.
Weihnachten im Zillertal an der Eggalm komme ich an eine einsame Piste,am Rand eine Person,Blickkontakt,ich fahre auf der Kante zügig rein,2-3 weite Bögen und als ich nach links fahre kommt der Andere mir plötzlich mehr oder weniger entgegen.Ich wollte nach links in einen Ziehweg zur Hütte,er nach rechts zum Lift,hab' nicht gedacht,daß der so schnell und dicht hinter mir ist.Nix passiert,kann aber auch ins Auge gehen.Der obere Fahrer sollte immer Acht geben und muss mit unverhofften Richtungsänderungen des Vorderen rechnen!
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HoTTrod
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Beitrag von HoTTrod » 09.01.2008 08:49

Guten Morgen,
d.h. dann in der Konsequenz:
Alkoholverbot auf der Piste??? :roll:

wieder eine Einschränkung der Freiheit, dann ev. auch Rauchverbot auf der Piste....


Gruß Jens

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Lothar
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Beitrag von Lothar » 09.01.2008 09:06

Uwe hat geschrieben:Mich würde mal interessieren, in wievielen Fällen Alkohol mit im Spiel war; das wäre dann ggf. ein Lösungsansatz.
Unabhängig davon, ob es mit Alkohol zu tun hatte oder nicht, Alkohol und Skifahren passen für mich ohnehin nicht zusammen. Nach dem Skifahren, ok, aber während einer Pause? Skifahren ist (auch) Sport, und Alkohol während des Sports?
Ich kann auch überhaupt nicht verstehen, dass viele das vollkommen normal finden sich mittags einen Obstler nach dem anderen einzuflössen. Was nutzen dann noch FIS-Regeln?
Mit meiner Meinung stehe ich in dem Punkt häufig alleine da, für viele gehören Alkohol und Skifahren aber scheinbar untrennbar zusammen. :roll:

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Lothar
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Beitrag von Lothar » 09.01.2008 09:13

HoTTrod hat geschrieben:d.h. dann in der Konsequenz:
Alkoholverbot auf der Piste??? :roll:
Gegen ein Radler oder EIN Bier gibts sicher nix einzuwenden, ansonsten wäre ein Verbot sicher nur konsequent. Oder fährst du mit 5 Obstlern Auto und findest es ok?

HoTTrod hat geschrieben: wieder eine Einschränkung der Freiheit, dann ev. auch Rauchverbot auf der Piste....
Die eigene Freiheit endet an dem Punkt, an dem ich die Freiheit anderer einschränke, hier durch eine massive Gesundheitsgefährdung.

Rauchverbot auf der Piste? Warum nicht, ich habe noch auf keiner Piste einen Aschenbecher gesehen, jedoch schon viele Kippen in den Bergen...

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HoTTrod
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Beitrag von HoTTrod » 09.01.2008 09:16

Hi,
mir geht es um den ges. immer stärker werdenden Reglungswahn... :roll:

Nein, ich lasse mich auf der Piste nicht volllaufen und rauche auch dort nicht, aber ich hab was gegen die zunehmende Einschränkung aller Dinge....

Währet den Anfängen... :roll:

Gruß Jens

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extremecarver
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Beitrag von extremecarver » 09.01.2008 09:38

Problem ist ganz einfach dass viele Meinen der langsamere hat Vorrang anstatt den FIS Regeln zu folgen.

Der Skifahrer der mich Ostern von oben mit etwa 70-90km/h überfahren hat (ich 90° zum Hang mit etwa 60-70 unter Ausnutzung der ganzen Pistenbreite, er Schuss ohne Können) war zwar ein klassischer Raser (schnell fahren ohne Kontrolle, in dem Fall sogar deswegen noch schneller weil er die Kontrolle verloren hatte und bei der Geschwindigkeit keine Kurven mehr fahren konnte) der halt dachte ich ziehe nicht so schnell wieder in die Pistemitte herein. Naja zum Glück kann man sich hinterm Snowboard recht gut verstecken so ist mir nichts passiert ausser dem Schock dass auf einmal jemand von oben direkt auf mich zurast (er hatte aber mehrere schwere Verletzungen, Skischuhbruch etc.) Zum Glück haben es ein paar Zeugen gesehen, sonst wär ich wahrscheinlich noch teilschuldig gesprochen worden. :-?

Mit Kontrollen wird sowas auch nicht besser. Wenn schon dann Kontrollen die die FIS Regeln abfragen, und insbesondere Skifahrern diese erklären (insbesondere wer von oben kommt muss "warten", auch wenn er ganz gerade und nur mit mittlerer Geschwindigkeit wo runterkommt und der Carver vor ihm die komplette 20m Breite Piste von Rand zu Rand ausfährt).

Gerade die Unfälle mit Stürzen gegen Bäume oder Liftmasten, passieren aber glaube ich häufig den besseren Fahrern, die auf leerer Piste einen Stern bauen und dann durch die hohe Geschwindigkeit halt von der Piste in den Wald fliegen, wenn man sich anschaut wie nah häufig die gesteckten Trainingsläufe an Bäumen, etc vorbeigehen darf man beim trainieren eh nicht daran denken dass ein Sturz passieren kann. Bei Rennen ist die Absicherung ja dagegen meist sehr gut.
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lazyboy
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Beitrag von lazyboy » 09.01.2008 09:39

Ich finde saufen und Skifahren darf nicht zusammen gehören. Man überschätzt sich dann noch mehr bei gleichzeitiger verminderung der Wahrnehmung.

Zur allgemeinen Diskusion habe ich auch noch ein paar Punkte beizutragen. Meiner Meinung nach sind es verschiedene Faktoren die zu einer Zunahme der Ünfälle führt. Zum einen ist es, wie bereits angesprochen, das Material das es auch dem relativ ungeübten einfach macht bei guten Bedingungen mit hohen Geschwindikeiten zu fahren.

Desweitern sind die Pisten heutzutage viel besser präpariert als früher. Würden die Pisten weniger gut präpariert werden würde die zahl der Kollisionen sicher abnehmen da dann weniger schnell gefahren werden kann. Allerdings wird dieser Lösungsansatz auf wenig gegenliebe stossen da die Gäste in den Wintersportorten perfekte Pisten erwarten. Die Besucherzahlen wären dann wohl rückläufig und carven als "Massenbewegung" würde wohl verschwinden. Aus sicht der Tourismusverbände, der Industrie und einer grossen Zahl der Schneesportler sicher ein Rückschritt.

Die FIS-Regeln wurden auch schon angesprochen. Die sind ja nettweise auch überall mehr oder weniger gut sichtbar angeschlagen. Nur lesen die wenigsten Leute diese. Im grunde genommen sind die FIS-Regeln ja gesunder Menschenverstand. Dies wiederum setzt aber ein gewisses Mass an Inteligenz und bereitschaft zur Rücksicht voraus was allerdings nicht bei allen leuten auf der Piste erkennbar ist.

Was ich weiter beobachte ist das ein grossteil der Skifahrer ihr Sportgerät nur unzureichend beherrschen. Das führt dazu das sie in gefährlichen Situation nur schlecht reagieren können. Desweitern sind sie sehr mit sich selbst beschäftigt und nehmen ihre Umgebung kaum wahr. Die Leute müssten besser geschult werden, was allerdings schwer durchzusetzten ist.

Was mich allerdings stört ist das der Ruf nach regelung in form einer Pistenpolizei immer grösser wird. Ich empfinde ich Unbehagen bei dem Gedanken das mir da jemand über die Schulter guckt beim Skifahren.

Persönlich finde ich das die Pisten mehr Naturbelassen sein sollten, da dies die Leute fahrerisch einschränkt.

Gruss,
Roger

goodie_1401
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Beitrag von goodie_1401 » 09.01.2008 09:42

Mit Pommes ging es in Schussfahrten schneller aber das normale Fahren war m.E. lagnsamer. Ausßerdem sind die Fahrer mit Pommes deutlich näher an der Falllinie geblieben und haben somit weniger Platz benötigt. Dass einem Skifahrer auf der Piste quasi entgegenkommen ist ja in der Tat ein Effekt der Carver.

Gegen rücksichtslose Rüpel kommt man wohl nur schwer an. Aber ich finde schon, dass man einiges tun kann. So gehören z.B. MP3-Spieler auf der Piste verboten. Ich sehe auch im Ausschank von Hochprozentigem auf Hütten eine Gefahr.
Immerwährende Aufklärung bzw. eine Sicherheitskampagne täte wohl gut. So könnten Liftbetreiber etwa mit den Tickets nochmal ein Faltblättchen mit den Fis-Regeln herausgeben. Auch wenn man nur einen flüchtigen Blick drauf wirft, man hat es mal wieder gesehen.
Statt die Liftmasten mit Werbung zu bepflastern könnte man auch hier Schilder mit den Regeln aufhängen. (Vereinzelt hab ich das schon gesehen). Ebenso könnten Comics auf Videoleinwänden über den Warteschlangen laufen.
Man könnte Informationsstände in Hütten aufbauen und hier z.B. das Rote Kreuz mit einbinden.
Wenn die Polizei sich zu Alkoholkontrollen nachmittags an die Ausfahrt der Parkplätze postieren würde, gäbe das sicher auch einen netten Effekt.

Solche Aufklärungskampagnen sind in vielen Berufszweigen gang und gäbe und haben durchaus Erfolge zu verzeichnen.
Statistiken aus der Arbeitswelt belegen, dass auf einen schweren etwa 10 leichte Unfälle und 100 Beinahunfälle kommen. Das Potential ist also durchaus riesig und das Ziel muss sein, nicht nur die schlimmsten, sondern jeden Unfall zu vermeiden.

beate
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Beitrag von beate » 09.01.2008 09:56

Ich denke Roger spricht einen ganz wesentlichen Punkt an: Die gute Pistenpräparation. Wäre die Pistenpräparation heute noch so, wie in den 70/80er Jahren, könnte man gar nicht so schnell fahren. Dazu kommt dann natürlich auch die Weiterentwicklung der Ski.
Durch die vielen Kollisionen und schweren bzw tödlichen Unfälle über Weihnachten/Neujahr waren Radio und Fernsehen voll mit Beiträgen und Diskussionen. Ich werde jede Saison mehrfach umgefahren und zwar nicht beim carven, sondern meist an engen Stellen, die ausgefahren und oft eisig sind. Dabei möchte ich betonen, dass ich niemals gestanden habe, sondern meist langsam am Rand, hinter mir mit Gästen, runtergefahren bin. Es waren immer Leute, die den Wechsel der Schneeverhältnisse absolut nicht auf dem Schirm hatten und völlig über ihren Verhältnissen gefahren sind.
Auch hatte ich mehrfach das Vergnügen, carving Lektionen in der Hauptsaison geben zu dürfen. Hierbei muß man die Gäste wirklich intensiv für die Gefahren sensibilisieren und hoffen, dass sie es verinnerlichen!
Beate

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